Am Rande: destilliertes Altöl kann man auch im Baumarkt bekommen: alle billigen Motoröle, bei denen _nicht_ "Erstraffinat" draufsteht, sind aufbereitete Altöle. Das Problem ist halt wie beim Altpapierrecycling: Altöl aller Art wird in den Werkstätten in einem Sammelbehälter zusammengeschüttet. Es ist zwar verboten, nicht kompatible Öle (Getriebeöle) und Fette mit reinzumischen, aber ich hab noch nie einen Sammeltank für "Nicht-Motoröle" in einer Werkstatt gesehen. Die schwarze Plörre überdeckt alles.
Hochleistungsöle haben lange Molekülketten, die bei Verwendung im Motor nach und nach abgeschert werden. Bereitet man solche Altöle auf, bleiben diese Molekülkettenschnipsel eben auch im aufbereiteten Raffinat Schnipsel. D.h. man kriegt kein Hochleistungsöl aus Altöl hergestellt, das resultierende Öl ist qualitativ schlechter. Da müsste man die Moleküle synthetisch schon herstellen. M.W. macht man das aber nicht bei der Altölaufbereitung.
Das Thema Altöldestillation als Kraftstoffersatz lohnt sich aber nur für die, die das Altöl in großen Mengen geschenkt bekommen. Legal dürfte das immer schwieriger werden, da Altölentsorgung zumindest in D nachweispflichtig ist. Die Aussage: "Ich hab meine 1.000l Altöl Herrn X geschenkt, der destilliert sich das zuhause." reicht heute nicht mehr als Entsorgungsnachweis. Und der "Hersteller" des Altöls (die Werkstatt) ist nachweispflichtig, wo&wie sie das Zeug entsorgt und der Abnehmer muss dem Lieferant die korrekte Entsorgung bescheinigen.