Verschuldung der Banken / Staaten und Haushalte

  • Hallo Zusammen !


    Mal "blöde" gefragt : Banken, Staaten und Haushalte sind verschuldet.
    Aber bei wem ?


    - Ich finde, das ist eine interessante Frage.


    Ist vielleicht niemand verschuldet ?


    Gruß : eric


    P.S.: Das Thema könnte auch unter die Rubrik "Verschwörungstheorien",
    aber ich glaube die Grenzen sind fließend.

  • Kommt ein Deutscher in eine irische Pension, es kann auch eine griechische Pension sein, besichtigt ein Zimmer, drückt dem Wirt 100 Euro in die Hand, sagt, er wolle sich noch andere Pensionen anschauen, aber er reserviere schon mal ein Zimmer. Der Wirt bringt die 100 Euro zum Dorfmetzger, bezahlt seine Schulden. Der Metzger bringt die 100 Euro zum Schweinezüchter, bezahlt seine Schulden. Der Züchter bringt die 100 Euro zum Futtermittellieferanten, bezahlt seine Schulden. Der Lieferant bringt die 100 Euro zur Dorfnutte, bezahlt seine Schulden. Die Nutte bringt die 100 Euro zum Wirt, bezahlt die Miete. Der Deutsche kommt zum Wirt, sagt, er habe im Nachbardorf ein schöneres Zimmer gefunden, bekommt seine 100 Euro zurück und verlässt das Dorf. Die Dorfbewohner sind schuldenfrei.

  • Worber,


    nicht schlecht, aber der Wirt hat 100 € Schulden, b.z.w. 100 € weniger.


    Gruß : eric

  • Zitat von eric;84928


    Mal "blöde" gefragt : Banken, Staaten und Haushalte sind verschuldet.
    Aber bei wem ?


    Ist vielleicht niemand verschuldet ? : eric


    Einfach gesagt: Wir sind bei uns selber verschuldet. Oder noch einfacher (aber etwas ungenauer): Die Armen sind bei den Reichen verschuldet.


    Jeder Schuld steht ein Guthaben gegenüber. Müller hat bei der Bank ein Sparguthaben von Fr. 500'000.-, Meier hat eine Hypothek von Fr. 500'000.- bei derselben Bank auf sein Haus laufen. Die Bank verleiht also die 500'000.- von Müller weiter an Meier. Für die Vermittlung kassiert sie einen "Zins".


    Wenn sich Staaten verschulden geben sie Staatspapiere (Anleihen) heraus. Diese Anleihen kann jeder kaufen, der sie will bzw. jeder der Geld hat. Beispiel (vereinfacht): Der Staat braucht eine Milliarde und gibt dazu Hunderttausend Anleihen zu Fr. 10'000.- heraus. Du (eine Bank, ein fremder Staat oder wer auch immer) kannst also für Fr. 10'000.- eine solche Anleihe kaufen. Die Anleihe läuft dann beispielsweise über 10 Jahre und du erhältst jedes Jahr 3 Prozent Zins. Nach 10 Jahren zahlt dir der Staat die 10'000.- zurück.


    (Grössere) Firmen machen das ähnlich. Wenn sie Geld brauchen geben sie häufig ebenfalls Anleihen oder Obligationen heraus (Anleihen und Obligationen sind im Prinzip dasselbe), oder sie stocken ihr Aktienkapital auf (geben neue Aktien heraus).


    Wenn bei den Banken mehr Kredite nachgefragt werden als sie Guthaben (der Sparer) haben (abzüglich der Mindestreserve welche die Bank nicht verleihen darf), geht die Bank zur Zentralbank/Nationalbank und erhält dort das benötigte Geld zu einem bestimmten Zinssatz (Leitzins). Die Leitzinsen sind aktuell sehr tief (meist nahe bei 0), die Zentralbank kann das Geld einfach drucken. So wird im aktuellen System Geld geschaffen (durch eine Zunahme der Kredite in der Geschäftswelt).


    Da jeder Schuld ein Guthaben gegenübersteht sind die Schulden insgesamt genauso real wie die Guthaben (eine Ausnahme bzw. Spezialfall mögen die durch die Geschäftsbanken bei den Zentralbanken nachgefragten Gelder sein). Wollten wir also einfach Schulden streichen (wie z.B. im Fall von Griechenland), dann muss jemand auf sein Guthaben/Vermögen verzichten. Da dies natürlich niemand gerne macht, ist die Reduktion der Schulden halt nicht so einfach.

  • Ein Staat verschuldet sich in der Regel bei privaten Gläubigern, das können zum Beispiel Banken oder Versicherungen, aber auch Bürger/Investoren sein. (Ausgabe von Staatsanleihen durch Staaten zur Liquidität/ Refinanzierung alter Schulden, die fällig werden)


    Banken sind "meist nicht direkt verschuldet", die stellen Bilanzen auf. Einer Schuld auf der Sollseite (z.B. jemandes Konto) stehen Werte auf der Habenseite gegenüber (z.B. Kassenbestand - naja, oder eher jemandes Kreditschulden, Forderungen der Bank gegenüber Dritten, z.B. Staatsanleihen :winking_face: ). Genau das ist auch "der Haken" in Worbers Beispiel. Schuld = Bilanzverlängerung. Jeder einzelne dort hat zwar eine Schuld, gleichzeitig aber eine Forderung gegenüber einem Dritten (100 Euro im Soll, 100 Euro im Haben "= 0 Euro"). Die Liquidität (Vorhandensein von 100 Euro) führt dazu, dass eine Bilanzverkürzung bei jedem einzelnen stattfindet, womit jede Schuld getilgt wird (da diese hier dieselbe Höhe haben und das Spiel zinslos läuft).


    Edit: Solaris war schneller :peinlich:

  • Das Problem ist dass irgend einer die 100 Euro eingesackt hat und sie nicht weitergibt. Hedge Funds, Kapitalgesellschaften, Spekulanten....
    Das Geld ist schon noch vorhanden aber dem Kreislauf entzogen. Nur ist die Frage bei wem genau. Es kann sich nicht in Luft auflösen. Wo es Verlierer gibt, gibt es auch Gewinner.
    Ich frage mich auch was mit dem Geld passiert das zum Beispiel nach Griechenland geschickt wird. Würde es in den wirtschaftlichen Kreislauf gelangen, währe Griechenland nich dort wo es jetzt ist. Es verschwindet wohl einfach und landet an den selben Orten wie alle anderen Potentatengelder. Das selbe mit den Geldern die seit x Jahren in die dritte Welt gepumpt werden. Nix, weg, nada......und auslöffeln kann es der kleine Mann von der Strasse. Der ist ja schuld an der ganzen Misere. So jedenfalls die Meinung der Regierenden.


    Ein Verbot von Hedge Funds, short Verkäufen, Spekulation auf Lebensmitteln und Oel würde schon einiges bringen. Aber die verantwortlichen Stellen denken lieber über Steuererhöhungen und Rentenkürzungen nach. (Man beisst ja nicht die Hand die einem füttert!)


    Zum Untergang des römischen Reiches die sich genau gleich abspielte:
    "Außerdem war der römische Pöbel nie dekadent, dazu ging es ihm immer viel zu schlecht; richtig dekadent und moralisch absolut verkommen war dagegen die winzig kleine Oberschicht, die praktisch allen Wohlstand an sich gerissen hatte."

  • Jeder Schuld steht ein Guthaben gegenüber.



    Hallo Solaris, das leuchtet schon irgendwie ein.


    Aber das ist kein real existierendes Guthaben, denn jemand der selber Schulden ( oder kein Guthaben) hat kann
    ja in der Realität kein Guthaben verleihen.




    Da jeder Schuld ein Guthaben gegenübersteht sind die Schulden insgesamt genauso real wie die Guthaben


    Solaris, das ist die Frage: Genau so Real oder genau so Irreal !?



    Meine Meinung dazu ist, daß ein reales Guthaben in Werten besteht. ( Rohstoffe, Land, Gegenstände).
    Alles andere sind doch irgendwie "Luftbuchungen".


    Deshalb sollte man sich zur Lösung eines "Schuldenproblems" erstmal über die Tatsächliche reale Situation einen Überblick verschaffen.
    Das auch natürlich nur im Falle, daß man an einer Lösung wirklich interessiert ist.



    Gruß : eric

  • in einer geschlossenen Volkswirtschaft sind sogar die Ersparnisse gleich dem Defizit des Staates :winking_face:


    Solaris hat das schon ganz gut erklärt.


    @ eric:
    Du darfst unser Finanzsystem nicht mit deiner Vorstellung von "real" und "werthaltigt" verwechseln.


    Die Summe des erschaffenenen Geldes ist die Summe des vorhandenen Geldes.
    Das Problem ist aber, dass es in der Realität nicht wirklich so ganz ist:
    Wenn die EZB Geld druckt und damit der Geldmenge M eine Summe X hinzufügt und dann das Geld verleiht, muss der Schuldner das Geld zurückzahlen.
    Selbst wenn es nur 0,25% Zinsen gibt, muss dennoch die Summe 1,025X zurückgezahlt werden.


    Mal einfacher gesagt: Wenn du 10 Leuten 10 Goldmünzen gibst und darauf 10% Zinsen verlangst(Was ja auch dein gutes Recht ist als Bank) dann muss am Ende des Jahres einer Pleite sein, damit die anderen ihre Schuld zurückzahlen können.


    Und weil du natürlich nicht pleite sein willst, arbeitest du und arbeitest, schiebst Überstunden usw. um deine Kredite zu bezahlen.


    Global gesehen ist das ganze natürlich nicht so einfach.


    Aber um dir mal ein paar Zahlen zu nennen:
    Die Verschuldung in D liegt bei 2Bio€, das Vermögen der Privathaushalte liegt bei ca. 5Billionen €.


    So gesehen ist die Verschuldung kein Problem, solange es nur die eigene Bevölkerung als Schuldner hat.
    Siehe Japan, da ist die Verschuldung bei 200% des BIPs und da kräht kein Hahn danach.


    Sobald Schulden vernichtet werden, wird Reichtum vernichtet!
    Wenn die Staatsanleihen von Italien abgeschrieben werden, verlieren die Leute das Geld, die sie besessen haben.
    Unser gesamter Wohlstand, unsere gesamte Infrastruktur beruht nur auf diesen Schulden.
    Nur deswegen sind wir so reich.
    Wenn der Staat oder ein Unternehmen eine Investition tätigt, fließt das in das Vermögen der Bevölkerung ein.


    Und zur Dimension der Banken:
    Unser BIP beträgt so um die 2,5Billionen €. Die Bilanzsumme der deutschen Banken liegt bei ca. 8 Billionen€.

  • Zitat von eric;84937


    Da jeder Schuld ein Guthaben gegenübersteht sind die Schulden insgesamt genauso real wie die Guthaben


    Solaris, das ist die Frage: Genau so Real oder genau so Irreal !?


    Meine Meinung dazu ist, daß ein reales Guthaben in Werten besteht. ( Rohstoffe, Land, Gegenstände).
    Alles andere sind doch irgendwie "Luftbuchungen".


    Eric, jetzt verstehe ich was du meinst, und ich muss dir im Grunde Recht geben. Es gibt einen grundsätzlichen Unterschied zwischen Sachwerten (Rohstoffe, Land, Gegenstände etc.) und Geldwerten (Bargeld, Guthaben, Schulden, Wertpapiere etc.).


    Alle Geldwerte sind im Grunde nichts anderes als Versprechungen und haben mit Vertrauen zu tun. Ein Geldschein ist nichts anderes als eine Versprechung aller Ladenbesitzer und Verkäufer, dass du damit bei ihnen Ware (Sachwerte) oder Dienstleistungen beziehen kannst. Du könntest auch sagen, ein Geldschein ist ein UNPERSÖNLCHER SCHULDSCHEIN, den du bei jedermann einlösen kannst (und der von jedermann akzeptiert wird).


    Natürlich haben Versprechen mit Vertrauen zu tun. Wenn du Geld bei der Bank anlegst, dann erhältst du von der Bank im Grunde das Versprechen, dass du dein Geld wieder zurückerhältst. Und tatsächlich wirst du der Bank dein Geld nur solange anvertrauen, wie du eben darauf vertraust, dass du das Geld auch wieder berkommst. Und ebenfalls wirst du Geld nur solange annehmen (z.B. gegen Arbeit) wie du glaubst, damit Ware kaufen zu können. Wenn du und alle anderen kein Vertrauen mehr in den Papierschein (Geld genannt) haben, dann ist's vorbei mit der "Geldwirtschaft" und wir fallen zurück in den Tauschhandel.


    Das was du also als "Luft" bzw. "Luftbuchungen" bezeichnest, sind Versprechungen. Und deshalb sind Geld, Guthaben und Schulden genauso real oder unreal wie Versprechungen und Vertrauen in einer Gesellschaft sind.


    Dass der heutige Kapitalismus durch ein falsches Geldsystem (ständig positive Zinssätze) mit der Zeit zu einem riesigen "Geldballon" führt, der irgendwann platzen muss, ist ein anderes Problem, dessen Lösungsansatz in einem früheren Beitrag beschrieben wurde. Und hier noch ein weiterführender Beitrag (das Video anschauen).

  • solaris,
    schön das Du mich verstehst. :face_with_rolling_eyes:


    Alle Geldwerte sind im Grunde nichts anderes als Versprechungen und haben mit Vertrauen zu tun


    Ja, das stimmt.
    Ist aber erst in der Neuzeit so.
    Anfangs war Geld ein Edelmetall mit Eigenwert.
    Dann wurden die Edelmetalle "gestreckt", als Trick des Staates um an mehr Kapital zu kommen als tatsächlich vorhanden ist.
    Dann wurde Papiergeld entwickelt, was ein Versprechen auf Hinterlegte ( und vorhandene) Kapitalwerte war.
    Dann wurde das Papiegeld verfielfacht ohne die Kapitalwerte zu erhöhen.
    Mittlerweile ist das Papiergeld zu ein paar Prozent ( wenn überhaupt) in Sachwerten hinterlegt.


    Zu den Versprechungen : Was sind Versprechungen wert, die ein hoch Verschuldeter Dir gibt um bei Dir, selbst hoch Verschuldet, Geld zu leihen ????
    Ich glaube nicht sonderlich viel.


    Mein persöhnliches Fazit : Das Geldsystem ohne hinterlegte Sachwerte ist eine Fehlkonstruktion,
    die wohl den ein oder anderen Menschen in die Armut treiben wird.


    gruß : eric


    P.S.: Ich schaue mir nachher mal Deinen Lösungsansatz an. Bin mal gespannt

  • Das heutige FIAT-Geld (bunte Papierfetzen) ist nichts anderes als ein Schuldschein! Man kann es auch als ein Versprechen fuer Arbeit ansehen, denn darauf laeuft es schlussendlich hinaus.


    Die Banken habens leicht, die haben z.B. 1000 Goldstuecke. Die werden dann verliehen, zu einem Zinssatz von 5 %.
    "John Doe" muss also den Kredit von 1000 Goldstuecken + 50 Goldstuecke zusaetzlich zurueckzahlen. Die muss es aber jemanden "wegnehmen" weil er sie ja nicht aus dem Nichts heraus erschaffen kann.


    Das heisst dass "Otto Schmid" von seinen geliehenen 1000 Goldstuecken nur mehr 950 hat, entweder gibt er der Bank jetzt was anderes, z.B. ein Stueck Grund oder so.
    Oder er nimmt einen weiteren Kredit auf, in der Hoffnung, dass er diesmal besser arbeitet als "John Doe"


    Die Bank gewinnt immer, schlussendlich hat sie von beiden 50 Goldstuecke erhalten, also hat sie OHNE ZU ARBEITEN 1100 Goldstuecke im Sack.



    Mit dem heutigen Geld, das an sich ja nur ein bedruckter Papierfetzen ist, geht die Abzocke noch viel einfacher!
    Die Bank hat ein Grundkapital von 10% (ja, ich weiss das ist viel...), sagen wir mal es sind 100.000 Euro.
    Aufgrund der tollen Gesetze die wir haben, darf sie aber ein Vielfaches davon verleihen!


    Wenn du jetzt eine Wohnung kaufen willst und dafuer 300.000 Euro willst, dann gibt dir die Bank das, obwohl sie nur 100.000 effektiv im Tresor "liegen" hat.
    Du gibst der Bank also die 300.000 zurueck + die Zinsen von vielleicht 120.000 Euro.
    Aus 100.000 Euro hat die Bank so 420.000 Euro gemacht - sie hat Geld aus dem Nichts erschaffen!


    Das ist jetzt ziemlich einfach erklaert, ich hoffe du hast es verstanden. Das Problem ist unser Geldsystem mit dem Zins.

  • Zitat

    Zum Untergang des römischen Reiches die sich genau gleich abspielte:
    "Außerdem war der römische Pöbel nie dekadent, dazu ging es ihm immer viel zu schlecht; richtig dekadent und moralisch absolut verkommen war dagegen die winzig kleine Oberschicht, die praktisch allen Wohlstand an sich gerissen hatte."


    Und das ging solange gut, bis der Plebs dann die Patrizier in Stücke gerissen hat :winking_face: Grundsätzlich ist Geld das genialste Geschäftsmodell, was je erdacht wurde. Quasi aus nichts etwas kreieren.
    Aus dünner Luft Paläste und Ketten erschaffen.
    Funktioniert aber auch nur solang die Wirtschaft wächst. Stagniert sie, oder fällt sie sogar zurück, dann fällt dieser Elfenbeinturm in sich zusammen. Und da nichts ewig wachsen kann, ist das einfach ein Vorgang, der absehbar ist. Die Folgen ebenfalls. Krieg, in welcher Form auch immer.


    Könnte ich vollkommen drauf verzichten. In einer Gesellschaft, in denen reale Werte die Währung decken (Schweinehälften, Gold, Dienstleistungen...), würd ich mich sicher wohler fühlen.


    So long,
    Sam

  • Momento.



    Das ist jetzt ziemlich einfach erklaert, ich hoffe du hast es verstanden. Das Problem ist unser Geldsystem mit dem Zins.


    Einfach ist immer gut, das zeugt von Kenntnis.


    Und das mit dem Zins ist schon keine gute Erfindung,
    wäre aber für ein wirklich vorhandenes und verliehenes Kapital eher " anständig",
    als für ein Verleihen von " Luftgeld".


    Mein Hauptanliegen ist das Absurde des Systems darzustellen in dem Geld aus dem Nichts erschaffen wird,
    ohne das es in irgendeiner Art und Weise mit irgendeinem Wert hinterlegt ist.


    Aus Nichts kommt auch Nichts.

  • Zitat von Memento Mori;85123


    Aus 100.000 Euro hat die Bank so 420.000 Euro gemacht - sie hat Geld aus dem Nichts erschaffen!


    Also wenn das so einfach wäre ....


    Ich bin wahrlich kein Freund der Banken, ABER so läuft das ja nicht wirklich.


    Genauso gut könnte man sagen ein Paar Gramm Mehl, Wasser etc. was kann das kosten.
    Ein paar Cent, und der Bäcker verkauft dir dein Brötchen um das 20ig oder 30ig fache, und hat damit auch für ihn Geld aus dem Nichts geschaffen.


    Das würde hier echt den Rahmen sprengen, aber vielleicht hilft ja schon eine einzige Überlegung:


    Kreditsumme 100.000
    Fixzins auf 30 Jahre
    Fixe Rückzahlung auf die Laufzeit
    Inflation und Ausfallsrisiken machen so ein Geschäft eigentlich nicht wirklich interessant.


    Vielmehr geht es darum die Mehrzahl als Schuldner zu wissen und somit Kapitalströme abschätzen und steuern zu können.
    Schulden sind an sich nicht das grosse Übel, sie müssen nur in der Relation mit Wachstum gesehen werden.


    Leider kann ich nur mit USA Zahlen dienen.
    Vor 30 Jahren stieg das BIP pro 1 USD neuer Schulden um 4 USD.
    Heute stiegt das BIP pro 1 USD Neuverschuldung um keine 30 USD Cent.


    Und das ist wahrlich ÜBEL und wird uns über kurz oder kürzer Kopf und Kragen kosten.


    Gruss
    Tom

  • Zitat von PapaB;85272

    Freilich mag es nicht SO einfach sein, aber dass die Banken Geld aus dem "nichts" generieren ist doch wirklich so:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Giralgeldschöpfung
    Und dieses fröhliche immer weiter gehende Geld generieren ist auf lange Sicht auch tödlich...


    Hier handelt es sich wohl um eines der häufigsten Missverständnisse überhaupt und wohl mit ein Anlass für Verschwörungstheorien. Nachfolgend zwei PDFs zu Artikeln von Helmut Creutz, dem (zumindest in meinen Augen) führenden Kopf in Sachen Alternative Geldsysteme.


    http://www.helmut-creutz.de/pd…choepfung_huwi_2010_3.pdf
    http://www.helmut-creutz.de/pd…ilanz_der_banken_2007.pdf


    Wenn diese Geldschöpfung der Geschäftsbanken der Realität entspräche, dann müssten die von den Banken gewährten Kredite (Aktiva) weit grösser sein als die Einlagen der Sparer (Passiva). Dass dies nicht der Fall ist zeigt obige Bilanz der Banken (von 2007) in Deutschland. Im Gegenteil: Die Einlagen (aufgenommenen Mittel) überstiegen die Kreditvergaben der Banken um 785 Milliarden Euro (18%).


    Ausserdem könnten sich gefährdete Banken, wenn sie Geld selber schöpfen könnten, damit problemlos selbst aus dem Schlamassel ziehen. Dass dies nicht der Fall ist hat die Finanzkrise 2008 gezeigt und sieht man auch weiterhin durch kriselnde und Pleite gehende Finanzinstitute.


    Das Hauptproblem am heutigen Geldsystem ist nicht die Geldschöpfung (obwohl es auch da noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt), sondern die ständig positiven Zinssätze. Der Zins muss auch negativ werden können (insbesondere in einer nicht wachsenen Wirtschaft), das geht aber nur durch eine "Umlaufsicherung".

  • Zins ist aber, platt gesagt, erfundenes Geld. Denn man hat eine Geldmenge x, der eine Schuldenmenge y gegenübersteht, und zwangsläufig muss dieses Verhältnis 0:0 aufgehen. Geht es aber nicht, wenn Zins (und Zinseszins) verlangt wird.


    VG qittatun

  • Geld regiert die Welt


    Hallo,


    ansehen lohnt:


    http://www.youtube.com/watch?v=eNzZ6JSKF9E


    Ich denke Zinseszins und Hebel sind unsere "Probleme". Wenn die Bank aus 10 eigezahlten € 100 € machen kann die sie verleiht, dann sieht man wie schnell Schulden gemacht werden können.


    Ich dachte früher auch:
    "wenn ich spare und z.B. auf meine gesparten 10 € 2 % bekomme, diese 10 € dem Unternehmer XYZ geliehen werden, der dann 9 % an die Bank bezahlen muss dann hätte die Bank ja die Differenz von 7 % als gewinn und zur Deckung von Kosten und Risiko..." - Die Bank kann aber 100 € verleihen, sobald ich 10 € als Spareinlage eingezahlt habe also 1 x 7 % + 9 mal 9 % bei meinem Beispiel.


    Beste Grüsse


    Zeltenhgehen

  • Hallo qittatun,



    Zins ist aber, platt gesagt, erfundenes Geld



    - nicht Wirklich.


    Um es noch platter zu sagen : Ich leihe mir von einem Bauern 10 Kartoffeln zum Anpflanzen.
    Nach der Ernte bekommt der Bauer von mir 20 Kartoffeln zurück.


    Dann hat er 10 Kartoffeln Zinsen erhalten, die ich erwirtschaftet habe.


    Der Kern ist immer noch so glaube ich, dass man durch einen Sachwert/Arbeitsleistung legimitiertes Guthaben tatsächlich
    vermehren kann. ( siehe der Bauer ).


    Oder man kann sich Geldscheine die der Pleite-Staat druckt und den Banken Zinslos oder zu einem Minimalzins
    zur verfügung stellt von der Bank leihen und bei irgendwelchen undurchsichtigen Börsen-Wett-Geschäften vervielfachen.


    Diese Methode ist eine Schaffung von Geld aus (fast) nichts.
    Aber halt keine Wertschöpfung.


    Ich finde ja persöhnlich, dass man die Dinge soweit als möglich vereinfachen sollte
    um an den Kern der Sache zu kommen.
    Man wird leicht verwirrt ( Absichtlich ?) durch Fachbegriffe, Statistiken und " Experten",
    so daß viele nur noch sagen, das ist mir alles zu kompliziert, das verstehe ich eh nicht.


    Gruß : eric

  • Zitat

    Oder man kann sich Geldscheine die der Pleite-Staat druckt und den Banken Zinslos oder zu einem Minimalzins
    zur verfügung stellt von der Bank leihen und bei irgendwelchen undurchsichtigen Börsen-Wett-Geschäften vervielfachen.


    Genau das ist das Problem! Denn der Staat druckt kein Geld! Der Staat gibt den Banken kein Geld zinslos oder zu einem Minimalzins!
    DIE BANKEN DRUCKEN DAS GELD - genauer gesagt die Zentralbank. Und die ist auch noch PRIVAT!


    Der Staat leiht sich also Geld von Privat-Banken! Darin liegt das Problem!


    Leute die sowas abschaffen wollten wie vor kurzem erst in Lybien oder ehemals sogar in Deutschland hat man einfach in einem Krieg niedergemacht.