Hofgemeinschaft als Gruppenrefugium

  • Hallo Tom,

    ich finde deinen Beitrag sehr gut. Du bringst genau auf den Punkt was mir am Herzen liegt. Ich will KEIN chilliges Kiffer-Öko-Dorf. Ich will auch keine Kommune, sonst würd ich nach Goa auswandern.

    Bei so einer Gemeinschaft denke ich an drei oder vier Familien, die sich zusammen tun, mit klaren Spielregeln. Das was du von Genossenschaft sagst, finde ich auch richtig. Man sollte die Freiheit haben zu sagen: verpiss dich! Wenn das der Rest einstimmig beschließt. Manche Menschen sind irgendwann untragbar.

    Ich persönlich glaube nicht an irgend eine Land-Romantik. Dass es harte Arbeit ist, sehe ich in unserem jetzigen Garten schon.

    Man sollte sich klar abstimmen und Leute gewissenhaft auswählen, da jeder bestimmte Fähigkeiten haben sollte. Wenn alle handwerkliche Nieten sind, bringt das keinem was.
    Und du hast auch Recht mit der Planung. Sowas muss sehr gut geplant werden.

    Von der autarken Energie/Wasser-Versorgung, bis zu der Einteilung der Felder und der Pflanzenauswahl.
    Aber ich denke, wir können da auf einen großen Erfahrungspool zurück greifen.
    Viele haben es schon versucht und sind gescheitert. Man kann aus ihren Fehlern lernen und es besser machen.

  • yapps


    das unterstütze ich voll....


    das ganze ist, auch wenns nicht um bereicherung geht, geschäft.


    und so muss es aufgezogen werden.
    klare hirarchien.
    kein ewiges ausdiskutieren.
    keine hippie-wer-kann-länger-faulenzen wettbewerbe etc...


    da hängt dann zuviel von ab als dass man die zeit verdummbeuteln könnte.


    doch auch das ist vereinbar mit ansätzen zu ökologischer fairer und nachhaltiger bewirtschaftung.


    und zu den scheunen: ich weiss was du meinst... ich bin selbst gelernter zimmermann... von daher werden meine scheunen wohl keinem angst machen und nicht dafür sorgen dass wir gleich kopfwehtabletten so gross wie wagenräder einlagern müssen, falls einem die hütte überm kopf zusammenbricht :)

  • Hallo,


    grundsätzlich finde ich die Idee eines solchen Groß-Bauernhofes oder eines kleinen Dorfes oder auch von mehreren "gleich- bzw. ähnlichdenkenden" Menschen schon sehr toll.


    Das Problem ist dabei immer die praktische Umsetzung. Ich bin u.a. im Selbstversorger Forum mehr oder weniger aktiv und da versuchen einige schon seit mehreren Monaten sowas auf die Beine zu stellen. Das Problem ist dann immer die praktische Umsetzung.


    So will einer auf jeden Fall ein eigenes Haus. Andere können sich ein WG-Leben vorstellen. Der Dritte will auf keinen Fall in die neuend Bundesländer, der Vierte auf gar keinen Fall in die alten Bundeslänger. Der Fünfte stellt sich vor, daß man mindestens einmal in der Woche ein verpflichtendes Gemeinschaftstreffen hat, der Sechste ist strikt dagegen. Der Siebte kann sich nur eine vegane Ernährung vorstellen, der Achte will unbedingt Fleisch. Der Neunte denkt nur weil er mitmacht, können die anderen schon froh darüber sein und er muss nicht mehr machen, u.s.w. u.s.w. u.s.w.


    Ich persönlich gehe deshalb einen anderen Weg. Ich will langfristig einen kleinen Bauernhof mit etwas Grund und Boden so weit herrichten (auch mit Maschinen), daß dort eine Kleinsthof-Landwirtschaft möglich ist. Und zwar so wie ich mir das dann ganz persönlich vorstelle. Gleichzeitig werde ich mindestens eine kleine Einliegerwohnung fertigstellen und dazu die Möglichkeit in der Scheune noch eine weitere kleine Wohnung zu integrieren.


    Sollten dann je die "schlimmen" Zeiten kommen und ich wünsche mir das ich die während meiner Lebenszeit nicht erleben muss:peinlich:, dann kann ich Menschen/Familien aufnehmen die mit mir dann an einem Strick ziehen. Nicht das ihr glaubt ich will dann ein Bäuerinnen/Knecht Verhältnis aufbauen. Aber es sind dann einfach doch klare Verhältnisse vorhanden.


    Und da man mich gemeinhin für einen verträglichen Menschen hält:devil:, wird dann ein Zusammenleben auch nicht so schlimm - hoffe ich mal einfach.:face_with_rolling_eyes:


    Ich hatte auch bevor ich den Kleinsthof gekauft habe nach Menschen gesucht, die mit mir gemeinsam soetwas durchziehen - aber das ist wirklich nicht sehr einfach, siehe meine obigen Beispiele.


    Aber da ich noch ganz am Anfang der Renoviererei stecke, weiß ich nicht, ob ich bis zum Tag X dann überhaupt schon fertig mit den ganzen Vorbereitungen bin.



    Dagmar

  • @ Tom
    klasse Beitrag dem ich nur voll zustimmen kann.


    wie einige ja sicher wissen betreibe ich in der 4ten Generation einen "Hobby"bauernhof. Eine autarke Versorgung halte ich in unserer zivilisierten "Hightechgesellschaft" für nicht möglich und auch unnötig. Aber wir können unsere monatliche Ausgaben deutlich senken. Wir müssen kein Holz zum heizen kaufen (wohl aber den Sprit für die Kettensäge), Fleisch (Schwein), Kartoffeln, Obst, Tomaten, Salat, Erdbeeren etc. kommen aus dem Stall, eigenen Garten bzw. dem eigenen Acker.
    Da es in unserem Ort noch etliche solche "Hobbylandwirte" gibt mit denen wir teilweise familiär Verknüpft bzw. befreundet sind bildet sich automatisch eine Art "Genossenschaft".
    Bei uns zieht jeder seine Vorstellungen und Interessen durch. Braucht aber jmd. Hilfe (z.b. bei der Ernte), oder auch Geräte wie Kreissägen, Holzspalter, Heupresse, etc. wird sich Gegenseitig geholfen ohne jetzt jede geleistete Arbeit aufzurechnen. Dadurch hat sich im Laufe der Jahre ein harter Kern gebildet der automatisch und ungefragt da ist wenn einer Hilfe braucht. Mehr ist in der heutigen Gesellschaft in meinen Augen nicht zu machen. Sollte es aber einmal ganz schlimm kommen könnte ich mir mit 2-3 Familien aus diesem Kreis durchaus vorstellen noch enger zusammen zu rücken. Sowas muss aber wachsen und würde ich nie mit einem "flüchtig" Bekannten angehen.


    gruß
    wolpi

  • mh cool


    das klingt mal sehr gut. da bin ich ja fast schon neidisch und es bestärkt mich nur weiter irgendwann auch in soeiner situation sein zu wollen. :)

  • Hallo Wolpi,


    da hast du ja wirklich schon eine sehr gute Ausgangsbasis. Ich hingegen bin in Sachsen dann zugewandert und noch dazu eine "Wessi". Andererseits versuche ich gerade den Grundstock für ein gutnachbarliches Zusammenleben hinzubekommen.


    So verschenke ich im Moment das ganze alte Holz was irgendwo in der Scheune rumgammelt an die Nachbarn (die alle noch irgendwie mit Holz heizen). Ein anderer Nachbar kann meine Wiesen mähen und das Heu für seine Pferde nutzen, etc. etc.


    Auch habe ich schon andere Menschen kennengelernt die aus der Gegend sind (ehemaliger Bürgermeister, Geologe, etc.) von denen ich dann immer Tipps bekomme wo z.B. preiswerte und gute Handwerker sind, etc. Auch da versuche ich dann immer Aufträge an Handwerker vor Ort zu vergeben.


    Ich hoffe mal, daß ich dann, wenn ich irgendwann mal in ein paar Jahren dort vor Ort leben werde, ich schon etwas Vorarbeit geleistet habe.



    Dagmar

  • @Dagmar
    Ich glaub anders geht es nicht. Ich versuch auch offen und Hilfsberit zu sein. Bei allem und jedem hat sich diese „Investition“ sicherlich nicht gelohnt, aber man merkt doch recht schnell ob es nur eine Einbahnstraße ist oder eine sechsspurige Autobahn die in beide Richtungen ohne Stau ist.


    Gruß
    Nachtfalke

  • Hallo Nachtfalke,


    ich kenne mittlerweile schon recht viele Menschen mit denen ich mir ein Zusammenleben in einer Not/Gefahrensituation vorstellen kann. Das einzige was momentan eben bei vielen fehlt ist, daß die im Gegensatz zu mir nicht mit sehr schlimmen Zeiten rechnen.


    Wer von uns dann letztendlich Recht hat - das wird sich noch herausstellen. Im Grunde hoffe ich, daß nicht ich Recht habe.


    Aber falls doch, da kann man mit solchen Menschen dann doch auch gemeinsam schwierige Zeiten meistern. Und sollte die Notwendigkeit bestehen, dann werden diese Menschen dann bestimmt froh sein, wenn schon von mir etwas vorbereitet wurde.


    Aber sobald in meiner räumlichen Nähe mal wieder eine Immobilie verkauft wird - dann stelle ich das hier ein.


    Wäre mir schon recht - daß ich nicht die einzige "Spinnerin" :psst:im näheren Umkreis bin.



    Dagmar

  • Zitat von Dagmar;4303

    Aber sobald in meiner räumlichen Nähe mal wieder eine Immobilie verkauft wird - dann stelle ich das hier ein.


    mir ist nur vor ein paar Wochen in einem anderen Forum ein Angebot in räumlicher Ferne aufgefallen ...
    kann´s ja mal einstellen, falls irgendwer hier nicht vor der Lage zurückschreckt:


    Zitat

    4 Seitenhof in Thüringen [Landkreis Altenburger Land] auf 7000qm gutem Land. Eigener Brunnen mit sauberem Wasser, Pferdehaltung, sehr sauberer Badesee nur 1 km entfernt Teilflächen ... vermietet einige Wohnungen sind frei


    hat im weiteren Text signalisiert, rund 25 T€ dafür zu wollen


    wenn wer Interesse hat:
    kann dem Anbieter gerne mal eine PN schicken mit der Bitte um genauere Infos

  • gemeinschaft ist für mich kommunismus, und das funktioniert auf dauer nicht, siehe BB, Jungelkamp oder Udssr

  • Zitat von Hungergot;5496

    gemeinschaft ist für mich kommunismus, und das funktioniert auf dauer nicht, siehe BB, Jungelkamp oder Udssr


    Da hast du wohl in der Schule nicht aufgepasst.
    Eine Familie ist auch eine Gemeinschaft, ist eine Familie dann auch kommunistisch?
    Was ist mit einer Schulklasse? Sportverein?
    Wenn Gemeinschaft Kommunismus ist, ist heute aber in unserer "Demokratie" ziemlich viel Kommunismus, also da solltest du aber nochmal rüber nachdenken :face_with_rolling_eyes:


    Gemeinschaft kann immer funktionieren, wenn die Leute zusammen passen.
    Es gibt immer irgendwo mal ein Problem, das man aber lösen kann.


    Außerdem haben früher Hofgemeinschaften genauso funktioniert und nein das war früher sicherlich kein Kommunismus :verärgert:


    Ist ganz schöner Unsinn den du verzapfst.
    Man kann die UDSSR mal sowas von überhaupt nicht mit dem Junglecamp vergleichen...

  • Das eine Gemeinschaft Kommunismus ist, ist keine Ansichtssache sondern einfach Unsinn :face_with_rolling_eyes:
    Oder bezeichnest du Freunde und Familie als Kommunisten, wenn sie beispielsweise Weihnachten mit dir verbringen wollen?


    Diese auf deubel komm raus specialmäßigen Einzelkämpfer hab ich schon oft gesehen und es ist oft in die Hose gegangen :psst:

  • Zitat von Stickstoff;5519

    Das eine Gemeinschaft Kommunismus ist, ist keine Ansichtssache sondern einfach Unsinn :face_with_rolling_eyes:
    Oder bezeichnest du Freunde und Familie als Kommunisten, wenn sie beispielsweise Weihnachten mit dir verbringen wollen?

    Diese auf deubel komm raus specialmäßigen Einzelkämpfer hab ich schon oft gesehen und es ist oft in die Hose gegangen :psst:




    Geht in95% aller fälle schief
    Eine gut funktionierende Gemeinschaft ist immer von Vorteil.
    Probleme gibt es immer aber die sind meist schnell aus der Welt

  • Also ich denke, das hat nichts mit Kommunismus zutun.
    Man muss ja nicht in einer Kolchose leben :winking_face: Es ist kein Staat da der sagt, man muss alles teilen und man hat keinen Privatbesitz.

    Es gibt ein paar Sekten und Religionsgemeinschaften die so leben aber auf Dauer funktioniert das nicht, das ist wahr.
    Aber wie einige meiner Vorschreiber schon sagten:
    Man sollte das eher mit einer Großfamilie vergleichen.

  • wer sich vor krisenzeiten nicht mit anderen zusammentut und auch lernt sich in einer gemeinschaft zu bewegen geht in 99,9% aller fälle unter sobald es kracht!!!!!

    ich muß gestehen bei mir hat es auch lange gedauert meine einzelkämpfermenthalität abzulegen

    derjenige der so vermessen ist, zu meinen er käme im krisensituationen alleine zurecht, sollte sich überlegen ob das wirklich funktionieren kann und die "letzte kugel" für sich selbst aufsparen

  • Die Idee ist grundsätzlich gut, aber zum scheitern verurteilt. Mehr als drei Frauen aufeinander wird zum Hofkrieg führen. In jedem Team sind ein paar Frauen wie Männer, die nach dem Motto "Arbeit geh weg, ich komme!" leben. Schon das sorgt für Reibungspunkte, wenn dann aber noch schlimme Not und kranke oder quengelnde Kinder dazu kommen werden Frauen zu Hyänen.
    Muß ich mir nicht geben. Wenn ich etwas mit anderen machen sollte, dann im Minimalkreis ohne Kinder. Die Menschen, die man zu dererlei Szenarien mit einbindet, sollte man vorher genauestens unter die Lupe nehmen. Wir hatten bei einer Single -Bekannten und deren Familie (keine Kinder) gedacht" Ja, da könnte man was mit machen, wenn's zur Sache geht" und haben vorsichtig vorgefühlt. Als sie anfing, von "den lieben kleinen" und "man muß doch" zu erzählenm war für mich klar: Sie garantiert nicht.

  • Hallo

    Dann brauche ich mich gar nicht um Dein Team zu bewerben.
    Wir, das heißt meine Frau und ich haben uns bewust für quängelde Kinder entschieden.
    Unser Familie bildet unsere Gemeinschaft auf die wir uns mehr verlassen können als auf Freunde oder Bekannte.
    Wir als Team bilden einen Topf in den alle etwas hineintun und auch herausnehmen.
    Für diese Team würde ich wohl alles tun, damit wir weiterkommen.
    Eine Familie hat ein stärkeres Band das zusammenhält, als Fremde oder Freunde die man dann ins Boot holen würde.
    Kann man denen wirklich trauen. Wie reagieren die im Fall des Falles, wenn es hart auf hart geht.
    Da ist mir meine Familie doch lieber.

    Gruß
    Jumbopapa

  • Bereits vor dem Crash ein "Team" zusammenstellen zu wollen oder können ist wohl die Ausnahmesituation. Natürlich schauen wir, wenn wir klug sind, wer in unserer Umgebung, sagen wir mal, "tauglich" ist und knüpfen wenn möglich Kontakte mit gleichgesinnten.(z.B. Forumstreffen)
    Aber der Trubel der Krise, welcher auch immer, wird uns sehr wahrscheinlich nicht gross auslesen lassen, mit wem wir durch die Krise gehen. Auf einmal stehst Du mitten in einem zusammngewürfelten Haufen, und dann geht's oder eben auch nicht. Das wiederum hängt nicht unwesentlich von deiner Sozial- und Methodenkkompetenz und deinem know-how ab. Es ist sicher wichtig, heute seine nähere Umgebung zu gestalten, solange man noch Einfluss nehmen kann.


    Ich hab mich auch mal für Kinder entschieden. Sind jetzt 2 stramme jungs und werden, wenn sich mein Szenario dereinst entfalten wird, kräftige, loyale junge Männer sein, geübt mit Sense, Heugabel und Gewehr. Was will ich mehr? Kinder sind halt tatsächlich die Zukunft, und in der Krise kannst Du schneller Vergangenheit werden, als dir lieb ist!


    LG
    Doomer

    Don't be scared, be prepared!

  • Da wir auch ein quengelndes Kind haben bleiben wir wohl besser allein, nicht das sich noch jemand belästigt fühlt. :face_with_rolling_eyes:
    Und ja... Blut ist doch dicker als Wasser.