Vorratskeller entfeuchten?

  • Servus,
    wenn Feuchtigkeitszufuhr von aussen durch die Wand durch nicht das Problem ist, reicht es die die Systemfeuchte bis zur Trockenheit abzuführen.
    Wir haben einige alte Keller mit der Zweirohrmethode dauerhaft getrocknet: In der feuchtesten Ecke oben ein 80 mm Kunststoffrohr enden lassen und das Rohr nach aussen geführt, so hoch wie möglich.
    Ein zweites Rohr von aussen, knapp überm Boden, in die gegenüberliegende Ecke unten geführt. Lochbleche wg. Ungeziefer und gut.
    Durch den entstehenden Naturzug - feuchte Luft ist leichter als trockene - entfeuchteten sich die Keller innerhalb einer Saison von selber. Allerdings eignet sich dieses Pronzip nicht für Keller, die beheizt werden, weil halt auch die warme Luft massiv abhaut.
    Ventilatoren etc. sind natürlich auch eine gute Möglichkeit - aber sie sollten die Luft an der höchstmöglichen Stelle abziehen.

  • Damit hab ich frueher viele probleme mit gehabt. Ich "preppere" schon seit 40 jahre, also viel erfahrung gesammelt.


    Im keller, sowie bunker ist es meistens feucht da die luft fuechtigkeit traegt und dann an alles kondensiert das mit niedrigeren tau-punkt temperatur hat.


    Man kann nicht jeden tag lueften. Wenn draussen mehr warme luft und luftfeuchtigkeit ist als im keller/bunker und drin alles kuehler ist, setzt sich natuerlich die feuchtigkeit ab und alles ist schlimmer geworden.


    Entfuechtungsgeraete nach meine erfahrung (da ich die immer verwende) funzen nicht unter 17 grad, sonnst bildet eis an die inneren teilen und dann friert das geraet. Mann muss es dann zu oft auftauen/abtropfen lassen. Mit 22 grad gehts noch gut.


    Einfach lueften: Wie kann mann feststellen wenn ein guter tag da ist wo man lueften kann? - Ein trick den man schon lange bei bunker belueftung in den kalten krieg gelernt hat: Ein glas wasser so ~20 cm uebern boden im keller/bunker immer stehen lassen. Beim pruefen ob es ein guter tag ist zum lueften, das glas nach draussen tragen und nach 5 minuten beobachten. Wenn viel tau drauf ist, dann ist es nicht ein guter tag, wenn klar oder geringes tau drauf ist, dann ruhig lueften. So mach es immer in meinem bunker.


    Zucker, salz, - fast alles was fuechtigkeit aufnimmt MUSS man in plastik beutel lagern!! Sonnst wird das zeug hart wie steine oder verschuemmelt schnell !! - Glaub mir's ! Wir lagern alles in DOPPELTE plastik beutel, ein in das andere versiegelt. Warum doppelt? weil auch plastik beutel "atmet", und es koennen unsichtbare winzige loecher drin sein.


    Wie alles dass ich schreibe - es kommt von 40 jahre prepper erfahrung...


    lg... -Basey


    [FONT="Times New Roman"][/FONT]

  • Was zum Lüften auch ohne Strom funktionieren kann
    ist eine ordentliche trockene Zuluft von Außen zu achten
    und dann einen Kamin durchs Haus bis über Dach ziehen,


    durch den thermischen Auftrieb den das Rohr durch die
    Erwärmung im Haus erfährt, ergibt sich dann auch ein Luftzug
    der den Keller entlüften kann.


    Wirklich trocken bekommt man einen nassen Keller aber mit
    folgendem Aufbau


    Keller wirklich abdichten, dass keine oder nur noch sehr wenig
    Fremdluft eindringen kann, dann eine Öffnung z.B. an einem
    Kellerfenster mit einem Heizregister versehen, und an einem
    gegenüber liegenden Kellerbereich eine elektrisch betriebene
    Lüftung für eine geregelte Abluft vorsehen.


    hierdurch wird recht kalte und trockene Außenluft mit Hilfe des
    Heizregisters erwärmt, wodurch sich deren relative Luftfeuchtigkeit
    dramatisch reduziert, diese Luft zieht dann durch den Keller und nimmt
    an Feuchtigkeit auf was sie bis zur Sättigung kriegen kann, diese wird
    dann über die Entlüftung gegenüber wieder nach draussen gebracht.


    So haben wir schon etliche denkmalgeschützte Keller auf Dauer trocken
    gelegt, ich weiss es kostet Energie die einfach wieder ins Freie geblasen wird,
    aber es ist die Methode der Wahl, wenn man an die Außenwände zum Abdichten
    und Wärmedämmen nicht mehr ran kommt oder das mit vertretbarem Aufwand
    nicht erreichen kann.


    Alternativ und etwas günstiger im Energieverbrauch, dafür teurer in der Anschaffung
    sind industrielle Lufttrockner, die aber auch regelmäßig gewartet werden müssen und
    auch einen dichten Keller brauchen, sonst ist auch dass ein Fass ohne Boden


    Grüße


    Eugen j.keusen


    P.S. Eine Luftfeuchtigkeit knapp unterhalb der 50% Grenze reicht eigentlich aus,
    um auch Metall vor dem rosten zu schützen, geringere Werte helfen dann nur
    noch dem Energieversorger

  • Hallo an Memento Mori, früher haben alle ihren Keller aus unbehandelten roten Backstein gebaut. Ich habe auch so eine Gewölbekeller und habe keine Feuchtigkeitsprobleme. (Baujahr 1974)
    Es wurde mir gesagt dass die Backsteine in der lage sind, Feuchtigkeit aufzunehmen und dann auch wieder abzugeben. Der durchschnitts Luftfeuchtigskeit bleibt dann fast konstant. Vielleicht kannst du auch mit eine menge alte Backsteine von abgerissene Häuser oder sowas deine Keller auszubessern, natürlich mit etwas Platzverlust??? Grüße, MP

  • Hier scheinen einige ja etwas praktische Erfahrung zu haben, vielleicht kann ja jemand etwas zu meinem Keller/Garagen- Aufbau sagen.
    Unter meinem Haus hat der Vorbesitzer eine Tiefgarage gebaut (na ja, eigentlich hat er ja das Haus auf die Tiefgarage gebaut :peinlich:).
    Damit seine edlen Oldtimer immer eine "optimale" Luftfeuchtigkeit haben, wurde ein Klimaanlage verbaut, welche sich selbständig einschaltet wenn eine Sensor die Überschreitung einer voreingestellten Luftfeuchtigkeit meldet. Das Kondenswasser wird direkt mit dem Abwasser abgeführt.


    Aktuell habe ich jedoch immer falsch gelüftet (im Sommer Fenster immer auf und Tor immer ebenso nen Spalt auf) und vor allem ist eine Wand undicht und es sickert bei bestimmten Wetterbedingungen Wasser durch die Wand. Die undichte Wand soll diesen Sommer gemacht werden (aufbuddeln, trocknen lassen, Drainage optimieren, abdichten, Schotter rein, zubuddeln). Auch das falsche Lüften wird nun unterbunden.


    Wenn alles optimiert ist, würde ich die Klimaanlage eventuell wieder einschalten (seit dem Hauskauf ist sie aus).
    Hat jemand eventuell Erfahrung mit dem entfeuchten von Kellerräumen über eine Klimaanlage?
    Ist das effektiv?
    Wie hoch sollte die Luftfeuchtigkeit sein, damit Holzmöbel keinen Schimmel bekommen, Kartons nicht ihre Festigkeit verlieren?


    Vielen Dank und Gruß


    Blackout

    „Manche Menschen drücken nur deshalb ein Auge zu, damit sie besser zielen können.“
    Billy Wilder

  • Das Entfeuchten mit einer Klimaanlage klappt wirklich gut,
    setzt aber voraus dass der Keller nahezu luftdicht ist,
    sonst arbeitet die Klimaanlage ständig und das wird dann
    einfach nur teuer, sonst entstehen keine Nachteile


    Grüße


    Eugen j.keusen

  • Alle hier vorgestellten Systeme brauchen Energie und/oder müssen gewartet werden und/oder sind massive bauliche Eingriffe. Ich habe seit einigen Jahren sehr positive Erfahrung mit sog. Solarluftkollektoren gesammelt und diverse Anlagen auch gebaut.


    Dies Anlagen funktionieren so: Luft wird durch einen solarbetrieben (Computer)lüfter angesaugt, gefiltert und über ein von der Sonne aufgeheiztes Material geleitet. Hier heizt sich die Luft auf 30-50 Grad über Aussentemperatur auf (je nach Größe des Systems variiert die Aufwärmung). Diese heiße, trockene Luft wird ins Haus gedrückt. Verbrauchte, feuchte Luft wird aus dem Haus quasi herausgedrückt. Alles ohne laufende Kosten und ohne Wartungsaufwand. Sofern keine baulichen Probleme vorliegen (Stauwasser an der Aussenwand, Kältebrücken durch falsche Isolierung, undichte Rohre etc.) ist das nach meiner Erfahrung die beste, kostengünstigste und wartungsärmste Art ein Gebäude zu trockenen. Manche Anlagen sind sogar explizit auf die Erwärmung von Gebäuden ausgelegt, was dann sogar massiv Kosten einsparen kann.


    Selbstbauanleitungen findet man hier
    http://www.builditsolar.com/Pr…ace_Heating.htm#ActiveAir
    www.trubadu.de
    Eine Selbstbauanlage zur Kellertrocknung kostet unter 300 Euro. Ich habe z.B. eine an meine Garage gebaut und hab seither keine Kondenswasserprobleme mehr.


    Fertige Anlagen findet man u.a. hier
    http://www.grammer-solar.com/cms/de/solarluft.html
    www.solarventi.de

  • Zitat von tomrc46;108895

    Hallo,


    .... dass es reiner Luftaustausch ohne Feuchtemessung einfach nicht sein kann.


    Meine Variante wird über kurz oder lang die erwähnte http://www.logidry.de/ Geschichte.
    Benötigt allerdings Strom.


    Hallo Tom,


    reiner Luftaustausch ist sogar schädlich, besonders bei Temperaturen wie jetzt. Die Sättigungsgrenze von Luft mit Wasserdampf steigt stark mit der Temperatur. Wenn Luft bei 15 °C noch 12g Wasser / m³ aufnehmen kann, sind es bei 30 °C bereits 30 g.


    Es ist leicht vorstellbar, wenn warme und feuchte Luft in einen kühlen Keller geleitet wird. Genau, das Wasser kondensiert aus und der Keller wird noch feuchter.


    Geeignet sind Bautrockner. Von chemischen Verfahren (z.B. Calciumchlorid) halte ich wenig. Die taugen nur für kleine Räume und der Materialverbrauch über die Zeit kann ganz schön ins Geld gehen.


    Viele Grüsse



    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo Matthias,


    ich sach nur Taupunkt...
    Bautrockner sind nur für 'akut' , da kannste den Stromzähler gleichzeitig als Ventilator nutzen.
    Wir haben Fußboden gemacht und Ausgleichmasse vergossen; da gings nicht ohne.


    Aber auf lange Sicht ... Eine Zeitlang steh' ich ja zum Fenster (auch Kellerfenster) öffnen um halb fünf auf.
    Doch irgendwann liege ich unter einem übermächtigen, zotteligen Etwas :grosses Lachen:
    meinem inneren Schweinehund ... und komme partout nicht hoch.


    Deshalb wirds das erwähnte System.


    Grüße
    Tom