Das Jahrhundert-Hochwasser in Serbien und Bosnien

  • Wir diskutieren ja öfter Naturkatastrophen, worunter auch Überschwemmungen fallen.
    Über das aktuelle verheerende Hochwasser in Serbien und Bosnien wurde erst zögerlich in den Medien berichtet, bzw. nicht wirklich die Ausmaße dieser Riesenkatastrophe richtig eingeordnet. Es sind in Bosnien 100.000 Häuser zerstört!
    Viel Viehbestand ist ertrunken, es drohen arge Seuchengefahren.
    Die vielen Landminen, die im Bürgerkrieg fahrlässig eingebuddelt wurden, drohen freigelegt und verschwemmt zu werden. Die ganze Arbeit mit Warnschildern in Minenzonen war umsonst, weil auch die Schilder weg sind.
    Zwei eh schon arme Länder werden nicht nur menschlich sondern auch wirtschaftlich schwerstens getroffen. Demnächst ist mit Hunderttausend Flüchtlingen in D-A-CH zu rechnen.


    http://www.spiegel.de/panorama…n-betroffen-a-970285.html

  • Hallo,


    was mich ganz besonders erschüttert: es war eine Flutkatastrophe mit Ansage. Schon knapp eine Woche zuvor wurden die zu erwartenden extremen Niederschlagsmengen in den Wetterberichten (z.B. in Tagesthemen und heute journal) konkret angekündigt mit einer Hochwasserwarnung für Serbien und Bosnien.


    Grüsse


    Tom

  • Erschwerend kommt hinzu, daß sich die Leute nur ungern evakuieren lassen.
    Sie haben schlechte Erfahrungen aus der Kriegszeit und danach mit Plünderungen. Wer länger weg ist von daheim kann damit rechnen, daß alles weg ist was transportabel ist.

  • Was lernen wir daraus?


    Als sechsjähriger Bub bin ich mit meinem Vater zum ersten mal Zelten gegangen. Dabei hat er mir erklärt, wo man sein Zelt nicht und unter keinen Umständen aufbaut. Noch nicht einmal für eine Nacht. Etwa im Überflutungsgebiet von Flüssen oder unter Hängen, wo Muren abgehen können.


    Ich habe die Lektion gelernt.


    Wer im Überflutungsgebiet von Flüssen siedelt der muss - sorry für die drastische Ansage - tiefdunkelschwarze Tinte literweise gesoffen haben. Von praktischem S&P hat er jedenfalls nichts verstanden.



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Menschlich wahrscheinlich eine der schlimmsten Naturkatastrophen im Balkan in den letzten Jahre.
    Aber wie schon gesagt wurde hätten die Auswirkungen mit besserem Krisenmanagement des Einzelnen und der staatlichen Behörden geringer ausfallen können.
    Wie bei vielen Katastrophen sind hier aber auch Eingriffe in die Natur, bzw. nicht Beachtung von Risiken verstärkende Faktoren.
    Es wird nicht nur in diesen Ländern in Überflutungsregionen gesiedelt, oder in Flussläufe eingegriffen. Kommt es unter diesen Voraussetzungen zu ungünstigen Wetterkonstellationen,
    sind gravierende Folgen nur schwer zu vermeiden.
    Für gilt deshalb wie Waldschrat schon geschrieben hat, Augen aufhalten und auf diese Gefahren acht geben.


    MfG


    Maximilian

  • Heute mittag hat mich eine Bekannte, die Verwandte und Freunde in Bosnien hat,angerufen.
    Ich soll ihr alles bringen, was ich an Putzmittel, Waschmittel, Lebensmitteln und sonst nicht im Haushalt unbedingt benötigtes habe. Eine Freundin von ihr fährt heute nachmittag runter und verteilt es an diejenigen die es wirklich brauchen. Ich hab gleich 15 kg Material zusammengepackt und ihr gebracht. Mir sind so Spenden direkt Leute an Leute lieber als Hilfsorganisationen wo man ja nie weiss...


    Nächste Woche fährt eine andere Bekannte und ich nehme das als Anlaß meinen Kleiderschrank durchzugehen, was ich eh nicht mehr anziehe. Und noch wichtiger: ich sortiere meine Dosenvorräte neu. Alles mit älterem aber geniessbarem Ablaufdatum geht als Spende nach Bosnien und somit ist meine Rotation wieder auf bestem Stand (war schon etwas hinten damit...)


    Wenn Ihr im Umfeld Jugoslawen habt, die verlässlich in Bosnien und Serbien Hilfsgüter runterbringen, nehmt mit ihnen Kontakt auf. Ich spende für europäische Nachbarn, aber nur natural was mir nicht fehlt, Geld hab ich selber nicht genug...
    Wem die Jugoslawen nicht so liegen, der kann sicher sein, daß irgendwann 2015 oder 2016 woanders in Europa oder Deutschland, SChweiz, Österreich Hilfe gebraucht wird. Deshalb schreib ich das, damit ihr rechtzeitig ablaufende Dosenware u.a. einer sehr sinnvollen Verwendung zuführen könnt.

  • Gestern abend haben die Empfänger der Sachen meine Bekannte zurückgerufen, daß sie sich mit den Frischeieren (von den freilaufenden Hühnern meiner Bäurin) eine Eierspeise gemacht haben. Ihre eigenen Hüher sind nicht mehr...
    Da sieht man, wie für uns selbstverständliche Dinge in anderer Situation einen ganz anderen Stellenwert bekommen ...


    Die Leute haben noch erzählt, daß bei ihnen überall im und außerhalb des Wassers viele Schlangen sind. Die wollen sich auch retten aber bringen zusätzliche Schreckmomente, besonders für die Kinder. Es gibt immer Sachen, mit denen man vorher nie gerechnet hätte.