Hallo,
einige von euch haben es ja vieleicht mit bekommen, dass ich neben meiner Wildnisschule unter anderem auch mein Geld mit Outdoor Programmen für Jugendliche und Erwachsene verdiene. Naja, bei uns in NRW gehen die Sommerferien nun endlich zuende und letzte Woche war ich Betreuer auf einer einwöchigen Ferienfreizeit die unter dem Thema Survival stand. Es ist eine Ferienfreizeit an einem Haus mit Vollpension, so dass der Survival Gedanke dort eigentlicht nur am Rande gestreift wird aber das Highlight der Woche ist die Außenübernachtung an einer Grillhütte im Wald.
So weit die Vorgeschichte.
Bei unserer Außenübernachtung letzte Woche trugen sich dann ein paar Dinge zu, die ich mit euch teilen möchte.
Zur Zeit herscht dort, sobald es warm ist, ziemlicher Wespen Terror. Ein paar Wespen Fallen sind aufgestellt, aber so richtig dezimieren tut es die Plagegeister nicht. Die Kollegen die eine Woche vorher dort waren, hatten die Außenübernachtung abgebrochen wegen zu vieler Wespenstiche unter den Teilnehmern und vermutlich auch weil ihnen selber gar nicht wohl zu mute war.
Als wir dann da waren war alles ganz ruhig, so lang man im Schatten war, dort war es den Damen nämlich zu frisch und ihre Hauptaktivität lag in den warmen sonnen durfluteten Bereichen. Ich war lange vor der Gruppe da, die sich in Kleingruppen aufgeteilt auf einem Orientierungslauf befand und beobachtete das Treiben. Ein Nickerchen war nur im Schlafsack mit zugeklappten Moskitonetz möglich. Als dann die ersten Kinder kamen und der erste gestochen wurde, dachte ich schon Prima, gleich kommt der Gruppenaufstand und alle wollen zurück zu Herberge. Doch die Stimmung kippte ganz anders als erwartet.
Die Teilnehmer fingen an den Wespen Namen zu geben. Einige tote Wespen wurden ganz genau untersucht, zum teil seziert. Ein Paar Jungs funktionierten ihre Brotdose zu einer Wespenfalle um.
Okay, Frank nette Geschichte, was macht das im Unterbereich Psychologie?
Ganz einfach. Es war der 5. Tag unserer Ferienfreizeit und da die Wespen uns überall wo wir waren plagten, waren die im Vorfeld ein großes Thema gewesen. Als Leiter der Gruppe hatten wir die Tage zuvor ganz klar Ruhiges und bedachtes Verhalten den Tieren demonstriert und die Teilnehmer die an den ersten Tagen noch schlagend durch die Gegend rannten in höllischer Panik vor den Insekten waren nun neugierig geworden. Diese kleine Geschichte ist für mich eine Mini-Demonstration dessen was Führung und die Bereitschaft sich führen zu lassen ausmachen kann.
Der Stressfaktor Wespe ist nahezu beliebig austauschbar. Mit dieser kleinen Geschichte möchte ich allen Preppern die für eine Gruppe / Familie preppen etwas zum Nachdenken geben. Stressfaktoren innerhalb einer Katastrophe gibt es genug, wichtig wird es sein ruhig und besonnen seine Leute dadurch zu führen, sich auf wichtige Aufgaben zu konzentrieren und sich von Nebensächlichkeiten nicht ablenken zu lassen.
Letzendlich biete ich mit dieser Geschichte auch ein Trainingsfeld an. Der nächste Wespensommer kommt bestimmt.
Grüße,
Frank