Garten autark bewirtschaften, keinen äusseren Dünger

  • Nun um das aussehen handelte es sich nicht sonder den Nutzen. Klar das es einjährige Pflanzen gibt die sich wie "Unkraut verhalten" Baumspinat gehört dazu, wenn man ihn machen lässt ist der Garten voll.


    Die Frage war ja ein Garten mit dem man Autark sein kann und da kommt man nicht an Kartoffeln, Zwiebeln und zb Bohnen vorbei, mal von Getreide ab gesehen.


    Wenn man sich mal die Sache aus der Perspektive de Natur anschaut und ein Stück braches Land nimmt, steht da nach ein paar Jahrzehnten ein Wald und sicher kein Gemüsegarten. Erst wird man einjährige Pionier Pflanzen haben (zu denen zb der Baumspinat gehört), dann mehrjährige kleine Pflanzen, danach Büsche und anschliessend Bäume. Das ganze fängt von vorne an wenn dann ein Baum umfällt und ein Fleck im Wald frei wird.


    Das meiste Gemüse was wir haben und insbesondere das produktive sind Flachwurzler die ausserdem einen hohen Sonnen und Nahrung Bedarf haben. Diese sind absolut nicht überlebensfähig in der Natur...
    Ich habe zum Spass so manche Experimente gestartet indem ich das eine oder andere Gemüse gepflanzt habe und dann einfach gewartet habe. Am längsten haben sich noch Kartoffeln gehalten, aber nach 3 Jahren war auch Ende.
    Fazit ohne die Arbeit Unkraut zurück zu drängen hat man kein konventionelles Gemüse. Selbst Pflanzen die anscheinend sehr viel wachsen wie Kürbisse sähen sich schon spontan aus aber die Pflanze wir in einem frühen Stadium von den anderen erdrückt.


    Es gibt schon die eine oder andere Gemüse Sorte, die mehrjährig ist und so sich seinen Platz sichern kann. Als Beispiel könnte man Mehrjährigen Kohl nennen oder Guten Heinrich. Allerdings gibt es nicht sehr viel Gemüse die in diese Kategorie passen.



    Wenn man sich mit dem Gedanken der Permakultur und des eigentliche Zustand unserer Land beschäftigt kommt man zu dem Konzept des Wald Garten.


    Die Idee ist einen jungen Wald nach zu pflanzen, aber mit Nutzpflanzen. Dieser Unterhält sich selbst und man muss nur pflücken. Das Konzept ist bestechend, hat aber einen Hacken, denn am Schluss hat man nur Früchte und Nüsse, allerdings von April bis in den Herbst, dazu ein paar Mehrjährige Gemüse und ein paar Wuzelpflanzen. Allerdings hat dies wenig mit einem Gemüse Garten zu tun.


    Als Literatur würde "Edible Forest Garden" von Dave Jacke empfehlen.


    http://library.uniteddiversity…l.1-Vision_and_Theory.pdf


    http://media.evolveconsciousne…sign%20and%20Practice.pdf


    Sehr umfangreich aber wie eine Bibel.



    Jetzt kann man trotzdem diese Konzepte zum einen verbinden mit einem Gemüsegarten und auch für diesen Ideen sich holen.


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    Wenn man sich einen Wald anschaut sieht man ein paar Sachen:


    - Der Boden nimmt Problemlos Wasser auf
    - Es wird nicht umgegraben
    - Es gibt keine nackte Erde
    - Es gibt keine Monokultur sondern die Pflanzen kooperieren.


    Daraus kann man sich schon ein Stück abschneiden für den eigenen Gemüsegarten:


    - Humus und lockerer Boden ist Wasser aufnahmefähig, in trocknen Gegenden hilf ein Kern aus verrottetem Holz als Schwam
    - Man muss nicht umgraben und eine andere Methode finden (zb Gründungung)
    - Mulch
    - Nach Möglichkeit Polykultur machen



    Dazu zb das Gemüse an den Ort anpassen. Es gibt einen Begriff Epigenetisch, das sind genetische Charaktere die sich weitervererben aber nicht weil das Genom sich geändert hat sondern weil gewisse Gene sich ausdrücken können auf Druck der Umwelt.
    Was man heute an Pflanzen kauft ist eine Standard Pflanze die überall und am Schluss nirgends gut wächst.
    Das Experiment kann man mit Tomaten machen. Einfach Tomaten in den Bode Pflanzen, nicht abdecken und auch nicht schneiden. Die meisten werden eingehen aber eine wird vielleicht eine Tomate produzieren von dieser nimmt man die Kerne und pflanzt die das nächste Jahr, da wird eine Pflanze weniger Krank sein, mehr Früchte machen usw.. Und so selektiert man in ein paar Jahren Pflanzen die perfekt für den jeweiligen Boden gemacht sind sowie auch für das lokale Klima.


    Früher gab es für jede Gegend verschiedene Gemüse und Frucht Sorten, heute ist dies völlig verschwunden und man kompensiert es mit Chemie.

  • Bei mir schaut es im Garten auch eher wild aus.
    Jetzt in der heissen Sommerzeit schadet das Unkraut nicht so arg, weil es den Boden beschattet. Nun ist die Hitze vorbei und ich werd das 2.mal dies Jahr nach dem Frühjahr wieder ausreissen, was ich nicht brauche. Manche Kräuter werden schon von Wildkräutern geradezu erstickt. Man muss denen helfen, selber stärker zu werden und mit der Zeit wird die Unkrautjäterei weniger. Aber ich finde auch, daß es nicht ganz ohne jäten und hacken geht. Spätestens wenn man im Frühjahr etwas aussäen will und alles ist zugewuchert, lässt man diese Permakulturversuche wieder sein.
    In einigen Ecken meines Gartens funktioniert es halbwegs, aber ich muss schon immer wieder Gräser und Baumsämlinge ausreissen.
    Jedenfalls gefällt es mir schon, wenn man sich nicht wegen etwas Unkraut zwischen den Nutzpflanzen gleich verrückt macht.