Z-Verstrebung erstellen

  • Hab ja ne Weile nix von mir hören lassen - aber Arbeit und ein kaputtes Auto sorgen halt für Stress.


    Hier mal eine Anleitung für die Herstellung einer Z-Verstrebung von Hilfstüren oder anderen Flächen, die man evtl. verschließen möchte. Wenn Fenster bersten oder Nottüren errichtet werden, dann muss es ja auch halbwegs von Dauer sein. Das formschlüssige Z einer Holztür sorgt dafür, dass die Tür nicht hängt.
    Ich habe ja bereits einen Fred für den Holztürbau geschrieben, da fehlt aber das formschlüssige Z.


    Alle Arbeiten sind nur mit stromlosen Handwerkzeugen durchgeführt worden.
    Werkzeug: Zugsäge, Schraubendreher, Zollstock, Bleistift, Winkel


    Zu allererst muss die Holzfläche (z.B. Tür) zusammengelegt werden. Hier mal als Beispiel eine 70cm breite und 200cm hohe Tür. Eigentlich nur ein Türflügel, denn zwei davon sollen ein Feld meines Holzlagers verschließen.


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    Das obere und untere Querbrett auf Länge schneiden und das Diagonalbrett grob auf Länge schneiden (ca. 20cm länger).


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    Dann auf den Querbrettern den Formschluss abtragen. Dazu ca. 1/6 der Brettbreite abmessen (hier im Beispiel ist es ein 100er Brett und 1/6 sind ca. 1,7cm - ich habe 2cm abgetragen). Auf dem Bild steht an der Stelle 1,6. Dann noch ca. 5cm vom Rand der Tür eine Markierung auftragen (siehe 5). Das macht man auf beiden Querbrettern, also oben und unten. Nun das Diagonalbrett so auflegen, dass es mit der Außenkante durch die 5cm-Punkte verläuft. Die Konturen des Diagonalbrettes auf das Querbrett übertragen (dafür sollte es ca. 20cm länger sein als nötig). Nun die Winkelhalbierende zwischen Quer- und Diagonalbrett abtragen (im Bild ist es einfach zu sehen) und dann beide Querbretter ausschneiden. Dazu am besten eine Zugsäge benutzen, denn diese ist bedeutend genauer als ein Fuchsschwanz.


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    Wenn die Querbretter ausgesägt sind, dann wird das Diagonalbrett genau auf Position unter die Querbretter gelegt und die Kontur übetragen. Anschließend wird auch das Diagonalbrett gesägt.


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    Wenn alles ausgesägt ist, wird zuerst ein Querbrett mit jeweils einer Schraube pro Brett an der Tür verschraubt, dann das Diagonalbrett eingelegt und anschließend das zweite Querbrett verschraubt. Das Diagonalbrett muss nun ohne Spiel zwischen die Querbretter passen. Das Z muss so angeordnet sein, dass es oben nach außen zeigt.


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    Vorteil des formschlüssigen Z ist die längere Haltbarkeit gegen Durchhängen der Tür.



    Viel Spaß beim Nachbauen!


    cu Tom


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    Hier noch eine Skizze, damit man die Kontur besser versteht.



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    cu Tom

  • Das ist gemäss Lehrbuch!
    Folgende Anmerkungen:
    1. Ins Vorholz der Querbretter jeweils eine Schraube geben, die dieses zusätzlich gegen Abscheren stabilisiert, wenn man so wenig Vorholz wie auf der Skizze belässt.
    2. Bei untergeordneten Türen reicht es aus, das Diagonalholz (z.B. mit der Kappsäge) rechtwinklig zu schneiden und das Querholz entsprechend einzuschneiden, siehe Bild. Die auf das Querholz übertragene Kraft wirkt ja fast senkrecht auf das Querholz.
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    Die Konstruktion mit den Winkelhalbierenden ist nötig, wenn der Winkel der beiden Hölzer deutlich kleiner ist, wenn das Strebenholz grosse Kräfte überträgt und wenn das Querholzes wenig geschwächt werden darf, also bei den Anschlüssen der Sparren an die waagrechten Deckenbalken von Sparrendächern oder bei Kopfbändern.
    3. Beim Zusammenbau der Tür sind zwei Zwingen hilfreich, welche über die Breite der Tür spannen.


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    Noch einige Hinweise zum Anschlagen der Bänder und Kloben, weils grad hierher passt.
    Die Querbretter werden so montiert, dass die Bänder etwa mittig darauf zu liegen kommen, also im Abstand der Kloben.


    Bänder falls nötig im Schraubstock vor der Montage so richten, dass die Türe im geschlossenen Zustand am Rahmen anliegt ohne zu pressen, und sich ganz öffnen lässt, ohne an der Rahmenkante anzuschlagen.


    1. Unteres Band genau waagrecht auf die Tür montieren. Gewöhnlich nimmt man für die erste Schraube (die dem Kloben am nächsten ist) eine Bolzenschraube mit Muttergewinde und, falls die Mutter auf das Holz kommt, eine grosse Unterlegescheibe. Die anderen Schrauben werden weniger belastet und können Holzschrauben sein, das vereinfacht die Montage.
    (Wenn es eine Aussentür ist, alles Bolzenschrauben nehmen, Muttern selbstverständlich auf der Innenseite der geschlossenen Türe)
    2. Türe einsetzen, mit dem bereits montierten Band einhängen, durch Keile in der geschlossenen Position fixieren
    3. Oberes Band in oberen Kloben einhängen, waagrecht mit Holzschrauben an die Tür schrauben.
    4. Das Loch, wo die Bolzenschraube hinkommt, bohren, Bolzen durchstecken, Türe öffnen und Mutter anbringen.


    Wenn man die Kloben auch montieren muss, diese zuerst anbringen. Ausnahme sind die früher gebräuchlichen Kloben zum Einmörteln. Hier zuerst die Löcher in die Türlaibung stemmen und reinigen, dann die Tür fertig machen, mit Keilen in geschlossener Position fixieren und als Lehre für die genaue Position der Kloben beim Einmörteln mit Schnellzement benutzen.
    Es ist wichtig, dass die Kloben genau senkrecht sind und genau übereinanderstehen und genau gleich weit vom Türrahmen vorstehen. Wenn man nicht darauf achtet, weil die Kloben im Auge des Scharnierbandes gewöhnlich etwas Spiel haben, geht die Tür beim Öffnen schwer oder steht in geöffnetem Zutand schief.

  • Danke für deine zusätzlichen Hinweise!


    Für die Bänder habe ich auch nur Edelstahl-Schrauben und große Unterlegscheiben verwendet. Hält länger.


    cu Tom

  • Mich würde mal der Hersteller der Säge auf bild 3 Interessieren.

  • Zitat von Anubis83;202319

    Mich würde mal der Hersteller der Säge auf bild 3 Interessieren.


    Hi, das ist eine relativ preiswerte Famex 5505 Zimmermannssäge 300 mm.


    Die kriegst du z.B. hier: http://www.amazon.de/gp/produc…_s00&tag=httpswwwaustr-21


    und sie kostet dann um die 25 Euro und ist ihr Geld auf jeden Fall wert.



    cu Tom


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    Habe da heute z.B. 12mm starke Siebdruckplatten (ca. 30cm lange Stücken) abgesägt und das ging ebenfalls sehr schnell.


    Ist im Gegensatz zu einem Fuchsschwanz eine Zugsäge, d.h. der Schnitt erfolgt beim ziehen. Nachteil ist, das eine angezeigte Linie vom Sägemehl abgedeckt wird und du immer pusten musst… :lechts:

  • Da benutze ich immer eine Metallschiene, die ich mit Schraubzwingen befestige um extrem Exakte Schnitte auch auf großer länge zu bekommen. Danke für die Verlinkung ist Bestellt und auch bald Getestet wen amazon wieder Lieferfähig ist. :devil:


    Und eine weitere dazu! Na wen das meine Frau sieht. ...... noch mehr Werkzeug! :psst:

  • Werkzeug kann man nie genug haben.


    Suche übrigens noch eine Säge für meine Meterhölzer, wenn die Kettensäge nicht mehr da wäre.


    Was nimmt man da am besten??
    Die Hölzer sind ca. 10-15cm stark.


    cu Tom

  • Zweimann Schrotsäge für Längsschnitte, oder eine Einmann Schrotsäge (Habe eine Geschenkt bekommen von irgend eine Firma Putsch sowieso, bin mit ihr hochzufrieden, die Erinnern einen an die Alten Holzfällertage und den Timber Sport.)
    Oder eine Schittersäge meine ist von Ulmia

  • Zitat

    Ist im Gegensatz zu einem Fuchsschwanz eine Zugsäge, d.h. der Schnitt erfolgt beim ziehen. Nachteil ist, das eine angezeigte Linie vom Sägemehl abgedeckt wird und du immer pusten musst… :lechts:



    Die Sägen sind super , habe 3 davon .


    Sind aber wiklich nur zum ziehen , meine BEVA hat mir diesen Sommer eine geschrottet als sie wie wild in alle richtungen im Garten gesägt hatte .

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  • Hallo zusammen
    Ist noch lustig letzten Mai habe ich unter Nohttüren fast die selben Fotos hochladen. :kichern:


    Freut mich Sehr das es noch mehr Holzwürmer gibt.
    Ich habe beides Japansäge auf Zug und Fuchsschwanz auf Stoß für kleine feine Sachen die Japansäge und für große und Längsschnitte der Fuchsschwanz.Gebt mal Zimmermanns Meisterschaft ein und schaut die Sägefürung an.


    Für die Schweizer hir im Liq Sop hatz noch grobzahnige Fuchsschwanze für Brennholz.Nur Feile und Schrenk Zange nicht vergessen!


    Die Variante für Fortgeschrittene wäre noch die Türe mit Schwalbenschwanz Rigeln ohne Strebe...
    Gruss SAP