Eingelegte Grundel [P-24]

  • Aus der Serie: Überwintern mit Eigenversorgung, 7. Post dazu.



    Zitat von peter-24

    Heute mal wieder ein p0st aus der Küche!

    Für mein geplantes Winterprojekt ("150 Tage ohne Lebensmitteleinkauf") beschäftige ich mich derzeit viel mit dem Thema "Eingemachtes" und so kam es, dass auch die reiche Ernte an Grundeln vom letzten Angelausflug das "Schicksal des Einmachglases" ereilt hat.


    Viel Spass beim Lesen!

    Eingelegte Grundel


    Sehr geehrte Damen und Herren, heute gibt es mal wieder einen pOst aus der Küche, dieses Mal zum Thema "Eingemachtes". Vor ein paar Tagen begab es sich, dass ich mit einem Freund zum Angeln ging - der gemeine Weißfisch war unser Ziel. Doch nach rund fünfstündigem Ansitz hatten wir nicht ein einziges Rotauge, keine einzige Rotfeder, keine Brasse und keinen Barsch - dafür waren unser Eimer übervoll mit "heißgeliebten" Grundeln.


    Nun gut, unsere Vereinsgewässerordnung schreibt die Entnahme von Grundeln vor, aber wegwerfen wollte ich sie auch nicht. Also ab in die Küche damit! Es waren übrigens exakt 90 Stück an der Zahl!


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    Der Schlachtplan - Da ich mich in letzter Zeit viel mit dem Thema "Eingemachtes" beschäftige, lag die Lösung nahe: Fische panieren/mehlen, frittieren und in einem angesüßten Sud aus Essig und Kräutern im Glas einlagern. Erfreulicherweise hatte ich noch eine Handvoll Gläser an der Seite stehen und weil ich kürzlich erst ein paar Gläser mit Hecht eingelegt hatte waren auch noch Kräuter und Essig vorhanden.


    Ab geht's!


    Zutaten für die Mehlkruste:

    1 Teil Weißmehl -

    1 Teil Dinkelvollkornmehl -

    Salz & Pfeffer


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    Zutaten für den Sud:

    - 1 Teil (Branntwein-)Essig

    - 2-3 Teile Wasser

    - Senfkörner u liselziale

    - Dillspitzen

    - Lorbeerblätter

    - Zwiebel (rote?)

    - Kräutermischung "Fischgerichte"

    - Salz



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    Der Wasserteil muss abgeschmeckt werden, je nach Konzentration des Essigs. Für den Zucker hingegen habe ich auf Fichtensirup aus eigener Herstellung zurückgegriffen, siehe Fichtenhonig [P-24] .


    - Die Zubereitung -


    Zunächst wird die Panade zusammengerührt und gut vermengt, dann kommen die Grundeln in die Schüssel und werden gründlich und von allen Seiten bemehlt. Währenddessen kann die Pfanne, großzügig mit Ol gefüllt, schon einmal auf Temperatur gebracht werden.


    Sobald die Grundeln gut gemehlt sind: ab damit ins Öl!


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    Natürlich passen nicht alle Grundeln gleichzeitig in die Pfanne, sondern müssen schrittweise gegart werden.

    Sobald eine Ladung knusprig gold-braun gebraten ist werden die Grundeln mit der Schöpfkelle aus dem Öl gefischt und in eine Schüssel gegeben.

    Diese Schüssel voll Brat-Grundeln widerrum kommt in den Ofen und wird bei -130°C bis 150°C warm gehalten (bei diesem Temperaturbereich bleibt auch alles schön steril, selbst Botulinum-Bakterien machen hier die Grätsche).


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    Wenn dann alle Grundeln endlich fertig gebraten und im Ofen sind geht es an den Sud! Essig und Wasser vermengen, Kräuter hinzufügen, mit Zucker/Sirup und Salz abschmecken. Dann wird der Sud sprudelnd aufgekocht (Deckel drauf!!! Sonst riecht bald alles nach kochendem Essig!)


    Während nun der Sud langsam aufkocht werden schnell die Einmachgläser und Deckel ausgewaschen und mit kochendem Wasser sterilisiert. Ich habe hier Standard-Schraubgläser "440 ml" mit Öffnungsweite T082 verwendet. Sechs Gläser bedeuten rechnerisch also jeweils 15 Grundeln pro Glas.



    Sobald alle Gläser sauber sind können nun die Grundeln mit der Grillzange vorsichtig aus dem Ofen geholt und in die Gläser gefüllt werden. Ich habe das Glas stark geneigt gehalten und die Grundeln dann kopfüber hineingestapelt, wie ein paar Gewürzgürckchen. Mengenmäßig kam es erfreulich gut aus.


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    Nun fehlt uns nur noch der sprudelnd kochende Sud! Dieser wird mit einer entsprechenden Schöpfkelle noch einmal verrührt und vorsichtig aus dem Topf in die Gläser geschöpft. Dabei werden natürlich auch Kräuter mit übergeschöpft, so wirkt das ganze gleich viel ansprechender!


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    Jetzt kommt der letzte Schritt: die Ränder der Gläser werden mit einem trockenen Tuch noch einmal sauber gewischt, um mögliche Reste von Grundel oder Essigsud im Bereich der Dichtung zu entfernen, anschließend werden die Deckel aufgelegt. Kurz 5 Sekunden warten, dass die Luft unter dem Deckel sich erwärmen und ausdehnen kann und dann erst zuschrauben. So wird beim Abkühlen ein Unterdruck im Glas erzeugt und das Ganze ist versiegelt! Und das war's!


    Gebratene Grundel im Glas als kleiner, süß-saurer Protein-Snack für zwischendurch!


    Guten Appetit!


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    Zitat von peter-24

    Frage:

    Hast du dann wenigstens Obst und Gemüse aus einem Garten für die Zeit? Sonst prophezeie ich dir Skorbut und so.


    peter-24:

    Habe auf dem Balkon mehrere Pflanzkästen mit Gemüse. Sobald die abgeerntet sind wird dann Feldsalat als Wintergemüse angepflanzt. Da das aber natürlich vorne und hinten nicht reicht sammel ich zur Zeit wilde Kräuter und Beeren, die dann in Vakuumbeutel portioniert eingefroren werden, später im Herbst kommen noch wilder Sanddorn, Hagebutte und ähnliches dazu, alles gute Vit.-C Lieferanten

    4 Mal editiert, zuletzt von rand00m ()

  • rand00m danke für das Einfügen der Erläuterungen zum Projekt.

    Also Mehl lagert er nicht ein, weil er es zukaufen müsste, aber den Fichtenhonig, der zu 99% aus bei Lidl gekauftem Zucker besteht, den schon? Da könnte er aber auch mit Lidl-Mehl Knäckebrot backen und einlagern ...

  • Und seine Fleischmarmelade ist auch komplett aus Zukäufen hergestellt. Also ich check es nicht ganz, was das Projekt soll.

  • So, die Serie ist vom "Haus, Garten & Selbstversorgung" ins "Vorratshaltung & Ernährung" Subforum verschoben.


    Kannst du damit leben? Jongleur

    Hab js nichts gegen die Rezepte, und dass du dir hier einstellst. Ich hätte nur gern die Logik hinter dem Projekt verstanden...

  • ist halt eine Serie. "das Projekt" oder den Versuch hab ich ja noch ned gebracht. Weil chronologisch.

    halt mal aufbaun mit den rezepten, Anleitungen und zwischenposts.