Meldung aus der Finanzwelt: SHIT

Tradingprogramme

@Sunnhild

Ich würde diese Programme nicht als dumm bezeichnen.
Nimm zb die Butterfly-Systeme.Diese arbeiten mit kleinsten
Kursschwankungen.Also zb innerhalb von wenigen Minuten
Kaufen/Verkaufen und abzüglich Transferkosten nur wenige
Euro(vieleicht nur Cents)verdienen.Hört sich erst mal lasch
an,aber multipliziere das am Tag mit 10 Millionen mal oder
mehr.

Der Rechner tickert die ganze Zeit durch einen schwierigen
Markt und spuckt am Ende doch Geld aus,während der Trader
entspannt davor Kaffee säuft und vieleicht voll wenig taugt.

Das halte Ich absolut nicht für dumm.
Dumm ist jedoch,daß die Herren"Spezialsten" auf die Kaskade
so spät reagiert haben,obwohl sie den Schwarzen Montag 1987
als Referenz hatten.
Die sollen mir doch nicht erzählen sie sind alle gleichzeitig zu
Subways gegenüber ein Sandwich holen,während der Rechner
halt weiterlief:nono:.

Diese Leute sind ganz einfach D... Überfordert mit vielen
Situationen und das gibt eben ein Risikopotenzial an den
nervösen Märkten,daß es gar nicht geben dürfte(Kontrollinstanz).

:verärgert:Stalkerunit

Diese Dummen Computerprogramme sind überall im Einsatz. Nicht nur im direkten Tradingbereich. Wobei Dumm sind die Programme nicht. Sie machen das, was ihnen die Trader vorgeben.

Ich habe längere zeit bei ETF Händlern Support gemacht und weiß, daß die dort im Einsatz befindlichen Programme von den Händlern mit sog. Szenarien gefüttert werden. Hier legt der Händler fest, was das Programm machen soll, wenn z.B. eine Aktie / ein Index / ein Rohstoff usw. einen bestimmten Wert erreicht. Das Programm setzt dann das Szenario mit zig Orders pro Sekunde um.

Zu meiner Zeit dort ging es um eine Anbindung der Clients an die Server und da ging es um Geschwindigkeiten, bzw. Latenzzeiten, die im Millisekundenbereich lagen.

Auf der anderen Seite gibt es Software zum Berechnen von Derivaten, die so komplex ist, daß alleine für ein Produkt in der Bank, für die ich tätig bin, ca. 600 Server im Einsatz ist. Hier wird dann versucht festzustellen, was passiert, wenn sich ein Parameter im großen Spiel ändert.

Was das große Bild angeht mal ein paar Stichpunkte:

Griechische Anleihen 2 Jahre Laufzeit: 18,85% (vor 4 Wochen ca. 7%)
griechische Anleihen 10 Jahre Laufzeit: 12,5% (vor 4 Wochen <7 %)
Finanzierungsbedarf der Spanier: mind. EUR 280.000.000.000,00
Portugal und Irland mit ziemlichen Finanzierungsproblemen
Gold: Spring von Höchstkurs zu Höchstkurs (in Euro) in $ bei ca. 1200,-
Gold: Teilweise kaum noch zu bekommen. Angeblich liefert SA keine Krügerrands mehr aus.
Anti Eurostimmung wird in den Mainstreammedien geschürt
USA stehen eigentlich deutlich schlechter da, als Griechenland, haben jedoch einen gravierenden Vorteil: Sämtliche großen Ratingagenturen sind fest in angloamerikanischer Hand und Europa hat es versäumt eigene Agenturen aufzubauen.
Gerüchte tauchen verstärkt auf, daß eine Währungsreform kurz bevor stehen könnte.

Viele Grüße
Thunderbirdy

Ich war gestern nacht im GMLZ (Lagezentrum KatSchutz des Bundes) und habe mal hier in der AKNZ rumgehört - keine aktuellen Erkenntnisse. Sagen sie.

Allerdings ist die Besetzung im GMLZ aufgewachsen, also vergrößert worden, das war allerdings schon länger geplant. Und siehe da, auch im GMLZ läuft als primäre Informationsquelle - N24 und CNN.

Also, keine neuen Erkenntnisse. Ich warte auf die Marktdaten am Montag.

Badener, Du hast natürlich völlig Recht - sorry, ich war im Zeitdruck heute Morgen!

Nachtrag: Habe hier grade mit zwei Jungs aus dem Bereich Kritische Infrastruktur gesprochen (da zählt auch der Finanzsektor zu) - die sehen die Situation ähnlich kritisch wie Elf, und warten auf Montag. Einer davon sagte ohne darauf angesprochen zu sein, dass er froh ist, ein Konto in Fremdwährung zu haben...

Das jetzt nicht als Verstärker gedacht, sondern nur noch mal als Blick aus einer ganz anderen Richtung.

Offizielle Maßnahmen (auch behördenintern) sind NICHT getroffen bis jetzt.

Zitat

... die Börsen in Euroa, Asien und USA sind fast alle um 3 % im Schnitt gefallen. Könnt Ihr Euch vorstellen, was da an Geld vernichtet worden ist.

Da ist kein Geld vernichtet worden.
Nichtrealisierte Buchgeldgewinne sind kein Geld.

Der alte bekannte Börsenspruch
"Ihr Geld ist nicht weg - es hat nur ein anderer."
stimmt so gar nicht.

Richtigerweise müßte es heißen:
"Ihr Geld ist nicht weg - es war ja nie da.",
denn die Märkte sind nur mit heißer Luft aufgepumpt.

Beispiel: da hat jemand vor kurzem in einem sich aufblasenden Markt für 50 Taler überteuert eine Aktie gekauft, die vielleicht fundamental nur echte 10 Taler wert gewesen wäre.
Die Aktie ist ohne Grund in einem gierigen Heißluftblasenmarkt nun auf 100 gestiegen, weil alles gestiegen ist. Und jetzt, nach diesem "fürchterlichen" 3%-Einbruch(!) ist sie plötzlich "nur" noch 97 wert.
Wo ist da ein Geldverlust?

Da ist noch viel Luft nach unten.
Wenn das Ding unter 10 Taler crasht, dann ist Geld verloren.

Bin gespannt auf Montag.
Vielleicht sollte ich ein paar Kauforders für 1 oder 2 Taler setzen ... Bottomfishing ...

http://www.spiegel.de/wirtscha…les/0,1518,693914,00.html

Scheint noch mal grade gutgegangen zu sein. Ganz generell ist das Problem aber bestimmt noch nicht ausgestanden.

Wie anderswo schon mal bemerkt wurde: Unsere Gesellschaftsform steht auf dem Prüfstand - und wird meiner Meinung nach nicht standhalten.

Hier ist der Ort, jetzt ist die Zeit. Wer jetzt noch nicht aufgewacht ist, soll weiter schlafen.

Die Meldung ist vom Mai, hatten wir meines Wissens auch schon mal hier im Forum.

Würd mich ja mal im Nachhinein interessieren wer im Mai den Rat befolgt und sein Geld abgehoben hat. Elf, Du?