Sicherheit für Senioren und Menschen mit Handicap
Da ich selber zu diesem Personenkreis gehöre, ist es mir ein Anliegen, dies hier im Forum genauer zu erörtern. Jeder kann davon selber betroffen werden, das geht oft schneller als man denkt.
Dazu möchte ich erwähnen, dass ich selber einmal überfallen und mit einem Messer bedroht wurde.
Kurzer Tathergang:
Es war in Amsterdam: Wir waren damals drei Personen, alle 21 Jahre alt und in Topform.
Der Täter erschlich sich unser Vertrauen, war hilfsbereit und zeigte uns den Weg, da wir uns etwas verlaufen hatten. Auch gab er uns noch Tipps, was es hier so alles zu erleben gäbe, usw.
Man(n) kennt diese Stadt.
Im Grunde ein sehr netter Kerl und einen Kopf kleiner als ich. Wir verabschiedeten uns von ihm und setzten unseren Weg fort.
Kurze Zeit später begegneten wir ihm wieder und er grüßte freundlich.
Ich hatte damals die ungute Angewohnheit, meine Hände immer in die Jackentaschen zu stecken.:peinlich:
Plötzlich rempelte er mich an, drückte mich an die Wand und setzte mir sein Messer an die Kehle.
Ich wusste immer noch nicht recht, wie ich reagieren sollte, denn ich war so überrascht, ich habe einfach nicht mit so was gerechnet. Dann hielt ich zumindest seine Hand fest, in der er sein Messer hatte. Ich war mir sogar sicher, das ich körperlich weit überlegen war, normalerweise hätte ich solche Typen in meiner Hosentasche verhungern lassen. Er suchte nach meiner Brieftasche, ich gab sie ihm aber freiwillig. Es waren sowieso nur 50 Gulden drin, und keine Papiere. So einen kalten Stahl zu spüren, macht irgendwie nachdenklich und für die paar Kröten war ich nicht gewillt auch nur irgendeinen Kratzer zu riskieren.
Er schnappte die Geldtasche und rannte weg. Ich nahm sofort die Verfolgung auf :verärgert: und wollte ihm so richtig die Fresse polieren. Damit er etwas Zeit gewinnen konnte, schmiss er dann die leere Brieftasche ins Gebüsch . Ich war froh, dass ich die wieder hatte, denn sie war nagelneu und mehr wert als der ganze Inhalt. Die Verfolgung gab ich auf, da ich „Saloonschleicher“ an hatte und er Turnschuhe.
Ich persönlich lernte damals sehr viel aus diesem Ereignis:
Niemals die Hände in den Taschen lassen, wenn man sich unter Menschen bewegt.
:nono:
Dies ist enorm wichtig, denn bei einem Sturz bringt man die Hand auch nicht mehr rechtzeitig heraus, um sich abzufedern.
So manch üble Verletzung hätte schon verhindert werden können, wenn man diesen Tipp befolgt hätte, gerade in der kalten Jahreszeit.
Dies gilt besonders für Senioren und gebrechliche Menschen.:Gut:
Und im falle einer Bedrohung verliert man wertvolle Zeit.
Und vorsichtig sein, keinem anderen so vertrauensselig, entgegenkommen und unvorsichtig werden, wie ich es gemacht habe. Das alles ging so blitzschnell, dass meine Kumpels das erst registrierten, als ich den Typen verfolgte.
Nun mal meine Frage an Euch. Was für Empfehlungen habt ihr nun für Senioren und Menschen mit Handikap?
Wann ist es empfehlenswert, Widerstand zu leisten?
Dies beschäftigt mich sehr, da ich in letzter Zeit im TV einen Bericht gesehen habe, wie sich eine alte Frau erfolgreich gegen einen Handtaschenräuber gewehrt hat und ganz stolz drauf war.
Ist ja nicht so, dass ich nicht meine Vorstellungen habe, wie ich mich verhalten würde, meinen Gehstock kennt ihr ja.
Ich würde nur zu gerne Eure Erfahrungen und Ideen hören .
LG
handyman :wheelchair: