Abbeizen von Hammerschlaglack

  • Ich mache von heute auf morgen mal einen Abbeitz-Test. Ich habe ja einen alten DDR Deckenventilator (Heinke). Der ist von Werk mit Hammerschlaglack eingejaucht worden. Der erste Versuch den mit normalem Abbeizer runter zu bekommen ist kläglich gescheitert. Ich hatte den Abbeizer den ich immer nehme und dann den Ventilator über Nacht quasi "eingelegt" gelassen. Total enttäuschendes Ergebnis.


    Nun in den sauren Apfel gebissen und von Hammerite den Abbeizer für Metallfarben geholt. Ist eine helle Pampe die man 24h einwirken lassen soll. Dann trocknet das Zeug durch und man soll die Altfarbe zusammen mit dem eingetrockneten Zeugs einfach wegbürsten können. Morgen kann ich berichten ob der Schmodder was taugt:


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    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Zwischenergebnis nach 5h: Beize wird trocken und funktioniert jetzt schon besser als das normale Zeugs. Würde mal gerne wissen wo da chemisch der Unterschied liegt bei den Ingredienzien. Jetzt bis morgen komplett durchtrocknen lassen.


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    Gut zu wissen, dass man für Metalllacke wirklich spezielle Abbeizer braucht.

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  • Ich habe mit Natriumhydroxid sehr gute Erfahrungen gemacht. Hatte an einem alten Maschinenschraubstock versucht, mechanisch die Farbe zu entfernen, keine Chance.

    Dann heißes Wasser mit Natriumhydroxid, die Teile rein und innerhalb kürzester Zeit haben sich die Farbschichten absolut rückstandsfrei abgelöst.


    Ich habe nur den Fehler gemacht, das Natriumhydroxid in das kochende Wasser zu löffeln. Das kocht dann stark auf und kocht unter Umständen über - die Flecken auf der Holzplatte und auf dem Holzboden gehen nicht mehr weg.

    Augenschutz, Brille und gute Belüftung sind selbstverständlich.

  • N gutes Sortiment an Haushaltschemie kann nie schaden, wenn Ätznatron nicht hilft, hilft manchmal Schwefelsäure. Hatte auch mal so nen Kandidaten, da half nur harte Chemie. Und immer auf die Gesundheit / PSA achten!

  • Fazit heute morgen: die Beize stellt mich nur zu 50% zufrieden, kann aber auch an der ollen Ost-Farbe liegen. Auf Aluminium tut sie genau was sie verspricht: löst den Lack an. Der bleibt an der unteren Beizschicht kleben und kann ganz easy abgebürstet werden.


    Teile des Ventilators sind nicht aus Alu sondern aus Eisen. Da bappt die Farbe immer noch. Kotz! Teufelszeug. Ich fahr nachher zu einemKumpel in die Werkstatt um das dort mit einer gezopften Scheibenbürste auf der Flex runter zu holen.


    Hier mal Bilder der Aluteile:


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    Erkenntnis: die Hammerite-Beize lässt sich super verarbeiten, das Abbürsten ist viel besser als die normale Gel-Pampe. Dafür doppelter Preis. Löst auch Nicht-Metalllacke gut an (ausprobiert). "Mein" Ossi-Metalllack auf Eisen hat das Zeug nicht geschafft, zeigt wie gut die Farbe mal gewesen sein muss, die hätte ich gerne für andere Anwendungen. Chapeau!


    Falls jetzt jemand wegen der feinen Metallkratzer auf dem Alu auf Grund des Abbürstens mit einer Messingbürste Einwände hat: die Kratzer sind so fein, dass sie beim Glasperlenstrahlen zur Mattierung der Oberfläche nachher verschwinden. Das Vorgehen habe ich schon öfter gemacht und immer 1A optische Endergebnisse erzielt. Gerade bei einem Deckenventilator will ich keine glänzend-polierte Oberfläche da bei Sonnenschein im Zimmer sonst sehr nervige "Lichtblitze" entstehen können, wenn die Sonnenstrahlen auf die sich langsam drehenden Rotorblätter treffen. Hab ich schon mehrfach gesehen, nervt mich tierisch. Deshalb mittel-mattierte Ausführung am Ende.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Update: vom Eiden ging der Hammerschlaglach gut mit einer Fächerscheibe auf der Flex mit 80er Schleiffliess runter. War dann natürlich sehr kratzig. Danach mit 120er Fächerscheibe auf Flex (Schleifpapier) etwas "bereinigt".


    Danach mir 240er Schleifpapier per Hand weiter geschliffen.


    Dann mit 300er, anschließend 360er Schleiffliess den Endschliff gemacht. Jetzt hat der Ventilator eine gleichmäßige Mattierung die Blendeffekte der Sonne verhindern sollte.


    Jetzt muss noch ein neues Anschlusskabel angelötet werden und das Ding kann montiert werden.


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