Artikel des Österreichischen Bundesheeres zum Thema Blackout

  • Hier ein recht ausführlicher Artikel des ÖBH zu Thema Blackout. ISt zwar schon älter (2012) aber thematisch aktueller denn je.


    http://www.bundesheer.at/trupp…gaben/artikel.php?id=1250


    Auszugsweise:
    Jede Gesellschaft ist daher gut beraten, sich intensiver mit diesen Risiken auseinanderzusetzen, denn eines der folgenschwersten Ereignisse für unsere hochtechnisierte Zivilisation ist ein großräumiger, länger andauernder Stromausfall - ein Blackout.


    Am 28. August 2003 begann in Graubünden/Schweiz eine Verkettung von Ereignissen, die binnen einer halben Stunde in ganz Italien zu einem Blackout führten. Zweieinhalb Minuten nach der Trennung vom übrigen Netz kollabierte in ganz Italien die Stromversorgung.


    Menschliches Versagen führte am 4. November 2006, kurz nach 2200 Uhr, zu einem Blackout, das einen noch größeren geografischen Raum umfasste.Teile von Deutschland, Frankreich, Belgien, Italien, Österreich und Spanien waren bis zu 120 Minuten ohne Strom. Betroffen waren mehr als 15 Millionen Haushalte.


    In den seltensten Fällen ist den Verantwortungsträgern in Politik und Verwaltung sowie der Bevölkerung die volle Tragweite der Folgen eines langen Blackouts bewusst.
    Bagatellisierungen wie "Das wird schon nicht so schlimm werden!" oder Anmaßungen wie "Das haben wir alles im Griff!" sind im höchsten Maße unverantwortlich.
    Ein österreichweites, einstündiges Blackout wurde an so einem Tag mit einem Gesamtschaden von rund 180 Millionen Euro berechnet. Dauert das gleiche Blackout 24 Stunden, so sind das bereits 890 Millionen Euro Schaden!


    Die Ursachen für einen lang andauernden und überregionalen Stromausfall können vielfältig sein:

    • Menschliches Versagen (Schaltfehler, Unaufmerksamkeit etc.);
    • Systemische, organisatorische Mängel (Netzaufsplitterung, übertriebenes Gewinnstreben etc.);
    • Technisches Versagen (Wartungsmängel, Überalterung von Anlagen, Fehldimensionierungen von Betriebsmitteln, mangelhafte Planung und Umsetzung, Materialfehler, Produktionsfehler, Ausfall von zentralen Betriebsmitteln etc.);
    • Kriminalität/Terrorismus (Betrug, Erpressung, Sabotage, Anschläge, Kabeldiebstahl, Cyber Angriff auf Steuersysteme etc.);
    • Ressourcenausfall der Primärenergie (Mangel an Wasser, Wind, Öl, Gas, Kohle oder Brennstäben etc.);
    • Pandemie (krankheitsbedingter Ausfall von Betriebspersonal);
    • Klima/Klimawandel/Naturereignisse (Blitzschlag, Stürme, Hochwasser, Schnee/Eis, Erdbeben, Sonneneruptionen etc.);
    • Kriegerische Auseinandersetzungen (Zerstörung von elektronischen Bauteilen durch einen Elektromagnetischen Puls/, Einsatz von Cyber Waffen).


    Das derzeit bestehende österreichische Übertragungsnetz ist großteils 60 Jahre alt


    Das sind nur ein paar Auszüge aus dem sehr umfangreichen Artikel.


    Lg. Nudnik

  • Hallo,


    der Artikel ist schon fast sowas wie ein "Forums-Komet" - zieht seine Kreise und taucht alle paar Jahre bei uns auf:


    5.4.2012: Artikel: Auswirkungen eines Stromausfalls bis zu 24 Stunden


    1.10.2012: Blackout in AT


    :)


    Interessant ist, dass sich auch anderswo durchaus offizielle Stellen Gedanken machen:


    Krisenmanagement Stromausfall (Land Baden-Württemberg, 2010) -> übrigens auch hier im Forum in unserer Literaturliste zu finden.


    Sowie den darauf basierenden Musternotfallplan Stromausfall (Regierungspräsidium Karlsruhe, 2014):


    Handlungsempfehlungen zur Vorbereitung auf einen flächendeckenden und langanhaltenden Stromausfall


    Grüsse


    Tom

  • Zitat von tomduly;189806

    der Artikel ist schon fast sowas wie ein "Forums-Komet" - zieht seine Kreise und taucht alle paar Jahre bei uns auf:


    Schadet ja nicht. Bin schon länger hier dabei und kannte ihn noch nicht. Viele neue Foris sicher auch nicht :winking_face:



    LG. Nudnik

  • Ich kannte den Artikel noch nicht und finde ihn super , sehr informativ und sehr treffend .
    Ist genau dass was ich persönlich als sehr warscheinlich ertrachte , vor allem seit dem Ereigniss von 2003 im Tessin/Italien .

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