Wasserentkeimung mit Natriumhypochlorid

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  • Wasserbeschaffung


    Deutschland hat so mit die größten verfügbaren Wasseraufkommen auf diesem Planeten. Eine Unterversorgung ist so gut wie ausgeschlossen. Aber verlassen tue ich mich da natürlich nicht drauf. In diesen Threads ist dazu eigentlich alles bereits erörtert:


    https://www.previval.org/forum…p?2719-Wasser-und-Quellen


    https://www.previval.org/forum…ng&highlight=wasservorrat


    Ums auch hier nochmal kurz zu machen:


    Quellen, Bäche, Flüsse, Seen


    Freundliche Grüsse
    Vincent

    Kein Plan überlebt die erste Feindberührung. (Helmuth von Moltke)

  • Zitat von Sam de Illian;74509


    Wo wollt ihr denn im Notfall das Wasser herbekommen, um es mit DanKlorix u.ä. zu "verfeinern"?
    (Ist kein Defätismus, sondern ernst gemeint)
    Im ländlichen Umfeld könnte ich mir vorstellen, dass Wasser in stehenden oder fließenden Gewässern mit Landwirtsschaftschemikalien belastet ist, im städtischen Umfeld stelle ich mir gerade die Frage "wo, wenn nicht aus einem bei mir nicht vorhandenen Brunnen bekomme ich im Notfall Wasser her??"


    Ich pack das Fahrrad, zwei Ortlieb Taschen zu je 20l und einen 20l Kanister auf und radle (in meiner nächsten Wohnung) 2 Minuten zur Elbe (heute 1 Minute) und fülle die Behälter im Fluss auf. Danach geht es zurück und ich muss das Wasser dann in den 4. Stock (heute 5. Stock) die Treppen hoch tragen.
    Wahrscheinlich würde ich mir auch noch eine oder zwei 200l Regentonnen "organisieren" (die sind eine Dauerleihgabe von mir an eine öffentliche Einrichtung in meiner Nähe), damit man sich auch einen Brauchwasservorrat anlegen kann.


    Zuhause kann ich's dann filtern oder als Brauchwasser benutzen.


    1904 war die Elbe bei Dresden mal "fast ausgetrocknet", auf den Bilder sieht man aber immer noch Wasser im Flußbett.


    Ansonsten bietet eine Dachgeschosswohnung noch den vergleichsweise leichten Zugang zum Dach und den Regenrinnen. Das ist dann das Wasser, das man nicht schleppen muss.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Eine weitere Alternative ist Calziumhypochlorit Ca(ClO)2


    Gibt unter dem Namen "Pool Schocker" in jedem Fachhandel aber auch im Baumarkt. Es ist ein wenig stabiler als Natriumhypochlorit und mit einem 2Kg Beutel kann man so etwa 3 Millionen Liter behandeln...das sollte auch über den Tag-X hinaus reichen.


    Bzgl. "Legalität", Gesundheit und Haftungsausschluss:
    Fast alle Chemikalien die hier erwähnt wurden sind legale Mittel zur Trinkwasserbehandlung. Hier ein Artikel der HF Münster


    Liebe Grüsse
    Vansana

  • Hi Vincent,


    Die verwendete Bleichlauge in der von dir zitierten Quelle hat eine Konzentration von 150g/l freies Cl2 (ca. 30%ige Lösung) – daher 1ml/1000l. DanKlorix etc kommen nur auf 10 – 15g/l; da müssten schon 10ml/1000l zugegeben werden.


    Im gleichen Buch (S. 302): bei hygienischer Gefährdung darf in Ausnahmefällen bis 6mg freies Cl2 als NaOCl zugegeben werden. Da kommt man bei schon in die Größenordnung von Zusatzmengen von 1ml/l handelsüblicher Chlorreiniger.


    Bei den Schiffswassertanks etc. einfach mal googeln. Da werden für warme Gegenden 1mg/l freies Cl2 empfohlen (über Elektrolyse)


    Man muss sich natürlich darüber im Klaren sein, dass man da den Teufel mit dem Beelzebub austreibt, aber als Dauerlösung ist es auch nicht gedacht. Bei unserem Brunnenwasser würde ich lieber nur bei kurzfristiger Nutzung die höhere Dosierung wählen. Gerade im Winter stinkt unsere Gegend nämlich sehr auffällig nach Gülle und das erste Feld ist gerade mal 100m Luftlinie entfernt.


    Gruß
    cholec

  • Hi Sam,


    wir haben einen Brunnen für die Gartenbewässerung. Das Wasser sieht zwar sauber aus, ich gehe aber mal von einer rel. hohen landwirtschaftlichen Belastung aus. Zumindes im Winter riecht es hier von den benachbarten Feldern her auffällig nach Gülle.


    Gruß
    cholec

  • Hi cholec,


    erstmal Danke für deine informative sachliche Antwort!! Trotzdem harmoniert das für mich dann irgendwie nicht mit der 2. Quelle. Ist jetzt allerdings auch kein Drama. Die Wahrscheinlichkeit der Wasserunterversorgung ist ja zum Glück eh sehr gering. Ich habe immer eine Packung Micropur forte am Start, die reicht für die ersten 100 Liter Nutzwasser (20 Tage). Eine Packung (16 Euro) hält ungefähr 5 Jahre das ist für mich ok, aber mehr halt auch nicht. Stichwort: kaufen, lagern, entsorgen :traurig: Das Klorix habe ich mir gekauft um einen weiteren BackUp zu haben, falls die Sache doch länger dauert, und man auch keine Tabs (welche im Notfall eigentlich auch an die Bevölkerung verteilt werden) bekommt. Aber sollte diese Situation eintreten (wenn überhaupt ist das dann auch eher kurzfristig) und man möchte auf dieses Verfahren zurückgreifen, ist es sicherlich wichtig, sich im Vorfeld damit auseinandergesetzt zu haben, um für sich selbst dann bezüglich der Dosierung eine Entscheidung treffen zu können.


    Zitat

    Man muss sich natürlich darüber im Klaren sein, dass man da den Teufel mit dem Beelzebub austreibt, aber als Dauerlösung ist es auch nicht gedacht.

    Das sehe ich auch so. Deshalb würde ich eh erst den Filter einsetzen und dann für mich auf die 2. Quelle vertrauen. Dort wird von gewöhnlichem Household bleach gesprochen. Da das Verhältnis zur Desinfektion 1:10 identisch mit den deutschen Angaben ist, kann man auch von den gleichen Verhältnissen bei den Inhaltsstoffen ausgehen. Dies wiederum bedeutet für mich bei der unmissverständlichen Angabe von "16 Drops per gallon", das ich für mich, auf 4 Tropfen für 1 Liter vorbehandeltes Wasser setzen würde. Im Sinne der persönlichen Entscheidungsfindung nochmals "Danke" für den sachlichen Informations- Meinungs- & Erfahrungsaustausch. :)


    Freundliche Grüße
    Vincent

    Kein Plan überlebt die erste Feindberührung. (Helmuth von Moltke)

  • Die Frage bei den Wasserentkeimungstabletten der BW -und das sind die die auch im Notfall verteilt werden- ist ganz simpel: Bringen mich ein paar Bakterien um, oder die Chemiebrühe, die ich mir mit den Tabletten mache? Das Zeug ist hochgiftig und wirklichwirklichwirklich nur für den allerbittersten Ernstfall zu gebrauchen. Auf gar keinen Fall für die Haltbarmachung von Wasservorräten oder über einen Zeitraum von maximal ein paar Tagen hinaus fürs Trinkwasser!
    Es hat schon seinen Grund, warum die von den Vorgesetzten in der Grundausbildung wenn es EPAs gab immer eingesammelt wurden :winking_face:

    Ich hab jetzt leider festgestellt, dass wir zufällig das falsche DanKlorix daheim haben :frowning_face: Also noch ne Flasche kaufen :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Kann man denn in Deutschland auch ganz normale Chlorbleichlauge kaufen, ohne das ganze Reiniger-Drumherum?

    So long,
    Sam

  • Die Wasserfibel von Katadyn


    Hallo nochmal zusammen,


    ich hatte mich ja eigentlich schon aus diesem Thread verabschiedet da meine Fragen diesbezüglich nun aufgelöst sind, aber ich habe per Zufall noch ein fantastisches PDF File von den Profis themselves entdeckt, das hier ganz hervorragend reinpasst und ich dementsprechend nicht vorenthalten möchte.


    previval.org/f/index.php?attachment/5207/


    Cheers
    Vincent

  • Zu Hause gibts ne Schwengelpumpe im Garten - Wasser ist also da.
    Was ich hier nicht kapiere: Warum will keiner sein Wasser abkochen?
    Ist mir auf jeden Fall lieber als ne Chlorbehandlung - und wohl auch gesünder.

  • Unser Haus- und Hof-Elektriker hat das Oderhochwasser miterleben dürfen. In der Ortschaft, in der es ihn erwischt hat, gab es nichts Brennbares mehr, weil alles nass und abgesoffen war.
    Dass Durst nach einem Tag ohne Trinkwasser zum bestimmenden Element wird glaube ich ihm gerne. Da ist es mit Sicherheit nicht verkehrt, wenn man um ein paar Alternativen weiß, auch wenn sie nicht optimal sind.

  • Zitat von Sam de Illian;74630


    Ich hab jetzt leider festgestellt, dass wir zufällig das falsche DanKlorix daheim haben :frowning_face: Also noch ne Flasche kaufen :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Kann man denn in Deutschland auch ganz normale Chlorbleichlauge kaufen, ohne das ganze Reiniger-Drumherum?



    Bitte Vorsicht mit Dan Klorix und ähnlichen Haushaltsreinigern. Da können auch Detergentien und andere Zusatzstoffe von unter Umständen fragwürdiger Bekömmlichkeit drin sein.


    Ich würde reines Natrium- oder Calciumhypochlorit (Laborbedarf), ggf. auch Chlorpräparate aus dem Poolbedarf nehmen. Sehr gut gefallen hat mir übrigens der Vorschlag von Vansana: Selbermachen vor Ort durch Elektrolyse von Salzwasser. Wer dann allerdings die Konzentration abschätzen will, muss die durchgeflossene Ladungsmenge (Integral Strom über Zeit) kennen und ein wenig rechnen.


    In Frankreich gibt es in jedem grösseren Supermarkt Eau de Javel, das ist eine 5%ige KClO-Lösung zur Verwendung als Chlorbleiche für Textilien. In Deutschland ist mir das Zeug allerdings noch nicht aufgefallen.


    Viele Grüsse


    Matthias


    Nachtrag: NaClO durch Elektrolyse von Salzwasser selber machen sollten doch nur Leute mit guten Grundkenntnissen ich Chemie. Wenn man hier übertreibt, landet man irgendwann bei der Umwandlung von Hypochlorit in Chlorat, und das ist zumindest als gesundheitsschädlich (Gefahrstoffkennzeichnung Xn) eingestuft.

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Was möglicherweise daran liegt, dass wir unsere Produkte mit deutschen Namen versehen und sich hier auch kaum jemand was unter Eau de Javel vorstellen kann. :winking_face:
    Der Tip mit dem Poolbedarf ist gut, da schau ich einfach mal beim nächsten Baumarktbesuch :)

    So long,
    Sam