Alternative zu Teelicht aus Pflanzenöl

  • Hallo,


    ich habe jetzt endlich den Teelichtersatz gefunden, den ich so lange gesucht habe. Es handelt sich um eine Pflanzenöllampe mit Papierdocht, welche ich vor ca 10 Jahren mal gekauft und dann leider verbummelt habe.
    Man füllt 2cm Wasser in eine Glas und füllt dann mit Pflanzenöl auf. Die Lampe besteht nur aus einem Schwimmer aus unbrennbarem Plastik (Material ist nicht angegeben). In die Halterung des Schwimmers kommt ein fix selbstgedrehter Docht aus Küchenpapier oder Papiertschentuch (Küchenpapier ist besser).


    Vorteile:
    - Brennstoff ist das eingelagerte Pflanzenöl welches man alternativ auch essen kann.
    - Die Lampe selbst besteht nur aus dem Schwimmer. Glas und Docht sind oft sowiso vorhanden oder organisierbar
    - Die Brenndauer läßt sich problemlos auf Tage einstellen, auch kann man beliebig Öl nachfüllen.
    - Der Preis von Rapsöl gegenüber demselben Gewicht Teelichtern ist unschlagbar.
    - Die Lichtabstrahlung ist besser, da keine Verschattung durch eine Aluhülle stattfindet, sondern nur durch einen unterhalb gelegenen Schwimmer.
    - Brandgefahr erheblich geringer, da der Docht sicher verlischt, sobald der Schwimmer die Wasserschicht erreicht. Bei Teelichten habe ich schon einige male böse Überraschungen erlebt weil die Aluhülle beschädigt war.


    Nachteile:
    - Es rußt naturgemäß stärker als eine Kerze
    - Docht ist schwierig anzuzünden, ein Feurzeug wirklich hilfreich.
    - Nicht ganz so vielfältig einsetzbar, da das Glas immer etwas größer als ein Tellicht ist.


    Das ganze heißt Erfurter Feuerblume und ist ohne dieses Schlagwort schlecht zu finden. Ich habe es jedenfalls im Netz nicht gefunden obwohl ich wußte, was ich suchte, und habe es jetzt hier zufällig auf einer Messe wiederentdeckt. Ob es der einzige Hersteller solcher Schwimmer ist kann ich nicht sagen.


    Bastelanleitungen mit einem Schwimmer aus Aluhülsen oder Flaschenverschlüssen u.ä. gibt es natürlich hhaufenweise im Netz, der Qualitätsunterschied zu einem gutem Schwimmer mit Ölkanälen ist aber unglaublich groß. Jedenfalls waren diese Konstruktionen für mich keine Alternative. Das Rußen beim gekauften Schwimmer ist geschätzt zehn bis hundertmal niedriger, der Komfort unglaublich viel besser. Bei einem Eigengewicht von unter 10 Gramm und Kosten von 2€ auf jeden Fall nützlich im Vergleich zum gesparten Öl.


    Grüße bioke


    Nachtrag: andere Anbieter findet man unter dem Stichwort "Schwimmdocht", da weiß ich aber nicht wie gut die funktionieren.

  • Danke für die links, mit durchsichtigen Schwimmern dürfte die Lichtausbeute noch größer sein. Allerdings weiß ich nicht, wie gern hier links gesehen sind.
    Um die Lichtausbeute zu erhöhen, kann man das Glasgefäß an die Decke hängen, das scheint man früher so gemacht zu haben wenn man etwas wohlhabender war. Die Lichtausbeute ist groß genug um sich im Raum bewegen zu können, um etwas zu tun reicht sie natürlich nicht aus, ein Nachtlicht würde dem wohl entsprechen. Sobald man den Docht vergrößert um mehr Liccht zu erhalten rußt es, aber ist ja immerhin schon was wert, daß man mit äußerst geringen Mitteln dafür sorgen kann nicht im Stockfinsteren sitzen zu müssen.
    Hier ist noch eine Rekonstruktion einer historischen Zimmerbeleuchtung mit Schwimmdocht inclusive Bastelanleitung und Materialliste. Ich werde wie dort angegeben auch mal Baumwollfasern als Docht ausprobieren. Und natürlich ist dort auch eine Bastellanleitung für den Schwimmer selbst zu finden. Ich finde die Seite einfach zu gut auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten um den link vorzuenthalten. Sollte man vielleicht mal gemacht haben, Kenntnisse sind das beste Tauschmittel.
    http://www.odhal.de/lampe.htm


    Grüße bioke


    Edit: Es gibt im Forum bereits einen Beitrag zur Konstruktion einer improvisierten Öllampe mit Schwimmdocht von Sandra, den ich erst jetzt gefunden habe, sorry:
    https://www.previval.org/forum…ellen?highlight=%F6llampe

  • Hallo bioke,
    was für eine Art von Messe war das den?


    Neugierige Grüsse

  • Es war die Kreativa in Dortmund. Die Schwimmer sind in verschiedenen Blumenformen und mindestens 20 verschieden Farben erhältlich.....


    Grüße bioke

  • Ich habe jetzt Kerzendochte, Baumwolle, Petroleumdochte und Sisal ausprobiert. Auch wenn es kein abschließender Vergleich sein kann würde ich das einfache Küchenapier favorisieren. Es hat kurz vor die Rußgrenze eingestellt die hellste Flamme und erzeugt am wenigsten Ablagerungen. Auch ist es problemlos in der Dicke varierbar.

  • Zitat von Apo;163765

    Habe hier noch 2 weitere gefunden wobei ich die Erfurter Flamme am schönsten finde.


    http://www.ebay.de/itm/Schwimm…&var=&hash=item3a8c0e0ad0


    http://www.ebay.de/itm/Crea-Li…ation&hash=item48536fc78d


    Moin zusammen,


    da wir deutlich mehr Sonnenblumenöl auf Lager haben, als die Rotation hergibt, habe ich mir die Schwimmer von "Crea" mal gegönnt und bin bislang schwer zufrieden! Da das erste "Experiment" jetzt erst seit 2h brennt, ist natürlich Vorsicht bei zu früher Begeisterung angesagt, aber es sieht wirklich toll aus.


    Mal eben auf die Schnelle Wasser und Sonnenblumenöl in ein Glas gekippt. Kerzendocht (mitgeliefert) abgelängt und in den Schwimmer gesteckt. Anzünden - fertig...
    Die Helligkeit liegt über einem Teelicht, absolut kein rußen (...nachdem ich auch die richtige Länge verwendet habe :peinlich:) und eine erhöhte Sicherheit gegenüber dem Teelicht. Wenn der Dauerbetrieb so weitergeht, dann werden die Teelichter ins Lager verbannt!


    Ich werde die Woche mal schauen, ob sich der Kerzendocht auch durch Küchenpapier ersetzen lässt ...und wenn die "Erfurter" kommen, ist der Vergleich angesetzt!


    Gruß
    Grauer

  • Ich verwende statt eines Schwimmlichtes eines aus Ton (um 4-5 € mal auf einem Markt gekauft):


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    Betrieben wird es mit altem Speiseöl. Da der Docht dazu tendiert, bei der Verwendung von Altöl mit der Zeit zu verkleben muss ich die Ablagerungen oben am Docht gelegentlich (mit den Fingern) abstreifen.


    Ansonsten ist es ein tadellos funktionierender Lichtspender. Der Dochtverbrauch hält sich in gaaanz engem Rahmen!


    LG,


    Maresi

  • Ein Nachtrag zum Thema Rußen. Ich meinte mit geringem Rußen nicht über der Flamme sichtbaren Ruß in der Luft, sondern eine Schwärzung der Fläche auf die der Luftstrom auftrifft. Meine Frau ist da sehr empfindlich wenn eine Raumdeckenecke mit der Zeit dunkler wird. Sichtbar wird das Rußen also erst über lange Zeiträume an einem geschwärztem Deckenbereich.
    Außprobieren kann man das mit einer weißlackierten Metallplatte z.B. von Weißgeräten vom Sperrmüll. Man bringt sie ca 10cm über dem Ende der Flamme an und hat nach Stunden ein Rußbild. Der Vorteil der Platte ist, daß man sie abwischen und wiederverwenden kann. Ob an Papier allerdings mehr Rußpartikel hängen bleiben als an Emmaille kann ich nicht sagen, aber mir reicht der Vergleich untereinander.


    Grüße bioke

  • Hallo zusammen,


    da ich durch dieses Thema erst darauf gekommen bin was das eigentlich für eine Lampe ist (wir hatten da zunächst aus Unwissenheit ein Teelicht drin stehen, und uns gewundert warum der "Boden" nicht eben ist) bin ich jetzt endlich mal dazugekommen einen Schwimmer zu bauen.
    Im dritten Anlauf hat es dann auch geklappt, bei dem ersten waren die Korkenscheiben zu dicht beieinander und nicht umhüllt, deshalb hat der Kork irgendwann Feuer gefangen, beim zweiten Versuch war die Verbindung der Korken zu schwer und er ist untergegangen, beim 3. Versuch hats geklappt:
    ich habe zwei Korkenscheiben mit zwei Drähten verbunden, und dann mit Alufolie umhüllt, den Docht habe ich aus einem Stückchen Küchentuch gedreht und zwischen die Drähte geklemmt.


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    Die Lampe brennt recht gleichmäßig, rußt ein wenig (war jetzt erst mal kein Problem, da die Lampe auf der Terasse hängt) und würde ich in der Wohnung tatsächlich nur im Notfall verwenden. Die Helligkeit ist jedenfalls deutlich größer als von einem Teelicht, das Licht ist recht angenehm und man hat eben auch eine Abstrahlung nach unten.
    Fazit: jetzt eine nette Beleuchtung für einen lauen Sommerabend auf der Terasse, in der Not eine weitere Beleuchtungsmöglichkeit neben den Kerzen, Kerzenlaternen und Petroleum(docht)lampen die sonst so vorhanden sind.


    Gruß
    Paddy