Meine Kartoffelmiete

  • Nach der letzten Kartoffelernte letzten Herbst wollte ich ausprobieren wie ich einen Teil der Ernte direkt am Gartenacker lagern kann. Dazu nahm ich eine 85 Liter Mörtelwanne, machte am Boden alle 10 cm ein Loch für Wasserabzug und grub sie so in die Erde ein, dass vom oberen Rand noch 30 cm zum Bodenniveau. waren.


    Zu meinem Standort und den Bodenverhältnissen: Alpennordrand, sandige Erde ohne Staunässe.


    Beim Einlagern machte ich nach jeder Schicht Kartoffeln eine dünne Erdschicht rein.
    Obendrüber als Abschluss ein Gitter gegen Mäuse, darauf eine Holzplatte, darauf ein Mini-Maxi-Thermometer.
    Um Wasser von oben zu vermeiden, schüttete ich einen 15cm flachen Erdhügel auf die Platte und darauf eine Plane, so läuft das Wasser seitlich ab. Als Isolierung schüttete ich einen Haufen Buchenlaub drüber, ca. 60 cm dick.


    Den Rest der Kartoffelernte, der nicht verbraucht wurde, lagerte ich wie schon die letzten Jahre im Kellerraum, der zwar nicht ganz optimal für Kartoffellagerung ist, jedoch kühl und dunkel. Wie die letzten Jahre hatten diese Keller-Kartoffeln bereits Mitte April lange Keime und waren etwas runzlig. Mit Ende April sind die Triebe bis zu 30cm lang, sind aber trotzdem noch jedes Jahr wieder neue Kartoffeln draus geworden...


    Nun habe ich gestern am 1.Mai meine Miete aufgemacht. Am meisten war ich gespannt wie die niedrigste Temperatur gewesen ist. Allerdings war dieser Winter 2013/14 hier kein Maßstab (extrem mild und wenig Niederschlag).
    Nun, die tiefste Temperatur wurde mit +4 Grad Celsius angezeigt. Höchsttemperatur 11 Grad. Meine Knollen müssen also gut übern Winter gekommen sein. Ich fange an, die oberste Erdschicht vorsichtig wegzuräumen und entdecke schon die ersten Keimlinge. Die Erde ist zwar für die Kartoffeln das Optimum für die Lagerung, aber wenn man die Keimlinge nicht abreissen will, erschwert es die Entnahme schon etwas. Ich überlege mir, nächstes mal die Knollen einfach in flache Holzkistchen ganz ohne Erde reinzustellen, so kann ich dann schön portionsweise mit einem Griff entnehmen was viel schneller geht.


    Weil es von oben runter ziemlich tief geht, schaufle ich neben der Mörtelwanne noch so weit frei, daß ich tiefer stehe.
    Das nach unten reinbuckeln ist bei der Art Miete halt so... Fürn Herbst plane ich eine zweite vorerst kleinere Miete, die ich ebenerdig anlege und mit Erde + Laub überhäufen werde.


    Jedenfalls sind die Kartoffeln in einem 1A Zustand. Solch schöne Setzkartoffel hatte ich noch nie:
    kurze Keime, max. ca. 5cm lang und was ich bei den bisherigen noch nie hatte: vermutlich durch die Erdlagerung schon viele kurze Wurzeln! So müssten die sofort zügig wachsen können. Außerdem keine Spur von verrunzelt und ausgetrocknet. Die Erdfeuchte lässt die Kartoffeln aussehen, wie am Erntetag.


    Also, bis auf ein paar Details bin ich mit meinem ersten Versuch in der Richtung sehr zufrieden.
    Hat jemand von Euch schon praktische Erfahrungen mit Kartoffelmieten?

  • Gestern, 14 Tagen nach Öffnung meiner Kartoffelmiete, habe ich die letzten Kartoffeln entnommen und gesetzt.
    Sie haben in dieser Zeit keine langen Triebe angesetzt und waren fast gleich wie die welche ich am 1. Mai rausgenommen habe. Die Wurzelentwicklung war noch weiter fortgeschritten. Nach oben zu waren sie nur mit einem Brett abgedeckt, damit kein Licht reinkommt und sie waren noch leicht mit Erde bedeckt.
    Wenn kein Frost einsetzt, kann man sie also nach Aufmachen ca. 2-3 Wochen drin lassen.
    Sollte Frostgefahr sein, würde ich die geöffnete Miete zwischendurch mit einer 50cm Laubschicht schützen.


    Nachdem ich diese Miete mitten im Kartoffelacker habe, überlegte ich, wie es über den Sommer sein soll.
    Ich hab sie nun befüllt mit angerottetem Laub, darauf 3 Pflanztröge in denen auch je eine Kartoffel gelegt wurde, und rundherum mit Laub zugemacht. So ist die Miete den Sommer über fast unsichtbar im Acker und für den Herbst wenn ich sie wieder brauche, schnell freigemacht.

  • Ich hab' lernen müssen, dass 10-mm-Löcher in Mörtelwannen ein mehr als ausreichender Angriffspunkt für "grabende Nager" sind, um diese Löcher dann beliebig zu vergrößern.
    Ich würde mittelfristig noch etwas verzinkten Hasendraht unter der Wanne mit eingraben.

  • Zitat von Oscar;171513

    Ich hab' lernen müssen, dass 10-mm-Löcher in Mörtelwannen ein mehr als ausreichender Angriffspunkt für "grabende Nager" sind, um diese Löcher dann beliebig zu vergrößern.
    Ich würde mittelfristig noch etwas verzinkten Hasendraht unter der Wanne mit eingraben.


    Bisher hab ich in diesem Garten wenig Kummer mit Mäusen. Aber hast recht: es genügt die erste selten vorbeiwühlende, welche es versuchen könnte und bis ins Frühjahr alles hinmacht bzw. schwer beschädigt. Kommt im Herbst dann noch das Gitter unten dazu.