modifiziertes Milpa

  • Hallo liebe Leute,
    mir geht es darum, bei der Lebensmittelgewinnung platzmäßig möglichst effektiv zu sein. Fläche zum Gemüseanbau habe ich genug, aber man
    muss sich auch neben Beruf und Familie drum kümmern können (Wässern, im gewissen Maße Unkraut entfernen, Schädlinge im Zaum halten etc.).
    Ich bin also auf das Thema "Milpa" gestoßen. Da geht es um eine traditionelle Anbaumethode in Südamerika, wo Mais, Kürbis und
    Stangenbohne gleichzeitig neben- oder auch aufeinander angebaut werden, um Platz sinnvoll auszunutzen. Andererseits versorgen sich die
    drei Pflanzenarten untereinander mit Nährstoffen. Der Mais bietet den Bohnen eine Rankmöglichkeit, die Kürbisse bedecken den Boden
    (hauptsächlich mit den Blättern) und schützen so den Boden vor schneller Austrocknung. So der grobe Plan. Ich weiß nicht, ob das Thema
    hier schon ausgereizt bzw. erklärt wurde. Deswegen schneide ich es nur kurz an.
    Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass der Mais in meiner Gegend langsamer wächst als die Bohnen (und auch nicht hoch genug wird). Die
    Kürbisse bahnen sich den Weg überall hin, nur nicht dahin, wo ich es gerne hätte. Die Fläche ist halt zu klein.
    Also hatte ich die Idee zu einem "modifizierten" Milpa. Auf einem 9 Quadratmeter großen Testfeld habe ich sowohl Zuckermais als auch
    Stangenbohnen (die an Weidenästen aus eigenem Anbau ranken dürfen, um das langsamere Wachstum vom Mais quasi auszugleichen) und anstatt
    Kürbis habe ich Gurken verschiedener Art gesät. Ist ja die gleiche Pflanzenfamilie. Kürbis tobt sich bei mir an einer anderen Stelle aus.
    Und es scheint zu klappen. Ich versuch mal, 2 Bilder anzuhängen. Es sind wie gesagt genau 9 Quadratmeter, 25 Maiskörner (sind nicht alle
    aufgegangen; Anzucht in Töpfen werde ich wohl machen müssen. Wühlmäuse lieben die. Hab die jahre vorher "alles" probiert), etwa 200
    Stangenbohnensamen (2/3 ging an Taube und Wühlmaus) und 60 Gurken (das wollte kein Tier essen). Ist dieses Jahr alles etwas spät dran in
    meiner Gegend.
    Hat der eine oder andere von Euch schon Erfolg mit dem "echten" Milpa gehabt? Was haltet Ihr davon?


    Viele Grüße


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  • Solche Systeme müssen zum Klima passen.


    Bei uns ist Licht in solchen Stockwerkskulturen der limitierende Faktor. Hier ist auch Dein Ergebnis nicht auf große Fläche übertragbar, weil bei Dir von der unbebauten Seite sehr viel Licht ran kommt...


    Wenn ich aber außen rum viel Fläche unbeauet lassen muss, dann gibt es auch keinen Ertragsvorteil durch die dichte Saat.


    Interessant wäre auch eine Erosionsschutzkultur, gerade z.B. beim Mais. Aber auch hier sehe ich Gurken und Bohnen als eher untauglich diese Funktion zu übernehmen, solange der Mais noch klein ist.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Cephalotus;280944

    Wenn ich aber außen rum viel Fläche unbeauet lassen muss, dann gibt es auch keinen Ertragsvorteil durch die dichte Saat.


    Solche "Hot Spots" machen schon Sinn, wenn man nicht überall den Boden verbessern und ausreichend bewässern kann.


    Ursprüglich waren das Gruppen von 4-5 Maisplanzen + Bohnen + Kürbis, wo zwischen dem einzelnen Gruppen reichlich Platz (mehre Meter)
    war. Als kein deutsches Kleingartenbeet oder dichbeplanztes Feld.
    4-5 Maisplanzen sind aber zuwenig für die Bestäubun des Maises, Du benötigst als mehre dieser Gruppen.



    Wenn Du Körnermais erneten möchtes, ist es besser, den Mais vorzuziehen, ansonst früher Aussehen, als die Bohnen.


    Was am besten zu seinen Verhältnissen paßt, wird wohl jeder selber ausporbieren müssen.

  • Zum Abschluss, wen es interessiert, gibt´s das ehrliche Ergebnis:
    7,5 kg Bohnen
    10 kg Gurken
    2,1 kg Mais
    Der Wasserhaushalt war durch den Lehmboden kein Thema. Wohl aber Rankhilfen für Gurken und eine dichtere Saat vom Mais hätten die Erträge steigern können. Nächstes Jahr wird die Bohnensorte gewechselt und die genannten Erkenntnisse umgesetzt um zu sehen, ob meine Vermutung stimmt. Für so eine Versuchsparzelle hab ich immer Platz.
    Ich wollte damit dem einen oder anderen Mut machen, auch auf allerkleinstem Raum ein kleines Bisschen Selbstversorgung zu versuchen. Rein Ernährungsphysiologisch würde ich dann aber eher auf Kürbis gehen anstatt Gurke. Macht satter :winking_face:


    Viele Grüße...