Mögliche Szenarien einstufen

  • Hallo,

    ich versuche im Augenblick eine Prioritätenliste auszuarbeiten. Um da aber wirklich weiter zukommen, möchte ich die möglichen Szenarien einstufen ( Stufen 1 – 5 halte ich für gut ).
    Bei den Naturgewalten komme ich mehr oder weniger zurecht.
    Da ich aufm Berg wohne ist eine Überschwemmung eher gering, wobei durch einen verstopften Kanal natürlich auch so der Keller geflutet werden könnte.
    Schäden durch Sturm kann ich auch mehr oder weniger einschätzen.
    Schwiriger ist es da bei einem Vulkanausbruch, was hier in der Eifel eher passieren könnte.

    Wo ich aber wirklich Probleme hab sind so Chemie Unfälle etc.
    Mir ist klar, ne kleine z.B. Kunststoffferbrik vor der Haustüre wäre gefährlicher als wenn diese km weit weg stehen würde.
    Mir geht es da aber auch eher um die größeren Firmen. Was für ne Gefahr geht z.B. von den Bayer Werken in Leverkusen aus? Oder von Degussa etc. in Wesseling? Welcher Umkreis davon ist sau gefährlich, welcher bedenklich etc.?

    Was für ein Risiko geht von Atomkraftwerken aus?
    Davon gibt es grade in Westeuropa ja doch einige, wenn ich da nur mal nach Frankreich, Belgien, Niederlande schaue aber natürlich auch vor der eigenen Haustüre…Stillgelegtes in Düren, Koblenz etc.

    Vielleicht könnt Ihr mir da ja auch nen bissschen helfen.

    Vielen dank

    Das Rippchen

  • Hallo,


    vielleicht hilft dir diese Liste ja ein Stückchen weiter.


    previval.org/f/index.php?attachment/21725/


    Bezüglich deiner Frage zu den Chemiewerken würde ich nicht nur auf die großen und auffälligen Werke schauen, das z.B. in Seveso eine recht kleine Bude den ganzen Mist verursacht hat. Von daher würde ich ein Grundpaket gegen chemische Unfälle immer da haben. Das muss aber nicht der Vollschutz sein, sondern kann ggf. ein abdichtbarer Raum sein, in den du bei zu hoher Konzentration gehen kannst. Gerade bei Bränden in Chemiewerken (oder Lagerhallen) ist der Zauber ja in überschaubarer Zeit vorbei.

  • Zitat von Harmlos;197358

    Hallo,


    vielleicht hilft dir diese Liste ja ein Stückchen weiter.


    Danke dir, das ist auf jedenfall schon einmal ein anfang.


    Gibt es hier noch mehr solcher Listen?

  • Diese Liste habe ich persönlich aufgesetzt.


    Es kursieren eine menge von Listen für alle möglichen Dinge vom Vorrat über EDC (Everyday carry = was man jeden tag am Mann hat) über BOB (Bugoutbag = Fluchttasche) bis hin zur Autoausstattung. Das Problem, dass ich bei generalistierten listen sehe ist, dass sie deine persönlichen Gegebenheiten nicht berücksichtigen. Der Single in der großstadt braucht andere Vorbereitungen als die Großfamilie im kleinen Dorf.


    Deswegen habe ich die Liste nur auf die Szenarien ausgerichtet und jeder soll für sich dann sehen, welche Ausstattung und Ausbildung er für sich benötigt.


    Am Ende des Tages geht an deneigenen Gedanken leider kein Weg vorbei. Vorgefertigte Listen sind immer nur ein Anfangspunkt, der hilft, wichtige Sachen nicht zu vergessen.

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Bezüglich AKW guckst du hier:


    http://flexrisk.boku.ac.at/en/evaluation.phtml


    Such dir irgendeinen Reaktor raus und lass ihn hochgehen, die Berechnung basiert auf der aktuellen Wetterlage an dem Tag des Ereignisses. Spielst du das mal für 1 Reaktor an mehreren Tagen mit unterschiedlicher Wetterlage durch stellst du schnell fest: Hier muss man je nach Windrichtung und Verwirbelung sowieso ad-hoc reagieren da gibt es zu viele Unbekannte Faktoren. Mal kommt die Wolke auf dich zu, dann wieder nicht etc. Hier hilft dir nur Mobilität und eine genaue Kenntnis, ab wann du lieber abdampfen solltest. Alle Simulationen auf der Seite sind wie gesagt nach Echtwetterlagen errechnet worden.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Ohne jetzt Natur- oder Technik-Katastrophen unterschätzen zu wollen.
    Für mich rangieren an erster Stelle die Katastrophen und Einwirkungen die durch aus dem Ruder gelaufene Menschen verursacht sind.

  • Du solltest auch Autobahnen und Haupteisenbahnen nicht ganz ausser acht lassen, denn dort wird ständig:
    Giftiges, explosives, ätzendes und strahlendes Zeug transportiert und das oftmals in größeren Mengen, leider auch manchmal in absolut desolaten Transportern.
    Brauchst nur die Berichte der Grenzpolizei zu lesen welche "rollenden Bomben" die oft rausziehen.


    Oder wenn´s zB zu einer Güterzugkatastrophe kommt, könnte ganz schnell mal auch eine Gegend die kein Chemiewerk, hat fast unbewohnbar werden.

  • Bei den Chemieriesen gibt es meines erachtens zwei Hauptrisiken.


    Erstens: Havarie in der Produktion, Verschmutzung (1-10km ?) von Luft und oder Wasser von sog. high potentials. Also stark angereicherten Wirkstoffen für Medikamente. Für die Öffentlichkeit ein begrenztes Risiko, da solche Einrichtungen streng geprüft werden. Mehrmals im Jahr von verschiedensten Behörden. (FDA, etc) Die kommen da so oft, das kaum ein Monat ohne vergeht!


    Zweitens: Forschungsunfall im Labor. Obwohl auch hier meist gut kontrolliert wird, sehe ich hier das grössere Risiko. Es gibt viele kleine Forschungslabor und keiner weiss so ganz genau was da wirklich erforscht wird. Wenn da mal ein entsprechender Erreger (in welcher Form auch immer) entweicht, sind die Folgen je nach dem nicht genau abschätzbar, abhängig vom Erreger halt.


    Versteht mich nicht falsch, ich will keine Panik machen! Aber mit der entsprechenden "Motivation" ist der Mensch zu unmenschlichen Fähig.


    Gruess


    Chris

    Jage nicht was Du nicht töten kannst!