Wie kaputtes Fensterglas provisorisch reparieren?

  • Haus. Fensterrahmen und Fenster aus Kunststoff. Nun ist die Glasscheibe defekt...


    Was tun?


    Früher hätte man einfach eine OSB Platte an den Holzrahmen geschraubt. Da heute nur noch alles aus Kunststoff ist, geht dies nicht mehr. Da würde nur noch direkt ins Mauerwerk Schrauben helfen...


    Allerdings, was tun bei einem Wintergarten? Große Scheiben, Rahmen aus Kunststoff, daneben direkt die nächste Scheibe.


    Bin ratlos. Vielleicht steh ich auch auf der Leitjng und seh den Wald vor Bäumen nicht, indes: diese Frage beschäftigt mich schon eine ganze Weile - ohne Ergebnis.


    Habt ihr Ideen??

  • Überstehenden Holzrahmen schreinern, den wahlweise mit Folie, Platte oder Plexiglas versehen. Dichtung innenseitig auf den Holrahmen, dann von aussen draufdrücken und nach innen mit 4 an den Holzrahmen geschraubten über den Kunststoffrahmen ragenden L-Hölzern fixieren.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Hm, :thinking_face: ,

    Wenn das Fenster noch drin ist

    OSB/Plexiglas direkt auf das Glas kleben mit Montagekleber, "Klebt und dicht"oder Silikon.

    Ohne Glas je eine Platte von innen und außen miteinander verschrauben. Vielleicht mit Styropor/Glaswolle/Steinwolle dazwischen.


    Besser wäre es, die Kunststoffschienen auszubauen, die Scheibe zu entfernen und dann durch etwas gleichstarkes zu ersetzen. Am allerbesten durch eine Baugleiche Glasscheibe :winking_face_with_tongue:. Sonst Doppelstegplatte o.ä.

  • Lunatiks


    Einen etwaigen Holzrahmen kann ich nirgends befestigen, ist alles nur dünner Kunststoff.


    Ungeachtet dessen hab ich bezüglich schreinern zwei linke Hände und 5 Daumen an jeder Hand :grinning_face_with_smiling_eyes: :grinning_face_with_smiling_eyes:

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  • Gummiente


    Die Idee is gut, wäre theoretisch einfach umsetzbar: außen eine OSB Platte, welche über dem Kunststoffrahmen steht, innen zwei oder drei Latten quer zum Fenster, welche auch überstehen... und die dann miteinander verschrauben, dann würde der Druck der Schrauben das Konstrukt halten.


    Einen extra Holzrahmen zu schreinern bekomm ich nicht hin, soviel is mal sicher...


    Fazit: ich werd mir mal auf Vorrat ein paar passende OSB Platten für den Wintergarten bereit legen, inkl. passender Schrauben und Latten, würde mir Nerven sparen im Fall der Fälle :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Ich habe als Schüler in einem Kunststofffensterbaubetrieb gearbeitet. Im Prinzip ist es gar nicht so schwer, da eine Scheibe zu wechseln oder gegen eine Platte auszutauschen. (Ist nur schwer zu erklären).

    1. Wenn die Scheibe gerissen ist, die Risse mit Klebeband (Panzerband, Paketklebeband...) überkleben, damit sich beim Austausch nicht plötzlich was löst. Wenn die Scheibe kaputt ist, vor allem die losen Scherben soweit es geht entfernen (sehr vorsichtig natürlich). Ziel ist, dass sich nicht plötzlich eine Scherbe löst und zu Verletzungen führt.
    2. Bei Fensterflügeln, die man öffnen kann, empfiehlt es sich, den Flügel auszubauen und z.B. auf einer Decke flach hinzulegen. Innenseite nach oben. Bei Dreh-Kipp-Flügeln nimmt man dazu am oberen "Scharnier" die Kappe ab und entfernt den Bolzen, der von unten nach oben eingesteckt ist. Dann kann man den Flügel schon entnehmen, weil er am unteren "Scharnier" nur aufgesetzt ist. Bei einer Festverglasung ohne Flügel kann man das natürlich nicht machen.
    3. Entfernen der Glasleisten. Die Glasleisten sind die Leisten, die das Glas im Rahmen festhalten. (Hier mal eine Schnittzeichnung. Die Glasleiste ist oben rechts und man sieht, wie sie im Rahmen eingeklickt ist: https://www.fensterversand.com…fenster-profilschnitt.jpg) Zum Entfernen nimmt man einen Stechbeitel und steckt ihn in den Schlitz zwischen Glasleiste und Rahmen. Flache Seite des Stechbeitels zum Rahmen, abgeschrägte Seite zur Glasleiste. Mit einem Hammer draufhauen und die Glasleiste löst sich. Das muss man vorsichtig auf der ganzen Länge der Glasleiste so machen, bis man sie entfernen kann.
    4. In der Regel ist die Scheibe im Rahmen nicht verklebt, sondern steht an ein paar Stellen auf "Glasklötzen" auf. Ggf. muss man ein wenig Silikon mit einem Messer entfernen. Dies dient manchmal dazu, dass die Klötzchen nicht verrutschen. Also kann man die Scheibe nun vorsichtig herausnehmen und entsorgen.
    5. Nun kann man eine Holzplatte, z.B. OSB in der Größe der Scheibe einsetzen. Grob kann man das Innenmaß des Rahmens (ohne Glasleiste) minus 1 cm nehmen. Wichtig: Die Platte darf höchstens so dick sein wie die Scheibe. Ältere 2-Scheiben-Verglasung hatte meist eine Dicke von 24 mm. Wie das heute bei Drei-Scheiben-Verglasung aussieht, weiß ich grad nicht. Wenn die Platte dünner ist, ist das erstmal kein Problem, dann muss man sie nur am Rand mindestens an ein paar Stellen je Seite auf das Maß der Scheibendicke aufdoppeln (z.B. indem man dünne Leisten aufklebt. Also: Platte reinstellen und nun die Glasleisten wieder einsetzen. Dazu setzt man sie mit der Klick-Kante am Rahmen an und schlägt - beginnend an einem Ende - mit einem Gummihammer die Leiste ein. Das macht man dann über die ganze Länge der Glasleiste. Hat man keinen Gummihammer, legt man einen Holzklotz unter und schlägt mit einem normalen Hammer dagegen.


    So, ich hoffe, das ist einigermaßen verständlich gewesen.