Energieautarkes Haus von der Stange

  • Wurde heute eingeweiht.


    http://www.das-energieautarke-haus.de/


    Es hängt trotz allem am Netz, um den Überschussstrom zu verkaufen (müsste aber nicht sein), außerdem braucht man ein bisschen Holz.


    Interessant ist der Preis für die Fertiglösung, das ist durchaus ein Marktfähiges Produkt, auch wenn es im Vergleich zu reinen Einspeisesystemen nicht "Rendite optimiert" sein mag, aber das ist ja nicht für alle Menschen die höchste Priorität.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich finde keine Preisangabe über den o.g. Link. Übersehe ich etwas?

  • Ich habe eine Preisangabe in einem Pressebericht gefunden.


    363'000 Euro schlüsselfertig

  • Der Preis ist ja in der Tat interessant, allerdings erinnert mich die Optik mehr an eine Liftstation in den Alpen. Nicht unbedingt das was ich mir vorstellen würde. Weiters: Wie steht es mit der Haltbarkeit dieser Solaranlage? Gibt es für solche Anlagen Erfahrungswerte? Tragen sie auch schwere Schneelasten?

  • Zitat von rhodium;70467

    Der Preis ist ja in der Tat interessant, allerdings erinnert mich die Optik mehr an eine Liftstation in den Alpen.


    Man braucht halt ein großes Süddach mit relativ steiler Neigung. Mir hat das Haus recht gut gefallen, innen und außen.



    Zitat


    Weiters: Wie steht es mit der Haltbarkeit dieser Solaranlage? Gibt es für solche Anlagen Erfahrungswerte? Tragen sie auch schwere Schneelasten?


    Solaranlagen lassen sich auch Schnee- Wind und Hagelsicher bauen, dazu gibt es reichlich Erfahrungen z.B. aus Bayern. Die Einstufung der hier gebauten dachintegrierten Anlage müsste man beim Anbieter erfragen.


    Lebensdauer ist ein spannendes Thema. Die Module sind von Solarwatt in Dresden, da habe ich mir mal die vollautomatischen Produktionsanlagen gesehen, die testen die Dinger nach jedem einzelnen Schritt und arbeiten bei Bedarf nochmal nach, wenn Lötverbinder o.ä. mal etwas unsicher sind. Ob das einen Vorteil bei der Lebensdauer bringt wird man in 20-30 Jahren wissen.


    Bei der Solarthermie bin ich selber kritischer.


    Der Bleiakku hat ebenfalls eine begrenzte Lebensdauer (10-15 Jahre?), zum Einsatz kommen 48V 1000Ah OPzS Zellen von Sonnenschein.


    mfg

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  • Mir gefällt es sehr gut, aber gerade bei so einem Haus darf der Keller nicht fehlen. Meine Meinung.
    Gut, man sieht jetzt nur das Musterhaus, aber generell macht Autarkie ohne Keller einfach keinen Sinn, weil man ja nicht nur Wärme benötigt, sondern auch und vor allem Kälte. Und Kälte im Keller ist günstiger als Kälte im Kühlschrank. Man wird ja mit der Anlage nicht soviel produzieren (365T), dass man verschwenderisch sein kann oder? Und Keller funktioniert auch mit kaputter Solaranlage.


    Haben wir hier eigentlich Leute vom Fach (Solartechnik)? Gibt ja immer gerne mal wieder die Diskusion, ob es überhaupt Sinn macht in Nordeuropa auf Solartechnik zu bauen. Mangels Fachkenntnis hab ich das bisher nicht beurteilen können.

  • Das mit der Solartechnik und der Erzeugung von Strom aus Sonnenlicht
    lohnt sich aktuell hier in Deutschland wegen der staatlichen Förderung
    ansonsten wäre das sicher ein Schuss in den Ofen, wirtschaftlich betrachtet


    Wirklichen Sinn macht meiner Meinung nach aber die Nutzung der Sonne
    mit Solarkollektoren für die Warmwasserbereitung, sowas rentiert sich meist
    schon in ein paar Jahren, aber weil da kein Hype drum gemacht wird und auch
    keine oder kaum Förderungen laufen, läuft das eben auch nicht so gut


    P.S. Solche Solarkollektoren kann man sich auch gut selber bauen und an den
    Warmwasserspeicher anschließen, mein Schwager hats schon gemacht und es
    funzt prima, ich setze da eher, weil Zeitmangel, auf teilw. vorgefertigte Bausätze,
    die es dann nur noch zu montieren gilt


    Grüße


    Eugen j.keusen


  • Ich bin da anderer Ansicht. Wenn man vernünftig vergleicht (also gleicher Zinssatz auf beide Investitionskosten), dann sehe ich den Preis für Solarwärme bei ca. 10ct/kwh bis 20ct/kWh (abhängig von ein paar Fajtoren wie z.B. sommerlicher Wärmebedarf oder Temperaturniveau), während der Preis für Solarstrom bei ca. 20-25ct/kWh liegt. Bei letzterem gibt es aber in naher Zukunft noch deutliches Kostensenkungspotential, außerdem ist es in meinen Augen alles andere als seriös, 100% Exergie (Strom) mit 100% Anergie (Niedertemperaturwärme) zu vergleichen, der Strom ist da für den Verbraucher deutlich "wertvoller".


    Beides jeweils ohne Förderung gerechnet.


    Ich persönlich wundere mich, wie die Solarthermiebranche die nächsten 10 Jahre zu überleben gedenkt...


    Würde ich ein energieautarkes Haus bauen, dann würde ich auf die Solarthermie komplett verzichten und überschüssigen Solarstrom in Wärme wandeln und als Wärmespeicher dann evtl. auf Latentspeicher setzen, wenn der Platzbedarf ein Problem ist.


    Im Sommer hat man dann gigantische Überschüsse, mit denen man das Haus mit billigen Mitteln klimatisieren kann (halte ich in der Zukunft für immer wichtiger) und meinetwegen noch einen Swimmingpool im Garten beheizen kann oder Gewächshäuser von Frühjahr bis Herbst...

    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Das Problem mit Photovoltaik ist die Anfälligkeit... geht ein Modul kaputt geht je nach Schaltung nix mehr (Und die meisten was ich bisher gesehen hab sind wirklich so geschaltet...) Nach deinem Plan würde das Bedeuten: Kein Strom, keine Wärme...


    Da ich persöhnlich doch ein wenig Friernasig bin im Winter, bin ich doch für Solarthermie, meinetwegen gepaart mit Photovoltaik, aber die Thermische Anlage sollte sein, und ist auch weit weniger anfällig und damit eine stabile Wärmequelle... Wärme ist aus meiner Sicht weit wichtiger als Strom...


    @Keussen


    Ja ich hab auch so ein Heft mit Bauanleitungen zur Solarthermie... Einfälle statt Abfälle, von denen hab ich auch beide Windradfolgen, Komposttoilette und Grundofen... Ich werd auch mal nach weiteren Ausgaben schauen denn ich glaub da gab es auch eine Lehmfolge... die Hefte sind sehr empfehlenswert mit einfachen Bauanleitungen die jeder halbwegs handwerklich begabte nachbasteln kann...

    ich bin ich, was sollte ich auch sonst sein??

  • Naja, der Grundriss ist ja wieder so ein typischer "Haus-von-der-Stange"-Grundriss, der für uns nicht in Frage käme. Denn wenn schon Eigenheim, dann auch wirklich 3 Kinderzimmer. OK, das Elternschalfzimmer könnte man ins "Büro" quetschen, aber toll wäre das wahrscheinlich nicht.
    Ich finde es ätzend, dass Familien mit 3 Kindern weder bei Wohnungsbaufirmen, noch bei Fertighausfirmen noch in der Autoindustrie vorkommen ... ich bin ja schon dankbar, dass unser Carsharingvereinen einen einzigen Kombi hat, der fünf 3-Punkt-Gurte hat und auf dessen Rückbank wir 3 Kindersitze quetschen können.
    Das nur am Rande.


    Die Idee ist natürlich charmant, allerdings hätte ich bei der Solaranlage die gleichen Bedenken wie Azi. Kann man denn sowas selbst reparieren, sofern man die Ersatzteile hat? Ich würde auch auf einen Teil Solarthermie setzen, mir noch einen Küchenherd in die Küche stellen (Diese Dinger halt) und ins Wohnzimmer einen Kachelofen oder Kamin. Fürs Obergeschoss würde ich auch über einen Ofenheizung nachdenken, sofern es da etwas "kindersicheres" :peinlich: gäbe.
    Es gibt ja auch Küchenherde und Kachelöfen, die man zusätzlich an die Zentralheizung hängen kann, das wäre meine erste Wahl, sofern technisch möglich.
    Ausserdem würde ich eine Regenwasserauffanganlage und eine Zisterne integrieren, so dass ich auch beim (Brauch)Wasser unabhängig bin. Wenn ich dann im Notfall anfange das gesammelte Regenwasser zu filtern, wird das wohl keinen mehr interessieren.
    Und ohne Keller geht für mich auch gar nichts. Mit Küchenherd und Keller könnte ich auf eine (zuverlässige) Stromversorgung verzichten, ohne Heizung wird es in diesen Breiten schwierig.

  • Sich beschweren, dass ein _gewinnstrebender_ Betrieb nicht auf Nischenprodukte eingeht, ist naiv. Warum sollten Sie? Aus Nettigkeit? Es gibt nun mal nicht mehr so viele Familien über 2 Kinder. Der Trend geht wohl eher zu 0-1.
    Und ich denke, dass Fertigbaufirmen flexibel sind, was den Grundriss und die Zimmeraufteilung angeht. Kostet natürlich.

  • Zitat

    Wäre ja klasse, weil nach der Zeit dürfte das Haus gerade so abbezahlt sein...


    Weil man dann die Kosten für Demontage und Entsorgung tragen darf...:face_with_rolling_eyes:

  • Also ich weiß ja nicht, was ihr verdient, bzw. was ihr "auf der Seite habt", aber 363.000 € für ein Haus ohne Keller? Dazu kommen noch locker mal 10% an Kosten, an die man noch nicht denkt (Grundbuch, Notar, Wasseranschluss und ähnliches...), dann noch ein Grundstück dazu und eine Einrichtung muss auch noch rein, denn meistens legt man sich ja was neues zu, bzw. ergänzt das bestehende Mobiliar.


    Grob Überschlagen komme ich da auf rund 500.000 €.


    Um mit dem Haus Geld (Energie) zu sparen, muss ich also erst mal verdammt viel Geld ausgeben...


    Außerdem dachte ich eigentlich, dass ich ganz gut verdiene, und auf der Hohen Kante liegt auch was, aber eine halbe Million für eine Hütte ist bei mir nicht drin...


    Mache ich was falsch?


    Da kaufe ich lieber was älteres und lebe mit höheren Energiekosten, wenn ich dafür 200.000 € bei der Anschaffung gespart habe...

  • Sooooo wenige sind das anscheinend nicht. In unserem Neubaugebiet stehen einige imposante Hütten in dieser Größenordnung herum. Da bildet man mit einer Standard-DHH den sozialen Bodensatz...

  • Wohl wahr.


    Wobei es sehr stark auf die Gegend ankommt. Hier in Stuttgart kostet ein Mini-Bauplatz ja schon mal 200.000 €, nach oben keine Grenzen. Dafür bekomme ich in meiner alten Heimat "in the middle of nowhere" ein (zugegebenermaßen durchschnittliches) Haus INKLUSIVE Bauplatz. Da baut dann der Facharbeiter mit Sekretärinenn-Ehefrau in Teilzeit Hütten auf einem 800qm-Grund, dass es einem Tränen in die Augen treibt (das meine ich jetzt nicht despektierlich).


    Aber BTT.


    Trotz des Charmes der Autarkheit macht es für mich keinen Sinn, summasummarum eine halbe Million Steine auszugeben, um dann 100 € an Energiekosten im Monat zu sparen. Bis sich da der Anschaffungspreis amortisiert hat, dürfte viel Wasser den Rhein runterplätschern.

  • Falls Du einen bezahlbaren Bauplatz im Raum Stuttgart suchst, (am Waldesrand, kleines Dorf,VVS Anschluß,HSP-Tauglich) Ich hätte das was für dich :-)))))

  • Zitat von Eichenhain;70881


    Um mit dem Haus Geld (Energie) zu sparen, muss ich also erst mal verdammt viel Geld ausgeben...


    Mit meinem Post wollte ich vorallem andeuten, dass man erst einmal einen Großteil seines Lebens abbezahlt, bevor es sich in irgendeiner Weise lohnt und wenn dann nach der Zeit schon die ersten Bauteile ersetzt werden müssen, lohnt es sich noch weniger.
    Ich finde es auch einfach extrem teuer.

  • Zitat von AZI;70835

    Das Problem mit Photovoltaik ist die Anfälligkeit... geht ein Modul kaputt geht je nach Schaltung nix mehr (Und die meisten was ich bisher gesehen hab sind wirklich so geschaltet...) Nach deinem Plan würde das Bedeuten: Kein Strom, keine Wärme...


    Beim Kurzschluss reduziert sich die Strangspannung, bei auftrennung sollten die Bypassdioden aktiv werden, wenn es das Modul vom dach weht muss man das davor undd as dahinter halt wieder zusammen stöpseln.
    Solarmodule funktionieren meist sogar noch irgendwie , wenn das Glas zerbrochen ist, die Zellen im Wasser schwimmen, die Hälfte der Zellverbinder wegkorridiert ist und die Tedlar Folie braun geworden ist. Wenn Du bei der Solarthermie hingegen ein Leck in einem Modul hast, dann hast Du ein Problem.
    Dazu kommt noch das problem, dass sich gearde bei den Heizungsuntertützenden Systemen im Sommer Stagnation einstellt und das glycol in den Kollektoren zerkochen kann.


    Wenn ich so durch die Landen fahren schätze ich die Defektrate älterer Solarthermieanlagen auf <20%, die von gleich alten PV-Anlagen (zumindest bzgl. des Generators) auf <1%.


    Zitat


    Da ich persöhnlich doch ein wenig Friernasig bin im Winter, bin ich doch für Solarthermie, meinetwegen gepaart mit Photovoltaik, aber die Thermische Anlage sollte sein, und ist auch weit weniger anfällig und damit eine stabile Wärmequelle... Wärme ist aus meiner Sicht weit wichtiger als Strom...


    nehmen wir mal so nen trüben Wintertag. Die Solareinstrahlung beträgt 100W/m² (10% der Einstrahlung im Sommer) und die Außentemperatur liegt bei 0°C.


    Der Solarthermie-Flachkollkektor liefert in diesem Fall exakt Null Ertrag (ich nehme mal an, dass man mindestens 30°C braucht), während die Photovoltaik noch locker flockig 10% das Maximalertrags liefert und damit kannst Du 30°C erzeugen oder 100°C oder 1.000°C, das ist dem elektrischen Strom nämlich egal.


    Photovoltaik ist _gerade für unsere Breiten_ ein hoch elegantes und kaum Fehler anfälliges System und aus elektrischem Strom kann man alles machen, was man möchte...


    Wenn jmd aber die Solarthermie besser gefällt, dann soll das halt so sein...

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Eichenhain;70881


    Da kaufe ich lieber was älteres und lebe mit höheren Energiekosten, wenn ich dafür 200.000 Euro bei der Anschaffung gespart habe...


    Und woher kommen jetzt die 200.000 Euro?


    Eine 8kWp Photovoltaikanlage kostet (ohne MWSt) 20.000 - 25.000 Euro, das Batterien 10.000 Euro und die Solarthermie (da kann ich jetzt nur raten) 20.000 Euro. Dann noch die teureren Ziegel und die Dreifachverglasung im Vergleich zum 08/15 Bau sowie in diesem Fall noch der Prototypenbonus, also vielleicht 100.000 Euro.
    Wenn man au batterispeicher und Solarthermie verzichten würde ginge es nochmal deutlich preiswerter.


    Der 08/15 Bau verheizt dann aber auch 20.000kWh Erdgas pro Jahr, das sind derzeit grob 800€/Jahr, Tendenz zeigt wohl nach oben. Dazu kommen die 2.000kWh/Jahr, das sind nochmal rund 500€/a.
    Umgekehrt speist das hier gezeigte Haus Solartsrom ins Netz zurück, dafür gibt es inkl der Eigenvebrauchsvergütung PiMaldaumen nochmal 1800 Euro/a, also in der Summe über 3000 Euro/a an Einsparungen. (100€/a rechne ich mal fürs Holz)


    Das unterscheidet sich doch deutlich von Deinen "100 Euro/Jahr"


    Das alles ohne Zinsen und Wartungsaufwand gerechnet ist zwar nicht wirtschaftlich, aber im Vergleich zu vielen anderen Spinnereien, die die Leute sich so oft anschaffen zumindest nicht sonderlich weit weg davon. Fast jede technische Anschaffung für die Vorbereitung auf einen Krisenfall ist hinten und vorne nicht "wirtschaftlich".


    Die Photovoltaik und das gute gedämmte Haus dürften sich in jedem Fall locker innerhalb der Zeiträume amortisieren, in denen solche Häuser üblicherweise abgezahlt werden, aber sowas ist heute eh schon Standard und nicht mehr der Rede wert...

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