Käse selber machen

  • Ich experimentiere gerade mit dem inzwischen 6. Ansatz aus Rohmilch Käse herzustellen. Ein schöner Brat- und Grillkäse wird das immer. Im nächsten Versuch werde ich auch mal einen mit Wachs überziehen und länger reifen lassen, mal sehen, was daraus wird.
    Hat irgendjemand eine Idee, wie ich im Krisenfall ohne Labferment auskomme? Weder die Tabletten noch das gefriergetrocknete Pulver sind ja lange lagerfähig. Wie hat man das früher hinbekommen?

  • Zitat von Weberin77;288092

    Ich experimentiere gerade mit dem inzwischen 6. Ansatz aus Rohmilch Käse herzustellen. Ein schöner Brat- und Grillkäse wird das immer. Im nächsten Versuch werde ich auch mal einen mit Wachs überziehen und länger reifen lassen, mal sehen, was daraus wird.
    Hat irgendjemand eine Idee, wie ich im Krisenfall ohne Labferment auskomme? Weder die Tabletten noch das gefriergetrocknete Pulver sind ja lange lagerfähig. Wie hat man das früher hinbekommen?


    Eben Labferment... Aus dem Magen von Kälbern....


    Also ab Kühe züchten...

  • Aber früher wurde doch auch nicht ständig ein Kälbchen geschlachtet, um Käse zu machen. Stellt ja aber zumindestens für eine Einmalaktion kein Problem dar. Wie viel Käse kann ich dann aber herstellen?

  • Es gibt auch das sogenannte Labkraut.
    Beispielsweise Cheddar-Cheese wird mit Labkraut hergestellt - daher die gelbe Farbe.


    Labkraut wächst bei uns in den Wäldern und Wiesen.


    Es gibt allerdings verschiedene Labkräuter. Für die Käseherstellung ist das Echte Labkraut am besten geeignet. HIERKLICK - Wikipedia-Link - erkennbar an den Gelben Blüten.


    Daneben gibt es noch Wald- und Wiesen- und Weiss-nicht-was-für- Labkraut. Ob und wie gut es mit anderen Labkräutern geht, weiss ich allerdings nicht.


    Andere Labersatzmittel sind beispielsweise Essig und Zitrone. Beispielsweise Indischer Panir wird mit Zitronensaft hergestellt.


    Ich habe mal versucht Käse herzustellen... mit Reifen und allem. Aber da mein Keller zu trocken war, hat es nichts gegeben ausser ungeniessbaren Krümmelkäse.
    Weichkäse à la Mozzarella herstellen ist noch vergleichsweise einfach... aber (halb-)Hartkäse herstellen ist schon eine Wissenschaft für sich.

    Gruss Chevron


    46738 Mal editiert, zuletzt von Chevron (morgen, 11:55)

  • Servus Weberin77


    du musst nicht jedesmal (d)ein Kalb schlachten um an das Lab zu kommen. Der Labmagen ist oefters verwendbar.


    Meine Nachbarin im 'exotischen' Land macht das noch gaaanz auf traditionelle Weise. Ich war schon seeehr erstaunt, als sie in der Rauchkueche einen "komischen Fetzen" vom Nagel holte und diesen in die frisch gemolkene Milch gab. War eh schon die "Kueche" total anders als unsereiner gewohnt ist (sie hatte ja zumindest eine, sogar recht praktisch "eingerichtet"), und dann sowas.


    Ich fragte sie, was macht sie denn jetzt??? - Naja, Kaese, du Dummerhen, die Milch muss ja stocken...
    Mhm,.. und was war DAS?? - Der Magen, was sonst???


    .... nach einer kurzen Weile (ich habe jetzt nicht mehr in Erinnerung wie lange) holte sie den "Fetzen" (also Magen) raus, wusch ihn im Wasser kurz aus und haengte diesen wieder auf.


    Diese Variante funktioniert schon seit zig Jahren (wahrscheinlich wurde es bei uns in Europa genauso gemacht, nur weiss das keiner mehr), und der Kaese gelingt. Wird aber nur als gepressten Frischkaese gemacht, mangels Kuehlung in der tropischen Hitze ist nicht mehr moeglich.


    Auf meine Frage, ob sie das auch mit Zitronen mache, zeigte sie mir nur einen Vogel (diese Europaerin mit ihren Ideen,...)



    Mein Sohn hatte eine andere Art beobachtet: Der Magen wird getrocknet, aufgehaengt und immer ein Stueckchen davon abgeschnitten und in die Milch gegeben. Quasi Einmal-Verwendung.



    Ich stellte immer nur Topfen nach Oma's Art her. Sie liess die Milch nur stocken (dafuer hatte sie einen sauren Ansatz) und erwaermte diese leicht, dann gab es guten (Broesel-)Topfen. Waere sicher auch so zur Weiterverarbeitung geeignet. Allerdings ist das "nur stockenlassen" schon sehr Schimmelanfaellig. Und mit Fluessiglab arbeite ich komischerweise nicht so gern.



    Vielleicht ist diese "Fetzen"geschichte ein Input fuer dein Vorhaben?



    Liebe Gruesse, Selbstversorgerin

  • Wünsche gutes gelingen und berichte davon.
    Es gibt im Web ein paar gute Seiten zu diesem Thema mit vielen Tipps.
    Das wichtigste aber wurde schon genannt mit dem Labkraut, Essig, Zitrone usw.


    Gruss, Worber (bekennender Käseliebhaber)

  • ok, dann also als nächste Versuche mit Labkraut.
    Kälbermagen sollte ja auch zu bekommen sein.
    Wenn ich kommendes Jahr an ein frisches Verkehrsunfallkitz ran komme, wird erst mal der Magen getrocknet (wenn heil), vielleicht geht das ja auch.