Zitat von bronco;83312...aber was sind denn "Randen"?
Ich kenne die Dinger als "Rote Bete" =)
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Zitat von Gresli;83300Alles anzeigen
Zur Orientierung werden die maximal erlaubten Mengen von Radionukliden in Nahrungsmitteln aufgeführt:
– Brot bis 80 Bq/kg
– Mehl, Grütze, Zucker bis 60 Bq/kg
– Pflanzenfett bis 40 Bq/kg
– Tierfett bis 100 Bq/kg
– Wilde Beeren bis 185 Bq/kg
– Gartenbeeren bis 70 Bq/kg
– Konservierte Beeren 70 bis 185 Bq/kgHallo Gresli,
genau mit der Einheit Bequerel beginnen meine Probleme. Ein Bequerel ist ein radioaktives Zerfallsereignis pro Sekunde. Ohne gleichzeitige Angabe des strahlenden Nuklids (Zerfallsart und -energie, relative biologische Wirksamkeit, biologische Halbwertszeit,...) ist diese Angabe praktisch wertlos.
Stell Dir einen Nachrichtensprecher vor, der verkündet, in einem Gebäude in X-Stadt haben sich Terroristen verschanzt und feuern zwei Schüsse pro Sekunde ("zwei Bequerel") ab.
Wir sind uns vermutlich einig, dass wir die Gefahrenlage völlig anders beurteilen werden, wenn es sich um zwei Kleinkaliberpatronen oder zwei Mörsergranaten pro Sekunde handelt.
137Cs sehe ich bezogen auf die effektive Halbwertszeit eher als Kleinkaliber, 90Sr eher als Mörsergranate, 239Pu als schweres Artilleriegeschütz.
Viele Grüsse
Matthias
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Zitat von Waldschrat;83327
Stell Dir einen Nachrichtensprecher vor, der verkündet, in einem Gebäude in X-Stadt haben sich Terroristen verschanzt und feuern zwei Schüsse pro Sekunde ("zwei Bequerel") ab.Wir sind uns vermutlich einig, dass wir die Gefahrenlage völlig anders beurteilen werden, wenn es sich um zwei Kleinkaliberpatronen oder zwei Mörsergranaten pro Sekunde handelt.
137Cs sehe ich bezogen auf die effektive Halbwertszeit eher als Kleinkaliber, 90Sr eher als Mörsergranate, 239Pu als schweres Artilleriegeschütz.
Hallo Waldschrat,
erst einmal ein grosses Danke für die gute Erklärung die auch ich mal verstehe!:peinlich:
Ich habe die Infos 1:1 von Green Cross übernommen, mir ging es, für mich, in erster Linie um die Zubereitungsarten.
Die Strahlenangaben interessierten mich eigentlich nicht, da ich weder das Gerät noch das Wissen habe um diese sicher festzustellen.
Ich ging davon aus, dass wer solche Gerätschaften besitzt (hoffentlich) auch das Wissen hat die Angaben zu interpretieren.Da Green Cross eine renommierte internationale Organisation ist, gehe ich mal davon aus, dass die Zahlen trotzdem nicht einfach aus der Luft gegriffen sind.
Jetzt meine Überlegung, nach deiner Erklärung: :lachen:
Ich nehme an die Angaben von GC beziehen sich auf das Unglück von Tschernobyl.
Um bei Deinem Anschaulichen Bild zu bleiben: Aufgrund von Untersuchungen vor Ort ist die Zusammensetzung der "Bewaffnung" der Armee bekannt.
Somit lässt sich berechnen wie gross der angerichtete Schaden eines durchschnittlichen Festungswerkes, bestehend aus Schützengräben mit Gewehren, Stellungen mit Minenwerfern und Artilleriekasematten, sprich 137Cs, 90Sr und 239Pu etc., prozentual verteilt nach der gesamten Bewaffnung, pro abgefeuerte Salve ist, sprich Schaden pro Bequerel.
Das würde bedeuten, die Angaben sagen nur für die Verseuchung durch Tschernobyl etwas aus. (Da bei einem anderen Vorfall möglicherweise eine ganz anders zusammengesetzte „Armee“ freigesetzt würde)
Somit würden sich auch die verschiedenen Stahlen-Obergrenzen erklären, welche mich auch verwirrt hatten:
Das Festungswerk „Getrocknete Pilze“ beinhaltet, aufgrund seiner Zusammensetzung, hauptsächlich Schützengräben weshalb es 2500 Salven (2500 Bq/kg) benötigt um den gleichen Schaden anzurichten wie das Werk „Pflanzenfett“, welches viel mehr Kasematten mit Artillerie beherbergt, mit 40 Salven (40 Bq/Kg).
Ist meine Überlegung richtig?
Liebe Grüsse, Gresli
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Zitat von Gresli;83423Alles anzeigen
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Um bei Deinem Anschaulichen Bild zu bleiben: Aufgrund von Untersuchungen vor Ort ist die Zusammensetzung der "Bewaffnung" der Armee bekannt.
Somit lässt sich berechnen wie gross der angerichtete Schaden eines durchschnittlichen Festungswerkes, bestehend aus Schützengräben mit Gewehren, Stellungen mit Minenwerfern und Artilleriekasematten, sprich 137Cs, 90Sr und 239Pu etc., prozentual verteilt nach der gesamten Bewaffnung, pro abgefeuerte Salve ist, sprich Schaden pro Bequerel.
Das würde bedeuten, die Angaben sagen nur für die Verseuchung durch Tschernobyl etwas aus. (Da bei einem anderen Vorfall möglicherweise eine ganz anders zusammengesetzte „Armee“ freigesetzt würde)
Hallo Gresli,
das Beispiel mit der militärischen Auseinandersetzung gefällt mir immer besser, da es wirklich ganz gut zur Erklärung der Zusammenhänge taugt:
Bequerel: Abgefeuerte Schüsse pro Sekunde, ohne Gewichtung, ob es sich um Gewehrfeuer oder schwere Artillerie handelt.
[Radioaktivität: Zerfallsereignisse pro Sekunde]Gray: Die während des gesamten Gefechts auf dem Schlachtfeld abgeladene Energiemenge, von den vielleicht 1.500 Joule einer 5,56 x 45 NATO bis zu einigen 100 kg TNT-Äquivalent schwerer Artilleriegranaten, Energiesumme über alle eingeschlagenen Geschosse.
[Radioaktivität: Energiedosis in J/kg]Sievert: Während des gesamten Gefechts abgeladene Energiemenge, bewertet nach dem Schadenspotential. - Gegen einen Panzer hat eine Hohlladung ein deutlich höheres Schadenspotential als eine simple Sprengladung gleicher Energie, wird also entsprechend ihres Schadenspotentials höher bewertet.
[Radioaktivität: Energiedosis in Gray x RBW , mit RBW: relative biologische Wirksamkeit]Sievert/Stunde: Bezeichnet die Dichte der auf dem Schlachtfeld pro Stunde niedergehenden Geschossenergie, bewertet nach ihrer Gefährlichkeit (Wirksamkeit). Genau in diesem Begriff (nicht im Bequerel) steckt die von Dir vorgeschlagene Mittellung über die Mischbewaffnung einer Armeeeinheit, die mit Gewehren und Artillerie ausgerüstet ist. Diese Einheit sagt etwas darüber aus, welche Aufenthaltsdauer im Gefecht mit welcher Verletzungs- oder Todesrate verbunden ist.
[Radioaktivität: Biologisch wirksame Äquivalentdosis pro Stunde]Zitat von Gresli;83423Das Festungswerk „Getrocknete Pilze“ beinhaltet, aufgrund seiner Zusammensetzung, hauptsächlich Schützengräben ....
Ist meine Überlegung richtig?
Das siehst Du genau richtig. Das "Festungswerk getrocknete Pilze" besteht hauptsächlich aus Schützengräben und wird daher die Infanterie 137Cs anziehen. Die von Dir ohne Nuklidangabe genannten Bequerelwerte sind übrigens durchweg Werte für 137Cs. Andere Pflanzen, zum Beispiel Tabak, zeigen Vorlieben für schwere Rohrartillerie und lagern gern 210Po ein.
So,und wenn mich nun einer den nuklearen Clausewitz nennt, weise ich diese Bezeichnung natürlich entschieden von mir. :Cool:
Strahlende Grüsse
Matthias
Nachtrag: Ehe die Biologen unter Euch mich zum Frühstück auffressen: Pilze sind natürlich keine Pflanzen, sie bilden neben dem Pflanzen- und dem Tierreich ein separates Reich der Lebewesen.