Stromkoffer als Notfallhilfe bei Blackout

  • Mein Pflichtenheft für einen "Energiekoffer" für Laien sähe ungefähr so aus


    - alles in einem einzigen tragbaren Gerät, alle Anzeigen, Anschlüsse, Sicherungen befinden sich in diesem Gerät

    - Maximalgewicht 20kg (besser 15kg)

    - Lithium Ionen Akkumulator mit Zellen, deren Alterung in randvoll geladenem Zustand gering ist und die eine minimale Selbstentladung haben

    - alle mit dem Akku verbunden Elektronik darf maximal Ströme im Bereich weniger µA ziehen. Zielstellung sollte sein, dass so ein Koffer nach 10 Jahren Lagerung ohne Nachladen bei 20°C noch wenigstens 50% nutzbare Kapazität hat.

    - Wechselrichter sollte ausreichend hohe Anlaufströme für einen Kühlschrank liefern und eine Ausgangsspannung, die so sauber ist, dass damit auch sensible Technik läuft

    - Kleinverbraucher sollten über mehrere USB Anschlüsse versorgt werden können mit effizientem Spannungswandler.

    - Geräte sollte für Technik affine aufschraubbar sein und Komponenten tauschbar

    - Das Gerät muss über eine Anzeige verfügen, die dem Verbraucher wesentliche Informationen bereit stellt in auch grafisch leicht verständlicher Form (idealerweise ohne Sprachbarriere), u.a. Ladezustand in Prozent, Gesundheitszustand des Akkus, Ausgangsleistung jedes Ausgangs mit farblich abgestufter (Vor-)Warnung bei Überlast, Eingangsleistung der diversen Ladeeingänge (Netz, Solar, ....) klare Fehlermeldungen mit Tipps zur Behebung (ggf. auf Handbuch auslagern oder Gehäuse beschriften), kluger Prognose für die Restlaufzeit...

    - Der Solarladeregler braucht einen Kurzschluss- und Verpolsicheren Weitspannungs MPP Eingang, damit diverse verschieden Module angeschlossen werden können.

    - Das Netzladegerät sollte den Akkupack relativ zügig wieder nachladen können

    - alle verbauten Sicherungen sollten selbst rückstellend sein.

    - Ein Anschluss für ein optionales weiteres Ladesystem wäre gut (Windgenerator, Tretkurbelgenerator, Benzingenerator, Brennstoffzelle,...)

    - Im Idealfall ist die verbaute Elektronik sehr langlebig und hat zumindest einen gewissen "EMP Schutz"

    - im Idealfall gibt es keine Lüfter und das Gerät ist halbwegs fallsicher und wasserdicht.

    - Alugehäuse mit Kühlrippen zur passiven Kühlung in heller (Signal)Farbe, die Sonneneinstrahlung gut reflektiert um Überhitzung in der Sonne zu vermeiden (Laiensicher!)

    - 1kWh nutzbare Kapazität wäre schön.


    - Praxistest: Man gibt das gelagerte Gerät im "sleep modus" jemanden, der es noch nie zuvor gesehen hat und der keine Ahnung hat was ein Volt oder ein Ampere ist und der muss damit im Dunkeln nur mit Taschenlampe sein Handy aufladen und seinen Kühlschrank in Betrieb nehmen können und abschätzen können, wie lange seine Geräte mit Strom versorgt werden können.


    Gibt es jemanden, der sich zutrauen würde:


    a) so ein Gerät zu bauen

    b) so ein Gerät zu einem Preis zu bauen, dass es für 900 Euro auf den Markt zu bringen wäre?


    Mein Sinus Wechselrichter wiegt z.B. schon 6,3kg wegen des schweren Ringkerns (dafür ist er auch Überlastbar) und den Lüfterlos zu bekommen stelle ich mir schwierig vor (Heatpipes?), aber vielleicht gibt es da schon fertiges auf dem Markt?


    MfG


    PS: Ich sehe den praktischen Nutzen übrigens als relativ klein ein und würde eher zu einer kleinen mobile Solarspeicherlösung nur für USB Geräte raten. dazu ein Schwung LiFeS2 Batterien in AA Bauform für Taschenlampen, Radio & Co, ein Campingkocher mit Gaskartuschen und für das viele Geld lieber eine Gefriertruhe/schrank mit 72h Kältespeicher gekauft. Ein paar größere PET Wasserflaschen dort einfrieren und man kann damit auch den Kühlschrank 72h kalt halten.

    Einen Tag ohne Heizung übersteht man schon und im Winter bringt das Solargedöns sowieso nicht zuverlässig Strom.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    2 Mal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Ein Solarpanel


    IMG_4071.JPG

    Wow, das Ding hat aber auch schon 25 Jahre auf dem Buckel, oder?

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • - Wechselrichter sollte ausreichend hohe Anlaufströme für einen Kühlschrank liefern

    besser wäre es den Kühlschrank auf 12 oder 24 volt umzurüsten, dann bräuchte der Wechselrichter auch keinen Standby Strom umsonst verbraten und könnte auch etwas kleiner ausfallen.

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • Hallo "Ceph",


    Deinen Vorschlag für so ein Solarstromgerät finde ich ausgesprochen gut.


    Ich denke die Forderung dass der Akku nach 10 Jahren "Stehen" noch funktionsfähig ist, wird schwierig.

    Mit Gel oder Blei / AGM Batterien hast Du das Problem der Sulphatierung.


    Wie das mit den Lithium Derivaten aussieht ???

    Gibt es dazu schon Erfahrungen ?


    So ein Gerät selbst zu bauen ist sicher kein wirkliches Problem, die Komponenten gibt es fertig zu kaufen, dabei die Gewichtsforderungen einzuhalten ???

    .....


    Die Solarzellen sind in der Tat schon "Methusalems". Die hatte ich mal, so vor fast 10 Jahren, zusammen mit einen ebenso alten 12 V Schwingkompressor Kühlschrank aus einem abgewrackten Wohnmobil bekommen. Funktioniert alles aber immer noch recht gut ...


    Gruss, Udo

  • Mein ältester kleiner Li-Ionen Akku hat nun über 20 Jahre auf dem Buckel, als er 18 Jahre alt war hatte er noch über 90% der aufgedruckten Kapazität. Das war ein alter LCO aus einem Minidisc-Player, welcher mir recht schnell kaputt ging und den Akku habe ich die längste Zeit halbvoll im Schubladen herum liegen lassen und quasi vergessen.

    Wenn man auf 12V gehen will bietet sich heute wohl LFP an, das ist halt recht schwer. Bei 24V würde ich NCA Zellen nehmen, die sind meistens bzgl. kalendarischer Lebensdauer ganz gut. Das ist ja leider nichts, was man testen kann.


    Ich muss aber auch sagen, dass z.B. der verlinkte Goal Zero Yeti 400 einen ziemlich guten Eindruck macht vom anschauen. Der ist auch sehr leicht und hat eine Anzeige wie ich mir das vorstelle. Abbildung ist aber immer mit den 110V Ami Steckdosen, ich hoffe die gibt es auch mit Schuko Steckdosen und 230V AC. Allerdings haben die Geräte keine echten 12V sondern nur 3 Zellen in Serie, also 10,8V Nennspannung. Früher als die Bleiakkus verbaut hatten fand ich die Goal Zero Geräte noch ziemlich doof in Relation zum Preis.


    Ist halt die Frage, was man mit 400Wh und der eher geringen Leistung des Wechselrichters anfangen will. Das Gerät mit 1.400Wh ist dann nochmal erheblich teurer.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.