Bilder eurer Notunterkünfte

  • Hallo zusammen


    Ich baue für mein Leben gern gemütliche Lager und Unterkünfte aus den Ressourcen des Waldes. Da man hier immer etwas neues lernen kann, würde ich gern mal sehen, was Ihr so auf die Beine stellt. Natürlich möchte ich auch etwas beisteuern. Ich zeige euch mein heutiges Tagewerk:


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    Es ist ein klassisches Laub Tipi. Erst habe ich ein Dreibein gestellt und weitere Stützen hinzugefügt. Da ich immer Schnur dabei habe, habe ich eine Art Netz um den Rahmen geflochten (alles an einem Stück, so kann ich die Schnur später ev. wieder verwenden). Gedeckt habe ich von unten nach oben erst mit Stroh und schliesslich Laub.


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    Später habe ich dann noch mit der Konstruktion eines Vordaches begonnen. Dieser wird einen Seiteneingang erhalten, vor dem ein flaches Feuer brennen soll. Die Wärme wird durch den Reflektor dann gut ins Innere umgeleitet



    Stets gutes Gelingen


    Stefan

  • Saucool Stefan! Aber wo hast du das Stroh hergenommen?


    VG qittatun

  • Das lag zum Glück im Wald herum. Das lag dort schon sehr lange. Die Bauern haben schon letztes Jahr einiges Davon abgeladen und es dort verrotten lassen. Hätte ich den Stroh nicht gehabt, hätte ich mit mit der Machete Fichtenzweige und Strauchwerk geholt.

  • Wie bekommt man die Spitze Regendicht?

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Das muss ich noch in Angriff nehmen. Ich denke, dass ich eventuell mit Baumrinde eine Art Kamindach basteln werde. Vielleicht findet sich aber auch eine Plastiktüte oder etwas gleichwertiges.

  • Die folgende Hütte haben wir als Gruppe im Survival Grundkurs von Oktober 2011 der Survival Outdoor-Schule von Christoph Hagen gebaut. Das Copyright für die Bilder liegt bei Christoph Hagen, aber ich denke es ist okay, wenn ich einige Bilder hier poste.


    Die nachfolgend abgebildete Hütte ist wasserdicht. Auf dem Grundgerüst (siehe Bild 2) wurden mehrere Schichten von Gras und Laub aufgetragen (zuerst Gras) und dann verdichtet (sorgfältig aber doch kräftig "angedrückt"). Gemäss Empfehlung Hagen sollte die Dicke der Isolationsschicht (Gras und Laub) bei 0 Grad Aussentemperatur eine Armlänge betragen, bei + 10 Grad Aussentemperatur eine Unterarmlänge. Bei Minustemperaturen entsprechend mehr. Der Abschluss aussen erfolgt mit schweren Holzstücken (gemäss Abbildung). Der kleine Eingang der Hütte ist vorne unten (rechts im Bild). Die Hütte ist eine "Schlafhütte" und nur gerade so gross, dass man darin schlafen kann.


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    Hier sieht man das Grundgerüst der Hütte. Damit man anschliessend Gras (und Laub) drauf tun kann, wird das Grundgerüst mit kleinen Stecken/Knebeln "verdichtet" (siehe auch bei Bild 3 der Hütte von innen).


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    Hier die Hütte von innen. Ziemlich eng, nur gerade soviel Platz dass man sich drehen kann. Muss aber natürlich so sein um einen möglichst guten Isolationseffekt zu erzielen.


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    Hier noch eine andere Hütte, welche einer der Instruktoren gebaut hat. Das Dach ist natürlich ebenfalls wasserdicht.


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  • Das sieht aber sehr kuschelig aus. Wie lange dauert es Pi mal Daumen, solche Hütten zu erstellen?


    VG qittatun

  • Die Hütten finde ich ja irre. Das muss ja Spaß machen. Hat jemand auf eigenen Grund und Boden bzw. Kleingarten eine Art Bunkerbau? Das würde mich
    ja interessieren.

  • Zitat von Doretta;85470

    Hat jemand auf eigenen Grund und Boden bzw. Kleingarten eine Art Bunkerbau?


    Jeder Schweizer hat einen Bunkerplatz. :face_with_rolling_eyes: Da brauchen wir nicht unsere Gärten dafür umgraben. :)


    Wieviel besser der Bunker gegen radioaktive Strahlung schützt als ein normaler Keller weiss ich nicht. Aber auch der wird schon einiges bringen, wenn radioaktive Wolken vorbeiziehen. Und sonst, naja, bunkerknackende Bomben gibt's inzwischen auch schon.


    Herzliche Grüsse
    linthler


    P.S.: Noch gefunden, bei der NAZ:


    Hausinneres: 5 bis 10x weniger Strahlung
    Keller: 30 bis 50x weniger Strahlung
    Schutzraum: 50 bis 100x weniger Strahlung

  • ich meine mich zu erinnern, in der Schule ein Video zum Thema "Verhalten bei einer atomaren Detonation" gesehen zu haben.
    War auch noch aus dem kalten Krieg. da gings um eine Atombombe im Zentrum Londons und mit welcher Schutzmethode man überleben kann.
    Da wurde auch einmal die Sache mit Fenster weißen und im Keller barrikadieren usw. genannt aber auch die Methode, sich aus Erde einen Bunker im Garten zu bauen.
    Die haben das wohl sogar getestet, ein paar Wochen drin zu leben, aber da wars wohl recht schwer, gerade was Krankheiten und sowas anging, auf Grund der kaltfeuchten Erde.


    Aber da musste man schon mal so 20km vom Stadtzentrum entfernt sein, um das zu überleben^^

  • @Solaris...sehr proffessionelle Unterkunft, darin könnte mann wirklich komfotabel überleben wenn es mal darauf ankommen sollte


    :Gut:


    die Bilder sind abgespeichert in the brain

  • Was das Abdichten der Spitze betrifft, habe ich heute einen guten Hinweis erhalten. Da dort noch einiges an Stroh liegt, könnte ich damit eine Matte flechten, welche ich dann als zentrales Regendach verwende.

  • Zitat von linthler;85474

    Jeder Schweizer hat einen Bunkerplatz. :face_with_rolling_eyes: Da brauchen wir nicht unsere Gärten dafür umgraben. :)


    Wieviel besser der Bunker gegen radioaktive Strahlung schützt als ein normaler Keller weiss ich nicht. Aber auch der wird schon einiges bringen, wenn radioaktive Wolken vorbeiziehen. Und sonst, naja, bunkerknackende Bomben gibt's inzwischen auch schon.


    Hallo linthler,


    mal ganz grob:


    1-2 km vom ground zero, ziemlich egal, Du wirst von Hitze und Gammastrahlen geröstet.


    Bereich einige Kilometer bis ca. 30 km von ground zero: Hier macht der Schutzraum den Unterschied zwischen Leben und Tod aus. Du bleibst von der Druckwelle und Verbrennungen verschont, die Gammabelastung aus der unmittelbaren Detonation ist deutlich niedriger und kannst abwarten, bis die kurzlebigen und intensiv strahlenden Spaltprodukte (hauptsächlich gut abschirmbare Betastrahler) als dem Fallout halbwegs abgeklungen sind und Dich dann absetzen. Um präzise zu sein: Du musst Dich dann absetzen, weil vermutlich der Luftfilter Deines Schutzraums nicht ewig hält. Ein Schutzanzug und eine Maske mit einer ausreichenden Zahl ABC-Filtern pro Person sollte vorhanden sein. Dosisleistungsmessgeräte und Personendosimeter auch. Die Zahlen von http://www.naz.ch sind übrigens brauchbare Anhaltswerte.


    Darüber hinaus normale Absetzbewegung in hoffentlich vorhandene nicht betroffene Gebiete. Auch hier weist das Dosisleistungsmessgerät den Weg. Es ist zudem eine extrem gute Idee, sich gegen die Windrichtung abzusetzen.



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Der nukleare GAU ist bestimmt ein spannendes, aber auch unheimliches Thema, eine Kraft, vor dem einem eine Laubhütte nicht schützen kann. Hier, so habe ich gehofft, geht es jedoch nicht um den persönlichen Bunker, sondern eher um die improvisierten Unterkünfte (vor dem totalen Fallout) in der "Wildnis":-)


    Und an dieser Stelle mal ein grosses Danke an die von euch geposteten Bilder. Das sind wirklich praktische und auch eindrückliche Bauten. Davon kann ich mir eine grosse Scheibe abschneiden.

  • Zitat von qittatun;85467

    Das sieht aber sehr kuschelig aus. Wie lange dauert es Pi mal Daumen, solche Hütten zu erstellen?


    Ich schätz jetzt mal, dass eine geübte Person, die das schon mehrmals gemacht hat, eine solche Hütte in zwei bis drei Stunden bauen kann.


    Allerdings ist der Aufbau der Hütte der kleinere Teil der Arbeit. Das Zusammentragen der Materialien (Holz- und Astmaterial, Gras und Laub) dürfte je nach Verhältnissen deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen. Für das Gras brauchst du im Grunde eine kleine Wiese und eine Sense, sonst wirds sehr aufwändig.


    Ich habe die in meinem Beitrag #6 abgebildeten Hütten zwar nicht gewogen, aber ich schätze jetzt mal dass jede der Hütten locker einige Hundert Kilogramm wiegt. Dafür sind diese wasserdicht und wahrscheinlich über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, zu gebrauchen.

  • Hallo,
    die von mir dargestellte Hütte, hatte eine Aufbauzeit von 3,5h. Aus Experimten mit Freunden und meinen Seminaren weiß ich, dass man die Zeit die man braucht um so was zu bauen immer unterschätzt. Als Hilfsmittel vor allem beim Laubsammeln kam mein Pullover zum Einsatz. Der war ohnehin übrig, da das Bauen alleine schon warm macht.


    Ja, das bauen einer solchen Unterkunft ist Zeit-, Energie- und Flüssigkeitsraubend. Meine Schlafrolle mit Tarp, Isomatte und Schlafsack wiegt ca 3,5kg. Es verbraucht weniger Energie (gefühlt! - nicht gerechnet) die mit mir herum zu tragen als solch eine Hütte zu bauen. Survival ist nun mal vor allem ein Kallorien-Spiel.


    grüße,


    Frank


  • Moin,


    optimal ist, meiner Ansicht nach, frühest morgens loszuwackeln und am Zielort (beim Training) als erstes die Laubhütte hinzubauen und sich dann um alles andere zu kümmern. Je nach Bauart 2- 4h sollten eingeplant werden.
    Die hier geposteten Unterkünfte finde ich persönlich sehr flauschig. Ich schlafe in meinem Camp in einem Dome( große Laubhütte wo zur Not noch zwei Hunde reinpassen,
    wobei meine eigene Schlafabteilung nochmal extra gepolstert und zugebaut ist. Quasi mit Apsis.


    Gruß
    DC

  • Ich habe für meine Hütte ca 3 Stunden gebraucht, stimmt. Das Laub habe ich mit einem "sensenförmigen" Ast auf dem Waldboden zusammengerecht. In einer echten Notsituation würde ich jedoch die einfachste und kleinste Form der Unterkunft wählen - ich nenne sie mal den kleinen Giebelba (Zwei Astgabeln verkeilt, in der Mitte der Körperlänge nach ein Dachbalken, seitlich gedeckt mit Ästen, Zweigen (Tannenzweige, Buschwerk, Weiden, Heu oder Gras), gedeckt mit viel Laub. Hier mal eben noch von mir illustriert:
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    Mein Tipi ist zudem für eine Notsituation in dieser Jahreszeit zu hoch geworden und ein Feuer in einer Strohunterkunft zu zünden würde ich mich nicht trauen.


    Vielleicht hat jemand von euch auch noch interessante Bilder oder Anweisungen zur "sicheren" Feuerstelle innerhalb (oder über Reflektoren) der Unterkunft.


    Gutes Gelingen


    Stefan