GE + Siemens Gamesa Windkraftanlagen - wohin geht die Reise

  • GE ist ja im Windanlagenbereich in der Fresskette schon recht weit oben angesiedelt:


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    Nun denkt man eigentlich man würde sich hier ungerne weiter von den Chinesen abhängig machen und lieber im Westen eigenständig produzieren. Dazu sollte man erwarten, dass im augenblicklichen Umfeld die Windenergiebranche boomen müsste, da nun Gelder zur Verfügung stehen Die in dieser Höhe vor ein paar Jahren noch undenkbar waren. Dazu noch in den USA ein Präsident der Demokraten der den grünen Wandel unterstützt.


    Und dann sowas:


    GE Will Cut 20% of U.S. Onshore Wind Workforce
    General Electric (GE) has notified staff that it plans to lay off about 20% of the workforce in its U.S. onshore wind business. A report from NASDAQ this
    www.powermag.com


    Zitat (Meldung ist vom 7ten Oktober): "General Electric (GE) has notified staff that it plans to lay off about 20% of the workforce in its U.S. onshore wind business. A report from NASDAQ this week said the cuts are part of a plan to restructure and resize the onshore wind division, as the group “is grappling with weak demand and rising costs.”

    The announcement comes just more than a week after renewable energy giant Siemens Gamesa said it would cut about 3,000 jobs from its operations across several countries. Energy analysts said GE’s cuts would equate to hundreds of jobs in the onshore wind turbine group.

    The report said GE alerted workers in North America, Africa, Latin America, and the Middle East about the staff reduction in a note sent Oct. 5. The report said GE also plans to cut the unit’s onshore wind workforce in Europe and Asia Pacific at a later date."


    Passt irgendwie Alles nicht. Und 20% der Onshore-Arbeiter zu entlassen ist schon eine Hausnummer. Dazu noch die Aussicht auf Entlassungen auch in Europa nur ein wenig später.


    Komische Zeiten….irgendwie kein stringentes Handeln…..

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Vielleicht liegt es an den neuen Hochleistungs-Windkraftanlagen? Wenn ein Windpark-Investor 45MW Generatorleistung bestellt hat, mussten dafür er bis vor kurzem noch 12-15 Windräder produziert und aufgestellt werden. Mit den neuesten Anlagen von Siemens Gamesa und GE reichen dazu drei Stück z.B. vom Typ SG14-222DD mit einer Dauerleistung von 14MW und einer Spitzenleistung von 15MW.


    Ich schätze mal, dass der Personalaufwand je Megawatt bei der Herstellung solcher Anlagen halbwegs gleich ist. Und Windparks werden in der Regel nach Leistung projektiert und nicht nach Anzahl der Spargel. Wenn die Zukunft bei "weniger, dafür deutlich stärkeren Windrädern pro Windpark" liegt, dann geht die Stückzahl der zu bauenden Windräder logischerweise zurück.


    Dazu kommt noch, dass die Zahl des Montagepersonals immer auftragsabhängig "atmet". Wenn jetzt hunderte oder tausende neue Windparks geplant werden und frühestens ab 2024 dann nach und nach umgesetzt werden, dann halte ich als Hersteller doch nicht im Herbst 2022 Heerscharen an Arbeitskräften vor, die ich jetzt noch gar nicht brauche. Ein Großteil dürften ohnehin "AnÜler" (Leiharbeitskräfte, in D geregelt im Arbeitnehmer-Überlassungs-Gesetz AÜG) sein. Da wird der Personalbestand in der Produktion ohnehin ständig rauf und runter gefahren. So kenne ich das jedenfalls von dem Automobilzulieferer, bei dem meine BEVA beschäftigt ist: ist ein großer Auftrag abgearbeitet, werden mind. 10% der Kräfte in der Produktion abgestoßen, mit dem nächsten Auftrag werden wieder 300 Leute eingestellt bzw. "angemietet". Hire&Fire halt.


    Aktuell führt Siemens Energy die Übernahme von Gamesa für rund 4 Mrd. Euro durch. Grund ist, dass Siemens Energy im Windkraftgeschäft expandieren will.

  • Sorry, da hab ich von den Leuten im Nachbargebäude bei mir von der Arbeit ganz andere Infos:


    1. Markt in ganz Europa ist zur Zeit Kacke, die Aufträge plätschern tröpfchenweise rein aber große Leckerli sind nicht dabei was große Windparks anbelangt. Deshalb haben die auch ihr Flügelwerk in Deutschland vor kurzem geschlossen. Zu wenig Aufträge aus Europa zur Zeit, Flügel aus Mexiko sind billiger auch mit den Transportkosten über den großen Teich.


    2. Boom-Märkte mit (noch) interessanten Margen sind Teilbereiche Asiens, Südamerika und partiell Mexiko, Deutschland und die größten Teile Europas sind für die quasi nur noch ein Nebengeschäft


    3. Produktionskosten der Anlagen für alle Hersteller aus der Branche in Europa zu hoch, deshalb hauptsächlich nur noch Komponentenfertigung in China, Türkei, Mexiko als Hauptproduktionsstandorte.


    4. starke Probleme bei den Lieferketten, sehr häufig aufwendige Nachbestellungen fehlerhaften oder fehlenden Materials auf den Baustellen


    Das passt für mich überhaupt nicht mit der gewollten Energiewende zusammen. Die müssten überquellende Auftragsbücher von Bestellungen aus Europa haben, stattdessen eher Trübsal blasen. Ich sehe hier zur Zeit aus meiner Warte und meinen Gesprächen heraus im Grunde genommen ein Solar-Panneel-Desaster 2.0 wo wir auch mal Weltmarktführer waren und uns das ganze Segment haben wegnehmen lassen.


    Hast du jetzt noch Entlassungen obendrauf, dann gehen die Leute in andere Bereiche und sind erst einmal verloren. Da atmet dann auch nix mehr, das ist dann eher der letzte Atemzug.....so wird das nix.

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