Zelt für Familie ?

  • @ Moski:
    Also, ein paar Fragen:
    - Zelteinsatz vor allem (a) Frühjahr bis Herbst oder (b) auch im Winter? Wenn Option a: Zelt aus TC, Option B: Zelt aus Silnylon


    - auf wieviele Personen kann das Zeltgewicht beim tragen aufgeteilt werden? Mehr als 3 Kilo machen bei längeren Touren keinen Spass...


    Und noch ein paar Antworten: Zelte aus Technical Cotton besitzen ein wesentlich besseres Innenklima als solche aus Silnylon. TC ist viel atmungsaktiver, aber auch einiges schwerer. Gerade im Sommer ist der Unterschied markant: TC-Zelte sind innen einfach heiss, Silnylonzelte werden zu Schwitzhütten. auch aus diesem Grund besitze ich ein Lavvu, wegen der Kaminwirkung bei geöffneter Hutze. dann wird es erträglicher.
    TC ist auch viel UV-beständiger, aber solange ein Silnylonzelt nicht gerade sechs Wochen auf Kreta in der prallen Sonne steht wird auch so ein Zelt nicht allzu sehr leiden und dauerhaft sein.
    Grosse Vorteile von silikonisiertem Nylon:
    - trocknet WESENTLICH schneller...
    - Ist absolut dicht
    - kann auch mal feucht eingepackt werden und stockt nicht gleich
    - Gewischtsersparnis ist enorm
    - Extrem robuste Textilien


    Nachteile:


    - Feuergefährlich (ausser wenn speziell behandelt wie zB. Zelte von Bergans oder Helsport
    - Innenklima im Sommer / Winter


    Grundsätzlich würde ich mir ein Familienzelt aus TC anschaffen, wenn ich es nicht tragen muss. Ansonsten kommt nur ein Zelt aus Silnylon in Frage, da der Gewichtsvorteil bei ähnlichem Preis die Nachteile bei weitem aufhebt.

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • Zitat von Obwaldner;71119


    - Zelteinsatz vor allem (a) Frühjahr bis Herbst oder (b) auch im Winter? Wenn Option a: Zelt aus TC, Option B: Zelt aus Silnylon


    - auf wieviele Personen kann das Zeltgewicht beim tragen aufgeteilt werden? Mehr als 3 Kilo machen bei längeren Touren keinen Spass...


    Als Familie werden wir das Zelt nur von Frühjahr bis Herbst brauchen. Ich kann mir aber vorstellen, dass ich mit ein paar Freunden, auch mal im Winter das Zelt mitnehmen würde.


    Das Zelt selbst ist eigentlich in einem Sack verpackt. Es kann aber bis auf 3 Personen aufgeteilt werden, was aber bei einem Familienausflug eh an einer Person hängen bleibt. Wir gehen davon aus, dass wir bei Reise mit ÖV das Zelt in einen Rollkoffer mitnehmen. Dann sollte das Gewicht nicht mehr so entscheidend sein.


    Den Gedanken bezüglich mehrerer kleiner Zelte haben wir uns auch schon durch den Kopf gehen lassen. Daher tendieren wir auch auf das Poro 4. Sobald die Kinder grösser sind, wollen die doch eh nicht mehr mit den Elten im Zelt schlafen also muss dann ohnehin ein zweites her.

    Keep It Simple

  • Hallo,


    jetzt will ich auch mal in die Familien-Zelt-Diskussion einsteigen, bei uns wirds nun auch akut.


    Meine bisherigen Erfahrungen mit Zelten beschränken sich einmal auf ein paar Fehlversuche/Jugendsünden mit billigen Dackelgaragen und einem der berüchtigten "Steilwandzelte", wie sie heute noch auf vielen Campingplätzen zu bewundern sind und habe dann im Rahmen einer relativ extremen 5-Wochen-Island-Radtour vor vielen Jahren sehr gute Erfahrungen mit einem geodätischen Kuppelzelt (Tatonka Sherpa Dome) gesammelt, das man zu zweit auch bei heftigsten Sturmböen noch aufbauen konnte und das vor allem rundum wasserdicht war. Einziger Nachteil: man muss das Innenzelt zuerst aufbauen, was einen bei Wolkenbruch zu olympischen Höchstleistungen beim Zeltaufbau motiviert.


    Nun, mit nem bald 3jährigen Knirps in der Mitte, ist uns das Sherpa Dome einfach zu klein und als >40jähriger freut man sich auch über Stehhöhe :) Für alle Fälle bleibt das Sherpa Dome in Reserve.


    Jetzt haben wir uns ein (gebrauchtes) Familienzelt angeschafft, das wir demnächst an der Ostsee testen werden (Urlaubssurvival...).
    Folgende Punkte musste das Zelt erfüllen:
    - Boden mit sehr hoher Wasserdichtigkeit (10.000 mmWS)
    - Aussenzelt mit hoher Wasserdichtigkeit (>3.000 mmWS)
    - KEIN Fiberglasgestänge, sondern Alu-Gestänge
    - genügend Abspannmöglichkeiten, um das nasse Aussenzelt vom Innenzelt fernzuhalten
    - teilbares Innenzelt bzw. mindestens zwei Innenzelte ("Kinderzimmer")
    - wettergeschützter Aufenthaltsbereich mit Stehhöhe
    - Stauraum innerhalb des Zelts
    - Gewicht unter 15kg


    In der 500 - 1.000 Euro-Klasse gibt es natürlich einige Kandidaten, die fast alle unserer Anforderungen erfüllen, aber wir wollten nicht soviel Geld ausgeben. Neue Zelte, die billiger sind, erfüllen die o.g. Anforderungen bei weitem nicht und haben teilweise vernichtende Käuferkritiken (Amazon, Globetrotter).
    Deshalb haben wir uns für ein wenig gebrauchtes "Markenzelt" entschieden. So konnten wir für etwas über 200 Euro ein Salewa Family Dome erwerben, das unsere Anforderungen erfüllt bzw. übertrifft (es können wahlweise 1, 2 oder 3 der beiliegenden Zwei-Mann-Innenzelte als Schlafkabinen eingehängt werden).
    Das Zelt hat eine kreuzförmige Grundstruktur mit einem zentralen Aufenthaltsbereich und vier Nischen, wovon zwei wahlweise als Eingang oder Platz für ein Innenzelt und zwei für weitere Innenzelte genutzt werden können.


    Mit 13,9kg inklusive des 7001-T6er Alugestänges ist es sicher kein Rucksackzelt für eine Bergtour, aber für ein Familienzelt eher am unteren Ende der Gewichtskala.


    Ein Hintergedanke (neben Zelturlaub) ist natürlich S&P gewesen. Wenn ich mir die Zeltstädte in USA so ansehe oder die Massenquartiere der Obdachlosen in Japan, der Erdbebenüberlebenden in Aquila etc., dann ist es, wie Doomer es formuliert hat, ein "gutes Home away from Home", in dem man notfalls auch über längere Zeit leben und nicht nur überleben kann.


    Grüsse


    Tom

  • Hallo,

    während meiner diesjährigen Zeltsuche (hab schon irgendwo erwähnt, dass es unser altes Zelt diesmal nicht mehr gepackt hat), bin ich auf das hier gestossen:

    http://www.fritz-berger.de/fbo…mediaPackageIndex=10&3d=1

    Das Zelt stand direkt neben dem, welches wir dann letzendlich gekauft hatten. Grund dafür waren 250 Euro Preisunterschied (Angebot!), und die Tatsache dass wir uns. für die zukünftigen Familientripps evtl. einen Wohnwagen holen.

    Stünde ich nochmals vor der Entscheidung ein Zelt für die gesamte Familie (2 Erw., 2 Ki.) zu kaufen, würde ich mich definitiv für dieses Zelt entscheiden.

    Ausschlaggebend hier der festeingenähte Boden (gesamte Grundfläche), die Variabilität (versetzbare Vorderwand), Dichtigkeit (10000mm Boden, 5000mm Zelt), Gestänge aus Stahl und Fiberglas, über Gelenke verbunden.

    Das Zelt ist kein Top-Treking Zelt für die Extremstgebiete dieser Erde, und man sucht vergeblich nach einem wohlklingenden Markennamen.

    Aber es macht einen richtig soliden Eindruck. Denke mal 10 Jahre wird es locker mitmachen.

    @admins: hoffe der link ist nicht zu lang.


    Gruß

    Dietmar

    Hunde retten Menschenleben - wir bilden sie aus.

  • Poro 4 von Kaikkialla


    Hallo Zusammen


    Wie hier in früheren Post erwähnt, haben wir uns ein leichtes Familienzelt gesucht. Wir haben uns schliesslich für das Poro 4 von Kaikkialla entschieden. Jetzt hatten wir das Zelt 14 Tage im Dauereinsatz. Anbei mein Erfahrungsbericht zu dem Zelt.


    Unser Fazit nach 14 Tagen:
    - einfaches Zelt mit ausreichenden Platzverhältnissen für 3 Personen (eigentlich für 4 Personen gedacht, dann ist es aber wirklich ungemütlich eng. Fairerweise müssen wir noch sagen, dass wir im Zelt weder gegessen noch gekocht haben.)
    - geräumige Schlafkabine
    - Hält auch schweren Gewittern stand (obwohl, wenn es wirklich voll auf das Zelt regnet, drückt leichter niesel durch. Nicht so stark das gleich alles Nass wird, aber tröpfchen sind schon erkennbar.)
    - Am Morgen jeweils einiges an Kondensat vorhanden


    Zelteigenschaften:
    - Zelttyp: Tunnelzelt
    - Material aussen: Nylon Silikon beschichtet
    - Heringe: J-Peg für harten bis mittleren Boden, für weichen Boden müssen zusätzliche Heringe gekauft werden.
    - Footprint zusätzlich möglich
    - Gewicht: 4.1kg


    Aufstellen:
    Der Aufbau ist sehr einfach und rasch. Das Zelt ist in etwa 5 Minuten bezugsbereit. Das Zelt kann auch von einer Person alleine relativ einfach aufgestellt werden.
    Das Zelt verfügt über drei Bogenstangen unterschiedlicher Längen. Die Kennzeichnung der Stangen bzw. Standorte am Zelt sind mit einem Farbcode realisiert. Verwechslungen sind somit ausgeschlossen. Das Zelt wird aussen mit Clips an den Zeltstangen befestigt.
    Das Innenzelt kann beim Abbau eingehängt bleiben, dadurch ist der nächste Aufbau auch wieder rasch realisiert.


    Abmessungen Zelt:
    - Kabine 230 x 205 cm
    - Vorraum (Apsis) 210 x 205 cm
    - Höhe 135 cm
    Wir waren mit drei Köpfen unterwegs und hatten ausreichend Platz. Auch der Kinderwagen hat in der Apsis Platz. Da sind vor allem die zwei Eingänge perfekt.


    Regendichtigkeit:
    Wir hatten die letzten 14 Tage beinahe täglich regen. Zweimal hat sich dabei ein ziemlich deftiges Gewitter über uns entladen (Die Wiesen nebenan waren bis beinahe Knietief im Wasser. Andere Zelte wurden überflutet. Unser Zelt stand zum Glück etwas auf einem erhöhten Terrain. Vor dem Aufbau sollte man sich eben einen guten Fleck im Gelände aussuchen.) Unser Material hat alles trocken überstanden. Daher bin ich mit der Regendichtigkeit zufrieden. Lediglich bei Gewitter mit schweren Wassertropfen drückt sehr leichter Niesel oben durch das Aussenzelt, welche einige tropfen auf dem Innenzelt bilden.


    Lüftung/Kondensat
    Was halt bei SiNi-Zelten üblich ist, ist die Kondensatbildung. Bei uns 2.5 Personen hat sich am Aussenzelt doch immer am Morgen einiges an Kondensat gebildet. Ich habe das Zelt nicht selten mit einem feuchten Rücken verlassen, da ich bei der geringen Höhe mit dem Rücken am Zeltdach berührte. Das Zelt verfügt vorne und hinten über je ein Lüftungsschlitz.
    Wir müssen sagen, dass wir das Klima im Zelt nicht als unangenehm empfunden haben, trotzdem würde ich mit mehr Lüftungsmöglichkeiten wünschen.


    Packmass/Gewicht:
    Wir haben extra ein leichteres Zelt für Veloferien oder dergleichen gesucht. Das Zelt ist mit 4.1 kg relativ leicht (gäbe aber euch leichtere), aber das Gewichts/Leistungsverhätnis hat für uns gestimmt. Otpional kann ja der Footprint bzw. das Innenzelt weggelassen werden, falls das Gewicht mal weiter reduziert werden muss.


    Abspannungen:
    Das Zelt verfügt über zusätzliche Sturmabspannungen, welche wir aber bislang nicht brauchten.
    Ich habe vernommen, dass sich SiNi-Zelte bei Wärme (Sonne) zusammenziehen und bei Regen (Kälte / Nässe) ausdehnen. Das es aber so grosse Differenzen ausmacht war mir nicht bewusst. Tagsüber war das Zelt teilweise faltenfrei gespannt, während es sich am Abend teilweise soweit ausdehnte, dass das Aussenzelt beinahe das Innenzelt berührte. Stetiges nachspannen bzw. lösen ist von Vorteil, aber das Zelt war auch bei schlechter Spannung Wasserdicht.


    Nass-Abbruch:
    Da sich auf dem Zeltdach die Wassertropfen zu grössen tropfen zusammenschliessen, dauert es im Gegensatz zu einem Baumwollzelt ziemlich lange, bis das Zelt trocken ist. Die Tropfen lassen sich etwas abschütteln. Trotzdem mussten wir unser Zelt im Nassen abbrechen. Jetzt wo wir das Zelt im Garten zum trocknen aufgestellt haben, haben wir festgestellt, dass Wasser bis in die Schlafkabine gedrückt hat. Auf einer Tour würde ich daher das Innenzelt separat verpacken, falls das Zelt nass abgebrochen werden muss.


    Tarnung:
    Das Zelt ist grün, also perfekt. Denkste, wer in der Nacht die Abspannungen mit einer Taschenlampe beleuchtet wird regelrecht von den reflektierenden Zeltschnüren geblendent. Dies mag aber auf dem Campingplatz sinnvoll sein. Wer es aber sauber getarnt haben möchte, soll die Zeltschnüre auswechseln.


    Wie gesagt, im grossen und ganzen sind wir mit dem Zelt bislang zufrieden. Beim Probeaufbau im Garten haben wir leider eine defekte Öse entdeckt, an welcher das Innenzelt aufgehängt wird. Diese wurde vor den Ferien als Garantieleistung behoben. Zudem gibt es noch ein paar andere Details am Zelt welche ich persönlich anders vernäht hätte.


    Bei weiteren Fragen zum Zelt stehe ich euch gerne zur Verfügung.


    Grüsse Moski

  • Ich bemäkel an den meisten Zelten auch immer die fehlende/unzureichende Ventilation.
    Für uns 2P haben wir zum Campen auch so ein Tunnelzelt (ist immer noch die praktischte und leichteste Bauweise), allerdings mit Eingang in der Mitte und links und rechts dann je eine Doppelkabine mit richtigem! Lüftungsfenster. Wir sind damit sehr zufrieden.
    Samos 4

    Quelle: http://www.sportolino.de


    Neu und für eine Person gedacht hab' ich das 2 Seconds Air II. Noch nicht getestet, nur mal auf- und abgebaut.
    Aber die Ventilation ist wirklich superklasse!

    Quelle: http://tente.quechua.com/fr/