Ausgangslage:
Ein Bekannter hat mich gebeten ihm bei einem Zaun und Tor auf seinem Wochenendgrundstück zu helfen.
Bekannter: „Ich bringe alles Material und Werkzeug mit“.
Das mit dem Zaun hat gut funktioniert.
Am Tor gab es dann ein kleines – aber entscheidendes – Problem.
Schraube zu gross oder Lochdurchmesser zu klein.
Er: „Kein Problem – Ich habe eine Akku-Bohmaschine dabei.
Nur leider war der Akku leer - Mist. :peinlich:
Er: „ich fahr kurz nach Hause“.
Junior von ihm hatte aber das Ladegerät und Ersatzakku einem Freund übers Wochenende ausgeliehen (wusste der Vater aber noch nicht) und Junior war nicht zu Hause (Na, wenn der Junior nach hause kommt…..).
Handy hat mein Bekannter in seiner Jacke am Wochenendgrundstück liegen lassen.
Zum in die Sonne liegen war es zu kalt. Natur geniessen – nach ein paar Minuten hat es mir gereicht.
Seine Frau rief mich an und sagte mir: „Er sucht den Junior nachdem er den Ersatzakku nicht gefunden hat.“
Prima noch mehr Zeit verlieren wegen einem zu kleinen Loch.
Nachdem mein Blick kurz die Akkubohrbohrmaschine streifte ist mir aufgefallen: 12 Volt.
Moment – einen 12 Volt –Akku habe ich im Auto – nur der wird mit Sicherheit nicht passen.
Ich habe doch eine Autobatterie.
Problem:
1. Viel Watt hat die Akku-Bohrmaschine – ich will sie ja nicht grillen. Leider keine Angaben auf der Maschine und dem Akku zu finden.
2. Wie bekomme ich die 12 Volt aus der Autobatterie in die 12 Volt Akku-Bohrmaschine.
Meine Problemlösung:
1. Trial and error (Deutsch Versuch und Irrtum) - Entweder klappt es mit dem Loch bohren oder ich muss eine Maschinenreparatur bezahlen.
2. Hmmm, was hab ich zur Verfügung um den Strom weiterzuleiten:
Was hat er in seiner Werkzeugkiste?
Kabel, möglicht dick. Ich will mir nicht die Finger verbrennen – Negativ.
Isolierband - Negativ – warum auch, wenn man kein Kabel hat.
Kabel, Kabel, Kabel??????
Starthilfekabel habe ich dabei.
Aber Anschluss zur Akku-Bohrmaschine???
Das Auto stand wenigstens fast richtig zum Tor.
Starthilfekabel zur Akku-Bohrmaschine und kein Kabel ?????
Dann viel mein Blick auf eine Rolle dicken Zaundraht.
Hmm,
Zaundraht als Stromleiter – keine Ahnung ob der entsprechend leitet.
Zuerst habe ich die benötigte Länge (+ 10 % Reserve) von der Drahtrolle geschnitten, dann den Draht an den Enden abisoliert (Leitet Zink Strom? Oder was ist das auf dem Zaundraht als Oxidationsschutz).
Da ich nicht wusste ob die Arbeitshandschuhe als Isolierung ausreichen –
habe ich 2 PET-Getränkeflaschen ausgetrunken. In den Boden der Flaschen habe ich jeweils ein Loch geschnitten und dann einen Draht durchgeführt (zur Akku-Bohrmaschine hin).
Dann jeweils ein Drahtendenpaar mit den Überbrückungskabeln verbunden.
Die anderen Drahtendenpaare habe ich dann getrennt hingelegt und beschwert damit sie nicht zusammenkommen.
Anschliessend das Überbrückungskabel an der Batterie angeschlossen.
Mulmiges Gefühl!
Kurzer Test: Die PET-Flaschen als Isolatoren in die Hand genommen und kurz „gefunkt“.
Strom fliesst.
Seine Frau hat angerufen (schlechte Verbindung) er kommt jetzt zurück.
Anschluss der Drahtenden im Fuss der Akku-Bohrmaschine:
Kontakte wieder von der Auto-Batterie entfernt.
(Passenden Bohrer in die Akku-Bohrmaschine eingesetzt).
Auf dem Akku konnte man erkennen was der Plus- bzw. Minus-Anschluss war.
Die Drahtenden umgebogen und an die Kontakte gehalten. Klar sie halten nicht.
Die Drahtschlingen genau auf die Kontakte gelegt und dann einen sauberen Lappen in den Fuss gesteckt. Kräftig reingedrückt.
Einen Draht mit den PET-Flaschen isoliert – habe noch 2 leere 1,5 Liter-Flaschen gefunden.
Das Starthilfekabel wieder angeschlossen.
Entweder brennt der Motor der Akku-Bohrmaschine durch ( -> Reparaturkosten bzw. Neugerät L) oder ich / wir werden endlich fertig – langsam wird es mir Kalt.
Einmal kurz die Akku-Bohrmaschine anlaufen lassen und wieder gestoppt.
Die Akku-Bohrmaschine „richt gut/normal“ und ist nicht warm geworden.
Also kurzzeitig läuft sie.
So nun zum Praxistest bzw. zu den Löchern.
Ich habe zuerst immer nur kurzzeitig gebohrt (ca. 10 Sek.). Da keine negativen Reaktionen der Akku-Bohrmaschine zu erkennen waren, habe ich dann auf (volles) Risiko gebohrt.
Die Löcher waren nun schnell gebohrt.
Beim letzten Loch kam mein Bekannter zurück.
Genervt und sauer auf seinen Junior.
Als er die „Bescherung“ sah änderte sich sein Gesichtsausdruck schlagartig.
Von wütend zu ungläubig bzw. überrascht von der Konstruktion.
Die Aufbau hab ich ihm kurz erklärt (Kopf schütteln und sprachlos), dann Tor eingehängt und getestet, Material und Werkzeug aufgeräumt und ab nach Hause.
Heute morgen der Anruf: Akku-Bohrmaschine läuft auch mit werkseigenem Akku.
Puuu, als keine Reparaturkosten.
Ich kann nicht sagen ob dies mit allen 12 Volt Akku-Bohrmaschinen bzw. Akku-Werkzeugen geht!
Ich bin kein Elektriker.
Daher:
Nicht zum Nachmachen geeignet.
Keine Haftung auf Personen-, Material- bzw. Maschinenschäden.
Meine Meinung:
Ein toter Elektriker wird sich noch im Grabe umdrehen.
Aber ich keiner.
„Zivile“ Konstruktion evtl. am nächsten Wochenende im Forum – falls Interesse besteht.
Frage an die Elektriker:
Sicherung notwenig / erforderlich ?
Wenn ja, mit wieviel absichern?
Konstruktion für eine Autosicherungshalterung schon im Kopf
Wie nennt man die mit den zwei Füssen?
Ach ja,Vorschläge für preiswerte Digi-Cam?