Problem Überbevölkerung

  • Hey suburbia, hey suburbia, hey suburbia, we're in love with you. (Sorry, aber seit Ich das Bild oben gesehen habe geht mir der Song nicht mehr aus dem Kopf).


    Ich könnte niemals in so einer Suburbia Umgebung Wohnen, auch ein Hochhaus wäre nichts für mich. Ich bin einfach ein Landmensch und fühle mich nicht wohl wenn Ich dem Nachbarn direkt in die Küche schauen kann. Vielleicht wäre es das Optimalste solche Grossstädte zu Bauen mit genügend Parks usw. ringsherum, aber ob das "ökologisch" Optimalste auch immer das beste für alle Menschen ist wage Ich zu bezweifeln.

  • Ein Landmensch bin ich eigentlich auch, trotzdem könnte ich es mir vorstellen in einer Stadt zu leben bei der es eine Synergie zwischen Hochhäusern, Parks und Vertical Farming gibt. Wenn man sich vorstellt, dass der Verkehr gelöst wird, sprich durch Massentransportmitteln und es auf der Straße keine lärmenden und stinkenden Benzin oder Dieselautos sondern leise Elektroautos gibt. Industrien würden auch viel sauberer sein. Energie würde durch Wasser, Thermal, Wind oder auch Atomfussion gewonnen und eine Stadt in der Grösse von fünzig bis einhundertausend Einwohner wäre jetzt auch nicht zu groß. Man muss bedenken, dass die Fläche der Stadt relativ klein gehalten werden kann, da es ja keine kleinen Ein- oder Mehrfamilienhäuser geben würde und ausserhalb der Stadt gäbe es Natur. Die Stadt wäre von der Fläche sicherlich nicht grösser als ein heutiges Dorf mit vielleicht fünd bis zehntausend Einwohnern.


    Klar wäre das Utopia, aber 90% der Technologie existiert bereits. Es fehlt lediglich an Willen und Vernunft.

  • @ ZoomZee: Nur mal zum abgleich. Hast du schonmal in einer Stadt gewohnt? Wenn ja, wie lange? Und wie waren deine Lebensumstände da bezüglich Wohnungsgröße, Wanddicke zur Nachbarwohnung und Nachbarn?


    Für mich klingt die Aussage "es fehlt lediglich an Willen und Vernunft" nämlich, so leid es mir tut, nach Ferndiagnose.


    In der Theorie sicherlich ganz toll,...

  • Nein ich musste Gottseidank noch nicht in einer Stadt wohnen, wobei ich aber des öfteren schon dort genächtigt habe, auch bei Bekannten und Freunden und ehrlich gesagt hat mit dir kurze Zeit auch mehr als gereicht. Es ist einfach schrecklich. Gestank, Lärm usw. Im Sommer kann man nicht bei offenem Fenster schlafen, gut vielleicht kann das ein Stadtmensch, aber wenn man vom Land kommt, dann bekommt man da kein Auge zu. Auch unsere "Hochhäuser" in den Städten sind einfach schrecklich. 2 Mal zu Neujahr in Berlin hat mir auch gereicht.


    Ich gehe auch davon aus, dass die Architektur etwas völlig anderes wäre als die deutscher Großstädte.


    In der Stadt meiner Vorstellung würde es so aussehen:


    http://www.tuvie.com/wp-conten…-for-future-new-york8.jpg


    http://static.worldarchitectur…es/2164_Ascent%20main.jpg


    http://2.bp.blogspot.com/_40Ut…-by-brittany-bell-sp4.jpg


    http://www.datensklaven.de/wp-…de9_mad14_LDzSd_17621.jpg


    http://www.datensklaven.de/wp-…5640_mad4_IBphB_17621.jpg


    http://3.bp.blogspot.com/_nomd…+korea+architecture+2.jpg


    http://besthousegallery.com/wp…ure-Design-Building-4.jpg


    Wobei man an dem einen Beispiel ja sehen kann, dass es zumindest teilweise schon umgesetzt wird, nur gehört der "Dreck" drumherum einfach abgerissen.

  • Zitat von ZoomZee;63052

    . Es ist einfach schrecklich. Gestank, Lärm usw. Im Sommer kann man nicht bei offenem Fenster schlafen, gut vielleicht kann das ein Stadtmensch, aber wenn man vom Land kommt, dann bekommt man da kein Auge zu. Auch unsere "Hochhäuser" in den Städten sind einfach schrecklich. 2 Mal zu Neujahr in Berlin hat mir auch gereicht.


    Das muss aber keineswegs sein.


    Bei mir ist z.B. der Gestank am Land (Gülle) höher als der in der Stadt. Ich wohne hier in Dresden mitten in der Innenstadt und wenn ich das Fenster aufmache höre ich (im Sommer) die Vögel zwitschern, da fährt vor dem Haus weitaus seltener ein Auto vorbei als auf der Durchgangsstarße im Dorf.
    Ich kann zu Fuß ins Kino, zum Bahnhof, ins Theater, Museen, in die historische Altstadt, in die Neustadt als Partyzentrum, ins Schwimmbad, in den Park, an die weitläufigen Elbauen, in den bot. Garten, Zoo, usw, usf... Mit dem Fahrrad bin ich in 80 Minuten (an der Elbe entlang) in der sächsischen Schweiz, mit der S-Bahn in 40 Minuten. Einzig ein Badesee in der Nähe fehlt mir, das sind 27km, aber auch das geht mit dem Fahrrad noch halbwegs. An dem Elbauen habe ich im Sommer wesentlich! mehr Abstand zum Nachbarn als in dem Schwimmbad oder Badeweiher meines Heimatdorfes.
    Wenn ich aus meinem Fenstern schaue, dann sehe ich in alle drei Himmelsrichtungen Bäume (dahinter sind dann natürlich weitere Häuser).


    So geht es also auch. Man kann und muss Städte lebenswerter gestalten. In 2050 leben global voraussichtlich 80% der Menschen in Städten. Im übrigen ist das auch für die Landbevölkerung gut, denn die will ja meist, dass sie von möglichst wenig Leuten umgeben sind (mit Ausnahme der Lokalpolitik, die um Einnahmen bangt)


    Das größte Übel in der Stadt sind meiner Meinung nach die Automobile. Die brauchen zu viel Platz und verursachen 95% des Lärms und des Gestanks und außerdem rauben sie Zeit, wenn es zu viele davon gibt. Auch den Autofahrern in der Stadt selbst wäre es lieber, wenn es weniger von ihnen gäbe, also muss man auch in der Richtung was tun.


    Ich sehe das alles als lösbar.


    Ich bin in einem kleinen Dorf in Niederbayern aufgewachsen und habe danach so alles von Dorf bis Großstadt durch und früher dachte ich auch immer, dass die Stadt ein Moloch ist, den es zu meiden gilt. Heute bin ich schlauer und suche mir eben die schönen Plätze in der Stadt...
    Dafür muss ich dann nicht 30km bis ins nächste Kino fahren.


    Und was die Natur betriftt. In meinem niederbayrischen Heimatdorf gibt es Fichtenforste, gewaltige Mais-, Weizen- und Rapsfelder. In Joggingentfernung meines Elternhauses kenne ich heute keine einzige schöne Wiese mehr und keinen einzigen unbegradigten Bach und keinen einzigen Tümpel, sondern nur noch Karpfenteiche. Das landwirtschaftlich geprägte Land ist heute überwiegend ökologische Wüste. Es gibt seit einigen Jahren nicht mal mehr eine einzige Kuh in diesem Dorf.


    Es wird auch das schöne Landleben geben mit Kühen auf Weiden und Flussauen vor toller Kulisse im Allgäu. Genau wie aber eben die Stadt nicht überall grau und trostlos ist, ist das Landleben nicht überall das Postkarten Idyll (und umgekehrt).


    Deswegen: Menschen (die wollen) in Städten konzentrieren und dort angenehme und schöne Städte bauen. Dann bleibt viel Raum übrig, um auch das Landleben wieder idyllischer zu machen und es bleibt Platz für Gegenden ohne Menschen.


    Meine These: Unser Planet leidet nicht an Überbevölkerung von Homo sapiens, er leidet an zuviel Wegwerfkonsum und an einer Überbevölkerung an Automobilen. Die 700 Millionen PKW brauchen nämlich schon heute mehr Platz und Kalorien als die 7 Mrd. Menschen.



    Das interessante an den Visionen für schöne Städte der Zukunft ist, dass es fast immer Städte für Fußgänger oder solche mit leichten (elektrischen) Fahrzeugen sind mit viel Platz für Menschen und kaum Platz für abgestellte Fahrzeuge. Scheinbar bin ich nicht der einzige, der eigentlich in solchen Städten leben möchte. Die Frage ist also, warum wir es nicht tun?


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Cephalotus;63067


    Das interessante an den Visionen für schöne Städte der Zukunft ist, dass es fast immer Städte für Fußgänger oder solche mit leichten (elektrischen) Fahrzeugen sind mit viel Platz für Menschen und kaum Platz für abgestellte Fahrzeuge. Scheinbar bin ich nicht der einzige, der eigentlich in solchen Städten leben möchte. Die Frage ist also, warum wir es nicht tun?


    mfg



    Weil der Grossteil der Gesellschaft um die Goldenen Kälber "Mobilität" und "Vollzeit-Erwerbstätigkeit" herumtanzt.
    Ich hatte schon überlegt, ob ich einen Thread zur "Stadt der Zukunft" aufmachen. Hat jemand Interesse?