Butter einwecken / einsalzen / einmachen - Ein Versuch!

  • Zitat von Satras;79989


    .... sich noch zu viel Wasseranteil darin befindet,denn es knistert beim Verbrennen deutlich und die Flamme ist etwas klein.


    Kochdauer würde ich auf mindestens 30 Min bei geringer Wärmezufuhr ansetzen beim nächsten mal.


    Gruß:Satras


    Hallo zusammen!

    Ich mache Butterschmalz immer selber. Pro kg Butter (Sennerei- oder Alpbutter) rechnet man 1 Stunde Kochzeit. Gefiltert wird bei mir durch ein Leinentuch/Baumwolltuch und nur der Teil, der wirklich durch Reste getrübt ist.
    Anschließend fülle ich das flüssige Butterschmalz in saubere Gläser, Deckel drauf und fertig.


    Meine Mutter hat früher Butterschmalz immer in Steinguttöpfen im kühlen Keller dunkel gelagert, hat prima funktioniert.


    LG, handyman

  • Hallo,zusammen!

    Erstmal danke für die netten Tipps.

    @Ernst:
    Gut zu wissen mit dem zu dünnen Docht.Ich habe leider nix anderes hier als Teelichter um zu Testen.

    @Handyman:
    Mit der Kochzeit ist es wohl so eine Sache.Da scheint es teils große Unterschiede zu geben,was richtig sein soll.Aber wenn es bei Dir 60 Min. sind werde ich das mal so testen.

    ----------

    Eigentlich wollte ich das Ganze nur mal Ausprobieren.Aber jetzt hab ich dieses"das muss ich können" Gefühl.

    Ergo düse ich jetzt mal eben zum nächsten "Butterverkäufer" und werde das Prozedere mit gewachsenem Wissen wiederholen.Wenn es was geworden ist werde ich hier wieder berichten.

    Gruß:Satras

  • Zur Thematik mit dem Salz:


    Butter (Wasser-in-Fett-Emulsion) enthält maximal 16 Prozent Wasser. Das Salz kann sich nur in diesem lösen. 1 kg Butter kann hat somit maximal 160 ml Wasser zum lösen von Salz zur Verfügung. Bei einer Löslichkeit von rund 360 g / Liter bei 20 °C würde das etwa 58 g entsprechen. Natürlich löst sich in warmem Wasser geringfügig mehr Salz, aber dieses in einem Kochtopf so mit der flüssigen Butter zu durchmischen, daß eine vollständige Lösung im Wasser erzielt werden kann, halte ich für eher schwierig. So man höhere Kochsalz gehalte anstrebt, wird man wohl am einfachsten sehr feines Salz in der Flüssigkeit suspendieren (wird sich natürlich wieder absetzen) oder man rührt es gleich in halbfestem Zustand unter. Eventuell kann man es mit einem Stabmixer fein verteilen.


    Soviel zu meinen Gedanken (Dichteunterschiede zwischen fl. Butter und Wasser wie auch die Löslichkeiten in der Wärme hab' ich jetzt mal aussen vor gelassen).


    Was ich mich auch noch gefragt habe: Bei der Herstellung von Ghee, kann man das abfiltrierte Eiweiss für etwas verwenden? Ist ja auch ein wertvoller Stoff. Am besten wahrscheinlich gleich essen.

  • Hallo, ich nochmals zum Thema,...


    Es ist wirklich sehr wichtig, dass man die Eiweißrückstände sauber raus bekommt, denn die werden sehr schnell ranzig.
    Hin und wieder bekomme ich Butterschmalz von meine alten Tante. Ja und deren Augen sind nicht mehr die Besten,....ist ja schon 80...
    Neulich entdeckte ich dann, dass das Fett immer penetranter roch und ging der Sache auf den Grund: Unten war ein 1cm dicker Satz mit Eiweißrückständen und den musste ich natürlich weg kippen.


    In den weiten des Webs las ich einmal, dass man mit Hilfe von Holzkohle ranzige Öle und Fette wieder halbwegs hin bekommt.
    Das ganze mit Holzkohle aufkochen/erwärmen ?? und der Geruch würde sich dann verabschieden.
    Hat zufällig schon einmal jemand davon gehört?


    Keine Ahnung, ob das funzt, aber sollte ich doch mal ein ranziges Öl erwischen, werde ich das mal ausprobieren (Im Freien) :lachen: und dann natürlich berichten.


    LG, handyman

  • Hallo Ihr,


    was mich interessieren würde ist ob jemand von euch eine Prognose hat wie lange Ghee wen es ordnungsgemäß eingekocht wurde haltbar ist bzw. in welchem Zeitraum das geöffnete Glas verbraucht werden sollten wenn es ungekühlt sagen wir mal bei 15°C im Schrank steht.


    Gruß KUPFERSALZ

  • Hallo,habe es geschafft:lachen:!

    Der Anfang ist wie in meinem ersten Beitrag abgelaufen.

    Geändert habe ich folgendes:

    Die Kochzeit wurde auf 40 Min. verlängert.Eigentlich hatte ich mit 60 Min. gerechnet,aber da wäre dann wohl nix draus geworden,weil sich das Eiweiß bereits leicht braun gefärbt hatte.Ich hatte irgendwo gelesen,das man dann aufhören soll und habe es auch.
    Eine Dampfentwicklung war auch nicht mehr feststellbar.Also ein Zeichen,das kein Wasser mehr in der Butter war.

    Um kein Eiweiß mit abzufüllen,habe ich durch ein Küchentuch gefiltert:[ATTACH=CONFIG]5936[/ATTACH]Unbedingt ein Sieb verwenden,das hohe Temperaturen aushält!
    Das am Topfboden liegende Eiweiß bleibt auch beim Umschütten schön unten liegen.
    Mit einem kleinen Verlust(Rest am Topfboden) kann man auch auf das Filtern verzichten.

    Das Ergebniss kann sich meines Erachtens nach sehen lassen:
    [ATTACH=CONFIG]5937[/ATTACH]

    Das Ganze abgefüllt in Gläser sieht auch vielversprechender aus als der erste Versuch.


    [ATTACH=CONFIG]5938[/ATTACH]So,wie man erkennen kann ist auch ein "prepperiertes" Teelicht wieder dabei.Trotz des zu dünnen Dochts brennt es diesmal sehr konstant und ohne Knistern durch Wasser im Ghee.

    Geschmack:

    Die Butter schmeckt man immer noch klar raus,wenn auch etwas schwächer als beim ersten Versuch.Dazu ist ein leicht nussiges Aroma gekommen,das ich als sehr angenehm empfinde.:Gut:

    Als Brotaufstrich ist es immer noch geeignet,auch wenn meine Frau da wohl einen anderen Geschmack hat wie ich.Aber selbst Sie meint,das es im Fall der Fälle immer noch besser wäre als trocken Brot:peinlich:.

    Gruß:Satras

  • Hallo,Kupfersalz!

    Die Haltbarkeit... da gibt es scheinbar große Unterschiede abhängig von der Herstellungsmethode.Wenn ich das ganze richtig verstanden habe ist meine Methode in etwa jene wie sie in Indien auch gemacht wird.Also den Milchzucker in der Butter durch Karamelisation zu entziehen.
    Die Haltbarkeit wird mit mehreren Jahren angegeben.Verschiedene Quellen geben allerdings auch immer wieder verschiedene Informationen hierzu.
    Im Bereich von mehreren Monaten wird die Haltbarkeit aber mindestens liegen,wenn alles gut und sauber gemacht wurde.
    Selbst Butterschmalz aus dem Supermarkt hat gekühlt eine Mindesthaltbarkeit von etwa einem Jahr.Hierbei wird eine Temperatur von unter 10`C vorausgesetzt.

    Meine Gläser werde ich jetzt ins Lager packen und in Abständen von ca 6 Monaten prüfen und verbrauchen.

    Gruß:Satras

  • Das sieht ja richtig klar und golden aus... ich freu mich schon auf den Haltbarkeitstest :)

    ich bin ich, was sollte ich auch sonst sein??

  • Hallo zusammen!


    Ich habe im Februar 09 aus Sennereibutter (Butter aus der Region von einer Genossenschaft) Butterfett gemacht und in Gläser gefüllt, dunkel und kühl (im Keller) gelagert.
    Mein Ziel war ein Langzeitversuch und nun habe ich ein Glas geöffnet und begutachtet.


    Meine Rösti vorgestern Abend wurden mit diesem Fett gemacht und das war geschmacklich wirklich hervorragend.
    Ich habe ausnahmsweise den Speck in der Rösti weggelassen um den Fettgeschmack besser beurteilen zu können.


    Da ich im Gegensatz zu Ernst keine Katze habe die die Nase rümpft wenn es kein Fleisch gibt, war dies auch kein Problem:face_with_rolling_eyes:.


    Butterfett aus Winterbutter wird auch nicht so gelb wie aus Sommerbutter. Durch die Lagerung verliert sich die gelbliche Farbe auch ein wenig und geschmacklich wird das Butterfett etwas intensiver. Aber echt gelungen. Bin schon gespannt auf den Test im nächsten Jahr.


    LG, handyman


    PS: entschuldigt die "Sauklaue" auf dem schief aufgeklebten Etikett, Handschrift ist nicht meine Stärke:lachen:


    Hier noch ein Link über Ghee: http://www.lebenswert-leben.com/wissenswertes/ghee.html

  • :crying_face: zu spät,...


    Danke Techniker. Ich denke deine Vorlage darf ich in Zukunft für private Zwecke verwenden :).


    Wenn ich gewusst hätte dass,... hätte ich auch den Drucker verwendet.
    Damals hatte ich noch keine Ahnung, dass ich jemals im S$P landen würde und dazu noch Bilder ins web stelle.
    Ich kann mich noch verdammt gut erinnern dass ich gesagt habe: Computer? brauch ich nicht,....


    never say never again..


    Liebe Grüße, handyman

  • Hallo an Alle,
    auch ich habe letztes Wochenende versucht Ghee herzustellen. Meine Methode möchte ich euch hier vorstellen:


    Ich habe 500g Butter verwendet.


    Zuerst die Butter klein geschnitten und in einem Topf mit hitzebeständigen Griffen im Backofen bei 60°C geschmolzen.
    Fett, Eiweiss und Molke haben sich dabei schön voneinander getrennt.
    Den Topf habe ich über Nacht in den Kühlschrank gestellt und am nächsten Morgen kurz in ein warmes Wasserbad gestellt. So bekommt man das harte Butterfett gut aus dem Topf. Molke und Eiweiss sind flüssig unter der Fettschicht und lassen sich gut abgiessen.
    Das harte Fett habe ich mit kaltem Wasser abgespült um Eiweiß und Molke von der Oberfläche zu entfernen und dann mit Küchenkrepp abgetrocknet.
    Anschliessend den Topf wieder in den Backofen, diesmal auf 120-140 Grad für ca. 60min. Das restliche Wasser verdampft dabei und die wenigen verbliebenden Eiweisspartikel werden leicht angeröstet, das soll angeblich für einen nussigen Geschmack sorgen.
    Das ganze dann noch zweimal durch ein mit Küchenkrepp ausgelegtes Sieb gefilltert und in zwei sterilisierte Marmeladengläser gefüllt.
    Die Gläser dann´verschlossen und nochmal für ca. 60min in heissem Wasserdampf sterilisiert/eingekocht.
    Das Ergebnis ist absolut klares, wunderbar rapsgold gefärbtes Butterschmalz.


    Wichtig! Topf und Gläser müssen innen absolut trocken sein.


    Ausbeute war ca. 300g Ghee, allerdings ist mir beim Filtern einiges verloren gegangen - hätten vieleicht 350g werden können.


    Als Brotaufstrich schmeckt es ganz ok und es soll ja jahrelang ungekühlt haltbar sein. Und so ist ein Glas für den Verbrauch bestimmt und das andere für einen Haltbarkeitstest.


    Liebe Grüße an Alle

  • Mal ne kleine Frage dazu:


    warum ist Ghee von Satras Honiggelb und das von Handyman wie weißes Schmalz?
    Wurde ja ungefähr gleich hergestellt....

  • Hallo Lesane,

    Zitat

    Butterfett aus Winterbutter wird auch nicht so gelb wie aus Sommerbutter. Durch die Lagerung verliert sich die gelbliche Farbe auch ein wenig und geschmacklich wird das Butterfett etwas intensiver.


    Liebe Grüsse
    Papa Bär

  • Zitat von Lesane;81755

    Mal ne kleine Frage dazu:


    warum ist Ghee von Satras Honiggelb und das von Handyman wie weißes Schmalz?
    Wurde ja ungefähr gleich hergestellt....


    Hallo Lesane!



    Die Dauer der Lagerung macht auch was aus, das Schmalz wird dadurch auch etwas heller. Datum der Einlagerung: Frebruar 09
    Aber ehrlich! es schmeckt tip top und ich werde das weiterhin so handhaben.


    Und ja: Vielleicht habe ich keine gute Kamera??:peinlich:


    Muss da wohl mit der Bildbearbeitung was machen. Was für eine Farbe für das Fett möchtest du gerne haben?:face_with_rolling_eyes:



    LG, handyman

  • Zitat

    Muss da wohl mit der Bildbearbeitung was machen. Was für eine Farbe für das Fett möchtest du gerne haben?:face_with_rolling_eyes:


    Die Farbe ist egal, hauptsache man kann es essen. :grosses Lachen:


    Mir scheint eher die Konsistenz recht unterschiedlich (Farbe auch).



    Einmal sieht die fertige "Butter" aus wie festes Öl (goldig) und einmal weiß wie Schmalz.


    Aber ich werds sicher auch mal ausprobieren! Danke für die Anleitungen.

  • Ich habe vor kurzen mein erstes Ghee produziert. Wie macht ihr das wenn ihr ein Glas anbrecht lagert ihr es danach im Kühlschrank was sicherlich das Optimum wäre bis es verbraucht ist oder hält es sich ähnlich wie Margarine auch bei höheren Temperaturen wenn das Glas angebrochen wurde. In der Krise ohne Strom wird die Kühlung ja zwangsläufig ausfallen.


    Gruß KUPFERSALZ

  • Hallo kupfersalz,
    Wenn das Ghee richtig gemacht wurde - also Wasser und Eiweiss komplett raus ist - hält es sich auch ungekühlt fast ewig. Die Temperatur hat dabei dann eigentlich nur noch Auswirkung auf die Streichfähigkeit. Direkt aus dem Kühlschrank ist es zu hart, bei 22 Grad Raumtemperatur gelagert, ist es mir zu weich...
    Aber ich hatte ein angebrochenes Glas länger als drei Monate im Schrank über dem Herd, und es hat dem Ghee nicht geschadet.


    LG
    Papa Bär

  • Interessant, meine Mutter hat auch schon manches mal Ghee hergestellt, aber das mit den einigen Jahren haltbarkeit war mir nicht geläufig... in einer Krise nicht auf Butter-Geschmack verzichten müssen... Hurra!


    Was vielleicht noch erwähnenswert wäre ist dass Ghee (wenn man das Eiweiß anständig entfernt hat) sich ganz hervorragend zum Braten auch bei höheren Temperaturen eignet - was bei Butter ja schwierig ist, da das verbrannte Eiweiß einen nicht sehr angenehmen beigeschmack bringt - und es durch die entfernung des Wassers (natürlich abhängig von dem, was man brät) nicht spritzt.

  • Hallo Ihr,


    ich habe nun erste Erfahrungen mit dem von mir produzierten Ghee sammeln können. Geschmacklich war es einwandfrei. Jedoch musste ich in meinem Glas nachdem ich es ca. 3 Wochen geöffnet in Gebrauch hatte (gelegentlich im Kühlschrank gelagert meiste Zeit jedoch im Küchenschrank) feststellen das es angefangen hat zu Schimmeln.


    [ATTACH=CONFIG]8376[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]8377[/ATTACH]


    Da die Pilzkultur sich am Boden des Glases ausgebreitet hat gehe ich davon aus das ich beim befüllen das Glas wieder kontaminiert habe. Nichts desto trotz werde ich einen weiteren Versuch starten sobald ich die Muse dazu habe. Ich kann jetzt aus Erfahrung jedem empfehlen erst einmal mit einer kleinen Menge zu starten und nicht gleich 5 Kilogramm zu verarbeiten.