hi,
hat von euch schon jemand Rapunzel angebaut und geerntet?
Die Rapunzel-Glockenblume (Campanula rapunculus) ist eine Art aus der großen Gattung der Glockenblumen/Campanula.
Im Vergleich dazu:
- Doldenblütler/Apiaceae: Karotte, Petersilie/wurz, Pastinake
- Kreuzblütler/Brassicaceae: Zur Familie der Kreuzblütler zählen viele wichtige Kulturpflanzen. So zählen vom Menschen entwickelte Kulturformen des Gemüsekohls (Brassica oleracea), wie beispielsweise Weißkohl, Rotkohl, Brokkoli, Blumenkohl, Rosenkohl und Kohlrabi dazu. Schwarzer Senf (Brassica nigra), Indischer Senf (Brassica juncea), Pak Choi, Chinakohl (Brassica rapa subsp. chinensis), Weiße Rübe (Brassica rapa subsp. rapa), Steckrübe (Brassica napus subsp. rapifera), Rübse (Brassica rapa subsp. oleifera) und Raps (Brassica napus subsp. napus) gehören auch zur Gattung Brassica. Rettich und Radieschen sind Vertreter der Gattung Raphanus. Bekannt sind des Weiteren Weißer Senf (Sinapis alba), Meerrettich (Armoracia rusticana), auch Kren genannt, die Kresse und der Wasabi (Eutrema japonicum).
- Baldriangewächse/Valerianoideae: Vogerlsalat/Feldsalat/Valerianella locusta ist nicht gemeint.
Alles anzeigenDie Wurzel der Rapunzel-Glockenblume ist fleischig verdickt und kann als wohlschmeckendes Wurzelgemüse wie Echter Sellerie (Apium graveolens) oder Rote Bete zubereitet werden. Rohe Wurzelscheiben und Blätter ergeben einen Salat. Im Mittelalter wurden die Pflanzen gesammelt und im Garten kultiviert. Im Elsass und in der Schweiz wurde die Art noch zwischen 1906 und 1929 angebaut.
Ähnlich wie beim Feldsalat (Valerianella locusta) wurden im Winter auch die Rosettenblätter geerntet.
Demnach ist die Pflanze in freier Natur ein typisches Kulturrelikt.
Alles anzeigenDie Blätter dieser winterharten Glockenblume Art werden wie Feldsalat verwendet. Die wohlschmeckenden Wurzeln wie Sellerie. Sie ist aber auch eine schöne Blütenstaude für den naturnahen Gerten.
Herkunft: von Südeuropa bis Skandinavien
Standortansprüche: sonnig bis halbschattig
Wuchsform: winterharte Staude, Höhe bis 50 – 100 cm
Verwendung:
Küche: Als Salatpflanze werden die frischen Blätter schon ab März geerntet.
Ernte: Blätter im Frühling, Wurzeln im Herbst,
Aussaat und Kultur:
Frühlingsaussaat:
Aussaat März bis April in kleine Schalen oder Töpfen. Keimtemperatur 20-27°C. Das Saatgut nur 2-3 mm mit Erde bedecken. Nach der Keimung rasch vereinzeln und sehr hell bei 18 – 22°C weiterkultivieren. Ab Anfang Mai langsam ans Freiland gewöhnen, sodass man die Pflanzen dann ab Mitte Mai auspflanzen kann. Diese jungen Pflanzen sind noch recht frostempfindlich.
Sommeraussaat:
Die Aussaat erfolgt von Juni bis August in Schalen oder Töpfen im Freiland. Das Saatgut 3-5 mm mit feiner Erde bedecken und stets feucht halten. Bei Gewitter bzw Starkregen für Regenschutz sorgen. Sobald die Keimlinge 2-4 Blätter gebildet haben kann in größere Kistchen oder Töpfen vereinzelt werden. Die Auspflanzung an den endgültigen Standort erfolgt ab Ende August.
Geübte Gärtner, die einen guten Boden haben können diese Samen auch gleich an dem endgültigen Standort dünn aussäen.
Alles anzeigenPortion Saatgut: Rapunzel-Glockenblume
Heimische Wildpflanze und Kulturrelikt. Noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Rapunzel-Glockenblume in einigen Teilen Mitteleuropas als Wintergemüse angebaut. Die jungen Triebe und Rosetten wurden wie Feldsalat verwendet und die für Glockenblumen ungewöhnlichen, rübenartigen Wurzeln lassen sich als Gemüse zubereiten. Die Rapunzel-Glockenblume ist zweijährig. Nach der intensiven Blüte bildet sie eine große Menge sehr feiner Samen und stirbt dann ab.
Durch Selbstaussaat kann man sie leicht im Garten erhalten.
Saatgutmenge je Portion: mindestens 500 Samen
Pflanzen-Steckbrief:
Lebensbereich:Naturgarten, Kräuter & HeilpflanzenWuchshöhe:40 bis 70 cm, 70 bis 100 cmBlütezeit:Juni, Juli, AugustBlütenfarbe:blau, violettStandort (Licht):sonnigStandort (Boden):trocken, normalFrosthärte:frosthart (kein Winterschutz nötig)Keimverhalten:Normalkeimer, LichtkeimerHerkunft:Europa, W-Asien
Alles anzeigenDie Rapunzel-Glockenblume ist eine alte heimische Kulturpflanze, die im 17. Jahrhundert häufig angebaut wurde, inzwischen aber oft als Kulturflüchtling anzutreffen ist.
Sie wächst bis zu einem Meter hoch und trägt im Sommer blass-violette Büten, die im Wildstaudenbeet gut zur Geltung kommen.
Die Blattrosette wird wie Feldsalat verwendet. Die kleinen Wurzeln werden vor allem roh, als wohlschmeckendes Gemüse geschätzt. Sie haben einen delikaten, sehr süßen Geschmack.
Informationen:
Merkmale und Pflege
Pflanzenfamilie:campanulaceae
Wuchshöhe der Pflanze ca.:30 – 100 cm
Blütezeit:AugustJuliJuni
Farbe der Blüten:BlauViolett
Wurzelsystem:Pfahlwurzel
Lebensdauer:MehrjährigZweijährig
Sonnenlicht:Halbschatten
Aussaat und Anzucht
Aussaat in Vorkultur (Pflanzen vorziehen):AprilMärz
Aussaatzeit Freiland:JuniMai
Saattiefe beim Aussäen:0,5 cm
Optimale Temperatur zur Keimung:15 – 20 °C
Pflanzabstand:30 x 20 cm
Zeitpunkt Haupternte:AprilDezemberMaiNovemberOktoberSeptember
Ausdauernde, meist zweijährige Staude, die sich selbst aussät. Aussaat: Vorkultur ab März. Freilandaussaat ist möglich. Samen nur leicht mit Erde bedecken! Liebt halbschattige Standorte. Im Herbst und im Frühjahr kann die Blattrosette, wie Feldsalat geerntet werden. Die Wurzeln werden ebenfalls ab Herbst und den ganzen Winter über geerntet.
Weitere Namen
Botanischer Name:c. castellanacampanula rapunculusneocodon rapunculusrapunculus verus
Deutsche Namen:echte rapunzelrapunzel–glockenblume