Verarbeitung von AFK,CFK und GFK zuhause ?

  • Hey,


    hat hier jemand Erfahrung mit der Herstellung bzw Verarbeitung von Glasfaser-, Kohlefaser- oder Aramidfaserkunststoffen (Kevlar)?


    Ich hab hier ein paar 'Einsatzhosen' bzw Jacken, die ich gerne an bestimmten Stellen wie Unterarm, Schienbein etc verstärken würde. Wenn man das selber macht könnte man es besser an die eigene Körperform anpassen und wäre im Falle des Fallens besser geschützt... Außerdem wäre es weniger auffällig gegenüber anderen.


    ...und für Höhlenforschung^^


    Lässt sich sowas zuhause unkompliziert verarbeiten ? Das man das nicht neben dem Bett machen sollte weis ich, aber schafft man das auch mit kleinem Werkzeugrepertoir und ohne Maschinen ? Ich dachte daran Gipsformen von eben Unteram und Schienbein zu machen und mit diesen Formen eben arbeiten.


    Hat mir dazu jemand Tipps oder Anregungen bzw den Hinweis das es nicht möglich ist ?

  • Wir haben früher unsere GfK Kanus geflickt wenn da Löcher drin waren... Da wurd ne Gewebematte über das Loch gelegt und dann mit so ner GfK Pampe (weiß leider nicht wie das genau heißt) überzogen. Das Zeug kann man im Bootszubehör kaufen in Dosen. Möglichst glatt gespachtelt und nach dem Aushärten geschliffen mit Schmirgelpapier.
    Aber Achtung den Staub niemals einatmen ist nicht so gesund.

  • Die Pampe ist Glasfaserspachtel-(Masse).


    Den gibts neben dem Bootszubehör auch im KFZ-Zubehör, hat da primär den gleichen Zweck nämlich Löcher abdecken. Es wird aber auch genutzt wenn man eine individuelle (Audio)-Boxen-Landschaft im Kofferraum haben willst oder für Zusatzinstrumente im Innenraum...



    Ich hab ehrlich gesagt nicht im Kopf ob der Staub besser oder schlechter für die Gesundheit ist als andere Spachtel aus dem KFZ-Bereich. Beide Stäube machen mir aber keinen Spass, alleine so aus Feinstaub-Betrachtung, von den Inhaltsstoffen her weiß ich nicht welcher da der bessere ist, ist hier aber ja eh nicht das Thema :winking_face:



    Beim Verarbeiten sollte man aber zuerst etwas Spachtelmasse um das Loch verteilen, dann Gewebe in den Spchtel drücken (eine Zeit warten) und es dann mit Spachtelmasse überdecken (und evtl eine 2./3./4. Gewebeschicht machen... Die kommt natürlich in den Spachtel vom Überdecken der vorherigen Schicht)


    Dann Aushärten lassen und Schleifen. Ich mach lieber eine 2. Runde mit spachteln, wenn ich merke ich hab zu wenig genommen, als das ich viel schleifen muss...

    sagt der Sven

  • Hi Sven,
    danke für die ergänzenden Infos.
    Ja hab ich vergessen zu erwähnen, das Gewebe natürlich mit der Spachtelmasse festkleben.
    Und je nach Ausführung und Stärke mehrere Schichten.


    VG
    peterlustig

  • Hallo,


    Verstehe ich das richtig, du willst Hosen und Jacken an bestimmten Stellen verstärken bzw panzern?
    Soll es ein Prallschutz sein, so daß du, wenn du zB auf einen Stein fällst dir die Hand nicht brichst? (Also so wie Stahl nur eben in leichter)
    Oder würde es dir reichen eine oder mehrere Lagen Kevlar aufzunähen.


    Gruß
    Gerald

  • Naja, ganz so einfach ist das nicht.
    Da ja nur der Faserwerkstoff den geforderten Schutz bringt, muss man mit so wenig wie möglich Harz arbeiten, denn das Harz ist eigentlich nur dazu da um die Fasern auf Position zu halten.
    Das geht am einfachsten wenn man unter Vakuum aushärten lässt.
    Dazu gibt es gute Anleitungen von der Firma: R&G, wo man auch die nötigen Spezialfaserwerkstoffe, verschiedenen Harze sowie alle Zusatzmaterialien um mit Vakuum zu arbeiten, beziehen kann:
    http://www.r-g.de/de/


    Wenn Du nur Kevlar aufnähen willst, dann frag ich mich aber: wozu?
    1-2 Lagen Kevlar bringen keinen ballistischen Schutz, max einen Abriebschutz wie zB bei Jeans für Motorradfahrer gewünscht.
    So was macht vielleicht an den Schultersätteln sinn wo der Rucksack aufliegt.
    Moderne militärische Kleidung ist aber schon von Grund her auf Abriebschutz ausgelegt, da brauchst nix mehr zu verbessern.
    Wirklich verbessern kann man seinen Rucksack und dessen Gewicht - weniger Gesamtgewicht ist auch weniger Abriebbelastung an der Kleidung - ist aber auch weniger Energieverbrauch im Einsatz - ist somit weniger Energiezufuhr beim Essen - ist somit weniger notwendigen Nahrungsmittel im Rucksack - ist wieder weniger Gewicht im Rucksack - ist.....


    Das offensichtliche liegt oft so nah, dass wir es nicht sehen können.

  • Zitat von DerGerald;183664


    Verstehe ich das richtig, du willst Hosen und Jacken an bestimmten Stellen verstärken bzw panzern?
    Soll es ein Prallschutz sein, so daß du, wenn du zB auf einen Stein fällst dir die Hand nicht brichst? (Also so wie Stahl nur eben in leichter)
    Gerald


    Genau das soll es sein, wenn man mal unterwegs ist wird man früher oder später ums klettern nicht drumrum kommen, und ich mag meine Schienbeine. Klar Schienbeinschoner gehen auch, allerdings finde ich die nicht sehr ergonomisch, und man will ja auch beweglich bleiben

  • Ich hole diese Threadleiche mal wieder hoch, da meine Fragen hier ziemlich genau reinpassen:


    Ich habe einen Tisch aus einem Computertomographen ergattert, der aus Kohlefaser-Verbundwerkstoff besteht. Die Liegefläche ist aus 5-mm-CFK, die Gleitfläche darunter aus 7mm-CFK. Die beiden Flächen sind nahtlos verbunden, ein Wunderwerk der Technik, das Ding ist quasi 'rundgestrickt', aber mit verschiedenen Werkstoffdicken. Der Zwischenraum ist ausgeschäumt, ich schätze, PU-Schaum.


    Derzeit wird aus dem Brett ein Schild für den Nahkampf (ja, lacht nur, ich kann den Reenactor und Endzeit-Preenactor in mir nicht ganz verleugnen) mit Handgriffen und Schultergurt, so dass der Einsatzbereich ähnlich wie bei einem Riot-Schild aussehen wird. Ist halt nicht durchsichtig, dafür aber sehr, sehr robust. Tatsächlich durchschlägt ein 9-mm-Para-Geschoss die erste Schicht, bleibt dann aber 'kleben'. Das Gewicht wird unter 6 kg bleiben.


    Nun zur Frage: Ich habe das Ding bereits grob zugeschnitten, Nacharbeiten stehen jetzt an, ich muss die beiden offenen Enden nur spachteln. Tut es da GFK-Spachtel? Wie bereite ich die Stirnflächen am besten vor? Staubfrei ist klar, aber muss ich CFK anrauhen oder mit nem Lösungsmittel dran gehen? Bindet GFK überhaupt gut an CFK? Vielleicht hat einer von Euch ne Idee.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Hallo StefanS!


    Grundsätzlich unterscheiden sich GFK und CFK nur in der darin verwendeten Faser: GFK = Glasfaser, CFK = Carbonfaser
    Wenn Du nun am Rand / Stirnfläche was anbringen möchtest, geht nur das verwendete Harz eine Bindung ein, somit ist es egal welche Faser Du einsetzt.


    Tipp:
    Wenn ich das richtig verstanden habe, ist Dein "Schild" mind. 5mm dick.
    Du brauchst jetzt einen Abschluß oben und unten.
    Nimm ein Kohlefaserrohr (zB DM 10 aus dem Modellbau), schlitze das der Länge nach auf (mind. 5mm mit dem Dremel), stülpe es über den angeschliffenen (!) Rand und verkleb alles mit Harz (Innen und Außen).
    Das gibt eine schöne, saubere Kante rundherum - wie ein Bilderrahmen.


    So was tolles hätt ich auch gern...

  • Das mit dem Rohr ist eine gute Idee, ich muss sehen, wie ich das umgesetzt bekomme. Da sind einige Knicke in der Kante, wo man dann mit Gehrung sägen müsste. Ich werde Resultate hier zeigen, wenn ich so weit bin. Soll nicht allzu lange dauern. Danke Dir!

    Erklärter FDGO-Fan