Solar-Kleinkraftwerk

  • Hallo


    Auch Wunsch hier zum Anfang eine kleine Bilderserie:


    Aus der Ferne
    [ATTACH=CONFIG]27616[/ATTACH]


    2 Panel-Einheiten (je 3 Panels zu 40W)
    [ATTACH=CONFIG]27617[/ATTACH]


    2 Solar-Boxen (Batterie 50 Ah, Laderegler 10 A, Wechselrichter 300 W)
    [ATTACH=CONFIG]27618[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]27619[/ATTACH]


    Der so gewonnene Strom wird für das Computer-Equipment, Licht und einen Deckenventilator verwendet. Aktuell optimiere ich das Ganze durch eine weitere grössere Solar-Box (Batterie 240 Ah, Laderegler 30 A, Wechselrichter 600 W), an die ich dann beide Panel-Einheiten anschliessen kann.


    Grüsse jobiwell

  • Schön das Du uns mehr Informationen gibst. Vorab möchte ich Dich als Neuling noch darauf hinweisen, dass wir uns in der Regel relativ bedeckt halten was Informationen zum Wohnort angeht. Einfach deshalb, weil wir immer davon ausgehen müssen, dass hier im Internet auch irgendwelche Spinner oder Neider mitlesen und eine gesellschaftliche Ordnung im Ernstfall evtl. nicht mehr wie gewohnt vorhanden sein könnte.


    Es wäre also schade, wenn Deine Module, die ja gerade dazu schreien "Nimm mich mit", auf einmal Beine bekommen.


    Ich lasse die technische Seite jetzt erstmal unkommentiert, da ich jetzt weg muss. Später gebe ich noch meinen Senf dazu ab und ich gebe Dir gerne Hilfestellung bei dem grösseren Vorhaben. Bis dahin wirst Du sicherlich auch etwas von den anderen PV-Begeisterten hier im Forum zu hören bekommen, vielleicht kannst Du noch ein paar genauere Angaben machen, mir fällt z.B. auf, das die Module evtl. zu gewissen Tageszeiten im Schatten liegen könnten.


    LG Buschmann

  • Da bin ich wieder!


    Die Verschattung hatte ich ja schon angesprochen, je nach Jahreszeit und Sonnenstand wirst Du da Schattenwurf von der Mauer und der vorderen auf die hintere Modulreihe haben. Das sollte immer so gut wie möglich vermieden werden.


    Die Boxen und Modulfelder selbst sehen sehr ordentlich und sauber gearbeitet aus. Das ist schonmal ein riesen Pluspunkt. Was aber definitiv viel zu schwach dimensioniert ist, ist die Verkabelung. Die Querschnitte sowohl der Zuleitungen von den Modulen als auch vom Laderegler/Batterie zum Wechselrichter sind viel zu dünn gewählt. Bitte stell noch einige Informationen rein was die Längen und die Querschnitte betrifft. Auch macht es Sinn, die Kabel auf der Batterieseite vom Laderegler direkt auf die Terminals der Batterie zu führen.


    An was Du gar nicht gedacht hast sind Sicherungen. In einem solchen System sollte zumindest eine Sicherung, die der maximalen Leistung des Wechselrichters entspricht, zwischen Batterie und Wechselrichter eingebaut werden. Eine 30A KFZ Flachsicherung kann hier zur Not verwendet werden, besser sind Leitungsschutzschalter mit leicht träger Auslösecharakteristik, oft zu finden im Bootsbedarf. AC-LSS sind hier nicht zu verwenden.


    Dann müsstest Du mal erwähnen wie die Module verschaltet sind und welchen Laderegler Du benutzt.


    Die Batterie ist ganz OK und vor allem auch für hohe Ströme geeignet.


    Den Wechselrichter musst Du auch noch genauer beschreiben. Es ist unbedingt darauf zu achten ob das Gerät eine saubere Sinusspannung produziert. Davon hängt ab, welche Verbraucher man dort anschliessen kann. Gerade bei empfindlichen Geräten kann eine "unsaubere" Sinuskurve zu Problemen führen. Ganz wichtig ist auch eine vollständige Trennmöglichkeit des WR von der Batterie. Auch im Standby-Betrieb kann eine hohe Stromaufnahme die Batterie leer saugen.


    Was mir jetzt von Dir fehlt sind zum einen genauere Beschreibungen der Komponenten, aber auch genaue Angaben was Du damit alles betreibst und wie lange.


    Des weiteren frage ich mich, ob es einen Hintergrund gibt, dass Du zwei identische Systeme aufgebaut hast. Soll dies der Ausfallsicherheit dienen? Es ist auf jeden Fall wesentlich effizienter eine grössere Anlage zu betreiben als viele kleine.


    Auch Dein Vorhaben nun einen 600W-WR, grössere Batterie usw. zu besorgen ist nicht ganz nachvollziehbar. Du hast z.B. ja schon 600W WR-Leistung, leider nur aufgeteilt auf zwei nicht parallel schaltbare Geräte. Ein zus. 600W-WR ist da in meinen Augen keine wirkliche Steigerung. Oft macht es Sinn sich von den alten, kleinen Komponenten zu trennen und von Grund auf eine ausgewachsene und ausgewogene Anlage aufzubauen. Da fehlen mir noch mehr Angaben was Du damit eigentlich machen willst.


    In Deinem Vorstellungsthread hast Du von grossem Notstromprojekt geschrieben und auch das Dein Vermieter involviert ist. "Gross" ist in meinen Augen etwas, was im Grunde das elektrische Leben bei Ausfall der Netzversorgung in gewohntem Umfang weitergehen lässt. Also quasi eine Vollversorgung. Es ist wichtig zu erfahren was genau da geplant ist. Viele Fehler können so im Vorfeld ausgeräumt werden.


    Bitte gib uns noch ein paar Informationen über Dein Vorhaben und die existierenden Systeme.


    LG Buschmann

  • Hallo Buschmann


    Vielen Dank für dein Kommentar.


    Erstmal möchte ich anmerken, dass ich die Boxen sowie die ganze Installation nicht selber ausgeführt habe, sondern von Fachleuten erstellt wurde. Dass ich zwei kleine Solar-Boxen habe, hat sich so ergeben, dass Ganze ist aber so aufgebaut, dass ich z.B. die halbe Anlage (also eine Solar-Box und Panel-Einheit) anderweitig verwendet werden könnte. Aktuell testet quasi ein Kollege, ob es Sinn machen würde, bei seine Ferienhaus Solar-Inselanlage zu erstellen.


    Bei der Platzierung der Panel-Einheiten war ich einwenig eingeschränkt, da es sich um seit Jahren nicht verwendeten Parkplatz handelt. Das Dach wäre idealer gewesen, aber dies müsste zuerst Saniert werden.


    Der Grund für die Anschaffung liegt darin, dass ich phasenweise zuviel Strom produziere.


    Die Anmerkung mit der Sicherungen werde ich bei nächsten Gelegenheit ansprechen.


    LG jobiwell

  • Und was genau sind jetzt Deine Erweiterungspläne für die Zukunft? Willst Du das selbst machen oder wieder "Fachmann"?


    Um Dir da wirklich helfen zu können brauchen wir wesentlich mehr Informationen!


    LG Buschmann

  • ...Moin


    Ich kann nicht sehen, ob du deine Module befestigt hast, allerdings werden die garantiert beim nächsten Sturm fliegen gehen wenn nicht...


    Frage hätte ich noch... Hast du die Anlage so fertig gekauft, oder ist die nach deinen wünschen so gebaut worden?


    Und war das jemand der das zum Hobby betreibt, oder eine richtige Firma, die dafür offiziell Rechnunen schreibt?


    Gruß Ezs


  • Danke der Nachfrage:


    Die Module werden nicht "vom Winde verweht", denn zu einen sind nicht exponiert aufgestellt und zum anderen eine Moduleinheit mit rund 65kg beschwert.


    Die beiden Boxen habe ich so bei einer Firm erworben, die Panel-Einheiten wurde den Gegebenheiten angepasst. Man kann sich aber auch Boxen nach eigenen Wünschen anfertigen lassen. Eigentlich sind die Boxen für den Betrieb in Ferienhäuser etc. gedacht.


    Gruss jobiwell


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von Buschmann;232761

    Und was genau sind jetzt Deine Erweiterungspläne für die Zukunft? Willst Du das selbst machen oder wieder "Fachmann"?


    Um Dir da wirklich helfen zu können brauchen wir wesentlich mehr Informationen!


    LG Buschmann


    Meine Pläne gehen in die Richtung, eine Anlage auf dem Dach zu betreiben. Das Projekt werde ich sicherlich zusammen mit einem "Solarprofi" realisieren, schon rein aus rechtlich und versicherungstechnischen Gründen.


    Mit aktuell am Zusammentragen von Daten, um dann beim Vermieter vorsprechen zu können. Meine Idee geht in die Richtung, dass er das doch saniert und ich die PV-Anlage finanziere und betreibe mit der Option, dass er sie mal übernehmen könnte.


    Was daraus wird, wird die Zukunft zeigen,


    Gruss
    jobiwell

  • Hallo jobiwell,


    ohne jetzt Deine spezifische Situation mit Deinem Vermieter genauer zu kennen rate ich von einer Einbeziehung anderer Personen in Dein Notstromprojekt ab. Entweder der gibt Dir eine Erlaubnis für die Anbringung einiger Module...wenn nicht auf dem kaputten Dach dann vielleicht an der Giebelwand über dem Parkplatz, Rasenfläche etc., oder ich würde es bei der provisorischen Installation belassen.


    So bleibst Du voll verantwortlich, die Technik gehört Dir und bei Umzug nimmst Du alles mit. Halterungen für Module rückzubauen ist kein grosser Akt, das Haus sieht nachher wieder genauso aus.


    Zudem musst Du uns noch genau erklären was Du nun wirklich genau per Solarstrom versorgen willst und wie lange. Du hast beschrieben, dass Du zeitweise mehr Strom produzierst als Du verbrauchst. Sowas passiert bei einem Haushalt oftmals schon wenn nur ein Modul von 50Wp installiert ist. Ganz einfach, weil die sogenannte Grundlast nicht immer konstant ist (Kühlgeräte, Heizungen usw. schalten sich ein und aus) und die Last durchaus auf winzige (Standby-)Leistungen von ein paar Watt herunterfallen kann.


    Ist der Solarakku dann voll, verpufft die zusätzliche Energie im Nichts. Je grösser die installierte Modulleistung, desto mehr Verluste kommen bei vollen Akkus zusammen.


    Um dem entgegen zu wirken gibt es eigentlich nur ein paar Möglichkeiten:


    - Überdimensionierung des Akkus und diesen nie ganz voll werden lassen (vorzugsweise keine Bleiakkus, das mögen die gar nicht)


    - Intelligentes Einschalten von Verbrauchern um diesen Überschuss zu nutzen


    - Eine (vergütete) Einspeisung ins Netz (oder Nachbarn etc.)


    Ich z.B. versuche meinen Überschuss so gut es geht zu verbraten. Also Hochstromverbraucher wie Waschmaschine usw. zur Mittagszeit einschalten oder halt Meersalzgewinnung per Kochtopf, Klimaanlage usw. In Zukunft soll ein Elektrofahrzeug zu diesen Zeiten geladen werden. "Träum"


    Gewiefte Anlagenkonzepte schalten auch automatisch Heizstäbe, Pumpen etc. dazu, wenn ein voller Akku und Überschuss erkannt werden.


    Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass es nicht sooo tragisch ist wenn mal etwas Strom verpufft. Module sind heute günstig und sind bezogen auf die menschliche Lebenserwartung kein wirkliches Verschleissteil. Deswegen einfach mehr Module und dafür beim Akku sparen. Das hängt aber massgeblich mit den eigenen Anforderungen zusammen und kann nicht pauschal beurteilt werden.


    Mit Deinen 240Wp Modulleistung kannst Du in den Sommermonaten schon einiges anfangen. Dein Problem ist in meinen Augen die Zusammenstückelung. Eine grössere Anlage ist immer besser als mehrere kleine. Ich würde Dir daher empfehlen, die kleinen Boxen und Module zu einem guten Preis zu verkaufen und dann eine neue Anlage mit genau aufeinander abgestimmten Komponenten aufzubauen.


    Vielleicht kannst Du Deinen Vermieter zu solch einer Lösung überreden:


    [ATTACH=CONFIG]28519[/ATTACH]


    Eine Modulreihe von 6x1m ermöglicht schon eine beachtliche Leistung von ca. 1kWp. Damit lässt sich idR ein energiesparender Haushalt während der Sommermonate komplett versorgen und im Winter reicht es dann noch für eine Notversorgung von Kleinverbrauchern.


    Wichtig ist dann ein ordentlicher Wechselrichter der auch mit grösseren Verbrauchern klarkommt und eine sichere und fachmännische Anbindung an das Hausnetz.


    Sag uns doch bitte mal für was Deine Notstromversorgung ausgelegt sein soll? Vielleicht ist Dein Problem ganz einfach zu lösen und die vorhandenen Komponenten bedürfen nur einer geringfügigen Änderung.


    LG Buschmann


  • Hallo


    Dankre für diesen ausführlichen Post, auch meinerseits hat sich sie einiges entwickelt.


    Ich gebe dir recht, dass alles einwenig zerstückelt wirkt, bin es aber langsam am ordnen. Das Ganze fing auch sehr spontan an und nahm einwenig einen unkontrollierten Lauf. Ursprünglich war geplant, dass jeweils pro Seite eine Solar-Box mit einer Panel-Einheit auf je einer Seite - wie auf dem Bild in deinem Post - moniert würde. Da dies auf einer Höhe von ca. 9 Meter ist und die Ausrichtung auch nicht optimal gewesen wäre, entstand die jetzige Lösung, die doch bei idealen Verhältnissen gut 1 kWh pro Tag bringt. Mittlerweile sind auch mehr Verbraucher angeschlossen.


    Warum ist der Vermieter im Spiel?


    Als ich ihn quasi für die Bewilligungen fragen musste, ob ich das aufstellen dürfe, sagte er mir, ich solle mich doch gleichzeitig erkundigen, was auf dem Dach möglich wäre. Nachdem ich quasi einen negativen Bescheid wegen des Daches bekommen habe, liess ich das Ganze fallen. Aber durch der erfolgreichen Betrieb meines Solar-Kraftwerkes und Berichten in der Fachpresse habe ich dieses Projekt gestartet.


    Selbstverständnis habe ich auch einen Plan B, falls es nicht klappen würde und genügend Stellen, wo ich Informationen holen könnte, wenn es klappen sollte.


    Die Zukunft wird es zeigen


    Gruss
    jobiwell