Zweck und Bau der Kochkiste (Auszug aus Kochbuch von 1918)
Infolge der schlechten Wärmeleitung, welche durch die Polsterung der Kiste gebildet ist, werden Speisen, welche in dicht schliessenden Töpfen vorher kurze Zeit angekocht waren, in der Kochkiste ganz ohne Feuer vollständig gar und bleiben auch mindestens 8-10 Stunden heiss, ohne zu verkochen, ohne dieselben an Geschmack verlieren.
Dadurch spart man :
viel Geld, da die Kosten für die Feuerung auf das mindeste reduziert sind
Zeit, da man sich, sobald die Töpfe in der Kiste sind, um das Kochen nicht mehr zu kümmern braucht
Töpfe, da dieselben nur kurze Zeit dem Feuer ausgesetzt sind
Ärger, da ein Anbrennen und Überkochen nicht mehr vorkommen kann und die Speisen wohlschmeckend werden
Ein Misslingen der Speisen ist in der Kochkiste ausgeschlossen, wenn die Speisen in richtiger Weise vorbereitet und genügend durchgekocht und bei der Herstellung der Kochkiste sowie beim Einsetzen der Speisen sorgfältig verfahren wird. Es sei hier noch erwähnt, dass z.B. Gemüse, nachdem daselbe abgebrüht ist, noch ca. 5 Minuten mit der Einbrenne aufkochen muss, ehe dasselbe in die Kiste kommt. Kartoffeln dürfen nur mit ganz wenig Wasser aufgesetzt werden, da dieselben sonst wässrig werden. Braten wird erst auf allen Seiten richtig braun gebraten und, nachdem man etwas Wasser oder Fleischbrühe zugeschüttet, bei geschlossenem Deckel noch zirka 10 Minuten aufgekocht und dann in die Kiste gegeben. Die Speisen werden möglichst früh morgens während des Kaffeekochens oder direkt danach angekocht, da man um diese Zeit doch Feuer haben muss, um man beachte, dass die Deckel der Töpfe 10 Minuten vor dem Einsetzen in die Kiste nicht mehr geöffnet werden, damit der Dampf nicht entweichen kann. Die Speisen müssen etwa 1 – 1 1/2 Stunden länger in der Kiste bleiben als sonst auf dem Herd, jedoch schadet es nichts, wenn dieselben auch 10 Stunden oder länger aufgehoben werden.
Wow, gabs sogar damals schon echt praktisch für BugOut:
Und hier auch eine recht gute moderne Bauanleitung und die wohl einfachste Variante:
Das Prinzip an sich ist echt Klasse und ich kenne es noch von meiner Großmutter (Danke Oma) als "ollerRheingauner" gut von der Weintraubenlese!