Not-Stromaggregat, Generator, Stromerzeuger - Tipps

  • Noch eine Anmerkung zur Leistung der Generatoren auf Deiner Liste im Vergleich zu den Verbrauchern: Ein Gefrierschrank hat z. B. 120 Watt. Der Einschaltstrom kann aber auch 10-15 x höher sein. Für so einen Gefrierschrank brauchst Du ein stärkeres Gerät oder einen Begrenzer für den Einschaltstrom. Kann sein dass es auch so läuft, bei jedem Einschalten betreibst Du das Gerät aber für kurze Zeit außer der Norm, vor allem wenn gerade der Kühlschrank auch schon läuft.
    Lupus

  • Danke Lupus!


    Auf deinen Hinweis habe ich mich auch hier eingelesen.


    Ich werde wohl erst mal von meinem Schwager ein paar Messungen durchführen lassen um zu entscheiden, ob es nicht doch ein 2 kVA SEA sein sollte.



    Tsrohinas

  • Deshalb habe ich für den Notfall die Engelkühlbox, die läuft ohne Probleme auf 12V mit -20 Grad, an die Batterie geklemmt, diese wird von Solar und dem noch zu kaufenden Notstromaggregat gespeist werden.


    Die Hondas sind sehr leise, würde ich auch gerne haben wollen...., aber diesel oder Gasvarianten sind doch sehr teuer, die 12/24V BW Vatianten wären da eine Alternative, aber bekomme ich für dich teilweise sehr alten Geräte im Notfall noch Ersatzteile?

  • Es gibt ja einige gute Dieselaggregate aus Bundeswehrbeständen zu kaufen.
    Eins, das mich interessieren würde, liefert 28 V mit 1,9 kW.
    Wie kann ich damit ein 230 Volt Gerät betreiben?
    Brauche ich dafür einen Trafo?
    Und kann ich damit dann ein Gerät mit bis zu 1900W betreiben?


    Vielleicht kann mir das (und vermutlich auch anderen) ein E-Kundiger leicht verdaulich erklären?


    Tsrohinas

  • Hi,


    die von dir genannten Aggregate liefern Gleichspannung. Das ist Super, wenn man Gleichspannung braucht, Dann muss man nur noch die Spannung richtig bekommen, weil die wenigsten Verbraucher die du anschließen willst können mit den 28V was anfangen.


    Ein Trafo hilft dir nicht, denn Gleichspannung kann man nicht mit einem Trafo transformieren. Dafür gibts andere Möglichkeiten. Wenn die Spannung kleiner werden soll, dann kann man Verbraucher in Serie schalten, einen Vorwiderstand verwenden, einen Regler oder aber die meist sinnvollste Variante und sozusagen das Pendant zum Trafo für die Gleichspannung, einen DC/DC-Wandler. Damit kann man Gleichspannung nicht nur nach unten, sondern auch nach oben wandeln. Wie der Name schon sagt (DC = Direct Current = Gleichstrom) hat man danach aber immer noch Gleichspannung.
    Ein Gerät, das den Strom normal aus der Steckdose bezieht, benötigt aber Wechselspannung. Dafür gibt es ebenfalls Wandler. Die heissen dann DC/AC-Wandler (AC Alternate Current = Wechselstrom)


    Um deine Frage zu beantworten, ja man kann die 28V DC in so ziemlich alles wandeln aber dafür ist Zusatzequipment nötig und bei der Dimensionierung ist zu bedenken, dass es durch die Wandlung auch zu Verlusten kommt. Das heisst ein bisschen der erzeugten Energie wird im Wandler in Wärme umgewandelt.
    Ganz wichtig, die Wandler müssen auch für die jeweilige Leistung ausgelegt sein und die Kabelverbindungen gerade im Kleinspannungsbereich müssen richtig dimensioniert sein (Leistung = Spannung x Strom --> Das heisst bei gegebener Leistung bedeutet kleine Spannung automatisch hohen Strom und hoher Strom bedarf dicker Kabel)


    So, Zeit für Fragen.... :)


    LG. Nudnik

  • Zitat von Nudnik;195994

    ........
    So, Zeit für Fragen.... :)


    LG. Nudnik


    Passt ja gut :winke:


    Die Verluste bei der Wandlung entstehen durch die Wärmeentwicklung?


    Welchen Kabel-Querschnitt sollte man denn im konkreten Beispiel (28V. 1,9 kW -> 230 V max. 1,5 kW verwenden, wenn der von dir angesprochene DC/AC Wandler kurz hinter dem SEA angeordnet wird?


    Gibt es Produktempfehlungen (Marken) für einen DC/AC Wandler in diesem Leistungsspektrum?


    Tsrohinas

  • Genau andersrum. Die Wärme entsteht durch die Verluste. Man kann Energie weder erzeugen noch vernichten. Man kann sie nur in eine andere Form bringen. Wie jede elektronische Schaltung hat man auch in einem Wandler Verluste an Wirkleistung (Das ist die Art Leistung die ich verwenden kann, also die die 'wirkt') durch verschiedenste Effekte.
    Allgemein bezeichnet man das als Wirkungsgrad. Wenn ein Wandler bei 100 Watt Leistungseingang am Ausgang 85 Watt abgibt dann hat er einen Wirkungsgrad von 85%. In der E-Technik spricht man von einem Wirkungsgrad von 0,85. Den Rest bezeichnet man als Verluste, weil die Leistung für den angedachten Zweck nicht nutzbar und somit 'verloren' ist. Sie ist jedoch nicht verschwunden sondern in Form von Wärme oder elektromagnetischer Strahlung vorhanden.


    Der Leitungsquerschnitt hängt wie gesagt von der Stromstärke ab. Für Gleichstrom gilt:


    P=UxI --> I=P/U
    P=1,9kW = 1.900W
    U=28V
    I=1.900/28 = 68A!!


    Das ist ne Menge Holz. In der Elektroinstallation im Haus verwendet man für die Steckdosen Kupferdraht mit 1,5mm² Querschnitt und so ein 2kW Heizstrahler ist kein problem, so what? Wir haben dort 230V und die Leitung ist mit 'nur' 16A abgesichert. Kurz nachrechnen: P=UxI = 230x16=3.680W. Die höhere Spannung machts möglich. Das ist auch mit ein Grund warum in der Hausinstallation keine Kleinspannung verwendet wird. Kupfer ist teuer :winking_face:


    Zurück zu unseren 68 Ampere. Wieso brauchts dafür dicke Kabel?
    Einfach gesagt, je dünner das Kabel, desto höher sein elektrischer Widerstand. Leitungswiderstand gepaart mit Strom ergibt Leitungsverluste, denn P=UxI und U=RxI --> P=RxIxI --> P=RxI² (Auweie, jetzt ist da auch noch ein Quadrat beim Strom) An diesem Leitungswiderstand kommt es auch zu einem Spannungsabfall, sodass am Ende der Leitung die Spannung geringer ist als am Anfang.


    Wie vorher erklärt, Verluste = Wärme und wenn die Verluste zu hoch werden, dann wirds sehr heiss und die Leitung brutzelt schlimmstenfalls ab.


    LG. Nudnik

  • Zitat von Nudnik;195997

    ......


    Der Leit


    Danke Nudnik, jetzt hab ich das auch kapiert!


    Du wolltest mir (uns) vermutlich noch etwas zum Querschnitt der Leitung zwischen SEA und Wechselrichter schreiben?
    Ich folgere aus deinen Ausführungen, dass diese möglichst kurz und möglichst dick sein sollte.
    25 mm² bei 1m länge vielleicht?


    Tsrohinas

  • Hab ich schon!


    Nebenbei hat mir ein Fori per PN noch ein paar Infos diesbezüglich geliefert.
    Wenn man das so durchliest, merkt man, wie schnell man da auf die Schnauze fallen könnte.
    Nicht alles, was auf den ersten Blick für einen bestimmten Bereich geeignet erscheint ist wirklich dafür tauglich.
    Anlaufströme, Wirkungsgrad usw., das muß ich erst mal verdauen.
    Auf alle Fälle muss man für ein funktionierendes System 24V DC -> 230 V AC Geld in die Hand nehmen.
    Sonst wird das nix.


    Danke erst mal für die Infos! Hat mir echt weiter geholfen.


    Tsrohinas

  • Diese Bundeswehr-Stromerzeuger mit 28 V Gleichspannung zur Batterieladung sind ja super, wenn man eh eine 24 V Batterieanlage mit Wechselrichter hat, zum Beispiel in einer Photovoltaikanlage. Aber extra dafür Batterie und Wechselrichter anzuschaffen lohnt sich nicht, wenn man was gescheites will kostet das ein Vielfaches des Stromerzeugers. Es gibt doch auch Bundeswehr-Stromerzeuger für 230 V Wechselspannung.


    Zitat von Tsrohinas;195996


    Welchen Kabel-Querschnitt sollte man denn im konkreten Beispiel (28V. 1,9 kW -> 230 V max. 1,5 kW verwenden, wenn der von dir angesprochene DC/AC Wandler kurz hinter dem SEA angeordnet wird?


    Gibt es Produktempfehlungen (Marken) für einen DC/AC Wandler in diesem Leistungsspektrum?


    Gute Wechselrichter gibt es zum Beispiel von Studer oder von Victron.


    Mal als Beispiel:


    - Studer Xtender XTM-2400-24, Dauerleistung 2000 VA, Kostenpunkt ca. 2000 EUR


    - Erforderlicher Kabelquerschnitt laut Anleitung: 50 mm2


    - Mindestens erforderliche Batteriekapazität laut Anleitung: 520 Ah, Kostenpunkt ab ca. 1500 EUR (Staplerakkus, ca. 10 Jahre Haltbarkeit)


    Geht natürlich auch deutlich billiger oder teurer, je nach den eigenen Anforderungen.