Basel und das OSZE

  • Dieses Thema hat Potential innert weniger Beiträgen aus dem Ruder zu laufen.
    Es liegt an Euch, dass wir diese Beiträge nicht löschen müssen. ( Siehe unsere Forumregeln )


    LG Eterus

  • Ich hab dazu mal weiter gesucht. Offensichtlich steigt die Kadenz wirklich. Also der Zeitraum zwischen den Protesten sinkt. Ich nehme daher an, dass logischer Weise auch mehr Leute beteiligt sind.


    http://ultraculture.org/blog/2…every-protest-since-1979/


    Fragen die daraus resultieren, das politsche aussen vor:
    Wie lang wird das noch gut gehen? Oder besser in wie fern seid Ihr schon "bereit"?


    Gerade bei Hauptstadt Bewohnern hört man ja oft, dass die gerne mal wieder ein Weekend ohne fliegende Steine o.ä. hätten...


    Gruess


    Chris

    Jage nicht was Du nicht töten kannst!



  • Was willst Du uns mit diesen Aussagen sagen?
    Hast Du Panik?


    Was hat dieses Thema jetzt mit unserer Hauptstadt zu tun...


    Warum stellst Du uns diese komischen Fragen?



    Admin Eterus

  • Nein, ich bin kein Journalist. Panik habe ich nicht, möchte aber sagen ich seh eine Gewitterfront. Würde mich nicht wundern wenns 2015 schon was geht, der Stein ins rollen kommt. Ich frage, weil auch hier schon das Thema Bürgerkrieg angeschnitten wurde. Und ich weiss nicht wies Euch geht, aber darauf bin ich nun wirklich noch nicht genügend vorbereitet.


    Ich hab aber sicher gehörig Respekt vor der Situation. Freunde in Bern sagen das mit den Steinen, andere Freunde aus Berlin sagen, dass die Polizei schon gar nicht mehr in gewisse Bezirke geht... Da fängts bei mir langsam an zu läuten. Bin ich allein?

    Jage nicht was Du nicht töten kannst!

  • Bürgerkrieg in der Schweiz ???? Oder in Europa ?????


    Welch sollten den die zwei schwer bewaffneten Seiten sein.

  • @ moleson Für mich ist Bürgerkrieg die Obrigkeit, also der Staat mit dem Militär gegen die "Unterschicht" das Volk. Also tendenziell eher nur eine wirklich schwer bewaffnete Seite. Wie wärs denn grad mit Berlin als Beispiel, tendenziell links / alternativ orientiert, finanziell schwer angeschlagen und teilweise vernachlässigt, zudem Hauptstadt.


    Nochmal ganz klar formuliert:
    - In wie weit sind wir hier, Eurer Meinung nach von einem "Europäischen Frühling" entfernt, (Achtung überspitzt!) wenn Wochenende für Wochenende die Hauptstätde "brennen" oder gar Bezirke vernachlässigt werden? (Bisher in Ägypten und der USA hat "ein Toter" gereicht, um das Fass zum überlaufen zu bringen. Das ist schnell passiert.)
    - Fühlt Ihr Euch mit Eurer Ausrüstung bereit für so ein Szenario? Ich mich bisher nicht, auch wenn ich "einen, zwei Pläne" und ein "paar Tools" habe.


    Ich hatte vorgeschlagen den Titel hier zu ändern -> "Erwartungen: Demonstrationen und Ausschreitungen" (den OSZE und Basel war ja nur die initial Zündung). Weil ich es gestern nicht geschafft habe werde ich das gleich nochmal probieren. Ausserdem fügte ich eine Quelle für die angebrachte These ein, die ich fand und meine Vermutung von Kadenz untermauert, um das möglichst fachlich zu halten.


    Die Fragen die sich entwickeln kommen Schrittweise, ich denke wesentlich schneller und mehr wie ich tippe. Trotzdem probiere ich doch jeweils kurz und möglichst pregnant den wichtigen Kern zu treffen (auch wenns weh tut). Sowas wie "Was will ich eigentlich wissen". Ich hab meine eigenen Ansichten, da geb ich Euch Recht. Es wird keinem gelingen, mich zu bekehren und ich muss keinen bekehren aber ich diskutiere gerne. Zwischen Aluhut und Realist liegt irgendwo die Wahrheit und beide Seiten lernen nie aus. Gerade desswegen behandle ich alle mit Respekt, bin ich der Meinung. Falls das nicht so ankommt tuts mir aufrichtig Leid, lasst es mich umgehend hier wissen und ich werde sofort die Konsequenzen ziehen.


    Nur eine Bitte, probiert mir nicht den Aluhut bei jeder Möglichkeit an zu ziehen (den nehm ich mir schon selber) und verdreht mir meine Worte nicht.


    (Achtung Humor) Der Journalist hat mich schon etwas verletzt, hätte auch grad so gut Judas oder Verräter stehen können... :Zunge raus:


    Wir werden dann so oder so in ca. 100 Jahren auf der Wolke beim Harfe spielen Witze über alle unseren kleinen und grossen Idiotien machen!


    So far, love & peace!



    Chris

    Jage nicht was Du nicht töten kannst!

  • Deinem Vorstellungsthread entnehme ich, dass du des Deutschen offenbar genug Mächtig bist, um einen korrekten Satz zu formulieren; leider haben deine Posts hier diesen Eindruck nicht bestätigt. Wie auch immer, ich glaube jetzt habe ich verstanden, was du fragen oder sagen wolltest...
    Es heisst übrigens "die OSZE", also "die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa", nicht "das Organisation etc."


    Also, um deine Frage zu beantworten: Ja, ich fühle mich gut genug darauf vorbereitet (sollte es wirklich eintreten). Und nein, ich glaube nicht an einen Bürgerkrieg in der Schweiz. Die Schweizer sind politisch zu gut eingebunden und zuwenig "gewaltbereit", was ich auch gut finde.


    In D sieht es ähnlich aus (immer aus einer Aussenperspektive, ich bin Schweizer): Die Deutschen sind ein sehr robustes/zähes Volks, bis es denen den Nuggi raushaut braucht es schon etwas mehr (das meine ich positiv). Ausserdem glaube ich, sind die Deutschen obrigkeitshöriger und kollektivistischer als die Schweizer, was dazu beiträgt, dass wir Schweizer in derselben Situation wie die Deutschen jetzt sind, viel viel unzufriedener wären. Als Beispiel hier ein Bericht von Welt.de
    http://www.welt.de/finanzen/ve…lig-Weihnachtsfeiern.html (und nein, es geht nicht um die kleineren Weihnachtsfeiern, sondern die legislative Ursache davon!)


    Ausserdem: Wer interessiert sich schon für Demonstranten in unseren Wohlstandsverwahrlosten Ländern? In Zürich z.B. sind dauernd irgendwelche Demos, kein Schwein interessiert sich dafür, es sei denn, der Verkehr fliesst deswegen nicht, wie er sollte. (Soweit ich weiss, ist das in der Bundesstadt Bern nicht viel anders.) Gerade wenn man deutsches TV schaut, hat man das Gefühl, min. 75% der Deutschen seien echt arm dran, würden Flaschen sammeln und vom Hartz 4 Minimum leben. Quatsch! Deutschland und den meisten, nein, allermeisten Deutschen geht es ökonomisch wirklich gut (irgendwer muss die Flaschen mit dem Pfand ja wegwerfen statt zurückbringen) und solange es den allermeisten Menschen in einem Land wirklich gut geht, gibt es normalerweise auch keine grösseren inneren Unruhen, Bürgerkriege, grössere Aufstände, etc. Schau dir doch nur mal an, warum und wogegen genau demonstriert wird. Themen, die i.d.R. kein Schwein interessiert - ausser natürlich die Demonstranten, es sei denn, die Demonstranten wären einfach "erlbebnisorientiert", will heissen: sie wollen Krawall machen.

    Fortuna praeparatum potissimum diliget - Das Glück bevorzugt den, der vorbereitet ist.

  • Danke für Deinen Input und die konstruktive Kritik. Ich gelobe Besserung. Die Handys und Tablets verleiten einfach zu einem "hingeschluderten" Text, vorallem auch durch die versprochene aber oft fehlende Barrierefreiheit! ;o)


    Die Wohlstandsverwahrlosung (tolles Wort!) macht mir noch etwas Kopfzerbrechen. Ich bin mir nicht sicher, ob das "Jammern auf hohem Niveau" nicht auch irgendwo unterschätztes Krisenpotential hat. Du verstehst was ich meine?


    Gruess



    Chris

    Jage nicht was Du nicht töten kannst!

  • Ich denke, ich weiss was du meinst. Ein grosses Problem dürfte z.B. während eines grösseren Blackouts sein, dass viele schlicht zu dumm/unwissend sind, wie man Licht und Wärme ohne Strom produziert. Abgesehen davon, dass viele kein Feuer machen können, werden viele andere schlimme Brände verursachen (hier im Forum ein häufig genanntes Problem), wobei dann die Feuerwehr nicht (oder zu spät) kommen wird, weil man ja kein Handy hat.
    Dazu kommt, dass viele Party machen werden, und sich dem Alkohol und anderen Drogen zuwenden. Zusammen mit denen, die sich ohne Playirgendwas, TV und Computer kaum zu beschäftigen wissen, kann daraus schnell aus lauter Langeweile blödsinniges bis gefährliches Treiben entstehen.
    Ganz abgesehen von eventuellen Plünderungen im M**ia M***t und anderen Geschäften.


    Oder denkst du in eine ganz andere Richtung?


    lg


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zu meinen Überlegungen gibt es hier bereits eine Menge "Material", z.B. diese Diskussion:


    https://www.previval.org/forum…eutsch?highlight=blackout


    Diese Dokufiction gibt es auch auf Deutsch (Youtube).


    Aber evtl. wird es hier zu sehr OT...

    Fortuna praeparatum potissimum diliget - Das Glück bevorzugt den, der vorbereitet ist.

  • Zitat von chr1s;199789


    Nochmal ganz klar formuliert:
    - In wie weit sind wir hier, Eurer Meinung nach von einem "Europäischen Frühling" entfernt, (Achtung überspitzt!) wenn Wochenende für Wochenende die Hauptstätde "brennen" oder gar Bezirke vernachlässigt werden? (Bisher in Ägypten und der USA hat "ein Toter" gereicht, um das Fass zum überlaufen zu bringen. Das ist schnell passiert.)


    In meinen Augen sehen brennende Hauptstädte anders aus. Uns DACHlern geht es besser als gefühlt 75% der restlichen Menschheit. Wir brauchen keinen europäischen Frühling, wir leben im europäischen Sommer. Und den Vergleich finde ich schon arg daneben ehrlich gesagt, wenn man betrachtet wieviele Menschen im arabischen Raum für ihre Grundrechte gestorben sind. Rechte, die du und ich einfach haben. Das Gesindel, dass da unsere Ordnungskräfte mit Steinen bewirft ist eine bildungsferne Minderheit, denen schlichtweg langweilig ist. Hier mag man manchmal zu dem Gedanken kommen, dass die Versammlungsfreiheit nicht immer eine ideale Erfindung ist. Eine politische Motivation, geschweige denn irgendeine Strömung kann ich hier nicht erkennen. Ein "Erreichen der kritischen Masse" derer, die das System nicht mehr ertragen können, wird in unserer momentanen staatlichen Struktur nicht zustande kommen.


    Zitat


    - Fühlt Ihr Euch mit Eurer Ausrüstung bereit für so ein Szenario? Ich mich bisher nicht, auch wenn ich "einen, zwei Pläne" und ein "paar Tools" habe.


    Für welches Szenario genau? Revolutionärer Flächenbrand? In unserer aktuellen Wohlfühlwelt kann mMn so ein Ausmaß nicht entstehen. Da müssten sich die Umstände an sich schon massiv verändern und dann wären die Umstände, die in einen "Aufstand" führen wohl problematischer zu handeln als ein meuternder Mob an sich.


    Zitat

    Ich hatte vorgeschlagen den Titel hier zu ändern -> "Erwartungen: Demonstrationen und Ausschreitungen" (den OSZE und Basel war ja nur die initial Zündung). Weil ich es gestern nicht geschafft habe werde ich das gleich nochmal probieren. Ausserdem fügte ich eine Quelle für die angebrachte These ein, die ich fand und meine Vermutung von Kadenz untermauert, um das möglichst fachlich zu halten.


    Ein paar besoffende, frustrierte Kids sind noch lange kein Matrosenaufstand. Auch wenn diese sich immer häufiger für nächtliche Freizeitbeschäftigung zusammenrotten sehe ich hier absolut keine systemrelevante Gefahr. Solange die Medien allerdings die Polizeikräfte fertigmachen, wenn die mal mit dem Hämmerchen reinklopfen, werden diese Freaks lustig weitermachen. Wer natürlich als Anwohner direkt von dem Treiben betroffen ist, könnte sich durchaus Gedanken machen wie Auto geschützt parken, Fenster gegen Steine/Molotows schützen usw usf.

    [HR][/HR]Klar komme ich nach der Apokalypse in die Hölle, aber mit VIP-Bändchen und Freigetränk.
    [HR][/HR]

  • Nein, die Richtung stimmt absolut, hjoggel. Ich werde Blackout gleich noch anschauen.


    Ich denke es gibt momentan sehr viele politische und gesellschaftliche Brennpunkte. Der Wind hat auf beiden Seiten hart gewechselt, sagen wir über einen Zeitraum der letzten 10 Jahre. Die Politik ist einerseits überfordert und wird den Ansprüchen der Bevölkerung nicht gerecht:


    - Weil vieles was bisher funktioniert hat gesetzlich angepasst oder schärfer reguliert wird. Klar, die Mehrheit macht auch Sinn, das will ich hier nicht anzweifeln, im Gegenteil, es ist ja auch nötig bei "den Leuten"!
    - Trotz der vielen legislativen Änderungen sind sehr viele wichtige Themen noch immer nicht geregelt. Eine art Misspolitik wird betrieben, man verliert sich im Detail und anderswo fehlen sogar Grundlagen.
    - Die Art des politisierens hat sich verändert. Es ist agressiver am Volk, mehr Schlammschlacht, viel mehr Lobby-Arbeit. Eine "amerikanisierte" Demokratie hat langsam Einzug gehalten.


    Zu dem ist die Bevölkerung aber genau so überfordert:


    - Die Bildung, resp. deren Lehrer als auch Schüler! Mit welchem Stand kommen die Jungs und Mädchen heute aus der Schule? Was wird noch gelernt? Der Lehrplan ist oft ein Witz, genauso wird er leider auch ausgeführt.
    - Vereinsleben oder soziale Strukturen verändern sich durch die neuen "sozialen" Netzwerke. (Persönlich habe ich mich bei den Emo's schon gefragt was für Generationen noch folgen werden).
    - Anonymous und andere "autonome" oder "radikale" Lausbuben sind durch das Aussenseiter-Image und geschickter Nutzung der Social Media heute in der Lage viel schneller eine grössere Masse Leute an zu sprechen.
    - Medien wie TV haben sich ebenfalls stark entwickelt. Mehr Werbung, anstacheln der Konsumwut mit allen Tricks und Mitteln, Gehirnwäsche TV etc. Die Qualität der Nachrichten am Fernsehen ist schlechter geworden.
    - Betrug am Konsument durch Hersteller mit Sollbruchstellen, ethischer fragwürdiger Geschäftspraxis in vielerlei Hinsicht.


    Das ganze ist inzwischen etwas vermischt, was die Länder betrifft, aber einige Punkte sind allgemein gültig, andere eher lokal oder sozial bedingt. Aber man kann mit Sicherheit noch beliebig Punkte ergänzen.


    Corvinjus, ich meine, dass das alles, durch eine Verkettung mehrerer unglücklicher Umstände (der sog. neudeutsche "Worst Case"), sehr schnell unkontrollierbarer wird, als man sich das noch vorstellen oder genau planen kann. Weltpolitisch ist das Phänomen "Ausschreitungen"auf dem ganzen Globus immer wieder präsent. Der Eindruck wird vermittelt, dass es "jeden" Treffen kann.


    In Berlin haben sich doch kürzlich Nazis und Hooligans zusammengetan? Das ist doch eine Entwicklung. Ich vermute, solche Zusammenschlüsse werden wir noch öfter sehen, vielleicht auch in neuen Konstellationen und Gruppierungen, die andere Massen ansprechen können. Das ist aber reines Bauchgefühl.


    Gruess



    Chris

    Jage nicht was Du nicht töten kannst!