Moin zusammen,
ich habe mich schon oft gefragt, inwieweit die Landwirtschaft oder auch die entsprechenden Gesetze schuld sind an Miseren wie Nahrungsmittelknappheit und steigenden Preisen.
Ich wohne zwar in der Stadt, aber ringsherum haben wir doch noch eine Menge landwirtschaftlicher Betriebe, wenn auch wenige wirkliche Großbetriebe. In den letzten Jahren kann man zusehen, wie immer weniger sinnvolle Lebensmittel angebaut werden und dafür immer mehr scheinbar nutzlose Pflanzen.
Wo früher haufenweise Kartoffeln, Wirsing oder Blumenkohl aus dem Boden kamen, sind die Felder jetzt voll mit Raps zur Biodieselherstellung. Die Länder oder die EU subventionieren den Anbau wohl recht heftig. Brauchen würde es eigentlich niemand, da rechnerisch seit einiger Zeit schon nachgewiesen wurde, dass Biodiesel nicht wirklich gesünder ist und in die Herstellung wohl mehr Energie fließt als am Ende dabei herauskommt. Aber die Bauern verdienen beim Anbau von Raps wohl mehr als beim Anbau von sinnvollen Lebensmitteln.
Andere Bauern bepflanzen ihre Felder jetzt lieber mit Sonnenblumen. Vor dem Feld gibt es eine Art Spardose aus stabilem Metall, die festgeschraubt ist. Es ist also wirklich nur schwer möglich, die Dose zu stehlen, wobei es sicher möglich wäre, wenn man es darauf anlegen würde. Mit einem Schild werden Spaziergänger dazu eingeladen, im Feld Sonnenblumen zu pflücken und bitte einen Euro für jede Sonnenblume in die Spardose zu werfen.
Wenn es hier mal zum Crash kommen sollte, sind wir umringt von Raps- und Sonnenblumenfeldern, haben aber nichts mehr zu essen.
Ein anderes Beispiel sind die Milchbauern, die immer weniger pro Liter verdienen, aber in der Vergangenheit aufgrund der staatlichen Förderung ihre Produktion jedes Jahr weiter erhöht haben. Jetzt sieht man immer wieder mal Bauern, die hektoliterweise frische Milch über Felder verteilen oder in den Gulli schütten. Währenddessen erhöhen die Milchabfüller die Milchpreise in den Läden, aber die Bauern sehen davon keinen Cent und machen mit jedem produzierten Liter Milch ein minus.
Wer weiß, wie lange es dauert, bis die Milchbauern ihre Kühe verkaufen oder schlachten lassen und dafür lieber Raps anbauen ?
Grundnahrungsmittel wie Weizen und Kartoffeln werden immer teurer, weil es immer weniger davon gibt, und dennoch treibt der Subventionswahnsinn der EU immer mehr Bauern dazu, ebenfalls keine Lebensmittel mehr herzustellen.
Immer mehr Menschen hungern, obwohl grundsätzlich genug Ressourcen vorhanden wären um alle zu ernähren.
Wie könnte man dem Wahnsinn Herr werden ? Könnten die Bauern etwas ändern und aus der Vernunft heraus wieder mehr Lebensmittel produzieren, dafür vielleicht auf ein paar Subventions-Euros verzichten ? Oder liegt die Verantwortung doch bei den Bundesländern oder der EU, die ihre Gesetzgebung wieder ändern müsste ?