Fluchtgepäck - Vorstellung und Testerfahrungen

  • Letztes Wochenende war ich allein zu Hause (nein, ich heiße nicht Kevin:face_with_rolling_eyes:) und als dann am Sonntag meine Frühschicht überraschend früher endete, habe ich mich spontan dazu entschlossen, einen Teil meines Fluchtgepäcks mal so realistisch wie möglich zu testen.
    Hier möchte ich nun mal meine Ausrüstung vorstellen, ebenso ein Szenario, für das es gedacht ist und die Lehren, die ich daraus gezogen habe. Erspart vielleicht dem einen oder anderen ein bisschen Kummer und Leid.


    Die Ausrüstung
    Die erste Stufe meines Fluchtgepäcks soll alles zum Überleben Notwendige enthalten. Gedacht ist es entweder für ein sofortiges Verlassen meines Hauses, wenn die Vorwarnzeit weniger als 5 Minuten beträgt oder um mich zurück nach Hause durchzuschlagen, wenn der Crash geschieht während ich unterwegs bin. Deswegen liegt es im Kofferraum, wenn ich unterwegs bin (z.B. auf Arbeit oder zum Einkaufen) oder hängt zu Hause immer auf einem Bügel, zusammen mit einem der jeweiligen Witterung angepasstem Kleidungssatz. Also im schlimmsten Fall nur ein Griff und dann raus. Ausgelegt ist es für das Überleben im Freien für 1 Person für ca. 2-4 Tage, abhängig von der Witterung, dem verfügbaren Wasser und natürlich der körperlichen Belastung, bzw. für eine Strecke von bis zu 50km durchs Gelände.
    Der Fluchtrucksack für Situationen, in denen etwas mehr Vorwarnzeit zur Verfügung steht sowie der große Fluchtrucksack für die Familie sind noch nicht vollständig, deshalb wird er hier auch nicht aufgeführt.
    So, mein Fluchtgepäck Level 1 besteht aus


    Taktische Weste Molle System mit

    • Survivalset

      • Multitool
      • Mehrzweckschnur 3mm 10m
      • Nagelsortiment
      • Handkettensäge
      • Kompass
      • LED-Lampe
      • Magnesium-Feuerstarter
      • Sturmstreichhölzer
      • Rettungsdecke
      • Wasserentkeimung Certisil Combina
      • Angelset


    • First-Aid-Set

      • Verbandspäckchen BW groß 1x
      • Verbandspäckchen BW mittel 1x
      • Verbandspäckchen BW klein 2x
      • Wundschnellverband Sortiment 20 Pflaster
      • Rettungsdecke
      • Dreiecktuch
      • Wunddesinfektion octenisept 15ml
      • Tupfer steril einzeln verpackt 5 Stk
      • Handschuhe 4x
      • Kleiderschere
      • Heftpflaster 1,25cm x 5m
      • Schmerztabletten 20 Stk


    • Notfallverpflegung

      • emergency food ration 2x 500g
      • Überlebensration Kohlehydratkomprimat 2x 200g
      • Wasserfilter Frontier Pro


    • Walther Backup Messer

    Koppel mit

    • Feldflasche 0,9L mit Alubecher
    • Gürteltasche mit Schreibzeug und Smartphone
    • Kleines Taschenmesser
    • Survival-Messer


    (Der Filter ist bestellt, aber noch nicht eingetroffen. hatte ich nicht mit, da ich nicht mit genug Wasser rechnen konnte und Gewicht einsparen wollte. Außerdem überlege ich, durch ein anderes Produkt zu ersetzen, wenn die Bestellung eingetroffen ist und ich es getestet habe, werde ich es dann vorstellen.)


    Das Szenario
    Auch wenn das Szenario dem einzelnen evtl. unwahrscheinlich erscheinen mag, kann ich euch versichern, das alle einzelnen Elemente in der einen oder anderen Form schon passiert sind, ich hab sie lediglich zu einer größeren lokalen Katastrophe zusammengefasst.


    Ich lebe auf einer Insel. Diese ist recht groß, aber in Punkto Versorgung natürlich nicht autark (Sonst hätten wir hier wohl schon unser eigenes Königreich gegründet:grosses Lachen:). Mit dem Festland sind wir über zwei Brücken verbunden, eine Schrägseil-Hochbrücke und eine Zugbrücke für Straßen- und Schienenverkehr. Nur wenige hundert Meter westlich von diesen beiden Brücken liegt der nächste Hafen.
    Im Hafen wurde ein russischer Getreidefrachter an die Kette gelegt, da die Reederei die Liegegebühren nicht bezahlen konnte und außerdem am Schiff aufgrund des Alters eklatante Sicherheitsmängel festgestellt wurden, die nach den Richtlinien der deutschen Behörden eine Seetauglichkeit ausschließen. Der größte Teil der Besatzung ist von Bord und zurück in die Heimat, nur noch eine Notbesetzung ist anwesend.
    An einem stürmischen Novemberwochenende – die Restbesatzung hat das kalte Wetter und das Heimweh mit ein paar Litern Wodka erfolgreich bekämpft – brechen nun die morschen Festmacherleinen und das Schiff beginnt auf die Brücken zu zutreiben.
    Beim Aufprall auf den Hauptbrückenpfeiler explodiert der aufgewirbelte Getreidestaub, die durch das Schiff rasenden Feuerwalzen bringen auch die nicht mal halbvollen Treibstofftanks zur Explosion.
    Die Gewalt des Aufpralls und der Explosionen sowie die daraus folgenden Vibrationen des Pfeilers bringen letztendlich die Hochbrücke zum Einsturz, die Trümmer zerstören auch die direkt daneben liegende Zugbrücke.
    Die mit dem Wind und der Strömung treibenden Trümmer des Schiffes und der Brücken bringen einige Zeit später den im Wasser stehenden Mast einer Hochspannungstrasse zum Einsturz.Somit ist die Insel kurzfristig nicht mehr erreichbar und zum überwiegenden Teil ohne Elektrizität – die paar kleineren Kraftwerke sind meistens nur für die Versorgung bestimmter Einrichtungen oder kleinerer Wohngebiete vorgesehen und ausgelegt.
    Der plötzliche Ausfall von Ampelanlagen führt an bestimmten viel befahrenen Kreuzungen zu Unfällen und daraus folgenden Staus, welche schnell mehrere Kilometer Länge erreichen und wieder andere Kreuzungen blockieren usw. usw. . Rettungskräfte können nicht mehr alarmiert werden oder kommen nicht mehr zu den Unfallstellen durch.
    Touristen und Wochenendausflüglern geht langsam der Sprit aus, so dass sie den Unbilden der Witterung nichts mehr entgegen setzen können – Vorräte hat sowieso keiner mit. Spontan gebildete Rotten hungriger und frierender Autofahrer versuchen von den Anwohnern Schutz und Nahrung erst zu erbetteln, später dann einzufordern oder gewaltsam zu nehmen.Usw…


    In dieser Situation muß ich nun versuchen, nach Hause zu kommen. Die Strecke beträgt etwa 26 Kilometer. Ich konnte mich nicht gleich nach dem Stromausfall auf den Weg machen, ich musste zuerst dafür sorgen das beim Wiedereinschalten des Stroms im Werk keine Unfälle oder Katastrophen geschehen können, aber nun ist es Zeit, sich auf den Weg zu machen.


    Fazit und Lehren
    Ich möchte darauf verzichten, ausführlich zu beschreiben, wie ich knapp 10 Stunden durchs Gelände gestolpert bin – war ja schließlich fast die ganze Zeit dunkel.
    Die ersten paar Kilometer bin ich am Strand lang gewandert und kam auch ganz gut vorwärts, allerdings war es abends direkt am Meer aufgrund des Windes sch…kalt.
    Also schnell seitwärts durch die Dünen und ein kurzes Stück durch Wald und über eine Straße und Bahnlinie, dann hab ich eine Schneise erreicht, die für eine Hochspannungsleitung angelegt wurde.
    Laut meinem Kartenmaterial (auf meinem Smartphone habe ich eine Karte von knapp 50x50 km in einem Massstab von 1:8000 gespeichert) würde mich diese Schneise bis auf ca. 3km an meinen Wohnort heranführen, also bin ich ihr gefolgt.
    In einer echten Katastrophensituation hätte ich mich ein paar Meter vom Rand der Schneise durch den Wald bewegt und hätte dunkle Kleidung getragen. Da es sich aber nur um eine Übung handeln sollte, bin ich direkt am Waldrand auf der Schneise lang gelaufen und habe meine orangene Sicherheitskleidung mit reflektierenden Streifen getragen.
    Ich wollte ja schließlich auch nicht, dass mich ein nachtblinder Jäger mit einem Wildschwein verwechselt (nein, nicht wegen des Geruchs!:peinlich:)
    Notunterkunft und Feuer – eigentlich geplant – mussten ausfallen, ich hatte echt unterschätzt wie duster es sein würde. Und im Schein einer Taschenlampe bekommt man nicht wirklich was auf die Reihe.
    Übernachtet habe ich dann in einem Jäger-Hochsitz in eine Rettungsdecke eingewickelt. Wenn man den Wind abhalten kann, hält das Ding tatsächlich einigermaßen warm.
    Insgesamt habe ich etwa 16 Stunden benötigt um die 26 km zurück zu legen, einschließlich Pausen.


    Meine Lehren für das nächste Mal:
    - ab sofort gehört ein Regenponcho samt Poncholiner mit an die Weste, man hat es wärmer damit und eine Notunterkunft lässt sich damit auch im Dunkeln noch schnell aufstellen
    - außer der Feldflasche werde ich auch zukünftig einen Trinkrucksack 2,5L mitführen. Die Feldflasche hatte ich ursprünglich gewählt, um im Alubecher auch mal Wasser warm zu machen. und die Rettungsdecke, die ich eigentlich auch zur Wassergewinnung nutzen wollte, habe ich benötigt um mich warm zuhalten
    - in unbekanntem Gelände nachts zu wandern sollte man nur machen wenn es wirklich ums Überleben geht. Nach Möglichkeit immer tagsüber unterwegs sein und genug Zeit zum Aufbau eines Lagers einplanen
    - ich muß mich unbedingt kundig machen, ob die Bäche und Seen annehmbares Wasser enthalten oder evtl. durch Dünger kontaminiert sind
    - auf Feldern ist es fast noch schwieriger voranzukommen als im Wald, aufgrund des unebenen oder sehr feuchten Bodens. Auch wenn es einen Umweg bedeutet werde ich mich in Zukunft am Feldrand lang bewegen
    - eine Nachtsichtbrille steht ab sofort ganz oben auf meiner Wunschliste, ohne eine solche mach ich das nicht nochmal


    So, nun bin ich gespannt,auf eure Anregungen und Kritiken


    LG
    Papa Bär


    PS: Bilder versuche ich nachzureichen, bei meinem Laptop ist die Festplatte gecrasht und bei diesem Rechner klappt das Hochladen nicht.

  • Hi, Papa Bär!


    Was für ein toll geschildertes Szenario...Du hast Dir ja wirklich Gedanken dazu gemacht.
    :)


    Was mir so schnell einfällt ist...ich würde Dein 1.Stufenpackage um ein Headgear (vielseitig verwendbares Kopftuch,
    man möge mir die Anglizismen verzeihen) erweitern, hab ich jetzt zb. immer bei mir.
    Nimmt kaum Platz weg und hält den Kopf warm...und je nach Wunsch auch das Gesicht.
    Gerade wenn es etwas frischer ist...
    Aber ich konnte es auch gut im Sommer verwenden, am Abend, wenn es auch mal kühler ist.
    Der Kopf verbraucht ja doch jede Menge Wärme.


    Ja...und spontan stelle ich mir gerade vor, daß ich gerne an Deiner Stelle noch etwas zur Verteidigung hätte.
    Nennen wir es mal Wanderstock. Erleichtert das Gehen und kann sonst auch in vielen Situationen hilfreich sein.
    Wenn man im Dunklen im waldigen Gebiet unterwegs ist, kann man damit auch gut die Äste vom Gesicht weghalten.
    Und sich auch mal "vorantasten".


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Das mit dem Kopftuch ist eine gute Idee, werde ich in Zukunft auch mit einplanen, falls meine Jacke mal keine Kapuze hat, danke für den Tipp.


    Selbstverteidigungsausrüstung ist durchaus mit dabei, aber nicht in Einzelheiten aufgeführt aufgrund der Forumsregeln.


    LG
    Papa Bär

  • Handelt es sich bei deiner Lampe um eine Hand- oder Stirnlampe?


    Mein BOB befindet sich noch in der Planungsphase (an dieser Stelle möchte ich mich für den Input deinerseits bedanken), ich habe das Kapitel Licht bei mir allerdings so geplant, dass da mindestens 2 Lampen vorhanden sind: eine potentere Stablampe von der Art einer Surefire G2 LED, und eine Stirnlampe, konkret eine Petzl Tactikka Plus in schwarz. Mit der Tactikka lassen sich eigentlich alle für den Lageraufbau relevanten Arbeiten erledigen.
    Ich habe (von der etwas bescheidenen Leuchtweite, die aber praktisch kaum negative Auswirkungen hat, solang man keinen Scheinwerfer benötigt) bisher kaum Nachteile festgestellt, dafür eine ganze Reihe von Vorteilen. Die für mich wesentlichsten sind, dass man beide Hände frei hat und sich mit dem Rotfilter (den man auch wegklappen kann) nicht gleich vollständig die mühsam erworbene Gewöhnung des Auges an die Dunkelheit verliert.


    Leider hakts bei meinem Konzept noch insofern, als ich bisher keine Lampenkombination finden konnte, die sich mit einer einzigen Batteriesorte betreiben lässt.

  • So, hier sind die Bilder. Oben konnte ich sie nicht einfügen, das Hochladen wurde immer abgebrochen und dann war zudem noch die Formatierung futsch. Um neue Bilder von der Strecke kümmer ich mich noch, erstmal will ich versuchen, ob sich die Festplatte noch retten läßt.



    [ATTACH=CONFIG]6594[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]6599[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]6598[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]6597[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]6596[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]6595[/ATTACH]

  • Zitat

    Handelt es sich bei deiner Lampe um eine Hand- oder Stirnlampe?


    Hallo thebrain,
    meine Lampe ist eine Handlampe. ich habe diese Lampe gewählt, weil man sie gut an ein anderes "Gerät" :face_with_rolling_eyes: :peinlich: anclippen läßt. Stirnlampe erschien mir immer zu auffällig. Wenn man irgendwo ein Geräusch hört, schaut man ja unwillkürlich in diese Richtung und macht dann seine Position mehr als deutlich.
    Deswegen wünsche ich mir eine Nachtsichtbrille.


    LG
    Papa Bär

  • Hast du schon Erfahrungen mit Nachtsichtbrillen? Wenn nicht, erwarte dir nicht zu viel davon...


    Grundsätzlich verstehe ich, was du meinst. Ich habe das Problem, dass man sich durch den Lichtkegel durch unüberlegte Bewegungen verraten könnte mitunter damit gelöst, einerseits die Lichtstärke auf ein sinnvolles Minimum zu begrenzen und andererseits die Lampe nicht auf der Stirn, sondern um den Hals zu tragen. Das führt dann nicht automatisch dazu, dass man zum Leuchtturm wird, wenn man sich mal, von einem Geräusch aufgeschreckt, umsieht.

  • Nur beim Bund, damals beim Jugoslawien-Einsatz. Wir hatten da welche, vom Funtionsprinzip Restlichtverstärker. Ich finde völlig ausreichend um im Dunkeln zu sehen wo man hintritt, oder um Feuerholz zu sammeln oder eine Laubhütte zu bauen.
    Um den Hals würde ich grundsätzlich nichts tragen, schon gar nicht nachts im tiefsten Wald, das wäre mir zu riskant.

  • Ich nutze derzeit ein Monokular-Nachtsichtgerät Gen. 2+ und muß sagen dass einen das doch deutlich nach vorne bringt.
    In meinen BOB gibt es nur eine Batteriesorte AA. Für NS-Gerät, NAvi, Handlampe, Stirnlampe.

  • Zitat von Papa Bär;86422

    Um den Hals würde ich grundsätzlich nichts tragen, schon gar nicht nachts im tiefsten Wald, das wäre mir zu riskant.


    Das bezog sich jetzt primär auf Arbeiten, die in vorgebeugter Haltung in Bodennähe durchgeführt werden, also z.B. das präparieren vom Zundernest, Nachtlager, etc.
    Außerdem habe ich mit Nachtsichtgeräten (konkret der LUCIE) in bewaldetem Gelände auch durchwachsene Erfahrungen gemacht. Klar, hier kommen persönliche Präferenzen durch, aber wenn Lichttarnung nicht oberste Priorität hat (was in dem Moment der Fall ist, wo ich auch nur mit dem Gedanken spiele, ein Feuer zu machen) ziehe ich eine (Stirn-) Lampe vor.


    Die Nachteile, die man mit leistbaren Nachtsichtbrillen in Kauf nimmt (fehlende Tiefenwahrnehmung, man muss auf jede Distanz neu fokussieren, man weckt evtl. Begehrlichkeiten bei anderen Leuten, denen man begegnet, um nur ein paar zu nennen) wiegen meiner Ansicht nach schwerer als die Vorteile.
    Dass eine BiV- Brille Vorteile hat, bestreite ich nicht, dass es eine praktische Erweiterung eines BOB wäre, ebenso nicht, allerdings würde ich mich nicht alleine darauf verlassen.

  • Oder einen rot Filter (evtl zum aufstecken) ... Hab gehöhte das Rotlicht im dunklen am Besten getartnt ist.
    Hat jemand Erfahrungen damit?


    Ich hab auch immer einige Snickers oder so dabei ... Evtl als Ersatz oder Erweiterung für deine Notrationen ...

  • @SaintHas
    Die beiden Überlebensrationen sind praktisch fast nur Zucker, die Energiedichte ist deutlich höher als bei jedem Schokoriegel, dazu sind sie fast unbegrenzt haltbar.


    Rotlicht hat auf jeden Fall nicht die Blendwirkung von weißem Licht, das Auge gewöhnt sich schneller wieder an die Dunkelheit. Und tatsächlich soll Rotlicht auch nicht so weit sichtbar sein, aber da habe ich keine praktischen Erfahrungen.



    LG
    Papa Bär

  • Das kann man beides so stehen lassen. Gute Stirnlampen haben ein eingebautes Rotlicht damit man im Dunklen oder in Höhlen die Blendwirkung beim Karten lesen nicht hat. Auf dem Deck von Flugzeugträgern gibt es nachts auch nur Rotlicht weil es schwerer zu orten ist... Hier noch zwei schöne Links dazu wobei der zweite im ersten enthalten ist


    http://www.messerforum.net/showthread.php?t=66493


    http://de.wikipedia.org/wiki/Rhodopsin


    Gruß Vincent

    Kein Plan überlebt die erste Feindberührung. (Helmuth von Moltke)

  • Hallo,endlich mal jemand der sein BOB auch ausprobiert *applaus*. Ich finde die ganzen Listen für sich alleine nicht sehr hilfreich, insofern finde ich es mal spannend zu lesen ob das Prinzip "BOB" tatsächlich so funktioniert. Zunächst bin ich aber einfach mal ketzerisch: Wenn Du auf einer Insel lebst, Für wie lange soll das BOB "reichen", denn für die 26 km hättest Du Dir nach Deiner Beschreibung wahrscheinlich keine anderthalb Kilogramm Notnahrung gebraucht, oder :peinlich: (hmm.. ich seh gerad die hast Du teils daheim gelassen und hast auch was zu den Entfernungen geschrieben)Dann hast Du ein Multitool, ein Walther-Messer, ein Schweizer Taschenmesser UND ein Survivalmesser dabei. Das große Messer würde ich persönlich zu Hause lassen, ich hätte keine Anwendung dafür und das Gewicht wäre mir zu hoch. Multitool UND Schw.Taschenmesser... da schleppst Du viele Funktionen unnötig doppelt mit Dir rum, ich würde mich für das Multitool entscheiden. Handkettensägen sind auch recht schwer oder? Okay, kann ich nix zu sagen, ich hatte noch nie eine in der Hand. Bei mir wäre stattdessen ne kleine Fiskars-Säge dabei. Wenn Du das Werkzeug vorwiegend zum Feuerholzmachen brauchst: Das große Messer dient vermutlich zum spalten... das kann man zu Not auch mit einer Säge und einem geschnitzten Keil erledigen. Aber man sollte auch so genügend kleines Holz finden um ein Feuerchen zu betreiben. trockene Äste kann man auch mit der Säge vom Multitool vom Baum holen, so sie denn nicht freiwillig die Biege machen und zu dick sind. Das Erste Hilfe-Zeug würde ich auch so mitnehmen, außer vielleicht die Schere. Die Sache mit dem Poncho hast Du ja schon selbst angesprochen, das Teil ist einfach praktisch. Ich bin auch bekennender Ponchoist^^ Optimal finde ich den BW-Poncho, denn er ist robust, macht einiges mit und ist blickdicht. Er ist allerdings auch recht schwer und sperrig im Packmaß (im Vergleich zu Nylon-Modellen).edit: Ich benutze selber eine Petzl Tactikka. Ich habe früher auch öfter ne "dickere" Handlampe mitgenommen. Ich bin nach einigen Übernachtungen im Wald zu dem Schluss gekommen dass mir die Kopflampe reicht. Nachts mit dem Rotfilter sieht man meiner Meinung nach wirklich ausreichend. Darüberhinaus ist man aufmerksamer, denn man muss sich nicht auf den Lichtkegel vor einem konzentrieren. Wenn ich mir diesen ganzen Lampen/Messer/Gear/Titan-Hype (den ich bisweilen auch selbst mitgemacht habe) so anschau, dann denke ich mir oft: Weniger ist mehr. Und je öfter ich draußen bin, desto mehr ungenützte Ausrüstung bleibt beim nächsten Mal im Schrank

  • Ehrlich gesagt wäre ich etwas kritisch bei dem Survivalmesser .Selbst bei hochwertigen Messern dieser Bauart ist der Schwachpunkt gerade die Verschraubung des Griffes .
    Wenn schon diese Länge von Messer würde ich auf eine Version mit durchgehender Angel zurückgreifen -damit wäre dann auch das hacken kleinere Äste völlig unproblematisch .
    Nur so ein Erfahrungswert von mir ,zumal der Stauraum im Griff nicht wirklich groß ist .
    Ansonsten finde ich den BOB gut zusammengestellt und praktisch.


    Gruß Dominik

  • @Wildhog


    die Notnahrung soll für 2-4 Tage reichen. Entweder auf Distanz oder in "Lauerstellung", bis ich wieder nach Hause kann.
    Durch Dich bin ich auch erst auf den Poncho gekommen (das tolle Video war doch von Dir, oder?), den kann ich flach auf den Rücken der Weste schnallen, dann ist auch das Gewicht kein Problem. Das ist ja das schöne an dieser Weste, man kann überall etwas daran befestigen.
    Ein richtiger BOB ist das ja nun nicht, mehr eine Mischung aus EDC und BOB, da ich die Weste immer in Reichweite habe. Wenn etwas mehr Vorwarnzeit besteht, wird sie ja auch noch durch einen 40L-Rucksack ergänzt. In dem sind dann Schlafsack, ISO-Matte, Einmannzelt, Wechsel-/Ersatzkleidung, 2Tagessätze Vollverpflegung, Kochgeschirr, Kocher, Besteck, kleines Nähset und Schuhpflegeset, eine Machete oder ein kleines Beil und eine Klappsäge. Außerdem noch ein solarbetriebener Weltempfänger.
    Aber das ist erst zum Teil vorhanden.


    Zu den Messern:
    Das, was ich Taschenmesser genannt habe, ist nur ein kleiner Folder (heißt das auf neudeutsch jetzt so?), kein richtiges Taschenmesser. Das ist immer mit am Koppel, weil ich das Koppel alleine auch auf Arbeit trage und da eben häufiger auch mal was schneiden muß. ich hab das vor drei oder vier Jahren für knapp 5 € gekauft und es leistet mir gute Dienste. Nur die Griffeinlagen muß ich jetzt ersetzen. Das Walther Messer ist wie es der Name schon sagt, ein Backup -Messer, dient außerdem zum Aufbrechen von Wild, wenn ich mit auf die Jagd gehe.
    Das Survivalmesser ist eigentlich ganz praktisch zum Sägen von losem Holz - für das ist die Handkettensäge nicht so gut - und auch als Haumesser geeignet. Wird aber aufgrund der Gesetzeslage nicht mitgeführt, nur wenn ich mich von zu Hause aus auf die Flucht machen muß.:peinlich:
    Ein Messer für alles - das ist nicht so mein Ding. Bei Messern will ich tatsächlich Redundanz.


    @Ziu
    wenn du mal ganz genau auf das Bild schaust, siehst du (hoffentlich:)) das die Klinge nich nur einfach aufgeschraubt ist, sondern in einer ca. 2cm langen Führung steckt. Das bleibt stabil.
    Generell hast Du aber Recht mit deiner Meinung über diese Art von Messer.

  • Hallo, das mit dem Nachtsichtgerät finde ich eine super Sache.. ich persönlich würde mich damit eben nur nachts fortbewegen.. der Vorteil ist, dass man andere Leute sehr viel früher sieht, die aber oftmal einen nicht, da die meisten mit Sicherheit kein Nachtsichtgerät besitzen...

  • Hallo Zusammen,


    Ich nutze das Outdoormesser von helle, es ist sehr scharf und deshalb optimal für alle Jagd- und Outdooraktivitäten geeignet.


    zusätzlich habe ich nur noch ein "sehr leichtes" Leatherman welches ich für die "groben" Sachen nutze um die Schneide des Helle nicht z.B. Beim Spalten von Holz zu beschädigen.


    Als Kopflampe reicht mir die Tikka 2 plus eben wegen des roten LED, welche ich beim Nachtsegeln eigentlich immer an habe.


    Einen Ponscho werde ich mir auch noch zulegen, allerdings sollte dieser klein im Packmaß und Wasserdicht sein. für Anregungen wäre ich hier sehr dankbar.


    Als Intensivpfleger habe ich ein gespaltenes Verhältnis zu First Aid Kits, da ist mir nie genug drin :winking_face: deshalb kommt bei mir Klemme und Schere mit rein, die Titanstahlvarianten wiegen nix und halten ne Menge aus, nicht nur im med. Notfall.


    LG BrainBuck71