Kommende Staatsschulden und versteckte Kosten

  • Zitat von bluesax;80188

    Das ist mir aber neu. Vor ein paar Tagen hörte ich einen Bericht im Radio, der genau das Gegenteil aussagte. Demnach steigt die Altersarmut immer mehr. Wie kommt das? :Aua:


    Gruß Bluesax


    Es ist kein Widerspruch, dass die Rentner soviel Vermögen angehäuft haben wie noch nie und gleichzeitig die Anzahl der Rentner, die von den erworbenen Rentenansprüchen nicht leben können zunimmt.
    Merke: Es gibt nicht "den Rentner".


    Der demographische Wandel deutet darauf hin, dass die Umlagefinanzierte Rente gewisse Grenzen hat. Wenn ich heute mit 30 jahren das Arbeiten beginne und mit 65 aufhöre, davon 5 jahre arbeitslos war, dann kann ich nicht realitisch erwarten, weitere 25 Jahre Rentenzahlungen zu erhalten, die in der Höhe meiner bisherigen Bezüge liegen.


    Das geht nur bei stark ausgebildeten Alterspyramiden.


    Also werde ich entweder deutlich länger arbeiten müssen oder aber eine Rente erhalten, die eben deutlich unter meinem bisherigen Wohlstandslevel liegt.
    das ist weder ein Grund zur Besorgnis noch ein Grund sich darüber aufzuregen, sondern simple Mathematik.


    da unser System über Renetenpunkte erwirbt, anahnd deren zahl sich der Anteil aus dem "Topf" bemisst kann das Umlagesystem durchaus noc sehr lange weiter geführt werden, man bekommt dann eben nur wneig Geld raus, wenn es viele Empfänger und wenig Zahler gibt.


    Das Ergebnis des ganzen ist, dass man sich in Deutschland eben noch anderweitig vorbereiten muss, wenn man heute ein hohes Einkommen hat und das behalten möchte.


    Wer im Niedriglpohnsektor arbeitet hat dafür das Geld eher nicht und muss entweder sehr lange arbeiten oder darauf hoffen, dass manein Mindestlevel für die Rente definiert und dass eben auf diesem Level seinen Lebensabend verbringen. Was erwarten sich die Leute denn auch sonst?


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hi,
    jetzt muss ich mich doch nochmals zu diesem Thema zu Wort melden um eine Lanze für das Umlageverfahren zu brechen:
    Die gesetzliche Rentenversicherung hat in D jahrzehntelang einwandfrei funktioniert und könnte so auch problemlos weiter funktionieren. Bei den hier immer wieder als angeblich mathematisch nachweisbaren Problemen wird die Hälfte der Variablen einfach weggelassen.
    Ein Problem unserer aktuellen Finanzierung ist, dass nicht alle daran teilnehmen. Beiträge werden nur von versicherungspflichtigen Beschäftigten eingezogen und auch dort nur teilweise.
    Warum gibt es eine Beitragsbemessungsgrenze?
    Warum werden Rentenversicherungsbeiträge nicht auf alle Einkünfte erhoben?
    Und das ist schon die ganze Lösung - mehr ist nicht notwendig.


    Warum?


    Obwohl sich die Altersstruktur ändert, könnten wir das trotzdem stemmen:
    Die Änderungen bedeuten ja, das nicht "nur" mehr ältere Menschen da sind, sondern auch, dass immer weniger Kinder großgezogen werden. Wenn wir das aus Sicht eines BWLers sehen, dann verursachen Kinder ausschließlich Kosten, bis sie endlich selber Geld verdienen. Weniger Kinder bedeuten dann aber auch weniger Kosten. Unserer Gesellschaft kann diese Kosten in die Versorgung der älteren Menschen umleiten und hat damit schon einen Teil des Problems behoben.
    Der Rest ist durch die gestiegene Produktivität kompensierbar. Beispiel: 1950 hat ein Landwirt noch 10 Menschen ernährt. Heute ernährt ein Landwirt über 130 Menschen.
    Es müssen nicht mehr alle Menschen arbeiten, damit auch alle gut versorgt werden können.
    Wir haben ausschließlich ein Verteilungsproblem.


    Aber wir sind doch hier in einem S&P Forum. Dass das aktuelle System diese Probleme nicht bewältigen möchte, wissen wir doch. Es profitieren zu viele davon, dass die meisten nicht genug bekommen. Und Änderungen werden doch seit Jahren nur noch als Reaktion auf eine Krise gemacht und nicht mehr präventiv. Wenn man die aktuelle Finanzkrise ansieht, dann nicht einmal mehr nachdem man gesehen hat, dass es so nicht weitergehen kann.


    Ja und? Haben wir hier doch akzeptiert und bereiten uns auf den Crash vor.
    Wichtig fände ich es aber auch, die persönliche Einstellung zu überprüfen. Denn wir hoffen doch mal, dass nach einem großen Crash eine neue Zivilisation entsteht. Und wenn wir uns von der aktuellen Propaganda beeinflussen lassen, dann werden wir zukünftig dieselben Fehler wieder begehen.
    Jemand der sich vorbereitet hat, kann sich als einer der ersten wieder Gedanken um die Zukunft der Gesellschaft machen. Hoffentlich über eine Gesellschaft, die die aktuellen Fehler nicht wiederholt.



    Gruß
    Lupus

  • Zitat von Jeans;80287

    Politisch wird das ganze in einem Gekaspere sondersgleichen enden so gesehen eine Gerontokratie :winking_face:
    Eine schwache Wirtschaft, hohe Arbeitslosigkeit, mangelnde Perspektive für junge Leute und und und. Komisch, so sah es in den ganzen arabischen Ländern auch aus.
    Wie ZommZee sagt, Enteignungen und Kriege.



    Jein. Die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit wird reduziert, weil die Reallöhne steigen (da weniger Erwerbstätige) ohne dass die Produktivität steigt. Und in den arabischen Ländern sah/sieht es ganz anders aus. Die haben Probleme aufgrund des Youth Bulge (50% im Gaza-Streifen sind unter 18...), wir haben bald einen Elderly Bulge. Aussterbende Gesellschaften führen nicht gerne Krieg. Denn ein junger Soldat ist wertvoll, meist das einzige Kind einer Familie. Und wenn er stirbt, sterben mit ihm auch seine ungeborenen Kinder und Kindeskinder. Während es eine afghanische Familie mit 12 Kindern, davon 7 Söhnen, weniger stört, wenn 5 Söhne im heiligen Krieg sterben, sie haben ja immer noch 2.


    Dass dürfte auch einer der Treiber sein, warum die westlichen Staaten immer mehr technisch hochrüsten, die ganzen Roboterarmeen entstehen, gelenkt von ein paar Jungs in einer Schaltzentrale tausende Kilometer weg. Weil der Preis für einen Soldaten für diese Gesellschaften massiv gestiegen ist. Während ein indischer Offizier zu einem Schweizer bezüglich Atombombengefahr durch Pakistan gesagt hat: "Sie können mit einer Bombe vielleicht eine Million Menschen töten. Aber wir haben dann immer noch 999 Millionen, die losmarschieren können." Auch die Sicherheitsnormen und ihre Durchsetzung in Indien zeigen, was dort ein Menschenleben wert ist (z.B. immer wieder mal Unfälle mit überfüllten Transportmitteln). Was natürlich nicht nur mit der Masse zu tun hat, aber auch.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Rettungsschirme - Auf dem Weg in eine EU-Diktatur und Transferunion


    Den provokanten Titel innerhalb dieses Fadens habe ich bewusst so gewählt. Dass Thema ist mir nicht fremd, ich befasse mich schon sehr lange mit unsere "lieben" EU, bin zwar ein Freund des grundsätzlich verbrüdernden Gedankens und schätze den Wegfall eines Währungstausches auf Reisen, aber nicht um jeden Preis.


    Denn es entspricht meiner Überzeugung, dass mit den kontinuierlich ausgeweiteten Rettungsschirmen, die allesamt den Maastricht-Verträgen und den Grundsätzen der EU-Währungsunion widersprechen, der Weg weit geöffnet wird in eine EU-Diktatur, die weite Teile eines faschistischen Systems beinhaltet.


    Wer viel Geduld mitbringt mag sich hier den Vertragsentwurf zu den ESM-Vertrag durchlesen. Da auf der Webseite eines CDU-Abgeordneten, darf man wohl von einer nicht manipulierten Fassung ausgehen. Ergänzend mag auch dieses Video hilfreich sein:


    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Wie weit ein innerhalb des Vertrages verborgener Freibrief geht, zeigt insbesondere Artikel 30 des Vertrages:


    Zitat

    Artikel 30 Immunitäten von Personen
    1. Die Gouverneursratsmitglieder, stellvertretenden Gouverneursratsmitglieder, Direktoren, stellvertretenden Direktoren, der Geschäftsführende Direktor und das Personal genießen Immunität von der Gerichtsbarkeit hinsichtlich der in ihrer amtlichen Eigenschaft vorgenommenen Handlungen und Unverletzlichkeit in Bezug auf ihre amtlichen Schriftstücke, jedoch nicht, wenn und soweit der Gouverneursrat diese Immunität ausdrücklich aufhebt.
    2. Die Immunitäten aufgrund dieses Artikels werden im Interesse des ESM gewährt. Der Gouverneursrat kann in dem Ausmaß und unter den Bedingungen, die er bestimmt, die aufgrund dieses Artikels gewährten Immunitäten aufheben. Der Geschäftsführende Direktor kann die Immunitäten eines Mitglieds des Personals des ESM (mit Ausnahme seiner eigenen Person, eines Gouverneursratsmitglieds, eines stellvertretenden Gouverneursratsmitglieds, eines Direktors oder eines stellvertretenden Direktors, bei denen eine Aufhebung vom Gouverneursrat zu genehmigen ist) aufheben.
    3. Jedes ESM-Mitglied ergreift umgehend die erforderlichen Maßnahmen, um diesem Artikel nach seinem eigenen Recht Wirkung zu verleihen, und setzt den ESM davon in Kenntnis.



    Diese Absicherung handelnder Personen hat schon sehr italienische Qualitäten, wie man sie sonst nur von Berlusconis "uneigennützigen" Gesetzen kennt :face_with_rolling_eyes:


    Wer diesen Vertrag unterzeichnet gibt weite Teile seiner Souveränität ab. Und es zeichnet sich merkwürdigerweise wenig Widerstand ab. Griechenland wird bereits faktisch nicht mehr von Griechen regiert. Weitere Länder werden folgen, aber alle werden letztlich in einer Wirtschaftsregierung aufgehen, die aber in Händen von Bankern und undemokratischen Systemen liegen wird und nicht mehr in der des Volkes.


    Der Lissabonvertrag (EU-Vertrag) wiederum hält die Gewaltmittel bereit, um in jedem Lande Revolten niederzuschlagen. Faktisch ist dort die Todesstrafe (über den Umweg der Niederschlagung von Protesten) enthalten und die entnationalisierte europäische Polizeieinheit Eurogendfor steht ebenfalls bereit, falls die lokale Exekutive nicht gegen das eigene Volk vorgehen will.


    Zur Erinnerung: Im Rahmen der Wiedervereinigung Deutschlands war eine Bedingung Frankreichs zur Zustimmung, dass die Währungsunion vorgezogen wird.


    Ein Ausstieg aus dem Euro war jedoch nie vorgesehen. Ein Schelm der Böses dabei denkt - denn nichts gibt und gabs geschenkt :crying_face:


    Normalerweise (Beispiel USA) ist zunächst eine politische Union und auch gemeinsame Wirtschaftsregierung Grundlage für eine gemeinsame Währung. Hier geht man nun den umgekehrten Weg und erzwingt eine Fusion der Länder, obgleich sie nicht in dieser Form zusammengehören und Volkseigentum einer globalisierten Zwangsprivatisierung anheim fällt - Denn den Schuldendienst können trotz niedriger Zinsen selbst noch halbwegs erfolgreiche Länder kaum noch leisten, ohne Zinsen mit neuen Schulden zu refinanzieren. Dabei geht die Rezession jetzt erst richtig los und die EZB wird die Zinsschraube irgendwann anziehen müssen. Dann ist überall Schluss mit lustig. Und auch die Schweiz bleibt davon nicht verschont.


    Am Ende werden Dollar und Euro und sämtliche Währungen des FIAT-Money-Systems gemeinsam (sehr kurz hintereinander) kollabieren. Man plant letztlich schon lange eine Weltwährung. Das ist keine VT sondern logischer Schluss. Der Euro hängt systemisch seit Beginn zu 80% am Dollar. Und obgleich die USA eigentlich völlig pleite sind, werten sich Euro und Dollar wechselseitig ab, wie wir alle seit Jahren beobachten können.


    Meine Überzeugung: Es wurde von langer Hand geschickt eingefädelt. Um die Menschen geht es nicht, ging es nie. Davon mag auch das folgende Zitat von Jean-Claude Juncker zeugen. Die Äußerung ist rund 10 Jahre alt, Juncker, der luxemburgische Ministerpräsident und Vorsitzende der Euro-Gruppe steht dem Gremium der Europäischen Union vor, in welchem die Staaten der Eurozone ihre Steuer- und Wirtschaftspolitik koordinieren.


    Zitat

    Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.



    Time to be prepared and to start a Revolution!


    Liebe Grüße
    Peacefool

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Zitat

    http://www.spiegel.de/wirtscha…les/0,1518,802169,00.html


    Europa plant noch viel größeren Rettungsschirm

    Wie viel Geld ist nötig, um die Finanzspekulationen gegen Euro-Staaten endlich zu stoppen? Vor dem EU-Gipfel zeichnet sich jetzt ab: Der vorläufige Rettungsfonds EFSF soll nicht durch den ESM abgelöst werden, sondern parallel weiterbestehen. Damit würde die Schlagkraft der Hilfen fast verdoppelt.


    Unsere demokratischen Freunde. An anderer Stelle (finde es nicht mehr) hatte ich schon angekündigt, dass sie den Schirm weiter hebeln werden auf min. 2-3 Billionen. Ging schneller als gedacht, denn bald hat man alle Instrumente, um an den Parlamenten vorbei zu agieren.


    Siehe auch vorigen Beitrag.


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Man könnte das Ganze recht kurz beschreiben:


    Der Kapitalismus ist am Ende und niemand hat es (bisher) realisiert.

  • Zitat von facehugger;89317

    Der Kapitalismus ist am Ende und niemand hat es (bisher) realisiert.


    Man kann es auch anders sehen: Europa ist schon seit längerem unterwegs in die sozialistisch-staatliche Planwirtschaft. Man schaue sich an, wieviele Leute von staatlichen Transfers leben (und entsprechend wählen, damit der Sozialstaat auf Pump, von dem sie leben, erhalten oder ausgebaut wird), wie die Staatsquoten hochgegangen sind, die "Armuts- und Flüchtlingsindustrie" (wer ist der zweitgrösste Arbeitgeber in Deutschland nach der öffentlichen Hand? Caritas...), usw. Wenn dann am Ende noch Banken für "systemrelevant" erklärt werden und sie statt für ihre zu risikoreichen Geschäftsmodelle pleite zu gehen Staatsgarantien erhalten, dann ist das nur konsequent (und letztlich eine halbe Verstaatlichung der Banken resp. die Verstaatlichung ihres Risikos/ihrer Verluste). Aber mit Kapitalismus oder (sozialer) Marktwirtschaft hat das kaum mehr was zu tun.


    Herzliche Grüsse
    linthler


    P.S.: Das ist KEIN Plädoyer für Hilfeunterlassung für Menschen in Not, für Egoismus statt Solidarität oder dergleichen.

  • Zitat von Peacefool;87319

    Unsere demokratischen Freunde. An anderer Stelle (finde es nicht mehr) hatte ich schon angekündigt, dass sie den Schirm weiter hebeln werden auf min. 2-3 Billionen. Ging schneller als gedacht, denn bald hat man alle Instrumente, um an den Parlamenten vorbei zu agieren.


    Siehe auch vorigen Beitrag.


    LG
    Peace


    Letztes Jahr bereits vorhergesehen, ist es nun soweit.


    Man will beide Rettungsschirme parallel laufen lassen. Die Forderung nach Aufstockung des Rettungsschirms auf Billionenhöhe ist nun publik. Beispiele:


    http://www.ftd.de/politik/euro…ablaufdatum/70014485.html
    http://www.tagesschau.de/wirts…kelrettungsschirm102.html


    Und der Zenit ist noch lange nicht erreicht. Welche Riesenverarsche so kurz nach Zustimmung zu den Rettungspaketen für Griechenland. Deutschland hängt dann bereits mit 400 Milliarden eigenem Risiko drin. 20 Prozent unserer über 60 Jahre mühsam aufgebauten Staatsschulden von rund 2 Billionen werden so binnen weniger Jahre hinterhergeworfen.


    Die inflationäre Retourkutsche wird grausam sein. Nicht heute, aber spätestens Übermorgen.


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.