Auf Wunsch einiger Forenmitglieder hier nun meine Erfahrungen mit den selbstgebauten Kellerlüftern.
Das leidige Thema Lüften, hat sicher jeder schon einmal verflucht. Besonders heikel ist das im Keller.
Der normale Durchschnittsmensch soll wohl angeblich nicht so viel Zeit im Keller verbringen, wie das bei den
meisten von uns der Fall sein dürfte. Somit ergibt sich das Problem, das man schnell mal vergisst, die Fenster
auf oder zu zu machen.
Das Grundproblem beginnt schon im Verständnis der ABSOLUTEN und der RELATIVEN Luftfeuchte.
Warme Luft kann viel mehr Wasser aufnehmen als Kalte. Die relative Luftfeuchte bezeichnet den Wert, zu wieviel Prozent die Luft mit Feuchtigkeit gesättigt ist. Das ist eben bei Kalter Luft relativ wenig und bei warmer relativ viel Wasser was in in der Luft ist um den selben Prozentsatz zu erreichen. Wen das näher interessiert, dem sei ein Mollier - Diagramm empfohlen.
Die absolute Feuchte bezeichnet den Wert, wieviel Wasser pro Kubikmeter Luft enthalten ist.
Warme Luft kann also beispielsweise relativ trocken sein, kühlt sie sich ab, ist sie aber relativ Feucht, bei gleicher Menge Wasser.
Kühlt sich Feuchte Luft immer mehr ab, steigt also die Feuchtigkeit, das auch noch exponentiell. Irgendwann ist dann der sogenannte Taupunkt erreicht. Dann ist die relative Feuchte bei 100 % angelangt und das Wasser schlägt sich an der Kältesten Stelle nieder. Das ist im Keller vorzugsweise eine Wand an ihrer tiefsten Stelle und in Ecken, weil es dort eben ein klein wenig kälter ist.
Genau das gilt es zu vermeiden!
Es gibt seit einiger Zeit elektronische Hygrometer.
Das Problem ist, die messen nur die relative Feuchte. Der Wert muss also mittels der Temperatur in absolute Feuchte umgerechnet werden.
Zwei dieser Fühler, samt Temperaturkompensation, also einen für innen und einen für außen brauchen wir.
Die werden an einen kleinen Mikrorechner angeschlossen, der dann als Differenzschalter programmiert wird.
Ziel ist es die absolute Feuchte, innen und außen, ständig miteinander zu vergleichen. Ist es draußen absolut trockener als drinnen, dann wird ein kleiner Lüfter angeschaltet. Weil der Rechner noch jede Menge Leistung übrig hat, kommt eine nette Zusatzfunktion obendrauf.
Die minimale Kellertemperatur ist bei mir auf 5°C eingestellt, die Maximale auf 18°C.
Lange habe ich im Internet gesucht und wurde auch fündig. Mir ging es um eine Steuerung, die ich als Laie einbauen kann und für die ich kein Informatiker sein muss.
Solche Leute die dann immer mal wieder meinten: "Da brauchst du doch nur ................." konnten mir alle nicht weiterhelfen, denn wenn Butter bei die Fische sollte und ich ihnen sagte, dann los, bau mir sowas war immer die Luft raus.
Ein fertiges System habe ich gefunden das sollte dann aber auch gleich 1500 Euronen kosten, das war mir etwas zu viel.
Zu guter letzt bin ich bei einem System hängengeblieben, das von der Firma Technische Alternative" aus Österreich als Komplettsteuerung angeboten wird. Es ist der Rechner und die Sensoren enthalten, verkabeln muss man selber, aber wer eine Lampe anschließen kann bekommt das hin. Die Leitungslänge zu den Sensoren darf ungeschirmt bis 50 m betragen, also vollkommen ausreichend.
Der Mikrorechner ist original für eine Heizug gedacht, es ist aber sehr genau beschrieben, wie man ihn umprogrammiert.
Gekauft habe ich Komplettsystem letztendlich beim Heizungsdicount 24, da die Technische Alternative nur an Händler liefert.
Hier mal ein Link zur Zusatzanleitung für die Regelung http://www.heizungsdiscount24.…ative-Manual-UVR61-GT.pdf
Nachdem die Regelung an der Wand war, mußte nur noch ein 220 V Lüfter gefunden werden. Ein feiner Gazefilter vor dem Lüfter macht sich gut.
Sicher findet sich auch jetzt wieder jemand, der es vieeeel billiger bauen kann - das mag sein, ich habe aber eben keine Lust darauf, alle möglichen Teile zusammen zukaufen und dann darauf zu hoffen das es irgendwie funktioniert, bei dem System - ich habe nun schon 2 zusammnengesetzt funktionierte alles auf Anhieb.
In meinem Waschmaschinenkeller hatte ich das erste System eingebaut, nach nunmehr 4 Monaten ist er so trocken, wie ein Pappkartonlager.
Die Energiekosten sind um ein vielfaches geringer als bei einem Kondenslufttrockner, es fallen 2,8 Watt für die Regelung an und eben die Energie für den Lüfter, wenn er an ist.
[ATTACH=CONFIG]21978[/ATTACH] Steuerung und Lüfter
[ATTACH=CONFIG]21979[/ATTACH] Steuerung
[ATTACH=CONFIG]21980[/ATTACH] Innensensor
Beste trockene Grüße Olaf