Hausfinanzierung krisensicher?

  • Also wer euch vorrechnet eine Immobilie sei billiger zu kaufen als zu mieten lügt.

    Punkt!

    DU zahlst Zinsen an die Bank. In der Regel während der Laufzeit genausoviel wie die Original Kreditsumme - also für 1 € Kredit zahlst du 2 zurück.

    Punkt!

    Du investierst in das Haus..
    Selbst Menschen die vor 20 Jahren gebaut haben müssen nachisolieren, eine neue Heizung, da Dach oder etwas anderes geht kaputt.
    Diese Kosten werden immer wieder verschwiegen.

    Geh also davon aus, bis das Haus 20 Jahre alt wird steckst du Geld in Verbesserungen, danach gehen die Reparaturen los.

    In 30 Jahren nochmals ca. 20-30% der Haussumme.


    Und nun überlegst du mal, wieviel Miete du zahlen könntest von der Summe.
    Und wenn du alt bist und die Kinder aus dem Haus könntest Du Dir eine kleinere Wohnung nehmen und Miete sparen.
    Dein Haus wirst du kaum verkaufen deswegen - und mit den hohen Erhaltungs- und verbundenen Betriebskosten leben.

    Punkt!


    Aber es ist schön wenn du in deinem eigenen Haus wohnst und dir keiner vorschreibt wo du das Klettergerüst für die Kinder im
    Garten aufstellst und wo du einen Nagel in die Wand haust. Du must dich auch nicht mit Vermietern rumärgern die dich bei der
    Nebenkostenabrechnung einach nur betrügen. Und ich muss keinen untertänigst um Erlaubnis fragen wo ich meine
    Amateurfunkantenne aufstellen darf.

    Und deswegen lebe ich in meinem eigenen Haus.

    Doppelpunkt:

    LG

    M

    Dies ist meine Meinung. Jeder kann seine eigene Meinung und eine andere haben. Aber dies ist meine Meinung.

  • ..und aus dem Grunde werden auch so viele Häuser und Wohnungen vermietet. Das dürfte sich nach deinen Angaben für den Vermieter ja auch absolut nicht lohnen.

  • Zitat von Lesane;61256

    Man musste und muss in jeder Zeit daran denken, dass eine große Kriese oder Krieg über uns einbricht. Wenn man danach geht, ist es sogar besser, so schnell wie möglich Eigentum zu kaufen und auch abzubezahlen.


    Kommt drauf an. Wenn die Krise darin besteht, dass das AKW neben Deinem Haus in die Luft fliegt oder die Stadt abbrennt, dann ist das eher blöd, wenn das ganze Vermögen (bzw mehr als das Vermögen, wenn man noch ne Hypothek hat) im Haus steckt.
    Es heioßt ja oft, dass man Vermögen teilen soll in liquide Sachen, Immobilien, Aktien, Rohstoffe, etc...


    Die meisten, die mit dem Hausbau anfangen haben vielleicht 100.000 Euro vermögen. danach haben sie ein Haus für 300.000 Euro gebaut, das 250.000 euro wert ist.
    Das Vermögen von 100.000 Euro teilt sich damit auf in 250.000 Euro Immobilien und minus 200.000 Euro Schulden. Das ist sogar noch schlimmer als "alle Eier in einem Korb", denn man hat sogar noch viel mehr in einen Korb gesteckt als man hat und mit dem Hausbau erst einaml auch eine große Geldmenge verloren, da ein nagelneues Haus in den meisten Fällen weniger wert ist als es kostet.


    Zitat


    Wenn ich nur abwarte und verharre, brauche ich mir ja garnichts anzuschaffen, weil alles den Berg runter geht oder wie?


    Die spannende Frage ist eher, wie lange man wartet.


    Bleiben wir beim Beispiel oben.


    100.000 Euro sind da, die erzielen 3% Rendite im Jahr.


    300.000 Euro kostet das Haus, also 200.000 Euro Kredit für meinetwegen 4,5% als annuitätendarlehen über 25 Jahre.


    Was passiert eigentlich im Jahr 1?


    Der Kreditnehmer bezahlt 13500 Euro im Jahr für den Kredit. Davon sind 4.500 Euro Tilgung und 9.000 Euro Zins an die Bank.


    Der, der sein Geld behält bekommt 3.000 Euro vom Eigenkapital, die er zur Seite legen und weiter investieren kann.


    Wenn es dem Mieter gelingt, nur 1.500 Euro extra zur Seite zu legen, dann ist der Vermögensaufbau gleich, bei einem in Form der Tilgung für den Kredit des Hauses, beim anderen eben je nach Anlageform (die 3% sind ja jetzt alles andere als wahnsinnig ambitioniert).
    Im Falle einer Krise (z.B. 10.000 Euro weniger Einkommen pro Jahr) kann der eine auf sein Vermögen zurück greifen, der andere kann den Kredit nicht mehr tilgen und muss das Haus verkaufen


    Der Hauskäufer bezahlt 13.500 Euro für den Kredit an die Bank , somit verbleiben für den Mieter 12.000 Euro an Kaltmiete (eben die 1500 Euro weniger), die er bezahlen kann und trotzdem in diesem Jahr denselben Vermögensaufbau zu haben. Zahlt er weniger Miete baut er mehr Vermögen auf als der Hauskäufer.


    Nicht berücksichtigt sind dabei die "Nebenkosten" von Mieter und Hausbesitzer, auch da dürfte der Hausbesitzer schlechter abschneiden. Auch nicht berücksichtigt ist die Wertentwicklung der Häuser. Viele Leute gehen von steigendem Wert aus und betrachten Häuser als Spekulationsobjekte, nicht als Gebrauchsgegenstände. Besonders ausgeprägt in den USA, Spanien, Island oder jetzt China.
    Es ist keineswegs Gott gegeben, dass ein Haus in 25 Jahren mehr wert sein muss als heute, wenn es ganz blöd läuft kann der Wert eines Hauses in 25 Jahren sogar kleiner als Null sein, womit dann das Grundstück ohne Haus mehr wert wäre als mit.



    Zitat


    "Erstmals seit fast 20 Jahren steigen die Mieten in Deutschland überdurchschnittlich an. Spitzenreiter sind Berlin und Düsseldorf, und auch kleinere Städe wie Jena und Rostock bleiben nicht verschont." (http://www.focus.de)


    In Dresden z.B. wird für die kommenden 10 Jahre noch ein steigender Bedarf prognostiziert (deswegen steigen dort die Mieten auch), schon ab 2020 soll es dann aber zu einem deutlichen Nachfragerückgang kommen, weil in den 90er Jahren kaum Kinder geboren wurden, die dann so 2020 im Hausbaualter wären.
    Für ein paar wenige Regionen prognostiziert man auch langfristig eine hohe Nachfrage, aber da kann man sich als Normalsterblicher heute sowieso kein Haus mehr leisten.


    Zitat


    Sicherlich sollte man in der heutigen Zeit nicht unbedingt das Super-Haus für 350.000€ hinstellen und dann 80% fremdfinanzieren...aber das muss jeder selber wissen.


    Das sehe ich auch so. Die meisten sagen aber "man baut nur einmal und dann gleich was "richtiges". Und dann kommt hier noch was dazu und da noch was...


    Zitat


    Auch zu bedenken:
    Grundstücke verlieren nicht an Wert (Ausnahme Mülldeponien :winking_face:


    schwer zu sagen. Siehe z.B. viele Regionen in Ostdeutschland. Die sind beim demographischen Wandel Gesamtdeutschland nur 20 Jahre voraus.
    Siehe z.B. Detroit.


    Zitat


    In den meisten Regionen bezahlt man aber für eine bescheidene Eigentumswohnung schon mindestens 60.000€, die man aber in den 10 angenommen "Wartejahren" bereits ansparen kann.
    Die dann gezahlte Miete ist natürlich immer irgendwo eine verschwendete Ausgaben, aber man kann bereits in dieser Phase prüfen, ob man mit einer höheren monatlichen Belastung auch auskommen würden.


    In meinem Beispiel von oben könnte man auch eine Eigentumswohnung für 150.000 Euro kaufen. Das wären dann 50.000 Euro Kredit zu 4% (bessere Konditionen) und nur 4 Jahren Laufzeit.


    Nehmen wir wieder das jahr 1.


    Die Bank bekommt jetzt noch 2000 Euro Zins, die Tilgung (=Vermögensaufbau) beträgt 11.700 Euro. Die Kreditbelastung liegt bei 13.700 Euro und damit fast gleichauf mit dem Hauskäufer.
    Spannend ist, dass nach 4 Jahren die Wohnung abbezahlt wurde und ab da jedes Jahr 13.500 Euro mehr zur Verfügung stehen. Selbst wenn man die nur unters Kopfkissen steckt hat man dann im Jahr 12 (also 8 Jahre nach Kreditzahlung) bereits die Wohung UND ZUSÄTZLICH (mehr als) die 100.000 Euro Vermögen vom Jahr 0.


    Im Jahr 15 hätte man dann 150.000 Euro bar (es ginge schneller, wenn mans nicht unters Kopfkissen legt sondern Rendite dafür bekommt) und eine Wohung für 150.000 Euro, man könnte damit das Haus für 300.000 Euro bar bezahlen.


    Wo liegt der Trick?


    Der Hauskäufer mit seiner 25 Jahres Hypothek zahlt im Laufe dieser Zeit, also bis zum Jahr 15, bereits 109.000 Euro Zinsen an die Bank, der Käufer der Eigentumswohnung zahlt vier Jahre lang für seinen kleinen Kredit nur insgesamt 5.000 Euro Zinsen an die Bank, der Rest bleibt ihm.


    Konsum auf Pump von Dingen, die man sich nicht leisten kann, ist sehr teuer. Das gilt ganz besonders auch für Häuser mit ihren langfristigen Zinsen :) Nicht (nur) die Zinsrate tut weh, sondern vor allem die Laufzeit.


    Die ganzen Nebenkosten habe ich wie gesagt in dem Beispiel mal außen vor gelassen, das dürfte aber eher zu Ungunsten des Hauskäufers ausgehen.


    Der Hauskäufer wohnt von Jahr 1 an luxuriöser (und zwar 15 Jahre lang), allerdings ist die Entscheidung, den Luxus ins Wohnen zu stecken für 25 Jahre quasi fest getroffen und man kann nur mit Verlusten wieder zurück.
    Der Käufer der Eigentumswohnung hat nur 4 Jahre lang einen vergleichsweise kleinen Kredit an der Backe, danach hat er (bescheideneres) Immobilieneigentum und zunehmend auch wieder mehr Bargeld. Im Falle einer Krise (-10.000 Euro/a) braucht er nach den 4 Jahren einfach garnichts tun, bei ihm leidet dann nur die weitere Sparrate.
    Wenn die Wirtschaft boomt kann er sein Geld gut anlegen, wenn ein Jobwechsel droht kann man eine andere Immobilie kaufen oder eine andere mieten und die eigene vermieten, usw, usf...
    Die Krisenflexibilität erscheint mir deutlich höher zu sein.


    Man kann auch Zwischenlösungen machen, z.B. die Eigentumswohnung kaufen und bis zum Jahr 9 noch 5 Jahre lang 68.000 Euro sparen und dann nochmal einen kleinen Kredit über 82.000 Euro und 7 Jahre aufnehmen und somit wohnt man bereits ab Jahr 9 im 300.000 Euro Haus, das einem ab Jahr 16 bereits gehört. Zu diesem Zeitpunkt (Jahr 16) hat der Hauskäufer aus dem Jahr 1 übrigens von seinem 200.000 Euro Kredit erst ziemlich genau die Hälfte getilgt, 100.000 Euro Schulden sind noch übrig. Dafür hat der bis zum Jahr 16 bereits 113.000 Euro an Zinsen an die Bank bezahlt. Das ist vermutlich das, was die Banken mit Vermögensaufbau wirklich meinen.



    Zitat


    Eine evtl. Jobwechsel (weit entfernt) sehe ich sehr zweideutig. Erstens ist der Mensch bequem und sesshaft und wird sich nur im allerletzten Fall mit seinem ganzen Hab und Gut nach einer neuen Bleibe umsehen.
    Die meisten Familien mit Kindern und festen Freundeskreis werden sicherlich nicht für einen Jobwechsel alles aufgeben und 100km weit wegziehen, sondern Alternativen im Umkreis suchen.


    es gibt dazu Studien aus den USA. Menschen mit Immobilienbesitz sind häufiger arbeitslos als ohne, da sie anderen Jobs nicht einfach hinterher ziehen können.
    In Deinem Beispiel müsste man dann eben einen Kompromissjob annehmen, der näher liegt. Das bedeutet vielleicht ein geringeres Einkommen.


    Zitat


    (Mal nebenbei: Meine Eltern fahren jeden Tag 70km zur Arbeit - eine Tour - mit der Bahn...)


    Eine Stunde Zeit fürs Pendeln setze ich persönlich mit 30 Euro Bruttoverdienst gleich (soviel ist es mir "wert"), bei 2 Stunden(?) pro Tag und 225 Arbeitstagen sind das 13.500 Euro brutto, was -mir- dieser Arbeitgeber mindestens mehr zahlen müsste, wobei ich 2 Stunden pro Tag eigentlich schon als K.O. Kriterium betrachte. Dazu kommt dann natürlich noch der Netto-Preis für die Fahrkarte, den muss sich dann jeder selber in Bruttolohn umrechnen.
    Ich kenne alle Varianten des Arbeitsweges zwischen 2,5h/Tag und 8 Minuten pro Tag von Tür zu Tür.

    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von fiesie;61279

    ..und aus dem Grunde werden auch so viele Häuser und Wohnungen vermietet. Das dürfte sich nach deinen Angaben für den Vermieter ja auch absolut nicht lohnen.


    Ja, du hast Recht. Mein Denkfehler. Deswegen befindet sich ja der Neubau von Mietwohnungen auf einem 20jahres-hoch. Ich vergaß.
    Weil es nichts Rentableres gibt als Mietwohnungen zu bauen und der Miete hinterher zu laufen oder sich einen Mietnomaden einzufangen.

    LG

    M

    Dies ist meine Meinung. Jeder kann seine eigene Meinung und eine andere haben. Aber dies ist meine Meinung.

  • Zitat von fiesie;61279

    ..und aus dem Grunde werden auch so viele Häuser und Wohnungen vermietet. Das dürfte sich nach deinen Angaben für den Vermieter ja auch absolut nicht lohnen.


    Für viele rechnet sich das nur über steuerliche Vorteile, für erstaunlich viele übrigens nicht mal damit. Die meisten hatten halt mal mit deutlichen Mietpreissteigerungen gerechnet oder sie hatten garnicht gerechnet.


    Mir wollte auch mal jemand eine Immobilie aufschwatzen als Steuersparmodell mit Kauf über 100% Fremdfinanzierung über 40 Jahre. Zinsen kannst du von der Steuer absetzen, den Kaufpreis über 40 Jahre, usw, usf...
    Selbst dann war das nur ein Geschäft für den Vermittler, den Makler und die Bank, ich selber hätte dabei das Risiko getragen, die Wohnung 40 jahre vermieten zu müssen und dann wäre vielleicht was dabei rausgekommen, vielleicht auch nicht.


    Da geb ich mein Geld lieber dem Staat als der Bank und den windigen Gestalten und schlafe dafür nachts ruhig.


    Schau Dir mal die Immobilienkäufer in USA, Spanien, Island, usw... an. Hat sich das gelohnt? Vergiss nicht: Wir sind hier im Forum nicht zusammen, weil wir an die 40 Jahre Wirtschaftsaufschwung unserer Eltern von 1950 bis 1990 glauben sondern an eine Zukunft voller Krisen.


    25 Jahreblang Kredit abzahlen fürs Wunschaus? Meinetwegen, wer will soll's tun, kann ja auch gut gehen. Mir ist das zu riskant.


    Aber auch erst, seit ich mich mal hingesetzt und mit Excel gespielt hab.


    Davor war ich auch einer von denen die sagten: Lieber zahle ich fürs Eigenheim als für den Vermieter.


    In der Bank bist Du der beste Freund, wenn es Dein Ziel ist, Dein halbes Leben fürs Häusle zu arbeiten. Was besseres kann denen garnicht passieren. Naje, vielleicht noch, wenn man's mit Bausparer, Lebensversicherung, Fremdwährungskredit und Aktienfonds kombiniert.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat

    In der Bank bist Du der beste Freund, wenn es Dein Ziel ist, Dein halbes Leben fürs Häusle zu arbeiten. Was besseres kann denen garnicht passieren. Naje, vielleicht noch, wenn man's mit Bausparer, Lebensversicherung, Fremdwährungskredit und Aktienfonds kombiniert.


    Wofür lebst du sonst, so oder so muss man einen großen Teil des Einkommens für Wohnen und Mobilität ausgeben. Ich sehe keinen Unterschied, ob ich im eigenen Haus oder Mietwohnung sitze ....beide MUSS ja bezahlt werden, niemand wohnt gerne unter der Brücke.


    Zitat

    Es ist keineswegs Gott gegeben, dass ein Haus in 25 Jahren mehr wert sein muss als heute, wenn es ganz blöd läuft kann der Wert eines Hauses in 25 Jahren sogar kleiner als Null sein, womit dann das Grundstück ohne Haus mehr wert wäre als mit.


    Solange man keine überteuerte Wohnung/Haus kauft und die Bausubstanz erhält, bleibt auch der WERT stabil. Natürlich ändern sich die PREISE (Inflation, Währungswechsel) stetig, da wir aber in Europa nicht ganz so scharf auf eine Immobilienblase bauen, sehe ich dass nicht so kritisch.


    In Deutschland musste und muss man heutzutage für ein modernes Einfamilienhaus im Durchschnitt einen 20-25jährigen Kredit abschließen, dies hat sich vorallem im Osten Deutschlands verändert (Abwanderung, Zwangsversteigerungen).


    Solange das eigene Haus nicht zwangsversteigert werden muss, kann man aber trotzdem in Zukunft erwarten, den vorhandenen WERT angemessen bezahlt zu kommen (ob sich ein Käufer findet, ist eine andere Frage). Der Wert geht an sich nicht verloren....


    Letztendlich muss man davon ausgehen, dass weiterhin die Preise für ALLES (Lebenserhaltung, Benzin) bis auf die Gehälter weiterhin steigen wird. Was wir früher in DM-Preisen hatten, sind heutzutage EURO-Preise...Dieser Trend wird sich (wie in der Vergangenheit) fortsetzen und wahrscheinlich in der nächsten Währung gipfeln.
    Natürlich steigen dann auch die Hauspreise aufgrund der Inflation oder sie sinken aufgrund der fehlenden Nachfrage.


    Der Wert des Hauses bleibt aber. Ich kann später das Haus verkaufen, für den Wert dann (heutzutage) 2x Porsche 911 kaufen bzw. eintauschen.


    Zitat


    Die meisten, die mit dem Hausbau anfangen haben vielleicht 100.000 Euro vermögen. danach haben sie ein Haus für 300.000 Euro gebaut, das 250.000 euro wert ist.
    Das Vermögen von 100.000 Euro teilt sich damit auf in 250.000 Euro Immobilien und minus 200.000 Euro Schulden


    Ich glaube, der Durchschnittsbürger hat nicht so ein hohes Eigenkapital auf der hohen Kante. Die Banken erwarten 15-20% an EK bei einer Finanzierung.


    Zitat

    Schau Dir mal die Immobilienkäufer in USA, Spanien, Island, usw... an. Hat sich das gelohnt?


    Wenn man darauf spekuliert, dass ein Haus für 150.000€ (Bausubstanz und Wert nur 80.000€) in den nächsten Jahren auf 300.000€ steigt und man dann die Hütte nur für 75.000€ (Bankgutachten!) loswird.....lohnt sich das nicht. Dass die Ami´s nicht mit viel Hirn gesegnet sind, sieht man ja allgemein (und an der Finanzkriese).


    Wenn ein Staat es zulässt, dass vorallem einkommenschwache Familien hohe Konsumkredite (mit 4-5 Jahren Tilgungsfreier Laufzeit!) erhalten, dann kann irgendetwas nicht stimmen....


    Die meisten Käufer sehen nur die Traumimmobilie und sie sind dann - im wahrsten Sinne des Wortes - bereit alles dafür zu bezahlen.
    Die Bank wird vor der Finanzierung evtl. ein Gutachten bzw. regionalen Vergleich durchführen, um den Beleihungswert zu ermitteln.
    Der Wert einer Immobilie und nicht der Preis ist das Entscheidene und hier übernehmen sich viele.


    Wer bereit ist eine hohe Differenz (zwischen reelem Wert und Preis) zu zahlen, wird im schlimmsten Fall, damit auf die Fr....e fliegen...


    Daher sollte man auf keinen Fall naiv und unvorbereitet in eine Finanzierung gehen....

  • Zitat von Lesane;61361

    Wofür lebst du sonst, so oder so muss man einen großen Teil des Einkommens für Wohnen und Mobilität ausgeben. Ich sehe keinen Unterschied, ob ich im eigenen Haus oder Mietwohnung sitze ....beide MUSS ja bezahlt werden, niemand wohnt gerne unter der Brücke.


    Spaß im Leben kann man mit vielem haben.
    Ob ich am Ende eine Immobilie vererben kann oder nicht sehe ich da jetzt nicht als primären Daseinsgrund an.


    Bezahlen muss man fürs Wohnen, das stimmt zweifelsohne.


    Allerdings zahlt der, der ein Haus auf Kredit kauft keineswegs nur fürs Wohnen, sondern auch sehr viel Geld an die Bank. Dieses Geld ist genauso weg wie die Kaltmiete des Mieters. Außerdem verliert man die Rendite auf Eigenkapital und man verliert an Flexibilität.
    Der Mieter unterschreibt einen Vertrag, der ist meist in 3 Monaten kündbar, manchmal auch etwas länger. Der Hauskäufer unterschreibt bisweilen Kreditverträge über 25 bis 40 Jahre. Die Mieten können steigen, die Zinsen aber auch...
    Bei steigenden Mieten kann ich umziehen, bei steigenden Zinsen hingegen...


    Zitat


    Solange man keine überteuerte Wohnung/Haus kauft und die Bausubstanz erhält, bleibt auch der WERT stabil. Natürlich ändern sich die PREISE (Inflation, Währungswechsel) stetig, da wir aber in Europa nicht ganz so scharf auf eine Immobilienblase bauen, sehe ich dass nicht so kritisch.


    Das kann man eigentlich nicht wirklich vorher sagen. Die kommenden 30 Jahre stehen unter anderen Vorzeichen als die vergangenen 50 Jahre, was Wirtschaftswachstum, Einkommen der Mittelschicht, Entwicklung der Energiepreise, Flexibilitätsanforderungen der Arbeitnehmer, Demographie und den Bedarf das Staates an Steuereinnahmen betrifft. Vieles deutet darauf hin, dass die Nachfrage und damit auch die Preise für durchschnittliche Häuser in 30 Jahren stark sinken werden, weil die Nachfrage weg bricht und die Unterhaltskosten immer teurer werden.
    Es kann auch anders kommen, man weiß es eben nicht. Ich halte es aber für recht riskant, einfach mal davon auszugehen, dass das, was die letzten Jahrzehnte war die nächsten Jahrzehnte genauso läuft.


    Zitat


    In Deutschland musste und muss man heutzutage für ein modernes Einfamilienhaus im Durchschnitt einen 20-25jährigen Kredit abschließen, dies hat sich vorallem im Osten Deutschlands verändert (Abwanderung, Zwangsversteigerungen).


    Das bedeutet selbst beim derzeitigen niedrigen Zinsniveau, dass man in den ersten 15 Jahren der Bank deutlich mehr Geld für den Kredit geben muss, als man tatsächlich an Schulden tilgen kann. Je nach eingesstztem Eigenkapital und darauf möglicher Rendite zahlt man die ersten 15 Jahre eines solchen Kredits für 1 Euro ins Haus rund 2 Euro an Zinsen bzw entgangenen Zinsen.
    Bei den früher hohen Zinssätzen und Krediten über 30 und mehr Jahre war es noch dramatischer.


    Man sollte sich dessen einfach bewusst sein, dass man bei solchen Finanzierungen für viele Jahre vor allem die Banken finanziert. Das 1/3 Vermögensaufbau (mal angenommen, das Haus verschlechtert sich nicht und man muss kein Geld in die Sanierung stecken) könnte der Mieter in aller Regel auch so zur Seite legen, denn meistens sind die gewählten Darlehensraten ja höher als die vorherige Kaltmiete.


    Zitat


    Solange das eigene Haus nicht zwangsversteigert werden muss, kann man aber trotzdem in Zukunft erwarten, den vorhandenen WERT angemessen bezahlt zu kommen (ob sich ein Käufer findet, ist eine andere Frage). Der Wert geht an sich nicht verloren....


    Der kann von heute auf morgen verschwinden. Man nehme z.B. einen unversicherten Flutschaden (in vielen Gegenden bekommst Du heute keine Versicherung mehr fürs Haus) oder eine neue geplante Autobahn, Einflugschneise oder Hochspannungsleitung neben dem Grundstück. Das sind oft ganz reale Risiken.
    Dazu kommen eben noch andere externe Faktoren wie z.B. Abwanderung oder der größte Arbeitgeber in der Region macht dicht oder drei Häuser in der Nachbarschaft stehen leer oder eine Bande treibt ihr Unwesen, die NPD siedelt sich nebendran an, usw, usf...




    Zitat


    Der Wert des Hauses bleibt aber.


    Die o.g. Beispiel reduzieren auch den Wert des Hauses massiv. Der betshet ja nicht nur aus der Menge an Steinen, die verbaut sind, sondern eben auch aus dem Umfeld, in dem sich das Haus befindet. Alle 10 Minuten ein Flugzeug im Landeanflug über dem Haus und Du kannst von Wert einfach mal 50% abziehen.


    Zitat


    Ich kann später das Haus verkaufen, für den Wert dann (heutzutage) 2x Porsche 911 kaufen bzw. eintauschen.


    Eben nicht. Diese Erfahrung machen gerade Millionen Amerikaner, Spanier und Isländer. In einer Krise, die mehr als nur ein paar trifft können Häuser auf einen Schlag fast unverkäuflich werden. Ebenso nach Umweltkatastrophen.


    Zitat


    Ich glaube, der Durchschnittsbürger hat nicht so ein hohes Eigenkapital auf der hohen Kante. Die Banken erwarten 15-20% an EK bei einer Finanzierung.


    Das muss jeder mit seinen Möglichkeiten rechnen. In meinem Beispiel würde die sache mit weniger Eigenkapital sogar noch stärker gegen den Hauskauf sprechen. Das ist ja durchaus ein eher wohlwollendes Beispiel für den Hauskredit, "schlecht gerechnet" sieht das ganz anders aus.


    Zitat


    Wenn ein Staat es zulässt, dass vorallem einkommenschwache Familien hohe Konsumkredite (mit 4-5 Jahren Tilgungsfreier Laufzeit!) erhalten, dann kann irgendetwas nicht stimmen....


    Für den Staat ist der Häuslebauer mit seinem 30 jahres Kredit der ideale Sklave.


    Erstens bringt er sofort massiv Geld in den Wirtschaftskreislauf, wovon der Staat über MWSt und Abgaben auf Arbeitsleitung mehrfach profitiert. Zweitens wird er abhängig von seinem Einkommen, hat also große Motivation, in der Tretmühle des Erwerbsarbeiters stets weiter zu machen...
    In den USA kam dann noch dazu, dass über eine "virtuelle" Wertsteigerung der Häuser weitere Kredite möglich waren, die ein Kosnum getriebenes Wirtschaftswachstum möglich machten, obwohl das Geld dafür garnicht vorhanden war.


    Zitat


    Die meisten Käufer sehen nur die Traumimmobilie und sie sind dann - im wahrsten Sinne des Wortes - bereit alles dafür zu bezahlen.
    Die Bank wird vor der Finanzierung evtl. ein Gutachten bzw. regionalen Vergleich durchführen, um den Beleihungswert zu ermitteln.
    Der Wert einer Immobilie und nicht der Preis ist das Entscheidene und hier übernehmen sich viele.


    Ich möchte zu bedenken geben, dass es die letzten 50-60 Jahre fast immer optimal für den Kreditnehmer lief und es keineswegs sicher ist, dass dem so bleibt.



    Zitat


    Daher sollte man auf keinen Fall naiv und unvorbereitet in eine Finanzierung gehen....


    Das sehe ich auch so. Man sollte sich selber nichts vormachen, die Risiken abschätzen und dann eben entscheiden. Es gibt ja auch vieles, das für ein Haus (auf Kredit) spricht, aber ich behaupte mal, dass viele Leute hier zehntausende an Euro zu viel an die Banken bezahlen, weil sie keine Alternativen rechnen.


    Meisens geht es ja irgendwei so:


    Kaltmiete = 600 Euro, Sparquote = 400 Euro also kann man sich eine Ratenzahlung von 1000 Euro leisten und hat dann nach 30 Jahren "was eigenes", während das Geld beim Mieter "weg ist".


    Blöderweise stimmt das aber oftmals garnicht, wenn bei langjährige Krediten von den 1000 Euro dann 800-900 Euro erstmal bei der Bank bleiben.


    Deswegen plädiere ich dazu, sich auch immer ganz genau anzuschauen, was eigentlich im Jahr 1 passiert und erst dann, wenn auch dieses Jahr 1 beim Kreditnehmer schon besser ist als dasselbe Jahr 1 beim Mieter, erst dann hat man tatsächlich einen finanziellen Vorteil und gibt weniger "Geld weg".


    Außerdem bin ich der Ansicht, dass man ernsthaft darüber nachdenken sollte, ob das in der deutschen Mittelklasse typische, sich auf ein einziges Haus das ganze Leben lang fest zu legen, wirklich das optimale ist, oder ob man nicht 2-3 mal wechseln sollte.


    Das hängt natürlich stark von der Lebensplanung ab, aber für manche mag z.B. auch sowas funktionieren:


    Nur mal als Beispiel:


    Als Single zur Miete und Eigenkapital ansparen
    Als Paar dann in der kleinen Eigentumswohnung mit gespartem Geld und kleinem Kredit gekauft
    Solange die Kinder klein sind wieder Eigenkapital ansparen (jetzt wo die Eigentumswohnung bezahlt ist)
    Mit den großen Kindern eine größere Wohnung mieten, später evtl. kaufen
    Wenn die Kinder ausgezogen sind wieder zurück zur kleineren Eigentumswohnung
    Im Alter dann vielleicht ganz woanders


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Cephalatus: Ich kann Dir nur zu 200% zustimmen.

    Wenn die Menschen deinen Inhalt verstehen würden gäbe es den Immobilienmarkt als Spekulation nicht.
    Es gäbe praktisch keine abgestürzten Immobilien mehr und vor allem auch keine Mamorpaläste von Banken die
    der arme Häuslebauer sich vom Munde abspart.

    Aber schon bei der Rechnung der Zinseszinsen treten Fehler auf die einfach vermuten lassen das die Mehrzahl die inneren Funktionen
    einer Immobilienfinanzierung nicht versteht.

    Dies kritisierte übrigens ein Lehrer in der Fachoberschule bei mir bereits vor 30 Jahren. Die Schule bringt (gerade in der Hauptschule) den Menschen
    jede Menge Dinge bei. Jedoch die Essentials wie Autofinanzierungen, Versicherungen, Hausfinanzierungen und Arbeitsverträge (und Eheverträge ...)
    eben nicht. Zynisch gesprochen ist dort heute auch nur noch Sozialgesetzgebeung notwendig. Der Rest hat sich in der Regel für Absolventen
    der Hauptschulen erledigt.

    Genau damit macht der Staat seine Bürger zu willigen Sklaven vom Staat und Banken.

    Gruß

    Michael

    PS: Könnte bitte einer der Mods mal den Tipfehler in der Überschrift korrigieren? Hausfina n zierung.

    Dies ist meine Meinung. Jeder kann seine eigene Meinung und eine andere haben. Aber dies ist meine Meinung.

  • Zurück zur Ausgangsfrage:

    IMHO ist die Frage an sich schon ein Paradoxum!
    Es gibt grundsätzlich keine krisensichere Finanzierung, schon gar nicht in der heutigen Zeit, da ja genau das Schuldgeldsystem unser Problem ist!

    Wer jetzt noch nicht in der eigenen Immo ist (egal ob finanziert oder abbezahlt) sollte aktuell Schulden unbedingt vermeiden und das vorhandene Vermögen sichern um nach dem Ende der Krise (die aktuelle Krise ist NICHT zu ende!) in vielleicht 8 bis 10 Jahren dann wirklich in eine Immobilie zu investieren (mit EK >50%!).

    Ping

    [SIZE=2]Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei und Unwissenheit ist Stärke.[/SIZE]

  • Zitat von Lesane;61361

    Solange man keine überteuerte Wohnung/Haus kauft und die Bausubstanz erhält, bleibt auch der WERT stabil.


    kommt drauf an ...


    angenommen, Du kaufst heute 20 oder 30 km außerhalb einer Großstadt mit passabel laufender Industrie (wo Du Deinen Job hast) ein nettes Häuschen im Grünen ... mit guter Bundesstraßenanbindung in die Stadt ...


    was ist die Hütte in 5 Jahren (für Dich) noch wert, wenn:

    • der Benzinpreis bei 4 Euro steht (und bei mangelden Einkaufsmöglichkeiten/weiterführender Schule/... vor Ort der Linienbus nur zweimal am Tag fährt)
    • - Deine Firma wie auch Dutzende andere Firmen der Branche = 3/4 der regionalen Industrie pleite ist ...
    • ... und der neue Job, den Du nach 2 Jahren Arbeitslosigkeit endlich findest, 300 km weit weg ist???
  • Hallo Pinguin,


    bist du Wahrsager?????


    Ich kenne niemanden der weiß was in 8-10 Jahren auf dieser Welt, in unseren europäischen Ländern los sein wird. Deswegen würde ich bei solchen Vorschlägen von dir einfach vorsichtig sein.



    Dagmar

  • Der Ort und die Umgebung der Immobilie ist natürlich das A und O einer Zukunftsplanung. Viele Menschen sind heute mobil, weil sie es müssen, daran kann man im Grund nichts ändern. Ein Ortswechsel ist nicht möglich und daher muss man alle planbaren Eventualitäten vorher bedenken.


    Wenn in der Zwischenzeit die neue Autobahn durch meinen Garten geht oder die Kinder nun 50km zur Schule fahren müssen, war die Entscheidung, in eine Kleinstadt zu ziehen, evtl. nicht so ganz optimal...


    Unabhängig von den Jobangeboten oder der industriellen Entwicklung kann niemand heute sagen, was in 10 Jahren ist. Vielleicht leben wir alle dann gar nicht mehr oder wir bezahlen das nächste Pleite-Land der EU mit erhöhten Steuern ab. ?!


    Aber sollte man deshalb kein Wohneigentum schaffen?
    Die meisten Argumente sind meiner Meinung nur auf die nächsten 20-30 Jahre gerichtet, niemand denkt an die eigene Familie.
    Wenn ich meinen Kindern eine abbezahlte (leistbare) Eigentumswohnung oder Haus vermache, haben sie dadurch eine Starthilfe ins Leben. Ob das Haus später bewohnt wird oder verkauft (Job?) wird, ist ja unwichtig. Wer ein Haus hat, braucht später keine Miete zahlen und kann dadurch die Kinder finanziell besser unterstützen.

    Mein Job in der Zukunft:

    Wenn man nur über Arbeitslosigkeit nachdenkt oder die letzten 15 Jahre finanziell sehr schlecht dastand, dann sollte man von so einer großen Kapitalbindung absehen.
    Oft wird über den eigenen Beruf gemeckert und gejammert was das Zeug hält ("man kann sich nichts leisten"), aber leider legen sich nur sehr wenige Menschen für eine Weiterbildung oder Umschulung ins Zeug. Warum hat man sich in den letzten Jahren nicht den veränderten Anforderungen des Berufs gestellt? Weil die meisten Menschen bequem sind und Veränderungen im Zeitwandel nicht wahrhaben wollen...
    Dass 2/3 der Industrie im Ruhrpott (zum Beispiel) den Bach heruntergegangen ist, passierte ja auch nicht von heute auf morgen...


    Wer nur über Hartz4 jammert, hat eigentlich noch keinen Anreiz genug, auch unterbezahlte Arbeit anzunehmen. Wenn ich auch in schlechten Zeiten zusammenhalte und jeder am Strang zieht (nach schlechten Jobs kommen auch wieder bessere!), kann man gemeinsam etwas für die Zukunft tun (für die eigene und für die der Kinder).



    Wenn man zurück an den 1. + 2. Weltkrieg denkt (vorallem an die Trümmerfrauen), was hatten diese Menschen für Sorgen und Zukunftsängste?
    Die meisten hatten gar keinen Job, kaum mehr lebende Familienmitglieder, wenig zu essen und trotzdem haben diese Menschen unsere heutigen Städte wieder aufgebaut. Sie haben für die eigene Stadt gekämpft und Schweiß & Blut gelassen, damit alle eine bessere Zukunft haben.


    Im Prinzip ist es heute dasselbe, für einen Immobilienkauf muss man auch kämpfen (beantragen) und dann Schweiß (Sanierungen) und Blut (Kreditzinsen) lassen... :winking_face:



    Ich denke, wer unsere aktuelle "Finanzkrise" schon pessimistisch sieht, wird in der Zukunft untergehen. Die Banken, die gefallen sind, tragen selber die Schuld.
    Die Verteuerungen im Alltag (Lebensmittel, Benzin, Gebühren) müssen wir alle (Bürger) tragen, aber dass wird sich in 20 Jahren auch nicht ändern...


    Natürlich muss ein Immobilienkauf gut durchdacht und abgesichert werden, aber wer nur jammert und alle möglichen Szenarien schon jetzt durchlebt, kommt nie zu einem eigenen Haus...



    Zitat

    Wer jetzt noch nicht in der eigenen Immo ist (egal ob finanziert oder abbezahlt) sollte aktuell Schulden unbedingt vermeiden und das vorhandene Vermögen sichern um nach dem Ende der Krise (die aktuelle Krise ist NICHT zu ende!) in vielleicht 8 bis 10 Jahren dann wirklich in eine Immobilie zu investieren (mit EK >50%!).


    Die Frage ist doch eher, kann ich mir in 10 Jahren überhaupt noch eine Immobilie leisten? Wieviel sind 100.000€ in 10 Jahren wert, gibt es dann den Euro noch? Bei einer niedrigen Inflation von 2-3% und niedrigen Zinsen sind in den 10 Jahren vielleicht weniger Vermögen vorhanden als vorher, da in der Zwischenzeit unvorhersehbare Ereignisse stattfinden können. Beispiel: Kapitalertragssteuer oder ich werde wirklich langfristig arbeitslos, dann freut sich das Arbeitsamt über dein angespartes Vermögen....

  • Zitat von Dagmar;61892

    Hallo Pinguin,

    bist du Wahrsager?????




    Ja, manchmal, aber nicht hauptberuflich :grosses Lachen:

    Zitat von Dagmar;61892


    Ich kenne niemanden der weiß was in 8-10 Jahren auf dieser Welt, in unseren europäischen Ländern los sein wird. Deswegen würde ich bei solchen Vorschlägen von dir einfach vorsichtig sein.



    Danke für die Belehrung.
    Ich hab diesen Zeitraum aufgegriffen, weil sie vom TE (!) genannt wurde und möchte einfach nochmal auf die KERNAUSSAGE meines Postings hinweisen, dass es IMHO(!) derzeit(!) unklug ist, sich zu verschulden. Logicalman hat einige wichtige Aspekte genannt. Zudem stecken wir mitten in einer Währungs- und Verschuldungskrise und werden in aller nächster Zeit (<< 8 Jahre) Entwicklungen erleben, die die Informierten hier allenfalls aus Erzähungen oder Geschichtsbüchern kennen und den Rest ziemlich aus der Bahn werfen wird...
    Aber egal, jeder hat das Recht auf seine eigenen Fehler.

    Ich jedenfalls bin vorsichtig, Dagmar, das kann ich Dir versichern.


    Ping

    [SIZE=2]Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei und Unwissenheit ist Stärke.[/SIZE]

  • Vielen Dank schon einmal zu den Hilfreichen Tipps.


    Die Diskussion scheint ja immer mehr in die Richtung abzudriften: Macht Hauskauf überhaupt sinn?


    Daher hierzu noch mal kurz meine Meinung: Ich bin nicht davon überzeugt, dass uns eine schwere Krise innerhalb der nächsten Jahre/Jahrzehnte treffen wird (Krise= Krise größer als jetzt) aber ich bin darauf vorbereitet (zumindest versuche ich es soweit wie möglich auf das Unmögliche vorbereitet zu sein).


    Sollte wirklich eine schwere Krise auf uns zukommen denke ich, ist das sicherste das eigene Haus mit Grundstück (eigene=abbezahlt). Den hier kann man machen und lassen was man will und sollte einem mal das Geld ausgehen passiert gar nichts (solange die Steuern noch bezahlt werden, vielleicht wird es etwas dunkel ohne Strom).
    Sowohl verschuldete Häuser als auch Mietwohnungen haben den Nachteil, dass man ganz schnell auf der Straße sitzt sobald man die Raten bzw. Mieten nicht mehr zahlen kann. Das haben die letzten großen Krisen deutlich gezeigt (vgl. 20er Jahre Obdachlosenzahlen oder den Anstieg der Obdachlosen in den USA in den letzten Jahren).


    Nun stellt sich natürlich die Frage wie man möglichst schnell mit möglichst wenig Risiko ein Haus finanzieren kann (Hierzu gab es ja schon etliche interessante Beiträge).



    Welche Möglichkeiten gibt es denn schon einmal auf eine Hausfinanzierung hinzuarbeiten (natürlich Krisensicher).

  • Naja, das dumme ist nur, dass die wenigsten Ihre Immobilie bar bezahlen können, mich leider eingeschlossen.


    Also bleibt meist nix anderes als finanzieren, oder bis zum St. Nimmeleinstag warten, sehen, dass es doch nicht so schlimm gekommen ist, und noch immer in Miete wohnt und einem anderen die Bude abbezahlt hat.
    Ich pers. habe mich halt für eine Wohnung entschieden, das ist durchaus überschaubar von den Kosten, muss halt auch jeder selber wissen, ob Haus mit Garten und noch mehr Platz und Freiraum, aber dafür mehr als das Doppelte an Kosten (Zinsen, Laufzeit etc.) und dadurch mehr Risiko es nicht rechtzeitig vor der Krise zu schaffen.

    Outdoor – Prepper – Tactical – Survival – Gear –

  • Landi,
    ich möchte Dir Deine Immobilie nicht ausreden, zumal Du ganz offenbar eine andere Arbeitshypothese zugrunde legst als ich (ich bin davon überzeugt, dass es in den nächsten 24 Monaten zu gravierenden Veränderungen kommen wird). Und zunächst geht es Dir ja "nur" um die Finanzierungsvorbereitung.

    Mir ist jedoch, wie schon geschrieben, keine krisensichere Finanzierung bekannt.

    Wenn es Dir um Risikominimierung geht, solltest Du einen möglichst hohen Eigenkapitalanteil anstreben (unter 60% würde ich nicht gehen, davor auf den Kaufpreis 5% für unvorhergesehenes aufschlagen), die monatlichen Raten nicht bis ins Letzte ausreizen (und nur noch Wasser und Brot einplanen), Sondertilgungsmöglichkeiten vertraglich vorsehen, mindestens 3 Raten als Puffer auf der hohen Kante haben (für den Fall des Einkommensausfall), vertraglich regeln, dass die Bank Deinen Kredit nicht ohne Deine Zustimmung weiterverkaufen darf, den Zinssatz möglichst lange festschreiben (idealerweise solltest Du den Kredit in dieser Zeit tilgen können)

    UND GANZ WICHTIG
    sich im Fall eines Falles eingestehen, wenn die Rechnung nicht aufgeht und rechtzeitig die Reissleine ziehen, bevor es die Bank für Dich macht, sonst hast Du nachher weniger als jetzt!

    Als künftiger Immobilienbesitzer solltest Du Dir aber auch mal die Themen "Immobilienblase" und "Zwangshypothek" ergoogeln...

    Ping

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  • Also eigentlich darfs du nur so veil finanzieren, dass du auch einen massiven Wertverlust (warum auch immer der stattfindet) verkraften kannst.
    Also mindestens 50% EK einbringen.
    Dann kann die Bank zwar den Wert herunter rechnen - der Kredit bleibt aber geringer als der reduzierte Wert.

    Schweinereien seitens der Banken sind natürlich Kreditverkäufe, in denen unsoliden Finanzierungen gute beigemischt werden.
    Dann hat auf einem eine Bank deine Hypothek, die andere deinen Kredit - und beide wollen Geld sehen.
    Dann ist der Ofen aus - leider mal wieder wie üblich ein handwerklich schlecht gemachtes Gesetz von rot/grün.

    LG

    M

    PS: Ja viele Mieter haben einen Vorteil: Sie haben während ihres Lebens gut gelebt (Dickes Auto, Urlaube, teure Kleidung). Der Eigenheimbesitzer spart und investiert in sein Haus.
    Wird es nachher einmal eng, so geht derjenige der alles bereits verlebt hat an den Trog der Sozialanstalt währenddessen der Immobilienbesitzer erst einmal sein Hab und Gut verkauft.
    Notfalls kann man Bargeld verstecken oder den Kindern zustecken, eine Immobilie ist vor dem Sozialamt nicht zu verstecken.

    Dies ist meine Meinung. Jeder kann seine eigene Meinung und eine andere haben. Aber dies ist meine Meinung.

  • Zitat

    den Zinssatz möglichst lange festschreiben (idealerweise solltest Du den Kredit in dieser Zeit tilgen können)


    Ich möchte nochmal anmerken, dass nur sehr wenig Kreditkunden die Möglichkeit (vertraglich) erhalten, in der Fixzinsphase ordentlich zu tilgen. Oft wird im Kreditvertrag eine Obergrenze gesetzt (Beispiel max. Doppelte Summe der Jahresrückzahlsumme).


    Kunden, die nur ein geringes Eigenkapital haben und dann finanzieren möchten, kommen dann oft nicht in den Genuss, in der Fixzinsphase den Kredit vorzeitig zu tilgen (neben Sondertilungen)...



    Zitat

    UND GANZ WICHTIG
    sich im Fall eines Falles eingestehen, wenn die Rechnung nicht aufgeht und rechtzeitig die Reissleine ziehen, bevor es die Bank für Dich macht, sonst hast Du nachher weniger als jetzt!



    Soweit soll es ja gar nicht kommen, muss es auch nicht.
    Solche Eventualitäten und Extrakosten muss man vorher mit einplanen.
    Wenn man max. 30% des Haushaltseinkommens als Kreditrate bindet, Rücklagen anspart (Reparaturen), die Zinsobergrenze vertraglich sichert (Bausparer 6%), Puffer ansparen (nicht antasten), sind die Risiken absehbar...


    Die wenigsten Menschen (Beispiel Fremdwährungskredite) sehen leider bereits heutzutage nicht ein, dass sie endlos überschuldet sind und aus der Sache nicht mehr heil raus kommen. Zwangskonvertierungen und nachträgliche Besicherungen und Bürgschaften solcher Traumkredite stehen ja täglich an...


    Fakt ist: wenn ihr im schlimmsten Fall auf 1/2 Gehalt (Partner) verzichten könntet (Unfall, Geburten etc) und trotzdem eine angemessene Kreditrate stemmen könnt, ran ans Projekt.




    Mal ein Beispiel von mir selber:
    - Wohnung vorher (40m²) ohne Garten = 470€ warm monatlich (davon Heizung 80€, Wasser 15€) - Jahresnachzahlungen 800€
    - Eigentumswohnung jetzt (100m²) = 570€ warm monatlich (davon Heizung 55€, Wasser 20€, Steuern/Müll 10€) Jahresrückzahlung 100€


    Im Prinzip zahle ich jetzt 100€ mehr für die neue "Miete". Die 470€ (heutiger Stand) muss ich mein Leben lang aufbringen, unabhängig davon ob ich krank, arbeitslos oder schwanger bin....


    Jeder Mensch, der kein abgezahltes Eigentum hat, muss also in Krisenzeiten Geld für Wohnraum aufbringen. Daher sehe ich die (angemessene) Kreditrate nicht als Problem in schweren Zeiten, da ja so oder so Geld für Miete da sein muss.


    Die Kreditrate und die Nebenkosten (570€) zahle ich jetzt ein paar Jahre ab, aber die Fixkosten haben sich im Prinzip nicht stark erhöht.
    1. ist die ganze Wohnung frisch gedämmt und hat neue Fenster.
    2. Habe ich eine fast neue Gastherme (+ extra Holzkamin)



    Auch wir hatten kein 60% Eigenkapital (so wie fast niemand mit 25...) und trotzdem ist es möglich.



    Nebenbei bemerkt:
    Wer bereits 60% von 200.000€ (Beispiel 120.000) angespart hat, braucht meiner Meinung gar kein Kredit. Allein die Verzinsung und hohe Sparrate reicht für den Rest und kurzfristig nimmt man halt ein Baukonto (günstige Konditionen)...
    60% von 100.000€ sind sogar noch besser, dann kann man den Rest mit dem Dispo (Konditionen!) zahlen und spart sich die Gebühren (Eintragung, Notar usw.)



    Für alle realistischen Hausplaner:
    Freies Haushaltseinkommen berechnen und gewünschte Kreditrate JETZT schon ansparen (nicht binden!).
    Diese Rücklage sollte man nicht antasten (müssen & können), dann sieht man mal, was man sich leisten kann.


    Sparmöglichkeiten:
    - Sparbuch (1-2% - Zinsen unterirdisch)
    - Bausparer (3%, plus Zulagen)
    - Staatsanleihen (4% ) D: Bundeswertpapiere bzw. AT: Bundesschatzbrief (1-3-5 Jahre) (KEST 25% zahlen!)
    - Versicherungsprodukte (KEST frei, aber sichere Produkte lohnen sich nicht, da hohe Verwaltungsgebühren & Provisionen)



    (KEST: Kapitalertragssteuer)



    http://finanzcheck-bundesschat…finance.net/rechner/faz2/

  • Neben weiten Strecken Deiner Ausführungen verstehe ich insbesondere folgenden Absatz überhaupt nicht.

    Zitat von Lesane;62077


    Nebenbei bemerkt:
    Wer bereits 60% von 200.000€ (Beispiel 120.000) angespart hat, braucht meiner Meinung gar kein Kredit. Allein die Verzinsung und hohe Sparrate reicht für den Rest und kurzfristig nimmt man halt ein Baukonto (günstige Konditionen)...
    60% von 100.000€ sind sogar noch besser, dann kann man den Rest mit dem Dispo (Konditionen!) zahlen und spart sich die Gebühren (Eintragung, Notar usw.)



    Keinen Kredit wenn man nur 60% der Kaufsumme hat ?
    40.000 über den Dispo ??

    In welchem Land lebst Du, wo Grundbucheintragungen schon geändert werden, wenn man 60% des Hauspreises zahlt und eine Bank jahrelang ein Konto mit 40.000 Euro im Soll duldet?

    Aber vermutlich habs nur nicht richtig verstanden :peinlich:

    Ping

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  • Yepp, da ist was falsch...





    Keine Sorge, das was ich verstanden habe ist sogar grundsätzlich falsch. Du bist also nicht alleine.
    Daher hatte ich auch nicht geantwortet. Um hier auf einem Niveau zu sprechen bedarf es mehr als ein paar Zeilen in einem Forum.

    Auch Bausparkredite sind nur eingeschränkt anzuraten:
    - Maximale Höhe
    - Probleme bei der Zuteilung ergeben die Notwendigkeit teuerster Zwischenfinanzierungen.
    Weil das Budget ausgeschöpft war musste ein ehemaliger Kollege von mir für fast 1 Jahr Zwischenfinanzieren. Die Kosten dafür waren so hoch, dass der "günstige" Bausparkredit unter dem Strich der teuerste war.

    Liebe Grüße

    Michael

    Dies ist meine Meinung. Jeder kann seine eigene Meinung und eine andere haben. Aber dies ist meine Meinung.