Fluchtburg in der Nähe von Dresden

  • Hallo,


    bin heute zufällig auf ein interessantes Objekt gestoßen: http://www.ebay.de/itm/2824630…=1218960593905&rmvSB=true


    Kurz die Eckdaten: 400qm Wohnfläche, 900qm weitere Nutzfläche
    Grundgröße wird mit 2,16ha angegeben, ich befürchte aber, so wie das umschrieben ist, dass dieser Grund nicht dazugehört. Leider geht nicht hervor welche Grundstücksfläche im Preis von 349000€ enthalten ist.


    Gebäude wurden bis 2004 Teilsaniert und es ist Denkmalgeschützt, d.h. vermutlich muss hier noch einiges Investiert werden und es sind keine äußerlichen Veränderungen erlaubt.


    Ich denke aber durchaus interessant für jemanden mit moderatem Budget.


    LG,
    Grübler

  • Ohje, würde ich erst mal sagen. Der Preis ist für ein Objekt der Größe verdächtig niedrig, selbst im ländlichen Raum der neuen Bundesländer.


    Ein paar Fragen, die ich stellen:


    "Teilsaniert": Was heißt das genau? Vermutlich angefangen und dann pleite gegangen. Dach und Verputz sehen auf den Bildern zwar nicht katastrophal marode aus, aber nach nötiger Erneuerung in den nächsten Jahren. Die Außenanlage ist ungepflegt.


    Denkmalschutzimmobilie: Da gibt es zwar steuerliche Förderung bei der Sanierung, allerdings muss die denkmalgerecht geschehen, was nicht billig ist.


    Grundstück: Die gleichen Bedenken wie du habe ich auf.


    2,2 ha ist auch nicht so unheimlich viel. Natürlich kann man da ausreichend Gartenflächen für die Selbstversorgung anlegen. Wenn es komplett mit Wirtschaftswald bestanden wäre, könntest du bei nachhaltigem Einschlag rund 20 Festmeter im Jahr ernten. Bei kompletter Holzheizung kommt man damit in einem kleinen Einfamilienhaus in etwa hin (wobei da sehr starke Schwankungen möglich sind). Bei dem Schloss würde ich das skeptisch sehen. Bei einem wenn auch verwilderten Park dürfte die Holzernte auch deutlich niedriger sein.


    Wenn es um das Verschwinden von der Bildfläche geht, ist die auffällige Immobilie sicher nicht so gut geeignet, und das bisschen Wald reicht auch nicht, um die komplett vor allen Augen zu verbergen, wobei es da dann wirklich auf die Lage im Detail ankommt.


    Unter dem Strich würde ich da eher die Finger davon lassen. Vermutlich besteht da ein Sanierungsbedarf in eher siebenstelliger Größenordnung. Und wenn man nur Teile herrichtet und den Rest verfallen lässt, gibt es irgendwann eventuell Ärger mit der Denkmalschutzbehörde.



    Es ist übrigens dieses Objekt: http://www.lr-online.de/region…rm-Hammer;art1060,5694869 Offenbar will das so recht keiner haben.


    Wirklich abgelegen ist es auch nicht: http://www.openstreetmap.org/w…#map=17/51.29547/13.91726

  • Bei manchen Schlössern ist auch der historische Park ein Denkmal / Teil des Denkmals. Dann darf man dort das Erscheinungsbild nicht grundlegend verändern. Wenn der Park ein Englischer Garten ist mit vielen Einzelbäumen, dann dürftest du die Fläche nicht mit Wald zumachen oder eine Obstwiese daraus machen.
    Ob der Park in seiner Form mitgeschützt ist, müsste man zumindest erfragen.


    Mein Fluchtort ist auch ein Denkmal in Ostdeutschland (aber deutlich bescheidener :-)).
    Viele schreckt es ab, wenn ein Haus ein Denkmal ist. Und man darf nicht einfach so ohne Genehmigung seine Fenster vergittern oder sonstige Maßnahmen ergreifen, die sich für so ein Denkmal nicht gehören für einen einsamen SO aber vielleicht angebracht wären.


    Und wenn man etwas instandsetzt, dann darf man sich meist nicht wirklich aussuchen, wie es nun wird.
    Wenn man aber gut damit leben kann, dass alles so bleibt wie es ist, bzw. beim Austausch so werden soll, wie es davor gewesen ist, ist ein Denkmal gar nicht mal so schlecht.
    Viele schreckt das nämlich ab und so kommt es, dass man manche wirklich hinterhergeschmissen bekommt.
    Meins war auch ein Schnäppchen. :Gut:



    Wenn es aber einfach ein SO sein soll, würde ich vielleicht etwas Unauffälligeres nehmen und ohne Stuck an der Fassade. Lieber das Haus ist leichter in einem halbwegs intakten Zustand zu halten und kostet weniger. Es sei denn, es muss was besonders schönes sein.


    Ich finde, soetwas passt eher:
    http://www.ebay.de/itm/haus-re…t%3D1%26sd%3D331094861615


    Und wem die 2.850 m² Grundstück nicht reichen, kann direkt die nahe liegende Ackerfläche (4,5 ha Streuobstwiese) dazukaufen.
    Wenn man da noch ein wenig zusätzlich in das Haus investiert, hat man für 100.000 einen super SO mit genug Land und Obst.