Hallo Forum,
angefangen hat alles mit einem runtergefallenen 12Volt LED Leuchtmittel (MR-16 Fassung).
Nachdem ich das Glas restlos entfernt hatte wollte ich wissen ob die LEDs noch funktionieren.
Am Labornetzteil die Spannung langsam erhöht und die Ströme dazu aufgeschrieben:
8,1V - 0,055A (0,45 Watt)
8,2V - 0,07A (0,57 Watt)
8,5V - 0,15A (1,25 Watt)
9,0V - 0,30A (2,7 Watt)
9,3V - 0,36A (3,35 Watt)
9,5V - 0,46A (4,37 Watt)
Da das Leuchtmittel mit 3 Watt angegeben war habe ich es dann gut sein lassen.
Nachdem ich mit einem 9Volt-Block ein paar Stunden in der Wohnung rumgegeistert bin war klar:
Ich will so eine Taschenlampe!
Also muss ein Gehäuse her. Der 9Volt-Block ist bei Taschenlampen eher nicht üblich, aber drei Stück CR123 bringen die richtige Spannung und sind zusammen ungefähr so lang wie zwei Baby-Zellen, nur dünner.
In der "Taschenlampen-Kiste" (habt ihr auch, oder?) fand sich ein passendes abgelegtes Exemplar, also Birnchen raus, LED rein:
[ATTACH=CONFIG]27974[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]27976[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]27977[/ATTACH]
Der Minuspol wird direkt an das Gewinde gelötet, der Plus an einen Blechstreifen (aus dem leergeleuchteten 9V-Block von den ersten Versuchen) und durch die original Lampenfassung gefädelt, umgebogen und den Überstand abgekniffen.
Da die CR123 dünner sind als die Babyzellen kommt noch ein Zuschnitt von Elektroinstallationsrohr zum Einsatz.
Die letzte Windung der Feder muss man eventuell noch enger biegen damit sie den Boden der Batterie trifft und nicht das Installationsrohr.
[ATTACH=CONFIG]27978[/ATTACH]
Der erste Versuch in der Länge von drei CR123 hat sich als zu kurz herausgestellt, da das Rohr auch noch über die (ehemalige) Birnchenfassung passt. Also nochmal, etwas länger. Mit im Bild selbstklebendes Fensterdichtungsband um die Lücke zwischen Taschenlampe und Führungsrohr zu füllen.
[ATTACH=CONFIG]27979[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]27980[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]27981[/ATTACH]
Im letzten Bild sieht man auch die Art von Leuchtmittel die verwendet wurde, leider habe ich kein Bild von der runtergefallenen.
Die Lichtverteilung ist SEHR gleichmässig und weitwinklig, ideal z.B. in der Wohnung. Reichweite gibt es mangels Reflektor praktisch keine, vielleicht sieben, acht Meter. Draußen kann man sich sehr gut den Weg ausleuchten und auch zur "Fleischbeschau" beim Grillen punktet die Lampe durch die Warmweisse Lichtfarbe, wo LED-Taschenlampen ab Werk gerne eher einen Blaustich haben.
Für gute drei Stunden kann man sich an dem hellen Licht erfreuen, dann wird es langsam immer gemütlicher.
Wie man in der Tabelle oben sieht nimmt der Stromverbrauch mit sinkender Spannung überproportional ab, so dass man nicht "plötzlich" ohne Licht da steht, sondern es wird einfach immer noch ein bisschen weniger bis man die Batterien dann wechselt um wieder hell zu haben, obwohl der alte Batteriesatz als Leseleuchte noch zwei Nächte mitmachen würde.
Viel Spaß beim nachbauen, bei Fragen fragen 
Grüße,
J.
P.S.
Der Trick mit den drei CR123 hat früher schon manchen Kollegen verwundert, weil er sich nicht erklären konnte warum meine kleine Maglite (eigentlich für zwei Babyzellen) genau so hell leuchtet wie seine "große" mit sechs Batterien.
War für mich keine Kunst, wir hatten die gleichen Reflektoren und in meiner kleinen Maglite war ebenfalls die Birne von der großen 