Weidenrinde

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  • Ja gerüchteweise der Ersatz für Aspirin.
    Weidetabletten gibts auch schon.
    Im Notfall könnt ich ja dann auch nicht auf Tabletten zugreifen, aber auf die Rinde schon.
    Jetzt meine Frage:
    Hat schon jemand Erfahrung mit gesammelt?
    Wann ist der Wirkstoff am höchsten? ( Frühjahr? ( aufsteigender Saft) Herbst?)


    Kann ich den Wirkstoff haltbar machen?


    Vieleicht sogar als Pulver o.ä. extrahieren und so besser lagern?( Die Nebenwirkungen reduzieren?


    Kurzum...
    Wer hats schon ausprobiert und hat gute/schlechte Erfahrungen gemacht?
    Und wer hat nur Theoriewissen drüber?

  • Hallo Mixer,


    persönliche Erfahrungen mit den angebotenen Weidenrindentabletten habe ich vor einigen Jahren gesammelt und kann daher nur unterstreichen, was in Sonnenwolfs Link steht: Salicylsäure greift wirklich massiv die Schleimhäute an.
    Ich denke mal, dass ich dir nicht erzählen muss, dass man im Gegensatz zu ASS dann doch noch dreimal mehr nachdenken sollte, ob man Weidenrindenpräparate wirklich verabreicht und dass man darauf achten sollte, nebenher magenschonend zu essen. (Ich habe beides nicht getan... und mein Magen "dankt" es mir noch 15 Jahre später mit extremer Mimosenhaftigkeit)


    Soviel zur Praxis und nun zur Theorie:


    Weidenrinde erntet man am besten von Silber- oder Bruchweiden im Frühjahr. Es wird nicht die Rinde des Baumstamms geerntet, sondern man schneidet 2-3jährige Triebe (besser 3jährig). Die Rinde schabt man ab und trocknet sie an der Luft. Das Ergebnis kleinhacken und man hat Weidenrindentee, der sich bei guter Verpackung und Lagerung etwa ein Jahr hält.
    Danach wird er nicht schlcht, sondern verliert einfach nur zunehmend seine Wirksamkeit.


    Ein alkoholischer Auszug (also Pflanzenteile in Alkohol ansetzen) oder ein Extrakt (Destillation*) dürfte möglich sein.
    Bei Weidenrindenextrakt weiß ich es jetzt schlicht nicht, manche Pflanzenextrakte halten ein Jahr, manche bis zu zwei Jahren - es ist dasselbe, wie bei der Trocknung: die Wirkung geht nach und nach verloren.


    Der Unterschied bei Trockenpräparat und Extrakt liegt eigentlich mehr in der unterschiedlichen Anwendbarkeit und nicht so sehr bei der Haltbarkeit. (denke ich, ich lasse mich da gerne belehren)


    Pulverisieren geht bestimmt, aber: mehr Oberfläche, schnellerer Wirkstoffverlust (meine ich, auch da bin ich über mehr Auskünfte immer dankbar. Ich sehe es als sinnvoll, die Kräuter so kleinzumachen, wie es fürs Trockenen erforderlich ist, aber so grob zu belassen, wie es möglich ist)


    Salicylsäurepulver isolieren... damit habe ich mich noch nicht beschäftigt und gehe mal davon aus, dass es ein irrsinniger Aufriss ist und sich nicht lohnt, da die Wirkstoffkonzentration in der Rinde von Silber- und Bruchweiden mit 11% eigentlich doch sehr hoch ist.
    Andere Weidensorten bieten da weniger und da würde es sich vielleicht lohnen, weil Weidenrindentee angeblich extrem bescheiden schmeckt. Wohl nicht ganz so schauderhaft wie Wermuttee, aber wohl schlimm genug, dass es fies wäre, jemandem das Zeug literweise aufzunötigen, damit eine bestimmte Wirkstoffkonzentration erreicht wird.
    Da käme dann vielleicht wieder der Extrakt ins Spiel - ob es nun sinnvoll ist, einen Kranken auch noch abzufüllen, ist eine andere Geschichte.


    Nebenwirkungen reduzieren: zu Acetylsalicylsäure umbauen, was im Alltag nicht machbar ist... die Weidenrinde wirst Du wohl nicht direkt von ihren Nebenwirkungen befreien können, aber Du kannst beim Einsatz eben darauf achten, dass Du Dich magenschonend ernährst und etwa eine halbe Stunde nach Einnahme des Medikaments etwas zu Dir nimmst, das die Magensäure puffert und so die Magenschleimhaut entlastet.


    *große Destillen, die man zur Herstellung ökonomischer Mengen Trinkalkohols nutzen könnte, sind in Deutschland zwar verboten, die kleineren Apperate, mit denen man Extrakte für medizinische und kosmetische Zwecke herstellen kann, sind aber erlaubt.

  • *hüstel* beim ersten Forenbeitrag gleich mit Schwung mannigfaltig in die Nesseln gesetzt - entschuldigt bitte.
    Bis ich weiß, wie ich meienen letzten beitrag editieren kann, hier nun die Korrektur und meine Dummschwätzerei kann jeder weiter oben nachlesen.


    Aaalso, Extrakt=Auszug. Extrakt/Auszug muss nicht unbedingt auf alkoholischer Basis sein und kann durchs pure "Einlegen" der Pflanzenteile oder durch Destillation geschehen.


    Und ob man bei Weidenrinde erfolgreich mit einfacher Destillation arbeiten kann - weiß nicht, ich war irgendwie im Kopf bei ätherischen Substanzen.


    Nochmal meine Entschuldigung und das ist mir jetzt peinlich genug, das ich in Zukunft hoffentlich besser aufpasse.