Das "Hauslabor"

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  • Zitat von rhodium;66477

    Meine Rede, ist schliesslich auch Kupfer drin. Aber wenn Du ein Sulfat benötigst ist oft egal ob es ein Natriumsulfat oder Kaliumsulfat ist. Gleiches gilt für das Kupferkation. Meist ist es egal ob es Kupfersulfat oder Kupferchlorid ist.


    --> Die Salze die der Privatmann nicht bekommt (d.h. Oxidationsmittel und giftige Stoffe) bekommt er auch über den Umweg als Säure nicht (d.h. er bekommt keine Chlorsäure, Perchlorsäure, Salpetersäure oder was auch immer). Ausserdem sind viele Salze (wie schon erwähnt) stabil und deren zugrundeliegende Säuren nicht (Nitrit - salpetrige Säure, Cyanid - Cyanwasserstoff, Azid - Stickstoffwasserstoffsäure um mal ein paar zu nennen).


    Da ich nicht alles unendlich rechthaberisch totdiskutieren will: Du hast Recht, das mit der Beschaffung der "komplexeren" Säuren habe ich jetzt nicht so bedacht.



    Es könnte Wunden desinfizieren, oder dir eine Angina ersparen, dir Ratten vom Hals halten oder dir zeigen, dass deine Nahrungsmittelvorräte feucht geworden sind.

  • Wer sich nicht auskennt , braucht das nicht.
    Wer sich auskennt , der hat es idR zuhause oder im Zugriff.
    Tja da würde ich doch für die Vernetzung mit anderen Leuten plädieren, oder zu deutsch :
    Networking.

  • Ich bin der Meinung das es für Laborarbeiten eine Ausbildung benötigt wird. Ich und meine Frau sind beide in der Abwasseranalyse tätig. Aus meiner sicht sind Laborarbeiten nichts für Laien, da mit Säuren, Laugen und anderen gefärlichen Chemikalien (unteranderem mit Schwermetallen usw.) gearbeitet wird.

    Auch ist es nicht nötig das Trikwasser zu Analysieren, da das sowieso regelmässig Überprüft wird (Lebensmittelgesetz). Das übernimt der Kanton und die Resultate werden Regelmässig veröffentlicht, Gemeindeblatt, Internet (HP der Gemeinden). Sollte doch ein zwischenfall passieren in dem das Trikwasser verunreinigt wird, wird sofort über die Presse informiert. Ist bei uns das letzte mal Passiert bei der Überschwemmung 2005.

    lg watchdog

  • Zitat von Nobody;63392

    Es gibt ja zahlreiche Situationen in denen einem die Grundausstattung eines Chemilaboranten weiterhelfen kann. Zum Beispiel beim Herstellen von Seife, dem Herstellen von 18%igem Alkohol welcher weiterdestiliert werden kann und und und. Was meint ihr gehört alles zur Grundausstattung eines Hauslabores für den Prepper?


    Da habe ich mal eine Literaturempfehlung, obwohl die eher in die Richtung analytische Chemie geht (z.B. wie führe ich Spurennachweise auf Schwermetalle):


    Eberhard Gerdes; Quantitative Anorganische Analyse, 2. korrigierte und überarbeitete Auflage, Springer Berlin Heidelberg 2001


    E. Dane, F. Wille, H. Laatsch; Kleines chemisches Praktikum, 10. überarbeitete und erweiterte Auflage, Viley VCH, Weinheim, 2004



    Das Standardwerk "Jander/Blasius

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Ich hab bei Chemie immer irgendwie gepennt,
    weil ich den Sinn für den Privatmann ohne weitere
    Ausbildung nicht gesehen habe, und daran hat sich
    bis heute nichts geändert


    Ohne fundierte Kenntnisse sollte man einfach die
    Finger davon lassen, man muss nicht alles können
    was man auch kaufen kann, und in sinnvollen Mengen
    halte ich eine chemische Produktion im K-Fall eh für
    kaum machbar, woher dann nämlich die Rohstoffe
    nehmen ?


    Grüße


    eugen j.keusen

  • Hallo,


    mein "Hauslabor" bestand anfangs aus einem gut erhaltenen Kosmos Chemiekasten C1. Den hab ich mir aber eher mal aus Nostalgie zugelegt. Nachdem ich weder einen Hang zur Pyrotechnik noch zur Eigenproduktion von Medikamenten habe, ergab sich bei mir ein ganz anderer Bedarf für Labortechnik: ich möchte gerne selber abschätzen können, wie gut/schlecht Erde im Garten ist, wie die Qualität bei meinem Brunnenwasser ist oder ob mein eingelagertes Getreide gefährliche Toxine entwickelt hat. So legte ich mir nen weiteren mittlerweile nicht mehr erhältlichen Kosmoskasten zu, den "Ökologie 2000", der schon erstaunlich viele Untersuchungen an Bodenproben und Lebensmitteln zulässt. Da der Kosmoskasten aber kaum eine quantitative (mengenmässige) Untersuchung zulässt, bin ich irgendwann günstig an einen Analysenkoffer zur Untersuchung von Bodenproben von Machery-Nagel gekommen, der in Grunde ein Kosmos Ökokasten für Profis ist (kostet neu auch das zwanzigfache). Da ist sogar ein kleine Analysenwaage mit dabei gewesen. Damit kann ich schon mal eine ganz solide gut/schlecht Beurteilung eines Bodens machen und bekomme auch Anhaltspunkte, wie ein "schlechter" Boden verbessert werden kann.
    Dann war mir wichtig, Brunnenwasser prüfen zu können. Als in unserer Gegend noch Weideviehhaltung verbreitet üblich war und jeder Kleinbauer 4-5 Rinder im Stall stehen hatte, waren alle unsere Dorfbrunnen mit E.Coli Bakterien belastet. Also hab ich mich in den Nachweis dieser Mikroben eingelesen: Kulturen in der Petrischale anlegen, 24-48h "bebrüten" und Nachweis unterm Mikroskop. Bebrüten geht im Joghurtbereiter ganz gut (nicht der Küchenchefin verraten!!) und unter nem guten Schulmikroskop mit 1200facher Vergrösserung sieht man auch was und wenn man eine geeignete Strichplatte hat, kann man sogar die Bazillen zählen...
    Dieser ganze Chemie-Analyselabor-Klimbim, aufgepeppt durch etwas zeitgemässes "Laborglas" (Kulturschalen, Kolben mit Schraubverschluss etc.) und einen Bunsenbrenner für Schraubkartuschen hat insgesamt keine 100 Euro gekostet und passt bequem in eine alte Zargeskiste.


    Weil - siehe Tschernobyl & Fukushima - nie auszuschliessen ist, dass wir gelegentlich auch die Radioaktivität von Lebensmitteln/Futter/Wasser/Erdböden bestimmen müssen, lagert schon seit einigen Jahren ein kompletter Satz des "Radioaktivitätsmessers II" oder auch RAM II der NVA in meinem Depot - der wurde nämlich für genau diese Zwecke (Lebensmittel-/Futtermittelüberprüfung) entwickelt und ist technisch auf dem Stand von 1990, was für solide Messtechnik nicht soo alt ist. Die RAM-II-Kisten gabs die ganzen Jahre für nen Appel und ein Ei bei Ebay (100 Euro für die Kiste 1 mit dem Messgerät, 50 Euro für die Kiste 2 mit dem Laborequipment inkl. Bleiburg), zur Zeit sind die Preise für Strahlungsmesstechnik generell allerdings komplett irrational.


    Grüsse


    Tom

  • Zitat von rhodium;66477

    Meine Rede, ist schliesslich auch Kupfer drin. Aber wenn Du ein Sulfat benötigst ist oft egal ob es ein Natriumsulfat oder Kaliumsulfat ist. Gleiches gilt für das Kupferkation. Meist ist es egal ob es Kupfersulfat oder Kupferchlorid ist.


    --> Die Salze die der Privatmann nicht bekommt (d.h. Oxidationsmittel und giftige Stoffe) bekommt er auch über den Umweg als Säure nicht (d.h. er bekommt keine Chlorsäure, Perchlorsäure, Salpetersäure oder was auch immer). Ausserdem sind viele Salze (wie schon erwähnt) stabil und deren zugrundeliegende Säuren nicht (Nitrit - salpetrige Säure, Cyanid - Cyanwasserstoff, Azid - Stickstoffwasserstoffsäure um mal ein paar zu nennen).


    Ich weiß nicht, auf welchen Staat Du Dich beziehst. In D sind Perchlorsäure, Salpetersäure 65%, Schwefelsäure 98% ab Alter 18 im Laborbedarf frei erhältlich. Witzigerweise aber nicht manche ihrer Salze.


    Gruß
    Waldschrat

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)


  • Hallo Ernst,


    die Frage, ob in einer Wasserprobe Arsen, Blei, Uran, Caesium137 oder halogenierte Phosphorsäureester (Kampfstoffe, Nervengifte) enthalten sind, könnte ich Dir mit meinem Heimlabor beantworten.
    Silberdiethyldithiocarbamat mag z.B. unaussprechlich klingen, es ist ein sehr empfindliches und sehr einfach anzuwendendes Spurenreagens auf Schwermetalle. Reines chemisches Handwerk. Die Nachweisreaktion kann jeder nach zehn Minuten Einweisung durchführen, kein Hexenwerk, simple Information.



    Gruß


    Matthias aka Waldschrat

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Waldschrat


    Bei uns (in Österreich) bekommst Du Nitrate in der Drogerie. Nicht in jeder, aber doch. Viele Salze kann man auch über das Internet beziehen. Die Lagerung von konz. Säuren dauerhaft, ist nicht so einfach.

  • Zitat von Cephalotus;66399

    denkbar wäre der Einsatz im medizinischen Bereich, siehe Apotheker, da fehlt mir aber jegliche Kompetenz. Das Verarbeiten von Chili (chem. Kampfstoffe) ... mag den ein oder anderen evtl. noch interessieren


    Capsaicin ist hervorragend in Öl löslich, Speiseöl ist allerdings zweite Wahl, da es mit der Zeit oxidiert und verharzt. Bessser geeignet sind gesättigte Fettsäuren (Jojobaöl, das gute alte Ballistol) oder Paraffinöle


    Ethanol geht auch, ist aber bei Raumtemperatur leicht flüchtig und überdies hochentzündlich. Ich würde es zum Extrahieren der Chilis nehmen, da es schneller als mit Öl geht, anschließend verdunsten lassen und mit Öl auffüllen. Wer eine wässrige Emulsion will, zieht die getrockneten Chilies mit Ethanol aus, lässt das Ethanol verdunsten in gibt das Capsacain in eine Mischung aus Wasser und einem Emulgator (Lecithin, Propylenglykol, ...).


    Zur Verteilung eignet sich so ziemlich jedes geeignete Gerät, z.B. eine Injektionsspritze ohne Kanüle, ein zweckentfremdeter Pumpzerstäuber für Haarspray oder Deo (das sind die Öko-Dinger ohne Treibgas)


    Ich habe einmal in der Karibik in Unkenntnis was ich da aß und nichts böses ahnend eine etwa fünf Millimeter dicke Scheibe einer Habanero gegessen, die eigentlich nur als Deko auf meinem Teller lag, auf einen Haps verspeist. Habaneros sind die Chilis mit dem Wert von 500.000 Einheiten auf der "nach oben offenen Scoville-Skala"


    Schlagartig einsetzende Symptome: Brennen in Mund und Rachen, starker Tränenfluss, sehen war nur noch schemenhaft möglich, der Rotz lief mir aus der Nase, starker Pulsanstieg, Hitzewallungen wie gefühlte 40 °C Fieber, Schweißausbruch am ganzen Körper ....:crying_face:


    --- Rückkehr in den "Normalbetrieb" nach Auskunft meiner Frau nach zwei Minuten, für mich war es eine gefühlte Viertelstunde. Oh ja, das Zeug wirkt. In den Augen möchte ich das nicht wirklich haben.


    Rechtshinweis: Das war ein Notfalltipp für Extremsituationen, die die Anwendung solcher Mittel rechtfertigen. Wer mit selbstgefertigten Chiliextrakten in der Tasche herumläuft, deren Verpackung zudem den Schluss nahelegt, dass er sie zwecks Verteilung auf seine Mitmenschen mitführt kann Ärger bekommen. Das Recht einiger Länder (D Waffengesetz, CH Chemikaliengesetzgebung) begrenzt zudem die Capsaicinkonzentration in Pfeffersprays, dort wird allerdings meist das preiswertere synthetische Analogon Nonivamid genommen, läuft aber aufs gleiche raus, auf ungefährliche Konzentrationen, die keine bleibenden Gesundheitsschäden verursachen kann. Ein Extrakt aus Habaneros hat auch in dieser Hinsicht beste Chancen, seinen Anwender in Konflikt mit dem Gesetz zu bringen.


    Capaicin, in seiner Reinform ein kristalliner Feststoff, hat die EU-Gefahrstoffeinstufung "toxisch" (T)


    Chemische Grüße


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)