Unwetternacht am Freitag(18.8.17)-Stromausfall

  • Hallo zusammen,


    hier im Kreis Altötting kam es aufgrund des Unwetters zu "flächigem Stromausfall" wie es die Presse nennt.
    Auch hier bei uns im Ort war der Strom für ca. 6-7 Stunden weg.
    Ein kurzes aber sehr heftiges Unwetter war die Ursache.
    Überall umgestürzte Bäume, Straßen waren gesperrt.


    Meine Erfahrungen:
    Mein (noch im Bau befindliche) Notstromversorgung "sprang" sofort an, versorgte die wichtigsten Räume mit Licht.
    Die Akkus hätten bei sparsamen Umgang locker 1-2 Tage gereicht, um auch noch einige Geräte betreiben zu können.
    Danach wäre das Aggegat zum Einsatz gekommen.


    Feuerwehr hatte Dank Aggregat Strom, war auch auch pausenlos im Einsatz.


    Telefon/Internet natürlich tot, kein Notruf möglich (außer vielleicht Handy oder zum Feuerwehrhaus laufen)


    Amateurfunk funktionierte selbstverständlich, alle erreichbaren Relais waren betriebsbereit (teils auch Notstrom), viele OM's waren QRV


    Lokalradio (ISW) war tot (Wäre in so einem Fall eigentlich wichtig)


    Mobilfunknetz funktionierte noch, war aber zeitweise stark überlastet (lt. Presse)


    Hier im Ort mußte das THW die Kläranlage, in AÖ auch die Polizei mit Strom versorgen


    Interessant war, dass in eingen Gemeinden/Städten der Strom ausfiel, im Nachbarort aber noch vorhanden war, sozusagen Strominseln.
    Warum das so ist, muß ich noch abklären.


    Mein Fazit dieser Sturmnacht:
    Strom ist erstmal wichtig, darum werde ich meine Notstromversorgung auch weiter ausbauen.
    Während des Sturms und danach war es stockfinster, eine Begutachtung von Schäden oder Notreparaturen wären ohne Strom nicht möglich.
    Einge Schwachstellen/Probleme habe ich aber auch hier bei mir entdeckt, welche jetzt natülich behoben werden.
    Der SHTF Fall muß noch geprobt werden, also Notversorgung übers Aggregat (bei mir zukünftig eine Spezielschaltung)


    Es waren jetzt "nur" 6-7 Stunden ohne Strom, noch dazu in der Nacht, da schläft man normalerweise.
    Gut, der Sturm war vorbei, glücklicherweise keine Schäden am Haus und in der Nachbarschaft.
    Trotzdem für mich Anlass genug, meine Krisenvorsoge noch weiter zu optimieren und auszubauen.


    Helmut, DL1MSE

  • Gut, dass es für dich klimpflig abgelaufen ist, und du vorbereitet warst :Gut:


    Hier bei mir war es heftig, aber Strom hielt, Es hat ein paar Dächer und kleinere Baüme erwischt. Nix tragisches.


    Meine Erfahrungen zu deiner "Strominsel":


    Genau weiß ich es nicht, aber es gibt wohl Orte die an verschiedenen Netzen hängen.
    Bei unserem letzten größeren Ausfall (knapp 5 Stunden) hatte der halbe Ort auch noch Strom. (Ich leider nicht)


    Ein Bauer hatte einen Strommasten umgefahren Nordöstlich von hier. Die Dörfer in der Umgebung und mein halber Ort war betroffen.
    Westlich und Südlich gab es Strom. Die haben nichts bemerkt.


    Müsste man mal wirklich auf der Gemeide nachfragen.


    meint
    der Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat

  • Das hört sich doch sehr gut und spannend an.
    Magst die Notstromversorgung mal genauer vorstellen? Vom Generator hattest ja schon bisschen was geschrieben.


    So wie ich es lese hast du solar?
    Wie groß ist die Anlage? Was für Komponenten hast du? Und was hat das alles etwa gekostet? Wie hast die einspeisung geregelt?


    Weiterhin gutes vorbereiten


    Das Rippchen

  • Hallo,


    meine Anlage zu beschreiben könnte etwas lang dauern.
    Die wird wahrscheinlich nie richtig fertig, weil ich immer wieder was ändere und optimiere.


    Aber hier mal die Eckdaten:
    12V Akku ca. 400 Ah für Funk, teils Licht
    24V Akku ca. 500 - 600 Ah für Licht, 2 (3) x 500W Wechselrichter (Zentralheizung und Notsysteme)
    48V Akku ca. 150 Ah für 2,5 kW Wechselrichter (Akku nur zur Pufferung, kein Dauerbetrieb über Akku)
    230V/400V 5kVA Aggregat, speist die Ladegeräte für 12V, 24V und 48V (insgesamt ca. 3,9 kW Ladeleistung, Rest ist Reserve)
    Kein Verbraucher im Haus wird direkt aus dem Aggregat versorgt, immer der Umweg über DC und Inverter.
    Ausnahmen: Grundwasserpumpe, Kreissäge (bei Bedarf), Tauchpumpe und ähnlich unempfindliche Geräte.


    Im Fall der Fälle (so wie am Freitag) stehen auf jeden fall 12V und 24 V zur Verfügung, unterbrechungsfrei Heizung (im Winter) und sonstige Notsysteme.
    Sollte es mit der Speicherkapazität knapp werden, wird das Aggregat angeschmissen.
    Das ganze wird/ist automatich mittels Controller gesteuert, ich habe aber auch die Möglichkeit manuell einzugreifen.


    Eine Licht- und stromlose Zeit gibt es nur, wenn wirklich alle Akkus leer sind und ich keinen Sprit mehr habe.


    Trotzdem - im Ernstfall fallen einem doch einige Dinge auf, die noch optimiert werden können.
    Unabhängig von der Strom-Notversorgung habe ich da doch noch ein gewaltiges Defizit.
    Insbesondere fällt mir da z.B. Materiel für Notreparturen am Haus (Sturmschäden/Wasserschäden) ein.
    Passive und aktive Sicherung ist auch noch ein Thema.
    In keiner Nacht waren zu dieser Zeit noch so viele Leute auf den Straßen, wie in dieser.
    Man mag meinen, war ja nur ein Stromausfall, noch dazu Nachts, da schlafen alle.
    Sturmschäden am Haus hatten wir nicht, trotzdem war ich wach und "aktiv" (wußte ja nicht, ob da noch was nachkommt)


    Helmut

  • Hallo,


    Solar ist bisher nur eine Option bzw. zur langsamen Ladung der Akkus (nur etwa 200 W, MPPT Regler geplant)
    Mir geht es hier nicht um Öko, sondern um eine möglicht stabile und zuverlässige Notstromversorgung.
    Geladen werden die Akkus mit Netzteilen/Ladeteilen aus dem Mobilfunk Bereich
    2 x 24V/ca. 52A
    2 x 48V/ca. 28A
    Eingangsspannung jeweils ca. 180 - 260 V, 40-60Hz mit diversen Schutzfunktionen.
    12V wird aus 24V über 2-3 DC/DC Wandler ca. 10A/20A bereitgestellt bzw. der Akku damit geladen.


    Mein Generator ist leider nicht sehr Spannungs- und Frequenzstabil, daher auch der Umweg über DC.
    Fotos gibt es, wenn das ganze "fotogen" genug ist, derzeit ist noch Baustelle.
    Funktioniert zwar schon, sieht aber nicht so schön aus.


    Helmut

  • Auch in Oberösterreich war ein starker Sturm, was vermutlich die meisten von euch durch die Nachrichten mitbekommen haben.
    Einige Haushalte wurden erst Sonntag-Abend wieder mit Strom versorgt.

    Bei so einer Zeitspanne wird es mit den Kühlschränken schon ziemlich schwierig…


    Auch Samstagmorgens haben die Handynetze noch nicht zuverlässig funktioniert.


    Mich hätte immer Interessiert wie weitgehend der Stromausfall ist, was leider für mich kaum herauszufinden war. Auch im Radio hörte man dazu nichts.

    Man würde doch andere Vorkehrungen treffen wenn man weiß das nur der eigene Ort Stromlos ist, oder doch das ganze Bundesland.


    Nachtrag:
    Habe jetzt online eine Karte gefunden, wo nach wie vor einige Stromausfälle eingetragen sind.
    Wie schnell diese aktualisiert wird kann ich noch nicht sagen.
    http://netzweb.netzgmbh.at/


    Wenn man es irgendwie schafft ins Internet zu kommen, ist das sicherlich interessant.

  • Interessant ist ja die Tatsache, dass ausgerechnet der in diesem Fall wichtige Lokal-Radiosender tot war, anscheinend haben die keinen Notstrom.
    Der Sender selbst war noch aktiv (Träger), der befindet sich auf einem Kamin innerhalb einer Industrieanlage mit eigener (sicherer) Stromversorgung.
    Das Studio 1km weiter war ohne Strom.
    Gerade bei solchen lokalen Krisen/Stromausfällen wäre eine Information über ein Lokalradio wichtig.


    Helmut

  • Zitat von dl1mse;310258

    Interessant ist ja die Tatsache, dass ausgerechnet der in diesem Fall wichtige Lokal-Radiosender tot war, anscheinend haben die keinen Notstrom...


    Vor einigen Jahren rief mich mal an einem Feiertag ein Freund an, er habe doch einen Wartungsvertrag für den größten Privatsender in unserem Bundesland und der Sender hat keinen Strom, denn ein Bagger hat das Kabel zum Sender zerstört. Ich habe ihm dann am Telefon erklärt, daß der Sender ja sein Netzersatzaggregat beim örtlichen Billigheimer für 3T€ billiger gekauft hat als bei uns. Heuel, heuel, schnief, schnief, bettel, bettel, ich hol Dich ab und gugg Dir das wenigstens mal an. OK, im Freundeskreis kann man sowas mal machen. Ich wurde angeholt, zum Sender gefahren, bin 3x ums Aggregat und hab dann erklärt, daß dem Agg. schlicht und einfach der elektronische Drehzahlregler inkl. Netzerfassung usw fehlt. So konnte das Aggregat nie und nimmer die Frequenz für einen Sender sicher halten. Damit erklärte sich auch der Preisvorteil bei der Ausschreibung. Und sowas kann man bei einem Notfall auch nicht einfach mal nachrüsten. Meinem Freund mußte ich dann beibringen, daß er von Aggreko, Atlas Copco usw. sofort ein Leihaggregat benötigt. In Summe kostete das deutlich mehr als die beim Invest eingesparten 3T€...


    Ich kenne auch genug KHs, welche keine echten Schwarzstarts ihrer NEAs testen. Da muß man schon Angst haben.

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Gut, mein Aggregat ist auch nicht sehr frequenzstabil, Spannung schwankt auch je nach Belastung zwischen 210-250 V.
    Ich gehe daher den Weg über DC, mit dem Aggregat versorge ich meine Netz/Ladegeräte, die können damit umgehen.
    Saubere 230V liefern dann meine Wechselrichter aus 24/48V


    Für einen Radiosender bzw. dessen Studio wäre eigentlich eine USV und ein Aggregat angebracht.
    Man muß ja nicht alles versorgen, nur den wichtigsten Teil oder ein kleines Studio, damit Informationen gesendet werden können.
    Wer braucht im Krisenfall schon "... die Hits der 80er, 90er Jahre..."


    Helmut