Wasser behältnis für den Notfall?

  • Zitat von maniacmantis;92757

    denkst du nicht, das 400-500 Liter etwas zuviel sind?


    Wenn ich mit 3 Liter pro Kopf rechne und 30 Tage Wasser vorhalten will, dann macht das für 7 Köpfe 630 Liter. Wir sind zwar normalerweise zu viert (macht 360 Liter), aber im Krisenfall werden wir das Haus wahrscheinlich voll haben, somit sind 500 eh schon knapp bemessen. Wenn ich aber jetzt den normalen rotierenden Mineralwasservorrat dazu rechne komme ich wieder auf knapp 600.


    Zitat von Waldschrat;92762

    500 l Wasser bringst Du auf 70 x 70 x 100 cm unter,


    Mein Problem ist die Tiefe - ich habe max 40cm zur Verfügung. Da passen aber gut 2 5L Dest.Wasserkanister hinein.


    Zitat von Waldschrat;92762

    Nachtrag: Der Tank ist handlich klein, aber er wiegt eine halbe Tonne. Sollte man nicht gerade in ein Regal legen. :anxious_face_with_sweat:


    Wasser wiegt nun mal 1 Kilo pro Liter. Das ich mit 500l in den Bereich grösserer Massen vordinge ist mir klar.


    Gruss
    Vltava

  • Hallo,
    genau über diesen Punkt habe ich mir in letzter Zeit auch sehr viele Gedanken gemacht und einige Nachforschungen angestellt. Auch wenn ich der Micropur Besteller des Vertrauens von einigen hier geworden bin habe ich mal über den Tellerrand geschaut als ich in einem anderen Forum darauf aufmerksam gemacht wurde, dass nicht alle Wasserdesinfektionsmittel gleich sind.


    Ich stelle hier nur den letzten Stand meiner Recherchen ein. Praxiserfahrungen zu diesen Sachen werde ich im Laufe des kommenden Jahres nachreichen können.


    Problemstellung: Platzsparende und günstige Einlagerung von Wasser.


    Lösung A: Für kleine Mengen, oder wenn Platz nicht so sehr begrenzt ist, stellen fertig abgefüllte PET Flaschen wohl eine gute Alternative dar, wobei ich bis heute noch nicht weiß, wie lange sie haltbar sind.


    Lösung B: Selbstabfüllung in Kanistern. Da die Silberionen Einlagerung von Micropur nur für etwa 6 Monate hilft, ist das ganz schön viel Arbeitsaufwand bei einer größeren Wassermenge das zu rotieren. So viele Blumen haben wir nicht. Dann bin ich über die Webseite von Aquamira gestoßen. Aquamira gibt bei Wasser das mit seinem Chlordioexid eingelagert ist eine Haltbarkeit von 5 Jahren an. Chlordioexid soll nicht so einen Schwimmbad Geruch und Geschmach produzieren wie ich das z.B. von Micropur Forte kenne. Hier steht ein Praxistest noch aus. Das Problem ist nur, dass die Aquamira Produkte nicht einfach in D zu bekommen sind. Die Tabletten Form habe ich noch nirgends gefunden. Die Flüssigform wird unter dem Produktnamen McNett Aquaventure verkauft. Auf die Liter Zahl gerechnet ist es sogar einen Ticken günstiger als Micropur MF1T. Mein nächster Schritt ist, dass ich mir das Aquaventure besorgen werde und es ausprobieren werde. Wenn das was dabei herum kommt wirklich trinkbarer für mich ist, als das was Micropur Forte ohne Antichlor produziert dann habe ich wohl unsere neue Lösung.


    grüße,


    Frank

  • Meiner Meinung nach sind 3 Liter pro Kopf und Tag schon relativ knapp bemessen. Schliesslich soll man ja schon 2 - 3 Liter trinken, und dann benötigt man ja auch noch Wasser zur Nahrungszubereitung. Und wenn man sich auf 30 Tage einrichten will, fällt sicherlich auch noch eine nicht unerhebliche Menge an Wasser für die persönliche Hygiene an.


    Wir verbrauchen heutzutage ca. 100 Liter Wasser am Tag. Diesen Verbrauch auf 3 Liter runterzuschrauben, dürfte mit sehr vielen Schwierigkeiten verbunden sein.
    Wenn man über ein eigenes Haus/Grundstück verfügt, sollte man sich unbedingt einen Regenwasserspeicher zulegen, dieses Wasser ist auch nur grob gefiltert wenigstens zum Wäsche waschen und für die pers. Hygiene geeignet, so dass man den Trinkwasservorrat auch wirklich nur zum Trinken und Kochen verwenden muss. Aber selbst dann würde ich für einen 4-Personenhaushalt von wenigstens 20 Litern pro Tag ausgehen.


    LG
    Papa Bär

  • DANCHLORIX


    Zitat von Papa Bär;92784

    @Frank
    Vielleicht wäre auch Certisil eine Alternative für dich? Das verwende ich, weil es wohl etwas wirksamer ist als Micropur.


    Hallo - guata morga . .


    Nach Hinweisen im Internet und in div. Survival - Literatur soll auch das Reinigunsmittel Danchlorix zur langfristigen Konservierung von Trinwasser
    geeignet sein. Die Dosierung lautet anscheinend ca. ein Tropfen pro Liter Wasser - bitte unbedingt selbst noch recherchieren - ich kann da weder Garantie noch Haftung dafür übernehmen ! ! !

  • Papa Bär
    Ja das mit den 100l/Tag stimmt schon, allerdings sind da schon die Gartenbewässerung, Waschmaschine (etwa 4x pro Woche), Geschirrspüler und zwei nicht gerade Ressourchen schonende Kinder mit eingerechnet. Ich habe ja auch nicht vor das Brauchwasser im Keller einzulagern. Dafür würde ich im Notfall die Regenwassertonnen und den Gartenteich nehmen. Ausserdem ist ein Bach nicht weit und 2km Fussweg von hier eine wunderbare Quelle. Wenn ich also Deine genannten 20l/Tag heranziehe, sollte ich für die Stammbesetzung des Hauses auch gut durchkommen.


    @FrankD


    Macht es eigentlich Sinn die von Dir vorgeschlagenen Mittel zu verwenden, denn die erhöhen doch ganz ordentlich den Preis des eingelagerten Wassers. Oder doch lieber Wasser vom Diskonter einzulagern?


    Dank und Gruss
    Vltava

  • Hab mir gerade, auf Grund dieses Beitrages nochmal Gedanken gemacht. Wir haben das Glück eine Brauchwasser-Zisterne im Garten zu haben, mit 9000L Fassungsvermögen. Die sollte für den Notfall eine Menge Wasser liefern. Aktuell bin ich nur mit Handfiltern ausgerüstet (Katadyn Kombi) aber damit sollte sich ja das meiste Wasser aufbereiten lassen. Muss mal schauen ob es möglich ist eine "Sperrmenge" einzustellen ist, so das immer mindesten ca. 1500L in der Zisterne verbleiben. Die Zisterne ist mit einem Sperrventil ausgerüstet um zB eine Überflutung zu verhindern. Das ganze funktioniert bisher noch mit einem Schwimmer, mir kamm jetzt aber der Gedanke das ganze zu automatisieren, damit man sollte zB Sauere Regen niedergehen sich nicht seinen Wasservorrat verseucht.


    Ansonsten hab ich nen Camelbak und ein Deuter Source Trinksystem um Wasser auf Touren bzw unterwegs zu transportieren und noch mehrere Trinkflaschen ala Nalgene, Sigg usw.


    Mich würde interessieren ob sich schon jemand Gedanken um eine Wasseraufbereitung aus Regenwasserspeichern gemacht hat, was es da alles zu bedenken gilt usw. Ich bin ja gerade erst darauf gekommen und hab noch keine Ahnung ob das so wie ich es mir denke überhaupt funktioniert.


    Gruß
    Sidge

    Gruß Sidge

  • Sidge
    die einfachste Lösung ist destillieren - also einfach verdampfen und den Dampf kondensieren. Am besten immer nur in einer überschaubaren Menge, dann sparst du dir die Probleme mit dem haltbar machen.
    Das ganze funktioniert zu Hause und unterwegs, also stationär wie auch mobil und ist die einfachste Methode.


    Zu den verschiedenen Möglichkeiten der Destillation von Wasser gibt es hier im Forum diverse Beiträge, auf Anhieb fällt mir da der Thread "Salzwasser entsalzen" ein.


    LG
    Papa Bär

  • Hallo,


    weis jemand wie es beim Regenwasser bzgl. Mineralstoffgehalt aussieht?


    LG
    Günter

  • Hallo maniacmantis,
    Aufgefangenes Regenwasser enthält gar keine Mineralstoffe. Wenn Du das Wasser in einer Erdgrube sammelst und anschliessend filterst, sind Mineralien enthalten (warten bis sich die Brühe von selbst gesetzt hat), allerdings natürlich auch alle möglichen Mikroorganismen. Deshalb sollte Regenwasser immer noch nachbehandelt werden.

  • @ Papa Bär


    danke für die schnelle Antwort :)


    Hab es schon befürchtet, das es mit den Mineralstoffen schlecht aussieht..... das sollte jeder der die längere Verwendung von Regenwasser als Trinkwasser berücksichtigen und entsprechend Tabletten oder Pulver "mitpreppen".


    LG
    günter

  • Hallo maniacmantis, theoretisch ist Regenwasser frei von Mineralstoffen, da es aus Verdunstung entsteht. In der Praxis kann der Regen alle Mineralstoffe aufnehmen, die als Staub in der Luft unterwegs sind, im schlimmsten Fall können das auch Schadstoffe sein. Wenn das Regenwasser in einer Regentonne aufgefangen wird, können außerdem diejenigen Stoffe hinzukommen, die auf das Dach geweht wurden bzw. sich in der Dachrinne angesammelt haben. Nicht ganz zu vernachlässigen ist auch, dass am Dachfirst, an Gauben, Ortgängen und Kehlen üblicherweise Metalle eingebaut sind (Zink, Kupfer, Blei), von denen Spuren ins Regenwasser kommen können. Wenn Dachrinne und Fallrohre aus Kupfer sind, kann die Konzentration für empfindliche Pflanzen kritisch werden. Bei meinen Eltern ist deswegen mal eine Magnolie eingegangen. Viele Grüße

  • Hmm destillieren ist halt sehr Zeit und Energie aufwendig. Für den Notfall sicher eine gute Möglichkeit, aber wenn es anders geht wär es sicher von Vorteil.
    Was den Mineralgehalt angeht, würd ich mir keine Sorgen machen. Ist sicher geringer als in "Mineralwasser" aber man nimmt genug Mineralen über die Nahrung auf. Wenn man auf Nummer sicher gehten will, einfach noch bissel Steinsalz einlagern ud davon ne Messerspitze auf 2-3L Wasser.


    LG
    Sidge

    Gruß Sidge

  • Zitat von maniacmantis;92854

    weis jemand wie es beim Regenwasser bzgl. Mineralstoffgehalt aussieht?


    Lieber Günter,


    diese Frage lässt sich nicht allgemein beantworten, denn es kommt hier immer auf die Art der Sammlung an! Vor vielen Jahren habe ich Wasseranalysen gemacht, darunter war auch Regenwasser. Wissenschaftlich "sauber" gesammeltes Regenwasser, also mit Sammelbehältern, die nur aufmachen, wenn es regnet, liefern generell sehr, sehr niedrige Mineralstoffgehalte. Wenn Du aber für den Hausgebrauch Regenwasser sammelst, sammelst Du auch all das mit, was "trockene Deposition" genannt wird (Pollen, Stäube aus natürlichen und industriellen Quellen, etc.). Da hängt es dann vom Wetter, der Jahreszeit, von der Aktivität von Fabriken und Verkehr, aber auch Bodenerosion ab, wieviele Mineralstoffe du in deinem individuellen Regenwasser findest.


    Gruss
    Vltava

  • Hallo Maniac,
    die fehlenden Mineralstoffe im Wasser sind nicht weiter schlimm, normalerweise sind die ja auch noch in der Nahrung in ausreichender Menge vorhanden.
    Selbst die Aufnahme von destilliertem Wasser über einen längeren Zeitraum ist nicht nachteilig für den Körper.
    Auch darüber ist etwas im Thread "Salzwasser entsalzen" enthalten...

  • Sicher nimmt man im "Normalbetrieb" genügend Mineralstoffe über die Nahrung auf, aber in unserm Fall gehe ich ja eher nicht vom Normalfall aus und habe unter Umständen auch mit einer erhöhten Anstrengung und Schweissverlust zu tun....ich denke dabei z.B. an Nahrungsbeschaffung bei 25C° oder Feuerholz machen usw.

  • @ Sidge,
    wenn dir destillieren zu aufwändig ist oder du unterwegs bist, kannst du dir auch einfach einen Filter bauen, falls du nichts anderes mithast.
    Z.B. eine längliche Plastiktüte oder im schlimmsten Fall ein Hosenbein mit Schichten aus feinem Sand und sauberer pulverisierter Holzkohle vom Lagerfeuer füllen und das Wasser langsam durchtropfen lassen.


    Der Sand filtert Verunreinigungen aus und die Holzkohle tötet Bakterien ab.
    Vielleicht noch eine Schicht aus Lehm mit feinen Holzspänen vermischt, das bringt wieder einige Mineralien ins Wasser...

  • Ne Messerspitze Salz ins Wasser und du hast nen Isotonisches Sportgetränk für lau. Mein ehemaliger Sport-Prof hat sich immer über die ganzen Energiegetränke lustig gemacht. Selbst bei extremen körperlichen Anstrengungen wie Marathon oder 100km-Lauf ist das völlig ausreichend um deinen Mineralhaushalt abzudecken. Wichtiger sind Mineralien bzw Nährstoffe die du auch im Normalfall nicht über das Wasser aufnimmst. Das geht aber bissel am Thema vorbei dazu sollten wir wenn Interesse besteht nen eigenen Thread aufmachen.


    Papa Bär
    Erst mal danke. Das ist mir schon alles bewusst. Hab recht viel Zeit in Entwicklungsländern verbracht, wo ich das tagtäglich machen musste. Aus der Zeit hab ich auch noch einen Katadyn Kombi rumliegen. Es geht mir aber viel mehr darum ob jemand Erfahrungen mit der Aufbereitung von abgestandenem Regenwasser hat.


    LG
    Sidge

    Gruß Sidge

  • Zitat von maniacmantis;92776

    Hallo Matthias,
    ....
    Ausserdem entstehen ja auch entsprechende Kosten, wenn man 500l Wasser mit Micropur haltbar machen will, welche ich mir mit PET spare.


    Hallo Günter,


    Micropur ist sündteuer, davon habe ich nur einen Riegel mit 10 Tabletten im Rucksack. Wasserentkeimung in grösserem Stil funktioniert bei mir ziemlich rustikal mit Hypochlorit, einer unschlagbar billigen Grundstoffchemikalie. Geschmacklich störende Chlorreste kann man vor Verbrauch - aber nicht eher - mit Na-Thiosulfat entfernen.


    Wenn's von Anfang an geschmacksneutral sein soll, deutlich teurer als Hypochlorit, aber immer noch um Faktoren unter Micropur, dann darf es Wasserstoffperoxid sein.


    Oxidative Entkeimungsmittel (also sowohl Chlor als auch Peroxide) haben zudem den Vorteil, dass sie im Gegensatz zu Silberionen organische Verunreinigungen oxidativ zerstören und dadurch einer Wiederverkeimung die Nahrungsgrundlage entziehen. Hypochlorite haben zudem den Vorteil, dass man sie sich im Notfall auch mit haushaltsüblichem Material selber machen kann (Wasser, Kochsalz, Strom).


    Zitat von maniacmantis;92776


    Wie würdest du das mit dem 500l Tank handhaben?....rotieren geht ja nicht....
    Nach 6-8 Monaten einfach ablassen oder zum Blumengiessen verwenden und neue 500l ansetzen?


    Genau das. Blumengiessen.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Ich bin mit den Micropur-Preisen nicht vertraut, aber ich benutze Certisil - kostet 7€ und reicht für für 500 Liter.



    Sidge


    So richtig abgestandenes Regenwasser würde ich definitiv destillieren - erstens in mikrobiologischer Hinsicht am sichersten und wohl auch das einzig wirksame Mittel gegen den fauligen Geschmack