... man jung ist und und keine Ahnung hat, was man machen soll?

  • Hallo zusammen,


    haben wir eventuell inzwischen den lieben "Kraemerh" mit unseren vielen, z.T diametral etgegengesetzten Ratschlägen, ratlos gemacht ?


    Meint


    Udo (DL 8 WP)

  • Spannendes Thema, kenn ich irgendwoher... :winking_face:
    Mich hat damals in der Ausbildung auch mal der Hafer gestochen und ich wollte nur noch weg. Kündigung geschrieben, meinem Chef demonstrativ auf den Tisch geworfen und dann einen halben Nervenzusammenbruch bekommen, weil der mich erstmal runtergeholt hat und sich mit mir ne Stunde lang unterhalten und mich ins Gebet genommen hat.
    Im Nachhinein weiß ich definitiv, dass das damals (ich war 18) ein böser Fehler gewesen wäre, die Ausbildung (IT Systemelektroniker) im zwoten Lehrjahr zu schmeißen.
    Mal abgesehen davon, dass man sich so die Disziplin und das Sitzfleisch anerzieht, die später im Beruf wichtig sind, ist JEDER Job an irgendeiner Stelle mal scheiße und man hat keinen Bock mehr. Na und? Wenn man einmal was erfolgreich durchgezogen hat, gibt einem das einen besseren Start und ein besseres Gefühl für die nächsten Aufgaben!
    Schau doch mal andersherum auf deine Situation: Wenn du zu einem abgeschlossenen Lehramtsstudium noch eine Handwerks- oder Industrieausbildung dranhängst, hast du schon mal gute Chancen, später im Berufsleben Ausbilder zu werden.
    Es gibt etliche Unternehmen, die stellen fast nur Akademiker ein, gerade mit Fremdsprachenfach steht dir da so einiges offen.
    Zusätzlich kannst du ja mal beim nächsten THW Ortsverband reinschnuppern, ob denn hemdsärmeliges Arbeiten so das Richtige für dich wäre... :winking_face:
    Falls nicht, kannst du immer noch auf ein aufregenderes Studienfach wechseln, wie wäre es mit Rettungsingenieur? Oder Maschinenbau? oder, oder, oder...
    Aber ganz ehrlich: einfach hinwerfen kann jeder, da brauchts nichts dazu.
    Ich wünsche dir viel Erfolg beim Entscheidung treffen!


    So long,
    Sam

  • Da möchte ich mich ja auch beteiligen...


    Ich bin nun Mitte dreißig und studiere dual im MINT Bereich, habe drei Berufsausbildungen und drei Schulabschlüsse. Im Nachhinein hätte ich mir das Eine oder Andere sicher erspart, gewachsen bin ich aber an allem. Ich denke man darf sich davon verabschieden, einmal den Beruf fürs Leben zu erlernen, wir haben glücklicherweise die Möglichkeiten Quereinsteiger - Wechsler - Aufsteiger und Absteiger zu sein. Die Zeiten von Berufswahl nach Notwendigkeit sind glücklicherweise auch vorbei. Grob überschlagen verbringe ich 60% meiner wachen Zeit im Beruf - niemals würde ich für etwas morgens aufstehen was mich nicht erfüllt und mir keinen Spaß macht. Dieses Gesabbel von "es ist nur ein Job" bringt dann genau die Patienten hervor, welche ich Jahrelang auf der Straße aufgekratzt habe - Mitte vierzig, Burnout, Depression und Herzinfarkt. Nein, Danke.
    Einen der faszinierendsten Menschen, mit denen ich mich jemals unterhalten habe, war in einer meiner letzten Grundausbildungen. Ende zwanzig, zweites Staatsexamen in den Rechtswissenschaften bestanden. Also alles richtig gemacht. Dann fiel ihm die Decke, sein Vater der auch Anwalt war und sein restliches Leben auf den Kopf. Er hat sich für ein Jahr nach Indien abgesetzt und dann beschlossen für vier Jahre zur Bundeswehr zu gehen - als Mannschaftssoldat Infanterie. Ich habe selten einen so in sich ruhenden Menschen erlebt - Wahnsinn.


    Schlechte Lehrer, die keine Verbindung mit den Kinder hinbekommen gibt es genug im Land. Wer wegen A14 Oberstufenlehrer wird macht erstens die Schüler, zweitens sich selbst und drittens unser Bildungssystem kaputt. Brech den Mist ab, und klink dich aus. Was ich empfehlen kann ist der Jakobsweg. Spätestens in Santiago wirst du deine Antwort haben...

    [HR][/HR]Klar komme ich nach der Apokalypse in die Hölle, aber mit VIP-Bändchen und Freigetränk.
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