Update Vansanas Notfallrucksack

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  • Ich möchte Euch hier ein kleines Update zu meinem Notfallrucksack geben. Den Rucksack habe ich vor knapp 6 Jahren hier im Forum vorgestellt.


    Insgesamt war Vansanas Notfallrucksack glücklicherweise nur einmal in Verwendung. Ein Mädchen aus der Nachbarschaft stürzte als Beifahrer vom fahrenden Moped und schlug mit dem Kopf voraus auf. (klarerweise ohne Helm= 3.Welt)


    Stifneck und Sauerstoff aus dem Rucksack und auf der Ladefläche eines Kleinlasters ab ins Spital. Diagnose Gehirnerschütterung.


    Der Rucksack ist mit knapp 20 kg nicht gerade ein Leichtgewicht. Ich habe dann angefangen meine Erste Hilfe etwas modular aufzubauen.


    Auf dem Foto seht ich eine Momentaufnahme meiner Erste Hilfe Ausrüstung. Nicht auf dem Foto ist die Hausapotheke, ein kleines Schränkchen in der Pantry; mein Medikamentenkühlschrank, ein umfunktionierter Weinkühlschrank; die Veterinärtasche und die Erste Hilfe Sets in allen Fahrzeugen.


    1. Erste Hilfe Haushalt
    2. Outdoor
    3. Trauma
    4. Ampullarium mit Spritzen
    5. Vansanas Notfallrucksack




    Würde ich in einer Gegend leben, wo nach durchschnittlich 8 Minuten der Notarzt an der Tür klingelt, wäre mein Erste Hilfe System sicher anders aufgebaut. Hier in Laos kommt da halt keiner.


    Ganz zufrieden bin ich mit dem Setup aber immer noch nicht. Ich bin ein grosser Fan von modularen Systemen. So mit Farbcodierung usw.


    Gerade wenn man das Zeug für mehrere Monate nicht braucht, vergisst man leicht wo was steckt. Vielleicht hat einer der Profis hier einen Tipp auf Lager.


    Liebe Grüsse
    Vansana

  • Moin Vansana,


    zuerst einmal Respekt!


    Das sieht schon verd*** strukturiert aus.


    Was die farbcodierte Modullösung angeht - ist heute auch im Rettungsdienst Quasistandard. Quasi will sagen viele / alle machen es, nur jeder ein wenig anders ... :ohhh:


    Was einigermaßen gängig ist:


    Blau - Luft: Alles was mit Atmung, Atemwegssicherung, Beatmung etc. zu tun hat. (Nee, der "Rubensbeutel" liegt extra...)


    Rot - Blut: Alles was mit venösen Zugängen zu tun hat, auch gerne Volumenersatz, wenn die Modultasche groß genug ist


    Aber jetzt wird es schon schnell Essig mit der Einheitlichkeit ... :staunen:


    Wenn Du im Rucksack i.V. Medis hast, sind die Ampullarien gerne auch rot - aber ich habe auch schon schwarze gesehen, oder grüne....
    Grün wird auch gerne für allgemeine Medis genommen - vom Durchfallmittel bis zum Asthmaspray.
    Bleiben noch Verbandmittel etc.
    Da habe ich schon alles von orange bis grau erlebt ...


    Für die Koffer gibt es von einigen Herstellern "Pictogrammaufkleber" die mit einem Symbol (z.b. Ampulle) auf entsprechendem farbigen Hintergrund eine leichte Identifikation von außen erlauben. Schau mal bei Söhngen in den Katalog - gibt es aber auch von anderen Herstellern. Bei denen habe ich es nur in Erinnerung.
    Die Dinger kleben "wie Sau" und stellen eine leichte Erkennbarkeit sicher. Ich weiss allerdings nicht wie weit die auch auf den Modultaschen halten. Aber wenn sich die Farben gleich gestalten lassen vielleicht eine schöne Lösung für dich...


    Am Ende des Tages ist entscheidend, dass die gewählte Lösung für Dich intuitiv erklärbar und so gut zu merken ist. Stichwort "Gedächtnisanker"...


    Eines ist mir bei deinem Rucksack noch aufgefallen:


    Die Sauerstofflasche zeigt mit dem Ventil zum Rucksackboden. Wenn jetzt das ganze unglücklich und etwas zu schnell auf die Erde knallt, besteht die Gefahr, dass das Flaschenventil abbricht.
    Und was passiert, wenn sich 200 l Gas mit 200 bar schlagartig ihren Weg ins Freie suchen, das möchtest Du nicht ausprobieren.... :nono:


    Also bitte die O2-Pulle mit dem Kopf nach oben in den Rucksack - Deiner Sicherheit zu liebe!!!
    Ich weiss, Du wirst jetzt sagen, dass dann das Manometer verkehrt rum im Rucksack liegt - macht nichts, die ganze Flasche ist mit einem Griff gedreht - oder die Armatur steht in Gottes Namen ein wenig schräg nach vorne. Aber das wird in der Praxis in der Versorgung eines Betroffenen keine Probleme machen. Safety first!
    (Du merkst schon, ich meine das sehr ernst... :))



    Beste Grüße in dieFerne


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Zitat von ksbulli;277395


    Also bitte die O2-Pulle mit dem Kopf nach oben in den Rucksack - Deiner Sicherheit zu liebe!!!


    Danke für den Tipp, hab die Flasche gerade umgedreht. Du hast natürlich vollkommen recht, die Flasche muss aufrecht im Rucksack sitzen. Hab bei der Bestückung einfach nicht dran gedacht. Das Manometer lässt sich übrigens drehen, also kein Problem.


    Zitat von Prof-Remus;277456

    Korrigiere mich bitte wenn ich das jetzt übersehen habe, aber jeweils ein Pack Nitril Handschuhe und FFP2 Masken würde ich noch zu deinem ganzen Material packen.


    Klar, Handschuhe und Masken sind in allen Sets vorhanden. Die kleinen Aussentaschen am blauen Rucksack sind auch vollgestopft mit Handschuhen, Masken, Octiceptin und Sterilium.


    Liebe Grüsse
    Vansana


    P.S. Christian auf einem alten Foto siehst du, dass die O2 Flasche einmal richtigrum war.

  • Zitat von Vansana;277380


    Ganz zufrieden bin ich mit dem Setup aber immer noch nicht. Ich bin ein grosser Fan von modularen Systemen. So mit Farbcodierung usw.


    Gerade wenn man das Zeug für mehrere Monate nicht braucht, vergisst man leicht wo was steckt. Vielleicht hat einer der Profis hier einen Tipp auf Lager.


    Liebe Grüsse
    Vansana


    Hallo Vansana,


    da sieht man mal wieder in welchem Umfang man für die eigene medizinische Versorgung investieren muss, wenn mann nicht im vollversorgten Mitteleuropa lebt und trotzdem einen vernünftigen Standard erreichen will. Denke da hast du schon sehr viel erreicht.


    Meine Idee zur "Organisation".
    Ich würde mit einem Übersichtsfoto der Gesamtausrüstungwie oben beginnen. Jedes "Modul" bekommt eine Nummer, Farbe und einen Oberbegriff.
    Z.B. 4, grün, iv-Medikamente und Diagnostik.
    Dieses Foto wird laminiert und aufgehängt. Dazu eine Liste wo sichtpuktartig beschrieben ist, wo im Haus/PKW das entsprechende Modul zu finden ist.
    Direkt danaben/darunter entweder auch aufgehängt, bzw abgeheftet in einem griffbereiten Ordner kommt dann (ein) Detailfoto(s) jedes Moduls.
    Hier werden dann denn einzelnen Fächern/herausnehmbaren Modulen, etc wieder Zahlen und Farben, resp. Begriff zugeordnet.
    Idealerweise schaffst du es den Farben jeweils ein Gebiet/Thema zuzuordnen, zB wie schon angsprochen blau für Atemweg/Sauerstoff und rot für Blutung/Trauma.
    Die Module/Zahlen/Farben finden sich dann in entsprechend editierten Listen wieder in denen alle Gegenstände, z.B. mit Verfallsdatum und kurzer Beschreibung, bei den Medikamenten auch Dosierung zu finden sind. Hierbei bietet es sich an zwei separate Listen zu haben.
    In der ersten ist nach Modulen sortiert:


    • Modul 5 Lila: Notfallrucksack, Schrank neben Tür im Flur, unteres Fach.

      • Enthalten:

        • Tasche 1, grau, Diagnostik: Blutdruckmessgerät, Stethoskop, Pupillenlampe, etc...
        • Tasche 2, rot, Trauma/Blutstillung: Tourniquet, Wundgaze, Notfallverband, etc...
        • ....




    in der zweiten ist nach Bedarf/Thema sortiert:

    • Trauma:

      • Tourniquet: Modul 5, Lila (Notfallrucksack) (Schrank neben Tür im Flur, unteres Fach): Tasche 2, rot, Trauma/Blutstillung
      • Cervikalstütze (=StifNeck): Modul 7, rot (Traumatasche) (Auf Schrank neben Tür im Flur)
      • .....



    So kann man in beide Richtungen suchen, auch im Akutfall und findet alle notwendigen Gegenstände, auch wenn man nicht blind weiß was wo ist.


    Ergänzen würde ich das Set noch um ein Kindernotfalllineal (ich persönlich finde das System Pediatape(R) aus Notfallband und Info-Flip super) um für alle Altersklassen immer das passende Material und die richtigen Dosierungen zu finden.

    Take care!

  • Zitat von Hunted;277547

    Meine Idee zur "Organisation"

    Vielen Dank für den Tipp. Genau so könnte ich mir das vorstellen.


    Was Medikamente betrifft gefällt mir folgende Lösung: (aus Zeitmangel aber noch nicht in Angriff genommen)
    Ich verwende das Buch "Krankenfürsorge auf Kauffahrteischiffen" der deutschen See-Berufsgenossenschaft. Es ist ein Handbuch das in der Versorgung einen Schritt weiter geht als die sonst am Markt erhältliche Erste Hilfe Anleitungen, nicht ganz billig, aber ich würde es für jeden Prepper empfehlen.
    Im Anhang dieses Handbuches sind die verschiedenen Bordapotheken aufgelistet. Jedes Medikament ist durchnumeriert und wird so im Text beschrieben z.B. Erste Hilfe Mittelohrentzündungen: Schmerzmittel (Nr. 5.01, eventuell 5.04), Antibiotika (Nr. 8.01 oder 8.02), Ohrentropfen (Nr.16.01)
    Mein Ziel ist irgendwann einmal meine Medikamente mit der Empfehlung im Buch abzugleichen und alles so beschriften.


    Derzeit beschränke ich mich auf einen Ordner mit allen Beipackzettel, die ich ausgedruckt habe und nach Krankheiten organisiert habe. Im Medikamentenkühlschrank ist alles in Tupperdosen verpackt und ebenfalls nach Krankheiten orgsnisiert.


    Was die Dosierung betrifft, verwende ich die AGN Notfallfiebel
    Speziell die Android App gefällt mir sehr gut.


    Liebe Grüsse
    Vansana

  • Gute Idee bzgl der Medikamente. AGN Notfallfiebel ist super. Auch zu empfehlen ist "Handbuch AGNNW". Kostenlos und auch für Android. Nachteil, es sind halt nur die gängigen Notfallmedikamente enthalten. Was ich dir empfehlen kann ist es die von dir vorgehaltenen Medikamente von Ärzten, die sie regelmäßig anwenden, d.h. Erfahrung haben, gegenlesen zu lassen. Die Dosierungen in Beipackzetteln, Medikamentenbüchern, etc sind nämlich meist von-bis-Dosierungen, die eine enorme Spanne aufweisen können. Da steht man dann davon und denkt sich.. ja und welche Dosierung nehme ich davon denn nun? Ein Problem mit dem sich zB auch Ärzte als Berufseinsteiger rumschlagen müpssen. Da gerät das Bücherwissen schnell an seine Grenzen und amn ist sehr froh, wenn der erfahrene Kollege einem verrät mit welcher Dosierung man im Regelfall nie etwas falsch macht und wie man dann weiter macht/steigert. D.h. ich würde die offiziellen Angaben um einen Praxis/Erfahrungswert ergänzen. Macht das Leben deutlich einfacher :winking_face: Und noch ein Praxistipp: Direkt dazu schreiben, wie die Medikamente aufgezogen, d.h. falls notwendig verdünnt werden und wie viel mg/ml (µg/ml) man dann in der fertigen Lösung hat. Das verhindert langes überlegen und Dosierungsfehler. Ergänzent kann man dann sogar die üblichen Dosen in ml (also wie viel aus der Spitze gebe ich nun) dazuschreiben. Und: Es schadet nie einen Taschenrechner zu den Medikamenten zu legen. Kopfrechnen unter Stress kann nämlich Leben kosten - und das Smartphone fehlt immer dann (oder man denkt nicht dran), wenn man es braucht.

    Take care!

  • Bei meinem letzten Besuch in Australien fand ich diese Erste Hilfe Kit der Firma Survival Emergence Solutions. Ich bin vom Aufbau, dem Inhalt und der Qualität sehr begeistert. Zudem gibts ein korrespondierendes Erste Hilfe Ebook und ein Apps dazu.


    Ich habe das Kit lediglich mit einem C.A.T. tourniquet und einer Israeli Bandage ergänzt sonst war eigentlich alles vorhanden.