Bear Grylls Produkte auf einem Blick

  • Noch was zum Thema "überteuert oder nicht?" bzw. "gut oder nicht"
    Ich merke es an meinen Halbwüchsigen: Der Wert einer Ware wird zum grössten Teil durch Mode bestimmt - ausser die Qualität ist so schlecht, dass das Ding absolut unbrauchbar ist. Wie sonst soll man in einem Land, wo alle von allem viel zuviel haben, irgendwelche Dinge verkaufen können?
    Bei vielen Modesachen kommt dazu, dass die Ware selten für den eigentlichen Zweck gebraucht und einigermassen ausgereizt wird. Was bleibt, ist die Erkennbarkeit der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe.
    Die Rolex dient auch - aber eben nicht nur - dazu, zu wissen, welche Zeit es ist. Die Kunst ist es, sie so unauffällig auffällig zu tragen, dass jeder sieht, dass der Träger es sich leisten kann.
    Die farblich auffällige BearGrylls Kollektion ist extra so gestaltet, um als Statussymbol zu dienen, denn sie ist für diejenigen, die wissen was es ist, sofort erkennbar.
    Daher sind auch die erheblichen Mehrpreise zu erzielen, die durch die Qualität allein nicht gerechtfertigt sind.


    Mir macht es mehr Eindruck, wenn jemand sich in unvorhergesehenen Situationen mit Alltagsgegenständen zu helfen weiss.


    Beispiel: Würstchen braten im Wald, keiner hat ne Grillzange dabei, aber alle tragen Everest-taugliche Windjacken von Edelmarken mit auffällig-unauffälligem Logo.
    Die Grillzange war mit einem Stück Haselrute, längs bis zur Hälfte gespalten und ein Hölzchen quer reingesteckt, bald improvisiert - das liess sich mit dem fürs Rüeblischneiden mitgeführten Migros-Rüstmesser für 1.95 problemlos machen. Aber keiner der Leute, die wesentlich hochpreisigere Outdoor-Messer dabei hatten, wäre drauf gekommen.


    Anderes Beispiel: Nachtanken des Stromerzeugers auf der Baustelle weit weg auf der Alp. 20L-Armeebidon vorhanden, aber kein Ausgussrüssel. Was tun? Einer der zahlreich vorhandenen leeren Einweg-PET-Flaschen den Boden abschneiden und diese als Trichter benutzen. Drauf kommen muss man selber.


    Gegen den Will-auch-haben-Reflex bin ich auch nicht gefeit, und die Marketing-Fachleute inszenieren das schon sehr geschickt. Erfahrungsgemäss liegt so ziemlich das meiste, was ich deshalb gekauft habe, nachher jahrelang irgendwo nutzlos herum.

  • jp, das nennt sich improvisieren und das lernt man durch Erfahrungen sammeln.


    Um so mehr man sich in Situationen befindet, die sich nicht durch fremde Hilfe lösen lassen, um so mehr entwickelt man dafür einen Sinn.
    Gute Möglichkeiten sind:


    - Touren machen außerhalb der Zivilisation (also, wo man nicht gleich den ADAC rufen kann oder der Supermarkt um die Ecke ist)
    - viel selbst reparieren, da man immer wieder gezwungen ist, Notlösungen zu basteln, wenn man weiterkommen will
    - viel Draußen sein und sein Gepäck minimieren, da dann immer was fehlt und man improvisieren muss
    - Segeltörns machen - da fehlt garantiert immer was und muss dann trotzdem irgendwie gehen
    - in der DDR gelebt haben - da war alles Improvisation :unschuldig:


    Die ultimativen Burner unterwegs sind:


    - Kabelbinder
    - Klebeband
    - Draht


    Damit und mit dem was man draußen findet kann man sehr viel anstellen. Ok auf dem Wasser gibt es sonst nur Fische.


    Vielleicht sollten wir mal einen Fred aufmachen mit Beispielen zur Improvisation und jeder gibt seinen Senf dazu. Hab ich mal gemacht: Improvisationen


    cu Tom

  • gesehen in der "kleinen Bucht" KATADYN SURVIVOR-06 , könnte ein Schnäppchen sein ?!

    Vorbeugen ist besser als auf die Schuhe :brech: (brech.. , das stand mal was anderes :nauseated_face:)

  • Rugo


    Hä? Was meinst du und was hat das mit Bear Grylls zu tun?

  • Hallo Leute!
    Für mich ist Grylls ein armer Hund!!!
    Habt ihr euch schon mal seine Fingernägel angeschaut???
    Abgenagt bis fast zur Wurzel!!


    Warum er ein armer Hund ist?! Ganz einfach, der Junge hat emensen Druck durch seinen Hauptsponsor: Gerber!!
    M.M. nach muss er das tun, was ihm Gerber vorschreibt, denn sonst ist es mit der Kohle zu Ende!
    Es ist doch überall so, vor allem im Sport, der erste Star, der privat abgerissen ist, wird für Werbezwecke missbraucht und dabei unter Umständen auch ausgenutzt!


    Die Frage ist doch eher, ob ich diese Sauerei am Menschen mitmache, oder eben nicht!
    Hab hier in einem anderen Thema (Multitools) bereits geschrieben, das ich nichts von Gerber halte, oder zumindest nicht viel!


    Egal, ob es nun reine Survivalforen oder Messer- und Tacticalforen sind, da schwirren extrem wenige Gerberteile rum!


    Die BG- Kollektion mag vielleicht gar nicht so schlecht sein---- für sich allein gesehen!!
    Grylls selbst mag vielleicht auch gar nicht so schlecht sein--- für sich allein gesehen!!


    Aber beides zusammen--- naja, das sollte jeder für sich allein entscheiden, ich für mich allein werde sehr skeptisch, wenn ein Produkt (oder eine ganze Palette) so viel Werbung und Überzeugungsarbeit (die ganzen Serien, wie sie alle heissen mögen) benötigt!!


    Z.B. die neue Serie Myth von Gerber, schöne Messer, aber ne kurze Querbelastung und man hat zwei...........!!!


    Grüsse, Roland

  • Habe einen BG Ultimate Pro Survival Knife und ein BG Paracord Knife. Ausser das Letzteres nicht ganz so scharf beim Erhalt war, bin ich mit beiden soweit sehr zufrieden. Was mich aber auch nicht daran hindern wird, zusätzlich mal ein Ka-Bar BK2 (u.A.) zu kaufen... BG Gerber Produkte müssen nicht schlechter oder besser sein als andere und wenn jemand ein fan von BG ist, so soll er diese auch ruhig kaufen. Ich für meinen teil find BG nicht schlecht und sehe seine Sendungen lediglich als dass an, was es auch sein soll: kurzweilige Unterhaltung mit ein zwei Dinge die man daraus sogar lernen kann (und dank seinen Sendungen wurde auch meiner GG das Thema Previval etwas bewusster). Wenn er aus seinem Namen Kapital schlagen will (mit zwar überteuerten aber qualitativ nicht schlechten Produkten), dann soll er doch. Da gibt es schlimmere Beispiele... Und kaufen muss man es ja nicht, wenn man nicht will.


    Just my two cents...

  • Nur mal so ein Gedanke...


    Ein Polo-Shirt gibt es in guter Qualität für 19,90€. Wenn da ein grünes Reptil draufgenäht ist, kostet es 79,90€.


    In beiden Fällen erhält die Näherin in Bangladesh 50 ct Lohn (am Tag!)



    Könnte das bei BG und ähnlichen Outdoor-Markenprodukten ähnlich aussehen?


    Liederliche Arbeitsbedingungen in der Fertigung, identische Qualität, nur exorbitant höhere Verdienstspanne im Handel (heisse Luft teuer verkaufen) dank angesagtem Label.


    Ich schaue mir auch bei S&P-Produkten "value for money" und generell bei allen Produkten "total cost of ownership" (TCO) an.


    Ich will nur ein Beispiel für TCO nennen.


    Ein namhaftes Unternehmen für Drucker verschenkt seine durchweg qualitativ hochwertigenTintenstrahldrucker zu beinahe lächerlichen Preisen.


    Nur, es verkauft seine Ersatzpatronen zu Hurenhauspreisen und zieht alle technischen Register, um das Wiederauffüllen der Patronen zu erschweren.


    Ein bekanntes Computermagazin ( c't ) hat einmal eine Statistik der kostbarsten Flüssigkeiten dieser Welt veröffentlicht.


    Ratet mal, was, bezogen auf den Literpreis, in der Rangordnung mit weitem Abstand oben lag:


    Single Malt Highland Whisky, 18 Jahre im Eichenfass
    Jahrgangschampagner premier grand cru
    Druckertinte


    Natürlich die Tinte.


    Hier sollte sich jeder bei der Anschaffung eines Geräts sehr genau überlegen, was die Verbrauchsstoffe kosten.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Es gehört zu den Spielregeln der Marktwirtschaft, seine Produkte so teuer wie möglich zu verkaufen.
    Für die Druckerfirma mit den zwei Buchstaben scheint die Rechnung aufzugehen, sonst würden die das nicht machen.
    Zu den Tricks gehören auch Treiber, die jedesmal auf Höchstqualitätmodus schalten oder wo der Draft-Modus zwar einstellbar ist, aber nichts bewirkt.
    Als Kunde muss man sich informieren, sonst bezahlt man zuviel oder kauft etwas, was man nicht braucht.


    Wenn der Bauch voll und die Wohnung warm ist, ist das Hauptmotiv für zusätzliche Anschaffungen oft, Status zu erwerben, d.h. seine Mitmenschen zu beeindrucken.
    Man kauft also Dinge oder äussert Sachwissen immer auch, um Eindruck zu machen. Dagegen ist keiner gefeit, auch ich nicht - wie auch dieser Beitrag zeigt.


    Der Aufpreis für das grüne Krokodil ist gerechtfertigt: Genauso wie es keine schechten Autofahrer gibt, weiss auf Befragung so ziemlich jeder, dass Repräsentations-Markenprodukte überteuert sind, wenn es nur um den Gebrauchswert geht. Gekauft wird das Zeugs trotzdem.
    Darum ist das grüne Krokodil oder die Wolfstatze sichtbar aufgenäht, und darum sind die BG-Messer auf den ersten Blick als solche erkennbar.
    Weil (ich vermute) die meisten dieser Messer sowieso nur dazu verwendet werden, eine Steckenwurst ein- und den Brätelstock abzuschneiden, was mit jedem halbwegs brauchbaren Sackmesser gemacht werden kann, ist die Qualität gar nicht so wichtig und ein mittelmässiger Messerstahl reicht völlig.


    Bei wirklich erstklassigen Produkten, wo sich einmalige Marke mit einmaliger Qualität paaren, sind die Markenzeichen so unscheinbar, dass man sie nur erkennt, wenn man Bescheid weiss und genau hinschaut. Die Philosophie dahinter: Wenn du meine Produkte nicht mal kennst, sind sie für Dich zu schade.
    Hierher gehören z.B. die Beile von Gränsfors oder gewisse Spitzenweine, wo auf dem unscheinbaren Etikett fast nichts steht - eben nur für Kenner.


    Das Gegenteil ist in jedem Baumarkt zu finden: wenn "Profi-Qualität" draufsteht, ist das ein Grund, es nicht zu kaufen. Marken wie DeWalt oder PB Tools haben sowas nicht nötig.



    Die alte Regel "Schlecht Ding in guter Hand taugt mehr als gut Ding in schlechter Hand" gilt selbstverständlich.