"Gebäudetyp" 2226

  • Eine wie ich finde sehr interessante Herangehensweise zum klimaneutralen Beheizen eines Gebäudes. Es wird die Haustechnik abgespeckt, auf eine Intelligente Lüftungssteuerung gesetzt, mit "Masse" beim Baukörper gearbeitet anstatt auf puffige Dämmung zu setzen. Das Konzept ist so durchdacht das sich aus dem ursprünglichen "Gebäude 2226" nun quasi ein Gebäudetyp entwickelt hat.


    https://imbstudent.donau-uni.a…-lueftung-interview-2226/


    https://www.baumschlager-eberl…rk/projekte/projekt/2226/

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Viele Wege führen ans Ziel.


    Das grundsätzliche Konzept gefällt mir auch seit je her. Dicke Ziegelwände, ansonsten keep it simple.


    Hört sich wie beschreiben ein bissl an wie Passivhaus, aber ohne Wärmerückgewinnung bei der Lüftung.


    Das klappt in Deutschland nicht, die Lüftungswärmeverluste im Winter wären höher als die Heizleistung durch die Bewohner (es gibt nun mal Zeiten ohne Sonne). Im beispiel trägt wohl die Bürotechnik nicht unmaßgeblich zur Heizung bei und selbst die Passivhäuser klallpen in Deutschland idR nicht ganz heizungslos, was aber alles auch kein Drama ist, die paar kWh heizt man eben elektrisch.


    Die Steuerung regelt im Wesentlichen hier doch nur die Lüftungsöffnungen?


    Wozu muss da das Haus an einem Server mit Spezialsoftware hängen mit Notdfallserver usw... Was will ich da groß steuern? Wenn das CO2 zu hoch wird muss ich nun mal lüften und die Luftfeuchte dürfte bei dieser Dämmung eh nicht so das Problem sein.


    Ob die Klimatisierung im Sommer funktioniert hängt wesntlich von den Nachttemperaturen ab. Wenn es zwei, drei Nächte nicht unter 25°C hat (selten, aber kommt hier mittlerweile schon vor) bekommst Du das Gebäude ohne aktive Kühlung halt nicht mehr unter 26°C. Die Wärmespeciherkapazität von Wänden wird stark überschätzt.


    Aktive Kühlung ist aber auch nicht schlimm. Wenn die Sonne knallt haben wir perspektvisch eh einen Haufen Solarstromüberschüsse.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Dieses Konzept ist nicht ganz neu...


    Wenn ich mir die älteren Gebäude an meinem Wohnsitz an der Costa de la Luz so ansehe scheint man sich die schiere Masse an Mauerwerk schon seit hunderten Jahren zu Nutze zu machen.


    Zitat -

    Für die notwendige Temperaturstabilität des Gebäudes sorgt die thermische Masse: als elementares Mittel der Architektur teilen sich die Außenwände in 38cm statisches und 38cm isolierendes Ziegelmauerwerk.

    Zitat Ende -


    Mein Wohngebäude hat z.B. eine Wandstärke von 55 cm Mauerwerk.

    Das bedeutet zwar das man "nicht mal eben" die Bude auf 25° hochheizen kann,wenn ich im Winter dort ankomme dauert es immer bis zu einer Woche bis das Mauerwerk erwärmt ist. Dann allerdings ist zur Erhaltung der Innentemperatur nur noch sehr wenig Energie nötig - denn tagsüber strahlt die Sonne ja das Mauerwerk an und sorgt für eine Erhaltung der Raumtemperatur.

    Im Sommer kehrt sich der Effekt dann um - die "kühle" Nachtluft nimmt dem Mauerwerk die Hitze des Tages ab,besonders wenn man alle "Luken" offenlässt und gegen Sonnenaufgang wieder schliesst.

    Alles manuell und ohne Elektronik :grinning_squinting_face:


    Die haben halt Das Konzept auf Mitteleuropa übertragen - mit der Änderung eines Einbaus riesiger Fensterflächen...


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    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • In dem Gebäude stecken ganz viele kleine Detaillösungen, kann man auch viel im Internet drüber finden. Das beinhaltet (als ein Beispiel) spezielle "Senken" an den Fensterbänken wo sich quasi Pfützen bilden können um Sonnenstrahlen für den Energieeintrag aus bestimmten Winkeln bei der Reflektion besser zu nutzen als auch dann wieder im Sommer die Verdunstungskälte.


    Das Ding ist wie ich finde extrem durchdacht, weil es vom Grundsatz her sehr simpel ist (bis auf die Zwangslüftung). Ferner gefällt mir auch der Langfristgedanke von einer Standzeit über 100 Jahre die bei vielen modernen Gebäuden ja heute so nicht mehr erreicht wird.

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